Die Stinker der Welt: Warum auch Deutschland zum fossilen Drecks-Club gehört – und was Norwegen & Schweden längst besser machen

Ein Beitrag von Werner Hoffmann

Werner Hoffmann
– Die Welt gibt es nur einmal…..
Die Erde kann auch ohne uns Menschen bestehen…
eben dann wieder mit Kleinlebewesen und ohne Menschen.

——

Während sich viele deutsche Politiker

– allen voran CDU-Chef Friedrich Merz –

damit herausreden, Deutschland verursache ja „nur 1,5 %“ der weltweiten CO₂‑Emissionen, verschleiern sie dabei eine unbequeme Wahrheit:

Deutschland gehört nach wie vor zu den größten fossilen Energieverbrauchern pro Kopf weltweit.

Die internationalen Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache:

Wer behauptet, Deutschland sei ein Vorreiter, lügt sich selbst in die Tasche.

Der „fossile Fingerabdruck“ der Bundesrepublik ist immer noch erschreckend hoch – weit höher als in vielen anderen Industrienationen.

 Top 10 Länder nach absolutem CO₂-Ausstoß (2023)

  • 1. China – ~34 %
  • 2. USA – ~12 %
  • 3. Indien – ~7,6 %
  • 4. Russland – ~5,3 %
  • 5. Japan – ~2,4 %
  • 6. Iran – ~2 %
  • 7. Indonesien – ~1,7 %
  • 8. Saudi-Arabien – ~1,6 %
  • 9. Deutschland – ~1,5 %
  • 10. Kanada – ~1,5 %

Deutschland liegt hier auf Rang 9 – immer noch unter den größten Klimasündern der Welt. Und das, obwohl unser Bevölkerungsanteil an der Welt bei unter 1,1 % liegt!

⚡ CO₂-Ausstoß pro Kopf

  • 1. Katar – ~35,5 t/Jahr
  • 2. Kuwait – ~25 t
  • 3. USA – ~14 t
  • 4. Kanada – ~15 t
  • 5. Australien – ~16 t
  • 9. Deutschland – ~8 t
  • – Welt-Durchschnitt – ~4,8 t

Deutschland emittiert pro Bürger immer noch fast das Doppelte des weltweiten Durchschnitts.

️ Ölverbrauch (Barrel pro Tag)

  • 1. USA – ~19,7 Mio. (≈ 20 % Weltanteil)
  • 2. China – ~12,8 Mio.
  • 3. Indien – ~5 Mio.
  • Deutschland – ~2,2 Mio. (≈ 2 %)

Trotz Energiewende: Deutschlands täglicher Ölverbrauch ist noch immer auf fossilem Hochleistungsniveau.

 Erdgasverbrauch (pro Jahr)

  • 1. USA – 886 Mrd. m³ (~22 %)
  • 2. Russland – 453 Mrd. m³ (~11 %)
  • 3. China – 405 Mrd. m³ (~10 %)
  • 9. Deutschland – 75,7 Mrd. m³ (~1,9 %)

 Fossiler Gesamtverbrauch pro Kopf (kWh/Jahr)

  • 1. Kanada – ~99.900 kWh
  • 2. USA – ~77.000 kWh
  • 3. Australien – ~63.300 kWh
  • 4. Schweden – ~56.300 kWh
  • 5. Luxemburg – ~56.000 kWh
  • 6. Norwegen – ~45.000 kWh
  • 7. Deutschland – ~38.000 kWh

➡️ Deutschland liegt damit auf Rang 7 weltweit! Nicht bei der Erneuerbaren, sondern bei der fossilen Energie pro Kopf

☀️ Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch

  • Norwegen – ~66 %
  • Schweden – ~66 %
  • Deutschland – ~19,6 %
  • EU-Schnitt – ~24,5 %

Norwegen erzeugt seinen Strom zu über 99 % aus Wasserkraft. Schweden kombiniert Wasserkraft, Windkraft und Bioenergie – effizient und zukunftsorientiert. Deutschland dagegen blockiert sich selbst mit Lobbyinteressen, kurzfristigen fossilen Denkweisen und politischen Nebelkerzen.

❗ Resümee: Deutschland ist nicht sauber – sondern fossil satt

Die Zahlen sind eindeutig: Deutschland ist kein Vorbild, sondern weiterhin Teil des Problems. Statt wie Norwegen oder Schweden den Umstieg auf erneuerbare Energien entschlossen umzusetzen, wird hierzulande weiter diskutiert, gedeckelt, verwässert.

Fossile Energie ist bei uns keine Notwendigkeit – sie ist eine politische Entscheidung.

#Energiewende
#FossileLobby
#DeutschlandStinkt
#Klimakrise
#SchwedenVorbild

Tag 7 – Seetag

Ein Urlaubsbeitrag von

Werner Hoffmann –

Ein Seetag bei Aida bedeutet keinen Landgang, sondern eben eine Schiffsreise, die über zwei Nächte und einen Tag dauern, also etwas länger.

Langweilig muss dies trotzdem nicht sein, denn auf der Aidamar gibt es ein abwechslungsreiches Programm, wenn man es möchte.

– Fitness-Studio

– Wellness, also zum Beispiel Spa und Massagen

– Unterschiedliche Lokale

Obwohl auf der Audamar bis zu 2.800 Gäste an Bord sein können, verläuft sich dies auf dem Schiff.

Einzug im Lokal Marktrestaurant kann es zu den Hauptessenszeiten etwas turbulent zugehen.

茶 Restaurants auf der AIDAmar

️ Buffet-Restaurants (im Preis inklusive):

  1. Bella Donna Restaurant

    – Italienische Küche mit Pasta, Antipasti & mehr
  2. Markt Restaurant

    – Europäische Küche mit wechselnden Marktständen
  3. East Restaurant

    – Asiatische Spezialitäten (Sushi, Currys, Wokgerichte)

*Getränke wie Wasser, Softdrinks, Hauswein und Bier sind zu den Buffet-Zeiten inklusive.*

 Spezialitäten- & À-la-carte-Restaurants (gegen Aufpreis):

  1. Best Burger @ Sea

    – Burger nach Wahl, frisch zubereitet
  2. Brauhaus

    – Herzhaftes deutsches Essen & eigenes Schiffsbier
  3. Buffalo Steak House

    – Hochwertige Steaks & Spezialfleisch wie Bison

Heute waren wir im Steakhaus. Ein Steakhaus der Extraklasse

  1. Rossini Gourmet-Restaurant

    – Exklusive Feinschmeckermenüs in gehobenem Ambiente
  2. Sushi Bar

    – Frisches Sushi, Miso-Suppe, asiatische Tapas
  3. California Grill

    – Amerikanisch inspirierte Grillgerichte

☕ Bars & Cafés (Getränke gegen Bezahlung, außer bei Inklusivleistungen):

  • AIDA Bar
  • Anytime Bar
  • Beach Bar
  • Pier 3 Bar
  • Pool Bar
  • Sunset Bar
  • Time Out Bar
  • Ocean Bar
  • Café Mare
  • Vinothek
  • Destille (im Brauhaus-Bereich)

Und wer am Abend ein abwechslungsreiches Programm möchte hat hier auch ein umfangreiches Programm.

Tanzlokalitäten und vieles andere gibt es auch auf dem Schiff.

Empfehlenswert ist es gerade an den Seetagen möglichst frühzeitig alle Aktivitäten frühzeitig zu buchen.

Das betrifft Massagen, Pediküre, Luxussauna genauso wie die individuellen Spezialrestaurants.

Tag 5 – Fjordzauber am Morgen – Olden erwacht im goldenen Licht

Ein Beitrag von Werner Hoffmann

Der fünfte Tag unserer Reise begrüßte uns mit einem atemberaubenden Schauspiel der Natur – und einem heißen Espresso in der Hand.

Gegen 7:30 Uhr näherte sich unser Schiff dem kleinen norwegischen Ort Olden, tief im Nordfjord gelegen.

Doch bevor wir anlegen konnten, musste das Schiff im engen Fjord manövrieren – eine elegante 180-Grad-Wendung, präzise und scheinbar mühelos vollzogen.

Ich stand auf dem Panoramabalkon und genoss dabei den Moment mit einem frisch gebrühten Espresso.

Draußen entfaltete sich eine stille, majestätische Kulisse:

Das Wasser glatt wie ein Spiegel, eingerahmt von steilen Berghängen, über denen sich noch Schneefelder hielten. Nebelschwaden zogen durch die Gipfel, ein Wasserfall rauschte in der Ferne. Der Anblick war wie gemalt – kraftvoll und beruhigend zugleich.

Frühstück mit Aussicht

Nach diesem eindrucksvollen Start stellte sich, wie jeden Morgen, die angenehme Frage:

Wo frühstücken wir heute?

Die Auswahl an Bord ist vielfältig – vom Buffetrestaurant mit reichhaltiger Auswahl über das Bedienrestaurant mit frischem Service bis zum Bistro mit Kaffeehaus-Atmosphäre. Heute fiel unsere Wahl auf ein Frühstück mit Ausblick.

Ein Fensterplatz, frische Croissants, norwegischer Räucherlachs, Rührei, ein wenig Obst – dazu ein zweiter Espresso und der Blick auf Oldens Gletscherwelt. Während das Schiff langsam am Pier festmachte, badete die Landschaft im ersten Sonnenlicht des Tages. Eine Szenerie, wie sie intensiver kaum sein könnte.

Olden – ein Ort zwischen Gletscher und Geschichte

Olden mag klein sein, doch es blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits im Mittelalter siedelten hier Bauern und Fischer, geschützt vom Fjord und umgeben von fruchtbarem Land. Die alte Holzkirche von 1759 zeugt noch heute von dieser Zeit, ebenso wie die Stein-Kirche von 1934 etwas weiter oberhalb.

Im 19. Jahrhundert kamen dann die ersten Touristen – angelockt vom Briksdalsbreen, einem spektakulären Gletscherarm des Jostedalsbreen. Die Besucher reisten damals mit Pferdekutschen an, heute geht es bequemer mit Bus oder elektrischen Trollautos. Olden wurde zum Tor zur Gletscherwelt – und ist es bis heute geblieben.

Ein Morgen voller Stille, Staunen und Vorfreude

Während der Ort langsam erwachte und sich das Tageslicht über den Fjord legte, spürte man: Dies wird ein besonderer Tag. Noch lag der Gletscher-Ausflug vor uns – doch dieser Morgen war bereits ein Höhepunkt für sich. Natur, Ruhe, Genuss und Geschichte vereinten sich zu einem unvergesslichen Moment.

Mit dem Trollmobil zum Briksdal Gletscher

Anschließend sind wir um 13 Uhr mit dem Bus beim Schiff Aida abgefahren.

Mit dem Trollmobil zum Gletscher – Ein Ausflug ins „ewige Eis“

Nach dem morgendlichen Zauber von Olden und dem Spaziergang zur historischen Kirche wartete am Nachmittag ein weiteres Highlight: der Ausflug zum Briksdal-Gletscher, einem der bekanntesten Arme des mächtigen Jostedalsbreen – dem größten Festlandgletscher Europas.

Fahrt durch majestätische Landschaft

Schon die Busfahrt vom Hafen in Olden Richtung Briksdalen war ein Erlebnis für sich.

Die Straße schlängelte sich durch grüne Täler, vorbei an tosenden Wasserfällen, schroffen Felswänden und immer wieder spektakulären Ausblicken auf schneebedeckte Gipfel. Norwegen zeigte sich von seiner dramatischsten Seite.

Nach rund 40 Minuten erreichten wir die Talstation – hier begann der wohl charmanteste Teil des Ausflugs: Die Fahrt mit dem Trollmobil.

Diese offenen Elektrowagen bringen Besucher über eine kurvenreiche, teils steile Strecke etwa 2 Kilometer näher an den Gletscher heran.

Zu Fuß ins Gletscherreich

Die letzten 500 Meter legten wir zu Fuß zurück – vorbei an tosenden Wasserfällen, über kleine Brücken und durch eine wilde, urtümliche Landschaft. Schließlich erreichten wir den Gletschersee, an dessen Rand sich der blau schimmernde Ausläufer des Briksdalsbreen ins Wasser schob.

Ein Moment zum Innehalten.

Der Anblick war erhaben: Eis, das sich seit Jahrhunderten durch das Tal schiebt, im Kontrast zur kraftvollen, sommergrünen Natur.

Das Grollen des Eises, das Klopfen des Wassers und das Murmeln des Windes – hier wird Natur zur Kathedrale.

Rückweg mit Aussicht

Nach dem Aufenthalt machten wir uns zu Fuß zurück zum Trollmobil und ließen uns durch die dramatische Szenerie talwärts fahren.

Die Rückfahrt im Bus verlief ruhig – niemand wollte diesen Eindruck mit Worten übermalen.

Zurück in Olden lag das Schiff wartend im Fjord.

Unsere Gedanken aber blieben noch lange beim Gletscher.

Einen Gletscher, den wir noch sehen durften.

——

Eisiges Wunder – und stilles Sterben

Der erste Blick auf den Briksdal-Gletscher ist überwältigend. Hoch oben zwischen den steilen Felswänden hängt das eisige Blau wie gefrorenes Licht. Das Gletschereis schimmert in verschiedenen Tönen – von Kristallweiß über Türkis bis hin zu einem geheimnisvollen Graublau, je nach Lichteinfall. Unterhalb liegt der stille Gletschersee, in dem sich die Szenerie wie ein Spiegel verdoppelt. Es wirkt zeitlos – majestätisch, unberührt, ewig.

Doch dieser Eindruck täuscht. Denn der Gletscher erzählt nicht nur von uralter Naturgewalt – sondern auch von einem stillen Sterben.

Der dramatische Rückzug seit 1900

  • Um 1900: Der Gletscher reichte weit über das heutige Seeufer hinaus.
  • 1930er Jahre: Kurzzeitiges Wachstum während einer kühlen Phase.
  • Seit den 1950er Jahren: Kontinuierlicher Rückgang – Jahr für Jahr.
  • 2000–2020: Der Gletscher verlor über 500 Meter an Länge.
  • 2012: Rückzug um über 140 Meter – in nur einem Sommer.

Heute zieht sich der Gletscher jedes Jahr weiter ins Tal zurück. Eisabbrüche, Gletscherseen und Moränen zeugen vom Rückzug. Was einst ewiges Eis war, wird nun zu Wasser – sichtbar, spürbar, messbar.

Der Briksdal-Gletscher ist damit mehr als nur ein Ausflugsziel. Er ist ein Mahnmale der Klimakrise, das wir mit eigenen Augen sehen können. Und je schöner der Gletscher noch wirkt, desto bitterer wird das Wissen: Seine Schönheit ist endlich.

Wann ist der Briksdal-Gletscher verschwunden?

 Bei anhaltender Erwärmung (aktueller Kurs):

  • Wenn die globale Erwärmung im derzeitigen Tempo (ca. +2,5 bis +3,0 °C bis 2100) weitergeht, könnte der Briksdalsbreen zwischen 2040 und 2060 nahezu vollständig verschwinden.
  • Das bedeutet: Kein sichtbarer Ausläufer mehr im Tal, der Gletscher würde sich in höhere, steilere Lagen zurückziehen, wo er kaum noch zugänglich ist.
  • Die „Gletscherzunge“, die heute noch den Gletschersee erreicht, wäre dann vollständig abgeschmolzen.

 In optimistischen Klimaszenarien (max. +1,5 °C):

  • Selbst bei erfolgreicher Einhaltung des Pariser Klimaziels (was aktuell unwahrscheinlich ist), wäre der Briksdal-Gletscher stark zurückgebildet bis 2100, aber nicht vollständig verschwunden.
  • Kleine Gletscherreste im Hochgebirge würden überleben – aber ohne den charakteristischen Ausläufer, der ihn heute so berühmt macht.

 Wissenschaftliche Basis:

  • Laut dem Norwegischen Zentrum für Klimadienste (NCCS) verlieren die meisten westnorwegischen Gletscher jedes Jahr mehrere Meter an Dicke.
  • Der Jostedalsbreen als Ganzes könnte bis Ende des Jahrhunderts 60–80 % seines Volumens verlieren.
  • Besonders kleine und niedrig gelegene Gletscherarme wie der Briksdalsbreen gelten als am stärksten bedroht.

 Fazit:

Wenn nichts geschieht, ist der Briksdal-Gletscher in wenigen Jahrzehnten Geschichte – ein Verlust nicht nur für Norwegen, sondern für uns alle. Denn sein Verschwinden ist kein Einzelfall – sondern Teil einer globalen Erzählung vom Schmelzen der Zeit.

Kommentar:

Das Gletschersterben entsteht nicht von heute auf morgen.

Es geschieht langsam und dabei spielen alle fossile Aktivitäten weltweit eine Rolle.

Norwegen macht schon sehr viel, damit die Co2-Werte und auch Methan nicht die Atmosphäre erwärmen.

Entscheidend ist, was alle anderen Länder tun.

——

Übrigens: Im Laufe des Tages wurde es immer wärmer.

Nachdem wir vom Ausflug zurück waren, hatte es ca. 23 bis 25 Grad Celsius.

Gegen 18:30 Uhr hatten wir dann im East-Restaurant ein fabelhaftes Sushi-Menü genossen.

Fischsuppe

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#BriksdalGletscher #Klimawandel #Gletscherrückgang #NorwegenNatur #Jostedalsbreen

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Tag 4 – Bergen & Umgebung mit Boot und Bus: Fjorde, Schären und Hansegeschichte

Ein Beitrag von Werner Hoffmann

Der Tag begann mit einem Hauch nordischer Frische:

Nach dem Frühstück auf dem Schiff nutzten wir die Gelegenheit, Bergen auf eigene Faust ein wenig zu erkunden.

Die zweitgrößte Stadt Norwegens empfing uns mit einer eindrucksvollen Kulisse:

Der Hafen eingerahmt von bewaldeten Hügeln, das Licht mystisch gebrochen durch tiefhängende Wolken, und zwischen den alten Holzbauten wehte ein Hauch Geschichte.

Schon beim ersten Schritt durch die Gassen wird spürbar:

Bergen ist mehr als nur eine hübsche Postkartenstadt.

Sie wurde im Jahr 1070 gegründet und war über viele Jahrhunderte hinweg die bedeutendste Stadt Norwegens – kulturelles Zentrum, königliche Residenz und vor allem Handelsmetropole.

Hafen der Hilfsschiffe

Start des Ausflugs – BER07:

Bergen und Umgebung mit Boot und Bus

Um 11:45 Uhr trafen wir uns mit der AIDA-Reisegruppe zur geführten Tour „Bergen und Umgebung mit Boot und Bus“.

Schon der Fußweg zum Bootsanleger ließ Vorfreude aufkommen – denn es wartete ein echtes Naturerlebnis auf uns.


Bootsfahrt durch die Fjorde und Schärenlandschaft

Die Bootsfahrt führte uns durch eine der spektakulärsten Landschaftsformen Skandinaviens: die norwegischen Schären.


Diese einzigartige Küstenstruktur entstand am Ende der letzten Eiszeit:

Tonnenschwere Gletscher hatten sich über das uralte Gestein geschoben, tiefe Rillen hinterlassen und das Gelände abgeschliffen.

Nach dem Rückzug des Eises füllte das Meer die tiefliegenden Rinnen – zurück blieb ein Labyrinth aus zehntausenden kleinen Felseninseln, Kuppen und flachen Felsen, die wie verstreut in der See liegen.

Der Begriff „Schäre“ stammt vom schwedischen Wort „skär“, das so viel wie „Fels im Meer“ bedeutet. Besonders faszinierend ist dabei: Viele dieser Schären ragen nur wenige Zentimeter über die Wasseroberfläche – andere tragen kleine Fischerhütten, Leuchttürme oder dichte Vegetation.

Während wir ruhig durch dieses Naturmosaik aus Wasser und Fels glitten, spiegelten sich Himmel und Felsen im glatten Fjordwasser.

Ab und zu zogen Möwen ihre Kreise, und in der Ferne tauchten traditionelle rote Häuser am Ufer auf. Eine Szenerie wie aus einem norwegischen Märchen.


Weiterfahrt mit dem Bus durch Bergens Umland

Nach dem Bootserlebnis wartete der zweite Teil des Ausflugs:

eine Panoramafahrt mit dem Bus durch die grünen Vororte und hügeligen Landschaften rund um Bergen. Saftige Wiesen, dichte Nadelwälder und idyllische Holzhäuser prägten das Bild. Auch moderne Wohngebiete zeigten sich – harmonisch eingebettet in die Natur.

Die norwegische Siedlungsstruktur bleibt dezent – kaum Hochhäuser, viel Natur. Alles wirkt durchdacht und respektvoll gegenüber der Landschaft.


Historischer Rundgang durch Bryggen – das Herz der Hanse in Norwegen

Zurück in der Stadt, führte uns der Guide durch das berühmte Bryggen-Viertel – das historische Herz von Bergen.

Der Name Bryggen bedeutet „Kai“ oder „Anlegeplatz“ und verweist auf die zentrale Lage am Hafen.

Seit dem 14. Jahrhundert war Bryggen das Zentrum des Hanseatischen Handels in Nordeuropa.

Deutsche Kaufleute – vor allem aus Lübeck, Bremen und Hamburg – hatten hier ein eigenes, abgeschlossenes Handelsviertel: das sogenannte Kontor.

Hier wurde besonders mit Stockfisch gehandelt, dem getrockneten Kabeljau, der in Norwegen produziert und nach Mitteleuropa exportiert wurde. Im Gegenzug brachten die Hanse-Kaufleute Bier, Getreide, Tuchwaren und Metallprodukte mit.

Fischmarkt

Übrigens: Einziges Manko ist, dass in Norwegen noch der Walfang erlaubt ist und dann sogar Walburger dort angeboten werden.

Ein Grund für mich dort nichts zu kaufen.

Übrigens: Dubai-Schokolade hatte ch nicht gesehen. Dafür aber Dubai-Donut.

Das Kontor war streng reglementiert: eigene Gerichtsbarkeit, klare Hierarchien, eigene Lagerhäuser und Versammlungsräume. Deutsch war über Jahrhunderte die Verkehrssprache in Bryggen – bis ins 18. Jahrhundert hinein.


Der große Brand von 1702 – Feuer über Bergen

Ein dramatisches Kapitel in der Geschichte von Bergen ist der Stadtbrand vom 19. Mai 1702.

Ursache war vermutlich ein Schornsteinbrand in einem der Holzhäuser, der sich – begünstigt durch starke Winde – rasend schnell über die dicht bebaute Holzstadt ausbreitete. Innerhalb weniger Stunden wurden über 80 % der Stadt zerstört – darunter auch große Teile von Bryggen und des Hansekontors.

Doch nicht alles fiel dem Feuer zum Opfer: Einige wenige Steinhäuser überstanden das Inferno – und mit ihnen wertvolle Archive, Handelsbücher, Grundbücher und juristische Dokumente. Diese Gebäude dienten bewusst als feuerfeste Lager und waren ein Rückgrat der hanseatischen Infrastruktur.

Nach dem Brand wurde Bryggen originalgetreu auf den mittelalterlichen Grundrissen wieder aufgebaut – erneut aus Holz, doch mit besseren Brandschutzvorkehrungen und breiteren Gassen.

Die heutigen Häuser stammen weitgehend aus der Zeit nach 1702, sind jedoch getreu dem ursprünglichen Stil rekonstruiert worden.

Seit 1979 steht Bryggen unter dem Schutz der UNESCO als Weltkulturerbe – als Symbol für interkulturellen Handel, mittelalterliche Stadtarchitektur und das deutsch-norwegische Handelsnetzwerk.


Rückkehr zum Schiff – Ein Tag voller Eindrücke

Nach dem Rundgang brachte uns ein kurzer Transfer wieder zurück zur AIDAmar.

Dieser Ausflug war ein echtes Highlight der Reise – eine gelungene Kombination aus Naturerlebnis, Landschaftsromantik und lebendiger Geschichte. Wer Norwegen nicht nur sehen, sondern verstehen will, bekommt in Bergen die perfekte Einführung: Schären, Fjorde, Hanse und Historie – alles an einem Tag.

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Um 18:00 Uhr legte unser Schiff pünktlich ab, damit es am nächsten Tag in Olden anlegt.

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Abends gab es dann wie immer fünf Auswahlrestaurants und ein sehr unterschiedliches Abendprogramm.

#AIDAErlebnis #NorwegenKreuzfahrt #BryggenBergen #FjordeUndSchären #Hansegeschichte

Wärmepumpen-Wunder Norwegen: Warum die Skandinavier uns beim Heizen deklassieren – trotz eisiger Temperaturen!

Ein Beitrag von Werner Hoffmann

In Norwegen herrschen Winter, die deutsche Heizungen zum Zittern bringen würden – und doch setzt das Land fast ausschließlich auf Wärmepumpen.

Wie kann das sein? Warum kommen die Norweger mit -20 °C klar, während in Deutschland noch immer das Märchen von „Wärmepumpen funktionieren bei Kälte nicht“ erzählt wird?

Ein Blick in den Norden entlarvt nicht nur viele deutsche Ausreden – sondern zeigt auch, wie echte Energiewende geht.

 Norwegen: Minusgrade, aber klimafreundlich

In Norwegen liegt die Durchschnittstemperatur im Winter in vielen Regionen bei unter –10 °C, in Nordnorwegen sogar bei –20 °C und darunter. Trotzdem haben über 60 % aller Haushalte Wärmepumpen, in manchen Regionen sogar über 80 %.

Zum Vergleich:
In Deutschland, wo die Winter im Flachland selten unter –5 °C fallen, beträgt die Wärmepumpenquote nur rund 5–6 % aller Heizsysteme (Stand 2024). Stattdessen: Gas, Öl, und Angst vor Technik, die im Norden längst Alltag ist.

 Der große Unterschied: Heizen in Norwegen vs. Deutschland

  • 1. Durchschnittstemperaturen im Winter

    Norwegen: –5 °C bis –25 °C (je nach Region)

    Deutschland: –1 °C bis –5 °C (selten darunter)
  • 2. Haupt-Heizsysteme

    Norwegen: Wärmepumpen (v. a. Luft-Luft)

    Deutschland: Gas- und Ölheizungen, teils noch Kohle
  • 3. Warmwasserbereitung

    Norwegen: Elektrisch separat (z. B. Boiler, Durchlauferhitzer)

    Deutschland: Kombiniert mit Zentralheizung
  • 4. Gebäudearten

    Norwegen: Meist freistehende Holzhäuser ohne zentrale Heizsysteme

    Deutschland: Viele Altbauten mit Zentralheizung
  • 5. Stromquellen

    Norwegen: Fast 100 % Wasserkraft (günstig und sauber)

    Deutschland: Fossiler Energiemix mit Kohle und Gas
  • 6. Politische Rahmenbedingungen

    Norwegen: Klare Förderung, technologieoffen für Erneuerbare

    Deutschland: Verzögerung, Lobbydruck, zögerliche Gesetzgebung

 Norwegens Favorit: Luft-Luft-Wärmepumpe

Norwegen liebt Luft-Luft-Wärmepumpen – und das aus gutem Grund:

  • ✅ Günstig in der Anschaffung
  • ✅ Einfach zu installieren
  • ✅ Ideal für Einzelraumheizung
  • ✅ Auch als Klimaanlage nutzbar
  • ✅ Funktioniert auch bei tiefen Temperaturen

 Und wie machen sie das mit dem Warmwasser?

Da Luft-Luft-Wärmepumpen kein Warmwasser liefern, setzen Norweger auf getrennte Systeme:

  • 1. Elektrische Boiler / Durchlauferhitzer
  • 2. Warmwasserspeicher mit Heizstab
  • 3. Kombination mit Holzöfen oder Kaminen
  • 4. Solarthermie (selten)

 Alternative Lösung: Luft-Wasser-Wärmepumpen

In Neubauten oder bei Renovierungen kommen auch Luft-Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz, die sowohl Warmwasser als auch Heizwärme liefern – etwa bei Fußbodenheizung.

 Und Deutschland?

Während Norwegen längst auf elektrische Wärmepumpen mit Wasserkraft setzt, debattiert Deutschland weiter über „Technologieoffenheit“, neue Gasheizungen und klebt an der Vergangenheit. Dabei ist die Technik da – und das Vorbild auch.

 Fazit:

Wenn Norwegen mit –20 °C auf Wärmepumpen setzt – warum zögert Deutschland bei +2 °C?
Die Antwort liegt nicht im Klima. Sondern im Kopf.

 Infografik:

 Hashtags:

#Wärmepumpe
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#EnergiewendeJetzt
#Heizungswende
#KlimaschutzOhneAusreden

Albanien macht’s vor: 100 % grün – und das mitten in Europa!

Ein Beitrag von Werner Hoffmann

Über LinkedIn bin ich auf folgenden Artikel gestoßen.

Es ist wirklich verblüffend, wie weit andere Länder bereits mit erneuerbarer Energie sind.

Albanien – Europas stiller Energie-Vorreiter

Albanien hat erreicht, wovon viele europäische Staaten noch weit entfernt sind: 100 Prozent des erzeugten Stroms stammen aus erneuerbaren Quellen. Das kleine südosteuropäische Land ist damit – neben Island – ein Vorreiter in Sachen Energiewende auf dem europäischen Kontinent.

Wasserkraft als Rückgrat – mit Schattenseiten

Den größten Anteil trägt die Wasserkraft. Drei große Staudämme – Fierza, Koman und Vau i Dejës – liefern rund die Hälfte des albanischen Stromverbrauchs. Insgesamt stammen 95 Prozent der in Albanien produzierten Elektrizität aus Wasserkraftwerken. Möglich macht das die Topografie: Berge, Flüsse und ein kommunistisches Erbe, das auf Autarkie setzte.

Koman-Stausee

Doch der Preis ist hoch. Ganze Dörfer wurden überflutet, Menschen zwangsumgesiedelt, Lebensräume zerstört. Der geplante vierte Damm in Skavica könnte weitere 20.000 Menschen vertreiben und bedroht die letzten Balkanluchse. Widerstand regt sich.

Skavica-Staudamm Projekt

Sonnenstrom als Hoffnungsträger

Die klimatischen Bedingungen in Albanien sind ideal für Photovoltaik: doppelt so viel Sonnenenergie wie in Süddeutschland, aber kühl genug, dass die Paneele effizient arbeiten. Der Ausbau geht rasant: Seit 2018 ist die Solarkapazität von 18 auf 466 Megawatt gestiegen.

Ein zentraler Akteur: Philipp Koronowski aus Wuppertal, Gründer der Firma „Vega“, Albaniens größtem Solarunternehmen. Dank staatlicher Einspeisevergütung und hoher Strompreise (36 Cent pro kWh) lohnt sich Solarenergie besonders für die Industrie.

Vega Solar Installation

Europas größter Solarpark auf dem Westbalkan

In Karavasta, im Südwesten des Landes, steht heute der größte Solarpark des Westbalkans. Fast 250.000 Solarpaneele erzeugen 265 Gigawattstunden Strom pro Jahr – rund vier Prozent des nationalen Bedarfs.

Karavasta Solarpark

Der französische Betreiber Voltalia investierte 135 Millionen Euro und darf die Energie teils frei am Markt verkaufen – zum Beispiel nach Ungarn.

Die Zukunft: Exportland für grünen Strom

Bis 2030 will Albanien Stromexporteur werden – mit einem Mix aus Wasserkraft, Solar und Wind. Auch Speicherlösungen werden entwickelt. Ein neues Abkommen mit Italien und den Vereinigten Arabischen Emiraten soll den Austausch über ein Unterwasserkabel sichern.

Fazit: Ein kleines Land mit großer Vision

Trotz politischer Herausforderungen, Abwanderung und Korruption beweist Albanien, dass konsequente Energiepolitik funktioniert. Die Kombination aus geografischen Vorteilen, internationalem Kapital und mutigen Unternehmern wie Koronowski zeigt: Eine klimaneutrale Energiezukunft ist machbar – wenn der politische Wille stimmt.

#Energiewende #ErneuerbareEnergien #Albanien #Solarpower #Wasserkraft

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