Energie-Revolution aus Dänemark – Mega-Salz-Batterie speist 100.000 Haushalte mit 90 % Wirkungsgrad!

Ein Beitrag von

Jos Loock.

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Dänemarks geschmolzene Salz-Batterie versorgt 100.000 Haushalte – mit 90 % Effizienz

Ein dänisches Start-up stellt die Speichertechnik für erneuerbare Energien auf den Kopf: Hyme Energy hat eine geschmolzene Salz-Batterie entwickelt, die eine Gigawattstunde Energie speichern kann – genug, um 100.000 Haushalte zehn Stunden lang zu versorgen – und das mit einer Effizienz von bis zu 90 %.

Das System speichert Strom als thermische Energie, indem es geschmolzenes Hydroxidsalz auf 600 °C erhitzt. Diese Wärme wird anschließend genutzt, um Dampf für Heiz- oder Stromzwecke zu erzeugen. Anders als Lithium-Ionen-Batterien besteht diese Technologie aus günstigen, reichlich vorhandenen Industrie-Nebenprodukten und unterliegt kaum einem Verschleiß.

Ein weiterer Vorteil: Die Batterie lässt sich problemlos in bestehende Infrastrukturen integrieren und wird bereits für industrielle Anwendungen skaliert. So erwartet etwa der Molkereikonzern Arla Foods, mit dem Einsatz des Systems jährlich drei Millionen Euro einzusparen.

Thermische Batterien könnten somit zur tragenden Säule der industriellen Dekarbonisierung werden – sie bieten eine zuverlässige und skalierbare Speicherlösung für Wind- und Solarenergie, ganz ohne seltene Erden oder ökologische Nachteile.

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Ein Kommentar von

Werner Hoffmann
– Die Welt gibt es nur einmal…..
Die Erde kann auch ohne uns Menschen bestehen…
eben dann wieder mit Kleinlebewesen und ohne Menschen.

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Energie-Revolution aus Dänemark – Mega-Salz-Batterie speist 100.000 Haushalte mit 90 % Wirkungsgrad!

Diese neuartige Form des Energiespeichers nutzt keine elektrische, sondern eine thermochemische Speicherlösung – und das mit beeindruckender Effizienz. Das System von Hyme Energy setzt auf geschmolzenes Hydroxidsalz (z. B. Natrium- oder Kaliumhydroxid), das bei Temperaturen um 600 °C flüssig wird und große Energiemengen sicher und günstig speichert.

So funktioniert der chemisch-thermische Prozess

  1. Aufladung (Energieaufnahme), Strom aus Wind- und Solaranlagen wird über elektrische Heizer in Wärme umgewandelt und bringt das Hydroxidsalz auf Schmelztemperatur, das Salz speichert dabei sensible Wärme (Temperaturerhöhung) und latente Wärme (Phasenwechsel fest → flüssig),
  2. Speicherung, das flüssige Salz verbleibt in hochisolierten Tanks, die geringe Wärmeverluste ermöglichen, chemisch bleibt das Hydroxidsalz stabil, ohne Zersetzung oder Kapazitätsverlust – dadurch ist der Speicher langlebig,
  3. Entladung (Energieabgabe), die gespeicherte Wärme verdampft Wasser im Wärmetauscher, der entstehende Hochdruckdampf treibt Turbinen an (Strom) oder wird direkt in Prozessen genutzt (Prozesswärme), optimierte Wärmetauscher ermöglichen eine Rundtrip-Effizienz bis 90 %.

Warum Hydroxidsalze? Die chemischen Vorteile

  • Hohe Wärmekapazität und Stabilität, Hydroxidsalze wie NaOH/KOH speichern viel Wärme pro Volumen und bleiben bei Betriebstemperaturen chemisch stabil,
  • Kostengünstige Rohstoffe, es handelt sich oft um industrielle Nebenprodukte, weltweit verfügbar und preislich deutlich unter Lithium- oder Vanadium-Trägern,
  • Materialverträglichkeit, mit geeigneten Legierungen/Auskleidungen ist Korrosion beherrschbar, Wartungszyklen sind lang.

Wichtig: Ohne Lithium – ein strategischer Gamechanger

Der Bedarf an Lithium entfällt vollständig. Das reduziert Abhängigkeiten von kritischen Lieferketten, senkt Kosten und vermeidet Umweltbelastungen aus dem Lithiumabbau. Die Speicherlösung setzt konsequent auf nicht-kritische, reichlich verfügbare Rohstoffe.

Anwendungen und Integration

  • Industrieprozesswärme, z. B. in Molkereien, Papier- und Lebensmittelindustrie (Heizen, Trocknen, Pasteurisieren),
  • Strom- und Fernwärmekopplung, Dampf kann Turbinen speisen oder direkt ins Wärmenetz einspeisen,
  • Netzdienliche Speicherung, Überschüsse aus Wind und PV werden als Wärme zwischengespeichert und bedarfsgerecht abgerufen.

Skalierung und Effizienz

  • Skalierbar von MWh bis GWh, modulare Tanks erlauben große Energiemengen (z. B. ~1 GWh),
  • Hohe Systemeffizienz, dank optimierter Wärmeübertrager und Isolierung sind bis zu ~90 % Rundtrip-Effizienz erreichbar,
  • Geringer Verschleiß, kein elektrochemisches Altern wie bei Batterien, dadurch lange Lebensdauer und planbare OPEX.

Resümee

Thermische Batterien auf Basis geschmolzener Hydroxidsalze verbinden hohe Effizienz, niedrige Kosten und Rohstoffsouveränität. Sie sind prädestiniert, industrielle Prozesse zu dekarbonisieren, Lastspitzen zu glätten und erneuerbare Energien verlässlich zu integrieren – ohne Lithium und ohne seltene Erden.

Zukünftige Entwicklung: Windkraft & Photovoltaik ohne Abregelung

Die geschmolzene Salz-Batterie eröffnet völlig neue Perspektiven für den Einsatz von Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Eines der größten Probleme der Energiewende war bisher, dass erneuerbare Anlagen bei Spitzenproduktion abgeregelt werden müssen – also gezielt weniger Strom einspeisen dürfen –, weil das Netz die überschüssige Energie nicht aufnehmen kann. Das betrifft nicht nur Windparks, sondern auch Photovoltaikanlagen, die an sonnigen Tagen oft weit unter ihrem technisch möglichen Ertrag arbeiten, um Netzüberlastungen zu vermeiden.

Mit dieser Speichertechnologie kann genau dieses Problem gelöst werden: Überschüsse aus Wind- und Solarstrom werden nicht mehr „weggeworfen“, sondern in Form von Wärme im Hydroxidsalz gespeichert. Selbst bei Starkwindphasen oder wolkenlosem Himmel kann jede erzeugte Kilowattstunde sinnvoll genutzt werden.

Windkraft

  • An windreichen Tagen muss keine Abschaltung mehr erfolgen,
  • Die gespeicherte Energie kann später bei Flaute wieder ins Netz eingespeist werden,
  • Damit wird Windstrom planbarer, grundlastfähiger und wirtschaftlich attraktiver.

Photovoltaik

  • Auch hier entfällt das Abregeln in Mittagsstunden bei hoher Sonneneinstrahlung,
  • Überschüssiger Strom wird gespeichert und kann abends oder nachts genutzt werden,
  • Das steigert den Eigenverbrauchsanteil und die Rendite von PV-Anlagen erheblich.

Diese Salz-Batterien schaffen also nicht nur Speicherplatz für überschüssige Energie, sondern befreien Wind- und Solaranlagen von künstlichen Leistungsbremsen. Das Ergebnis: Mehr saubere Energie im Netz, höhere Rentabilität für Betreiber und ein entscheidender Schritt in Richtung 100 % erneuerbare Stromversorgung – ganz ohne fossile Reservekraftwerke.

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Rohstoffkosten-Vorteil: Warum Salzspeicher so günstig sind

Ein entscheidender Faktor, der die neue Technologie der geschmolzenen Salz-Batterien so attraktiv macht, ist der Preis des verwendeten Speichermaterials. Während herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien auf teures Lithiumhydroxid angewiesen sind, setzen diese thermischen Speicher auf kostengünstige Hydroxidsalze wie Natriumhydroxid (NaOH) oder Kaliumhydroxid (KOH).

Preisvergleich 2025

  • Lithiumhydroxid (LiOH): ca. 10.000–11.000 USD/Tonne,
  • Natriumhydroxid (NaOH): ca. 600–800 USD/Tonne,
  • Kaliumhydroxid (KOH): ca. 520–700 USD/Tonne.

Damit sind die eingesetzten Salze 15- bis 20-mal günstiger als die Lithiumverbindungen in klassischen Batteriespeichern. Gleichzeitig sind sie weltweit in großen Mengen verfügbar, meist als Nebenprodukt der Chlor-Alkali-Industrie, und ihre Preise sind seit Jahren weitgehend stabil.

Folgen für die Speicherwirtschaft

  • Deutlich niedrigere Investitionskosten für große Speicheranlagen,
  • Geringere Betriebskosten, da die Salze praktisch verschleißfrei sind und nicht regelmäßig ersetzt werden müssen,
  • Unabhängigkeit von volatilen Rohstoffmärkten, die Lithiumpreise können stark schwanken, während Hydroxidsalze preisstabil bleiben,
  • Ökologischer Vorteil: Die Herstellung verursacht deutlich weniger Umweltbelastung als der Abbau von Lithium.

Resümee

Die Kombination aus extrem niedrigen Rohstoffkosten, hoher Effizienz und langer Lebensdauer macht diese Speicherform zu einer der wirtschaftlich attraktivsten Technologien für die Energiewende. Sie erlaubt nicht nur, erneuerbare Energie langfristig zu speichern, sondern tut dies auch zu einem Bruchteil der Kosten herkömmlicher Batteriesysteme.

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#Energiewende #Speichertechnik #Kostenvergleich #Dekarbonisierung #Industriewärme #Windkraft #Photovoltaik #Dekarbonisierung #Industriewärme #Dekarbonisierung #ErneuerbareEnergien

#dänemark #energie #batterie

England im Trockenschock – Teil 3 – Wenn Kernkraftwerke auf dem Trockenen sitzen

Ein Beitrag von
Werner Hoffmann

Kernkraftwerke sind ohne verlässliche Kühlung nicht betreibbar.

In England verschärfen Dürreperioden, sinkende Grundwasserstände und steigende Wassertemperaturen die Risiken für die Atomstromproduktion – technisch, regulatorisch und ökonomisch.

Energiehunger trifft Wassermangel

Ohne Kühlwasser keine Kondensation des Dampfes und damit keine kontinuierliche Stromerzeugung. Hitze- und Dürrephasen führen zunehmend dazu, dass Meeres- und Flusswasser für die Kühlung nur eingeschränkt nutzbar ist.

Warum Kernkraftwerke so viel Wasser brauchen

  • Im Reaktor erzeugte Wärme verdampft Wasser, der Dampf treibt Turbinen an,
  • anschließend muss der Dampf im Kondensator wieder verflüssigt werden, wofür große Kühlwassermengen nötig sind,
  • selbst bei Meerwasserkühlung benötigen Neben- und Notfallsysteme Süßwasser aus Flüssen, Reservoirs oder Grundwasser.

Wasserknappheit als unmittelbares Betriebsrisiko

  • Leistungsreduktion: Überschreitet die Einlasstemperatur Grenzwerte oder würde der Rücklauf das Gewässer zu stark erwärmen, muss die Reaktorleistung gedrosselt werden,
  • Lastabwurf/Abschaltung: Sinkt die verfügbare Kühlwassermenge unter Mindestwerte, ist ein geordneter Leistungsabwurf bis hin zur Abschaltung erforderlich,
  • Kosten- und Preisspitzen: Fehlende Grundlast muss kurzfristig durch teurere Erzeugung (meist Gas) ersetzt werden – die Großhandelspreise steigen.

Fallbeispiel Hinkley Point C – Kalkulationen unter Klimadruck

Hinkley Point C wurde als verlässliche, preisstabile Grundlastquelle geplant. Die Klimarealität verschiebt die Annahmen:

  • Höhere Meerestemperaturen verringern die Kühlreserve und erhöhen die Wahrscheinlichkeit temperaturbedingter Leistungsbegrenzungen,
  • Algenblüten und Treibgut erfordern aufwendige Sieb- und Filtersysteme mit zusätzlichem Energie- und Wartungsaufwand,
  • knapperes Süßwasser für Neben- und Notkreisläufe erzwingt Puffer- und Versorgungskonzepte, die die OPEX erhöhen.

Ergebnis: Produktionsprofile werden volatiler, Kapazitätsfaktoren können unter Plan liegen, der Strom aus Hinkley Point C wird faktisch teurer als ursprünglich kalkuliert.

Weitere Standorte: wiederkehrende Hitzestress-Effekte

  • Sizewell B (Nordsee): Leistungsreduktionen bei warmen Sommern zur Einhaltung von Umweltauflagen,
  • Heysham (Irische See): Algen- und Treibgutereignisse belasten die Kühlwasseraufnahme,
  • Torness (Schottland): Hitzephasen führten bereits zu temporären Drosselungen.

Privatisiertes Wasser als zusätzlicher Engpass

In Dürrezeiten konkurrieren Kernkraftwerke um Süßwasser mit Haushalten, Landwirtschaft und Industrie. Rechtlich hat die Trinkwasserversorgung Vorrang – energetische Lastspitzen treffen dann auf reduzierte Kraftwerksleistung.

Was bedeutet das für die Energiewende?

  • Kernkraft ist nicht wetterunabhängig – sie ist wasser- und temperaturabhängig,
  • häufigere Hitzewellen und Dürreperioden erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Drosselungen,
  • Systemkosten steigen, weil Reserve- und Flexibilitätsoptionen (Speicher, Demand Response, flexible Erzeuger) vorgehalten werden müssen.

Resümee

Die britische Atomstromproduktion steht im Klimazeitalter unter doppeltem Druck:

physikalisch durch heißeres, knapperes Kühlwasser

und institutionell durch einen privatisierten, verlustreichen Wassersektor.

Für Hinkley Point C bedeutet das: höheres Betriebsrisiko, potenziell niedrigere Volllaststunden, steigende Stückkosten.

Wer Atomstrom als stabile, günstige Grundlast verspricht, muss die Wasserrealität der kommenden Jahrzehnte in die Bilanz aufnehmen.

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Teil 1:

Teil 2:

England im Trockenschock – Teil 2 – Privatisiertes Wasser, privatisierte Probleme

Ein Beitrag von
Werner Hoffmann

In England ist die Wasserversorgung – anders als in den meisten Ländern Europas – vollständig privatisiert.

Trinkwassernetz und Abwasserentsorgung sind seit 1989 in den Händen von Unternehmen, die in erster Linie ihren Aktionären verpflichtet sind. Das war eine politische Entscheidung unter Premierministerin Margaret Thatcher – mit dem Versprechen von Effizienz, Innovation und besseren Investitionen. Heute zeigt sich: Viele dieser Versprechen haben sich ins Gegenteil verkehrt.

Vom öffentlichen Gut zum Renditeobjekt

Bis 1989 wurde das Wasser von regionalen, staatlichen Wasserbehörden verwaltet. Mit der Privatisierung gingen sämtliche Anlagen – von Reservoirs über Leitungen bis zu Klärwerken – in den Besitz von zehn großen Wassergesellschaften über.

  • Diese Firmen besitzen die gesamte Infrastruktur,
  • sie betreiben sowohl Trinkwasserversorgung als auch Abwasserentsorgung,
  • Preise und Investitionen werden unter Aufsicht des Regulators Ofwat festgelegt.

Auf dem Papier gibt es Wettbewerb – in der Realität ist jede Region ein Monopolgebiet.

Das große Leck – Verluste im Netz

England verliert im Schnitt 20 bis 25 % seines Trinkwassers durch undichte Leitungen. Ursache sind jahrzehntelange Unterinvestitionen:

  • Alte Rohrleitungen werden häufig nur bei akuten Schäden ersetzt,
  • vorbeugende Instandhaltung bleibt die Ausnahme,
  • hohe Dividendenzahlungen hatten oft Vorrang vor umfassender Modernisierung.

Allein bei Thames Water gehen täglich hunderte Millionen Liter verloren – genug, um Millionen Menschen zu versorgen.

Profit vor Versorgungssicherheit

Seit der Privatisierung sind viele Wasserkonzerne hoch verschuldet, weil Eigentümer Kredithebel nutzen, um Ausschüttungen zu finanzieren.

  • Investitionen werden verschoben oder gestückelt,
  • Gewinne fließen an internationale Fonds und Holdingstrukturen,
  • in Krisenzeiten fehlt finanzieller Spielraum für schnelle Sanierungen.

Gleichzeitig sind die Wasserpreise für Verbraucher seit den 1990er-Jahren deutlich stärker gestiegen als die Inflation.

Abwasserskandale

Die Unternehmen stehen regelmäßig in der Kritik, weil sie bei Starkregen ungeklärtes Abwasser in Flüsse und Küstengewässer leiten.

  • Überläufe werden als Notventil genutzt, weil die Netze unterdimensioniert sind,
  • mehrere Firmen zahlten in den letzten Jahren hohe Strafen wegen Verstößen,
  • dauerhafte Kapazitätserweiterungen wurden vielerorts zu spät begonnen.

Wem gehört das Wasser? – Die Betreiberlandschaft

Die zehn großen Wasserversorger in England & Wales sowie ihre Eigentümerstrukturen:

  • Thames Water – Konsortium unter Kemble Water; u. a. kanadische Pensionsfonds, China Investment Corporation, Abu-Dhabi-Investoren,
  • Severn Trent Water – börsennotiert; breit gestreuter Besitz durch institutionelle Anleger,
  • United Utilities – börsennotiert; britische und US-Pensionsfonds,
  • Anglian Water – Konsortium aus australischen, kanadischen und japanischen Investoren,
  • Yorkshire Water – Konsortium unter Führung von Citigroup und GIC (Singapur-Staatsfonds),
  • Southern Water – kontrolliert von der Macquarie-Gruppe (Australien),
  • South West Water – Teil der börsennotierten Pennon Group,
  • Welsh Water (Dŵr Cymru)Non-Profit, Überschüsse werden reinvestiert,
  • Northumbrian Water – Cheung Kong Infrastructure Holdings (Hongkong),
  • Wessex Water – YTL Corporation (Malaysia).

Das Problem in der Dürre

In einer akuten Wasserknappheit konkurrieren Haushalte, Industrie, Landwirtschaft und Energieerzeugung um dieselbe Ressource.

  • Sinken Grundwasserstände und leeren sich Reservoirs, geraten die privaten Versorger unter Druck,
  • staatliche Eingriffe sind möglich, stoßen aber an rechtliche und finanzielle Grenzen,
  • die Infrastruktur ist privates Eigentum – das erschwert schnelle, zentrale Steuerung.

Resümee

Die vollständige Privatisierung der Wasser- und Abwasserversorgung in England hat ein System geschaffen, in dem Profitmaximierung häufig wichtiger ist als Versorgungssicherheit. In Zeiten des Klimawandels, sinkender Grundwasserstände und wachsender Nachfrage zeigt sich, wie riskant es ist, eine lebenswichtige Ressource vollständig den Kapitalmärkten zu überlassen.

Notwendig sind verbindliche Reinvestitionsquoten, ein ambitioniertes Leckageprogramm, klare Umweltstandards – und eine Regulierung, die Versorgungssicherheit und Gemeinwohl an die erste Stelle setzt.

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#England

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#Wasserknappheit

#Umweltpolitik

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Teil 1

Teil 3:

England im Trockenschock – Wie der Klimawandel das Grundwasser verschwinden lässt

Ein Beitrag von
Werner Hoffmann

Teil 1 Der Klimawandel in England

Wer schon einmal in England gewesen ist, hat die Region als regenreich in Erinnerung. Das Bild hat sich total verändert.

England kämpft derzeit nicht nur mit leeren Reservoirs und austrocknenden Flüssen – auch die unsichtbare Lebensader unter der Erdoberfläche, das Grundwasser, ist auf dem Rückzug.

Was lange als stabile Reserve galt, rutscht jetzt in bedrohliche Tiefen.

Die Ursache: eine fatale Kombination aus Klimawandel, Niederschlagsmangel und steigender Wasserentnahme.

Ein unsichtbarer Rückzug – Wasser unter der Erde schwindet

Die Absenkung des Grundwassers ist für die meisten Menschen nicht sichtbar, ihre Folgen aber umso gravierender: Quellen versiegen, Flüsse verlieren ihre stützende Basis aus dem Untergrund, und Trinkwasserreserven geraten unter Druck. Besonders betroffen sind die Kalkstein-Aquifere (Chalk Aquifers) in Süd- und Mittelengland – sie versorgen Millionen Menschen mit Trinkwasser.

Sechs Monate Trockenheit – eine schleichende Katastrophe

In vielen Teilen Englands hat es in den letzten Monaten deutlich weniger geregnet als im langjährigen Mittel. Frühling und Sommer waren zu warm und zu trocken – eine gefährliche Mischung, die die natürliche Grundwasserneubildung hemmt.

Der Klimawandel verschärft das Problem doppelt:

  • Höhere Temperaturen erhöhen die Verdunstung aus Böden, Gewässern und Vegetation,
  • veränderte Niederschlagsmuster führen dazu, dass Regen seltener, dafür in heftigeren Schauern fällt – das Wasser fließt oberflächlich ab, statt in den Untergrund zu sickern.

Aquifere auf dem Rückzug

Messstellen der Umweltbehörden zeigen vielerorts Grundwasserstände unter dem saisonalen Normalwert, in einigen Regionen sogar außergewöhnlich niedrige Pegel. Besonders die Chalk Aquifers reagieren sensibel: Sie füllen sich langsam und benötigen mehrere nasse Winterperioden, um Defizite aus Trockenphasen auszugleichen. Ein einzelner regenreicher Monat reicht dafür nicht.

Folgen für Mensch und Natur

  • Trinkwasserversorgung: In zahlreichen Regionen stammt ein Großteil des Trinkwassers aus Grundwasserbrunnen; sinkende Pegel erzwingen tiefere Bohrungen, Verbundleitungen und teure Notfallmaßnahmen,
  • Ökosysteme: Quell- und Kalkflüsse wie Itchen oder Test verlieren Durchfluss und Sauerstoff – Fische, Amphibien und Insekten geraten unter Stress,
  • Landwirtschaft: In trockenen Regionen wie East Anglia führt eingeschränkte Bewässerung zu Ertragseinbußen und erhöhtem Pflanzendruck,
  • Industrie: Wasserintensive Branchen – etwa Getränke, Lebensmittel, Chemie und Pharma – riskieren Drosselungen oder temporäre Produktionsstopps.

Historischer Wendepunkt

Die aktuelle Lage ist kein Ausrutscher, sondern Ausdruck eines Strukturwandels: Dürreperioden häufen sich seit den 2000er-Jahren, hydrologische Extreme werden häufiger und intensiver, und mittlere Grundwasserstände zeigen einen langfristigen Abwärtstrend. England gilt pro Kopf inzwischen als eine der wasserärmeren Industrienationen Europas.

Klimawandel als Treiber – aber nicht allein

Neben dem Klima wirken hausgemachte Faktoren wie Brennstoff auf das Feuer:

  • Steigende Entnahmen durch Bevölkerungswachstum und Industrie,
  • hohe Leitungsverluste durch marode Netze und Leckagen,
  • fehlende Speicher- und Infiltrationsinfrastruktur, um Starkregen systematisch für die Grundwasserneubildung zu nutzen.

Resümee

Die Absenkung des Grundwassers in England ist eine systemische Bedrohung für Trinkwasser, Landwirtschaft, Industrie und Ökosysteme. Der Klimawandel wirkt als Beschleuniger, doch erst der jahrelange Investitionsstau in Netze, Speicher und natürliche Infiltration macht die Krise akut. Ohne einen Kurswechsel – mehr Regenwasserspeicherung, weniger Leckagen, realistische Entnahmequoten und Renaturierung grundwasserbildender Flächen – wird Wasserknappheit zum neuen Normal.

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Teil 2

Teil 3

AfD im Visier – Verfassungsschutz deckt radikale Wahrheit auf, von Storch lenkt mit Christen-Offensive ab!

Immer mehr Verfassungsschutzbehörden bestätigen: Die AfD ist „gesichert rechtsextremistisch“

In den letzten Monaten haben mehrere Landesämter für Verfassungsschutz in Deutschland ihre Bewertung der AfD über einen bloßen „Verdachtsfall“ hinaus verschärft:

  • Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen stufen den jeweiligen AfD-Landesverband mittlerweile als „gesichert rechtsextremistisch“ ein – die Einstufung in Sachsen wurde im Januar 2025 auch gerichtlich bestätigt,
  • Auf Bundesebene hat das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) die gesamte AfD mit Wirkung vom 2. Mai 2025 offiziell als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ eingestuft. Die Entscheidung fußt auf einer expliziten Kritik an einem ethnisch-abstammungsbezogenen Volksverständnis, das bestimmten Bevölkerungsgruppen gesellschaftliche Teilhabe verwehre – ein klarer Verstoß gegen Demokratieprinzipien und Menschenwürde,
  • Wegen eines Eilantrags der AfD wurde diese Bundes-Einstufung vorläufig „ausgesetzt“ – eine Stillhaltezusage verhindert bis zur gerichtlichen Entscheidung eine öffentliche Nennung als gesichert rechtsextremistisch,
  • In Brandenburg wurde heute ein weiterer Bericht veröffentlicht, der ebenso „gesichert rechtsextrem“ bestätigt.

Am Ende des Artikels ist der Link zum Download des Berichts vom Landesverfassungsschutzes Brandenburg.*

Parallel wächst die politische Debatte:

Der Richterbund warnt vor einer weiteren Normalisierung der AfD im parlamentarischen Raum, und Vertreter wie SPD-Chef Lars Klingbeil rufen zur entschlosseneren Auseinandersetzung mit der Partei auf.

Auch Gewerkschaften fordern inzwischen konkrete Schritte bis hin zu einem möglichen Verbotsverfahren.

Ablenkungsstrategie: Fokus auf konservative Christen – Beatrix von Storch im Mittelpunkt

Während Verfassungsschutzbehörden zunehmend Einigkeit über die extremistische Ausrichtung der AfD erreichen, versucht die Partei, die öffentliche Debatte umzulenken.

Eine auffällige Strategie:

Die gezielte Ansprache konservativ-christlicher CDU-Akteure als Verbündete – unterstützt und verkörpert durch Beatrix von Storch.

Teil ihrer Aktivitäten war beispielsweise auch die Kandidatin für den Bundesverfassungsschutz zu diffamieren. Und dies auch noch erfolgreich durch die fehlenden Aktivitäten von J. Jens Spahn.

Im aktuellen #PresseclubLIVE in der ARD spielte Beatrix von Storch eine zentrale Rolle – und zeigte deutlich, wie die AfD versucht, Diskussionen über Extremismus durch Kulturkonflikte zu ersetzen.

Der Auftritt verdeutlicht: Es geht nicht nur um Programmatik, sondern um symbolpolitische Mobilisierung im konservativen Lager.

Politische und gesellschaftliche Tragweite

Die Einstufungen der Verfassungsschutzbehörden markieren einen klaren Wendepunkt:

Die AfD steht nun nicht mehr nur im Verdacht, sondern gilt in mehreren Bundesländern und aus Sicht des Bundesamts als gesichert rechtsextremistisch. Gleichzeitig läuft der Versuch, sich über neue Zielgruppen im konservativen Spektrum politische Rückendeckung zu sichern – ein kalkuliertes Ablenkungsmanöver, das ebenso durchschaubar wie gefährlich ist.

Teil 2: Beatrix von Storch & die Strategie der christlich-konservativen Wählergewinnung – Trump lässt grüßen

1. Struktureller Rückhalt durch „Zivile Koalition“ und christliche Netzwerke

Beatrix von Storch baut konsequent auf deutsch-christliche Strukturen als Fundamentsockel ihrer politischen Strategie:

  • Ihre Organisation „Zivile Koalition“, vernetzt mit Initiativen wie Familienschutz, bewirbt Betreuungsmodelle im Sinne traditioneller Familie und spricht gezielt konservative Christen an – vor allem gegen gleichgeschlechtliche Ehe und für Betreuungsgeld,
  • Innerhalb der AfD ist Storch eine zentrale Figur für die christlich-fundamentalistische Fraktion,
  • Sie setzt stark auf symbolträchtige Aktionen wie den Marsch für das Leben, um Wertepolitik mit öffentlicher Sichtbarkeit zu verbinden.

2. Wedge-Strategie: Spalte die Gesellschaft – und die CDU

Was Storch hier betreibt, ist strategisch auffallend ähnlich zur Wedge-Strategie („Keil-Politik“) aus den USA:

  • Gesellschaft spalten: Kulturelle und religiöse Konfliktthemen werden gezielt verstärkt, um konservative Milieus gegen liberale Strömungen in Stellung zu bringen,
  • CDU gezielt spalten: Die AfD setzt darauf, den konservativen Flügel der CDU – vor allem streng gläubige Mitglieder – von der Parteiführung zu entfremden. Ziel ist, diesen Teil der CDU-Basis für AfD-Positionen zu gewinnen und gleichzeitig den innerparteilichen Konflikt in der Union zu verschärfen.

3. Trump-Vergleich: Solide religiöse Basis mobilisieren

Parallelen zur US-Politik sind klar erkennbar:

  • Donald Trump nutzte konsequent die Unterstützung weißer Evangelikaler, um seine Machtbasis zu festigen,
  • Er stellte sich als Verteidiger „christlicher Werte“ dar, inszenierte Kulturkämpfe und polarisierte gezielt gegen liberale Eliten,
  • Seine Kampagnen liefen stark über Kirchen, Pastoren und religiöse Netzwerke – ein Modell, das Storch in Deutschland in kleinerem Maßstab adaptiert.

4. Politisches Kalkül

Beatrix von Storch betreibt eine doppelte Keil-Strategie:

  • Nach außen: Bindung und Mobilisierung konservativer Christen als fester Wählerblock,
  • Nach innen: gezielte Unterwanderung des konservativen CDU-Flügels, um die Union weiter zu spalten und die AfD als „eigentliche Heimat“ für diese Wähler zu präsentieren.

Diese Kombination aus religiöser Symbolpolitik und parteipolitischer Spaltungstaktik erinnert stark an die Methode Trumps – und ist in ihrer langfristigen Wirkung nicht zu unterschätzen.

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Quelle:

Download Bericht Landesverfassungsschutz über die AfD und der Feststellung „Gesichert Rechtsextrem“

#AfD #Verfassungsschutz #BeatrixVonStorch #Rechtsextremismus #Demokratie

Mit 39 Tonnen und 621 kWh quer nach Anatolien – warum der E-LKW in der Türkei längst Alltag ist!

Ein Beitrag von

Tobias Wagner

Kann man mit einem batterie-elektrischen LKW 3.700 km in die Türkei fahren? Keine Ahnung, deshalb habe ich es ausprobiert.

Mein aktueller Elektrotruck ist der Mercedes eActros 600 mit 621 kWh LFP-Akku von der Nanno Janssen GmbH.

Das passt sehr gut, denn ich fahre eine Tour vom Mercedes-Benz Trucks Werk in Wörth am Rhein nach Aksaray in die Türkei. Gewicht: 39 Tonnen.

Deutschland: Absolut kein Problem.

Österreich: Kein Problem. Viele Optionen mit Ionity und SMATRICS. Tolle LKW-Ladeparks entlang der Autobahn von der ASFINAG.

Ungarn: Kein Problem. Kleines Land, auch hier kommt man gut und kostengünstig mit Ionity durch, ohne abzusatteln.

Rumänien: Kein Problem. OMV Petrom hat fast an jeder Tankstelle Alpitronic Charger aufgestellt. Mitten in der Walachei (dort war ich tatsächlich) steht einfach mal ein Truck-Ladepark mit 9 Ladebuchten je Seite. Beeindruckend.

Bulgarien: Kein Problem. Fines betreibt dort Ladepunkte von Sungrow, Autel und Alpitronic mit Ladeleistungen von bis zu 480 kW. Nicht an jeder Straßenecke, aber ausreichend, um gut durch das Land zu reisen. Absatteln nicht notwendig.

Türkei: Absolut kein Problem. Jeder Rasthof hat eine 1.000 V Schnellladestation. Absolutes Highlight: In Bolu bei einem Einkaufszentrum stehen über 100 HPC-Ladestationen, teilweise mit 400 kW Ladeleistung.

In Aksaray konnte ich im Werk dann wieder auf 100 % aufladen und einen Tag später ging es mit der Rückladung zurück nach Deutschland.

Mein Fazit: Eine solche Tour ist eine Challenge. Aber nicht für den E-LKW, sondern für den Fahrer. Kein flächendeckendes Autobahnnetz in Rumänien, wilde Landstraßen in Bulgarien, temperaturabhängige Fahrverbote in Bulgarien, lange Wartezeiten an der Friedensbrücke über die Donau zwischen Rumänien und Bulgarien wegen einer Baustelle, lange Wartezeiten an der EU-Außengrenze. Der E-LKW oder die Ladeinfrastruktur war dabei wirklich mein kleinstes Problem.

Mir hat die Tour unglaublich viel Spaß gemacht und der eActros hat die Außentemperaturen von über 40 °C gut weggesteckt. Von der Türkei bin ich nun auf dem Weg nach Lissabon, Portugal. Für mich ganz normaler Elektrotrucker-Alltag im Jahr 2025.

Alle Details zur Tour findet ihr auf meinem YouTube-Kanal: https://lnkd.in/dGXFamSj
Am Sonntag um 18:00 Uhr erscheint die letzte Episode der Tour.

Was ist deine Meinung zu batterie-elektrischen LKW im Fernverkehr? Und warst du schon mal mit einem Elektroauto in der Türkei?

#evcharging #electrictrucking #emobility #trucklife #eactros600

Betrüger missbrauchen mein Gesicht! – So dreist locken Fake-Wundermittel in die Falle 

Ein Beitrag von

Dr. med. Eckart von Hirschhausen.

Wichtige Warnung in eigener Sache

In den letzten Wochen bekomme ich wieder vermehrt Nachrichten wie:
„Eckart, stimmt es, dass du dieses Wundermittel empfiehlst?“
Die Antwort ist einfach: Nein. Immer wieder werde ich zum #Fake, ich habe deshalb sogar gegen Meta geklagt und gewonnen. Trotzdem bleiben die Fakes weiterhin gefährlich.

Ich mache keine Produktwerbung.

Ich empfehle keine Pillen, Tropfen oder Pulver, die „alles heilen“ sollen.

Viele Videos, Zitate und Artikel, die im Netz zu sehen sind, sind Fälschungen – oft mit #KI erstellt.

Betrüger nutzen mein Gesicht, meine Stimme und sogar manipulierte Videos, um angebliche Wundermittel zu verkaufen. Das ist nicht nur Rufschädigung, sondern auch gefährlich:

Diese Präparate sind meist nicht medizinisch geprüft.
Und sie kosten oft viel Geld – ohne jede Wirkung.

Mein Rat:
Prüfe immer die Quelle.
Glaube keinem Zitat ohne offiziellen Beleg.
Melde solche Fakes der Verbraucherzentrale.

Bitte teile diesen Post – damit weniger Menschen auf diese Masche hereinfallen.

Quelle des Artikels

https://www.linkedin.com/posts/dr-med-eckart-von-hirschhausen-750b69153_vorsicht-fake-activity-7361335697351270400-lz1L?utm_source=share&utm_medium=member_ios&rcm=ACoAADSumNEBGYgkWA6yjTr6uB0NX_Lnrr_XlN0

#FakeNews #Hirschhausen

#Betrug

#KIVerarsche

#Verbraucherschutz

#WundermittelLüge

Kühler Kopf trotz Hitzewelle – warum Luft-Luft-Wärmepumpen alle Klimageräte alt aussehen lassen!

Ein Beitrag von

Werner Hoffmann

Einleitung: Wenn Deutschland im Hitzefieber kocht

32 bis 38 °C im Schatten, Hitzewarnung vom Deutschen Wetterdienst – und in der Nacht will das Schlafzimmer einfach nicht unter 27 °C sinken.

Millionen Menschen in Deutschland denken in diesen Tagen über eine Klimaanlage nach – zumindest fürs Schlafzimmer, viele aber auch fürs ganze Haus.

Doch wer sich mit dem Thema Kühlung beschäftigt, stößt schnell auf eine entscheidende Frage:

Welches System kühlt am besten, am effizientesten und am kostengünstigsten – und sorgt gleichzeitig dafür, dass die Luftfeuchtigkeit sinkt?

Denn:

Hohe Luftfeuchtigkeit ist neben der Temperatur der zweite große Feind unseres Wohlbefindens.

Schon 60 % Luftfeuchtigkeit bei hohen Temperaturen lässt den Körper schwer schwitzen und den Schlaf zur Qual werden.

Gute Kühltechnik senkt daher nicht nur die Temperatur, sondern entzieht der Luft auch überschüssige Feuchtigkeit.


Die verschiedenen Möglichkeiten zur Abkühlung im Haus

Mobile Klimageräte mit Abluftschlauch durchs Fenster

  • Sofort einsatzbereit, keine Montage nötig
  • Günstiger Einstiegspreis (ab ca. 180 €)
  • Fenster kann nicht richtig geschlossen werden – warme Luft dringt ein
  • Hoher Stromverbrauch (ca. 1 kW pro Stunde)
  • Deutlich hörbar im Betrieb
  • Begrenzte Entfeuchtungsleistung

Stromkosten-Beispiel: 6 h Betrieb pro Tag über 30 Tage: rund 77 € pro Monat für einen Raum.

Monoblock-Wandgeräte (ohne Außengerät)

  • Feste Installation mit Wanddurchbruch
  • Bessere Abdichtung als mobiles Gerät
  • Kein Außengerät notwendig
  • Effizienz ähnlich wie mobiles Gerät (~1 kW/h)
  • Geräuschentwicklung innen

Stromkosten-Beispiel: ebenfalls rund 77 € pro Monat für einen Raum.

Klimaanlage mit Außengerät und Innenschlauch

  • Außengerät übernimmt Wärmeabgabe
  • Innen deutlich leiser
  • Höhere Effizienz als Monoblock
  • Stromverbrauch meist 1,2–1,5 kW/h

Stromkosten-Beispiel: 93–116 € pro Monat und Raum.

Luft-Luft-Wärmepumpe (Split-Gerät)

Klimaanlage Innengerät Wärmepumpe
Wärmepumpe Außengerät Klimawandel
Unteres Gerät ist außen, oberes Gerät ist innen
  • Innen- und Außengerät arbeiten mit reversiblen Kältekreislauf
  • Sehr effizient (ca. 0,8 kW/h)
  • Sehr leise (ab 19 dB)
  • Senkt zuverlässig Luftfeuchtigkeit
  • Kann auch heizen
  • Längere Lebensdauer, wenig Wartung

Stromkosten-Beispiel: ca. 62 € pro Monat und Raum.


Kostenvergleich – 1 Raum vs. 5 Räume (120 m²)

Annahme: 6 h Betrieb pro Tag, 30 Tage pro Monat, Strompreis 0,43 €/kWh

Mobile Klimaanlage

  • 1 Raum: 77 €/Monat
  • 5 Räume: 387 €/Monat

Monoblock-Wandgerät

  • 1 Raum: 77 €/Monat
  • 5 Räume: 387 €/Monat

Klimaanlage mit Außengerät und Schlauch

  • 1 Raum: 93–116 €/Monat
  • 5 Räume: 465–580 €/Monat

Luft-Luft-Wärmepumpe

  • 1 Raum: 62 €/Monat
  • 5 Räume: 310 €/Monat

Klarer Sieger: Die Luft-Luft-Wärmepumpe

  • Höchste Energieeffizienz
  • Doppelnutzen: Kühlen und Heizen
  • Bessere Luftqualität durch Entfeuchtung
  • Leiser Betrieb – ideal fürs Schlafzimmer
  • Langfristig günstiger im Betrieb

Praxisbeispiel

  • Haushalt in Süddeutschland, 5 Räume (120 m²)
  • Vorher: 5 mobile Klimageräte, 1.500 kWh/Sommer → 645 € Stromkosten
  • Nachher: Multi-Split-Wärmepumpe, 800 kWh/Sommer → 344 € Stromkosten
  • Ersparnis: 301 € pro Jahr nur beim Kühlen

Resümee

Wer heute über Kühlung im Haus nachdenkt, sollte nicht nur die Anschaffungskosten im Blick haben, sondern vor allem Effizienz, Luftqualität und Langzeitkosten. Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist hier der klare Sieger:

  • Günstiger im Betrieb
  • Besser für die Gesundheit
  • Ganzjährig nutzbar
  • Zukunftssicher und förderfähig

Gerade bei mehreren Räumen ist der Unterschied zu mobilen Geräten dramatisch – und wer einmal in einem angenehm kühlen, trockenen Schlafzimmer geschlafen hat, will nie wieder auf diese Technik verzichten.

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Übrigens sind diese Luft – Luft – Wärmepumpen nicht nur zum kühlen und trocknen der Luft, sondern auch zum heizen, sehr gut geeignet.

95 % aller Heizungen in Norwegen sind Luft – Luft – Wärmepumpen.

Die falsch Behauptung, dass Wärmepumpen nur bis zu -10 oder 20° geeignet sind, ist falsch. In Norwegen wird es zeitweise ja noch viel kälter.

Hohe Energieeffizienz spart bares Geld

Luft-Luft-Wärmepumpen punkten nicht nur mit Komfort, sondern auch mit einer beeindruckenden Energieeffizienz. Dank moderner Invertertechnik passen sie ihre Leistung exakt dem aktuellen Bedarf an und vermeiden unnötigen Stromverbrauch. Mit einem SEER (saisonales Energieeffizienzverhältnis) von häufig über 6 erzeugen sie aus 1 kWh Strom bis zu 6 kWh Kühl- oder Heizleistung. Das bedeutet: deutlich geringere Betriebskosten im Vergleich zu herkömmlichen Klimageräten – und ein spürbar kleinerer CO₂-Fußabdruck. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage lassen sich die Betriebskosten zusätzlich stark senken – an sonnigen Tagen oft nahezu auf null.

In meinem Einfamilienhaus hatte ich im September 2022 einen Betrieb beauftragt, eine Luft – Luft – Wärmepumpe einzubauen.

Der Grund war damals relativ einfach:

Die Gasspeicher waren seltsamerweise in Deutschland zu diesem Zeitpunkt aufgrund von so genannten Wartungsarbeiten in Russland nur noch zu 75 % befüllt.

Gleichzeitig war zu diesem Zeitpunkt die russische Manöverübung an der ukrainischen Grenze.

Da ich damals eine Klimaanlage mir überlegt hatte, einzubauen und diese Situation in Russland/Ukraine entstanden war, hatte ich mich zu dem Einbau der Luft – Luft – Wärmepumpe entschieden.

Im Januar 2023 wurde dann diese Luft – Luft – Wärmepumpe eingebaut.

Die Gasheizung ist zwar immer noch im Haus, wird jedoch fast ausschließlich nur noch für Warmwasseraufbereitung genutzt.

Eines hatte ich nicht bedacht: im Badezimmer ist keine Luft – Luft – Wärmepumpe eingebaut.

Deshalb wird zeitweise auch noch die Gasheizung derzeit genutzt.

Bei einer nächsten größeren Renovierung wird allerdings dann auch dort noch eine Luft – Luft – Wärmepumpe eingebaut und die Warmwasseraufbereitung ebenso damit vorgenommen.

Die Kosten betrugen für fünf Innen- und zwei Außengeräte auf rund 15.500 €, wobei nach Abzug der Förderung ein Betrag von etwa 10.000 € entstanden ist.

Bei der Erweiterung entstehen vielleicht nochmals rund 4-5000 € an Kosten.

Gas wird in den nächsten 20 Jahren vom Preis her auf jeden Fall erheblich teurer werden.

Kipppunkt erreicht: Der Untergang des Perito-Moreno-Gletschers – und mit ihm unsere trügerische Sicherheit

Ein Beitrag von

Daniel Mautz.

Der stabile Gletscher kippt. Und mit ihm ein Teil der Illusion, wir hätten noch Zeit

Der Perito-Moreno-Gletscher liegt im Südwesten Argentiniens, in der Provinz Santa Cruz, und ist Teil des Los-Glaciares-Nationalparks in Patagonien. Er gehört zum südlichen Patagonischen Eisfeld, dem größten zusammenhängenden Gletschergebiet außerhalb der Polarregionen. Sein Eis schiebt sich in den Lago Argentino und ist eine der größten touristischen Attraktionen Südamerikas, was die Dramatik des jetzigen Kollapses noch deutlicher macht.

Bis 2019 galt er als stabil. Weniger als 100 Meter Rückzug seit 2000. Jetzt schmilzt er 16-mal schneller. Bis zu 8 Meter pro Jahr an den Ausläufern, Rückzug bis 800 Meter. Messungen mittels Hubschrauber-Radar, Sonar und Satellitendaten belegen, dass die tragenden Fixpunkte am Untergrund weg sind. Warmes Seewasser frisst das Eis, das untere Ende beginnt zu schwimmen. Der Eisstrom beschleunigt, Kalbung droht in kurzer Zeit kilometerweise.

Die globale Klimadynamik spielt dabei eine Schlüsselrolle. Die Erwärmung verändert atmosphärische Zirkulationsmuster, lässt die Westwinde der Südhalbkugel intensiver und wärmer werden und verschiebt die Schneefallgrenze. Das beschleunigt das Abschmelzen.

Der Verlust ist kein isoliertes Ereignis. Klimaforscher:innen wie Rahmstorf und Armstrong McKay warnen vor einer Kaskade von Kipppunkten. Instabiler Jetstream, schwächelnde AMOC, schmelzende Eisschilde in Grönland und der Antarktis.

Diese Prozesse beeinflussen sich gegenseitig, verändern globale Energie- und Feuchtigkeitsflüsse und destabilisieren Regionen weit entfernt vom eigentlichen Auslöser.

Wenn also selbst der Perito Moreno kippt, zeigt das nicht nur eine regionale Tragödie. Es ist ein Symptom für das drohende Systemversagen unseres Klimas und für die Dynamik, die wir längst entfesselt haben.

Wir reden weiter, statt zu handeln und zerstören die Fundamente unserer Zukunft.

Klimaschutz ist keine Option. Es braucht rasche Reduktion der Emissionen und Schutzmaßnahmen.

Wer das ignoriert, spielt russisches Roulette. Leider mit der ganzen Zivilisation.

#Klimakrise
#Gletscherschmelze
#Kipppunkte
#Klimaschutz

Quelle:

https://www.linkedin.com/posts/danielmautz_der-stabile-gletscher-kippt-und-mit-ihm-activity-7360565689390092288-I4sy?utm_source=share&utm_medium=member_ios&rcm=ACoAADSumNEBGYgkWA6yjTr6uB0NX_Lnrr_XlN0

Rechtsruck im Anmarsch: Pflegekammer-Chefin warnt vor schleichender Demokratie-Erosion

Ein Beitrag von

Sandra Postel.

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In der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen setzen wir gendersensible Sprache ein – nicht, weil es „schick“ ist, sondern weil wir diskriminierungsfrei arbeiten wollen. Oft geht das ohne Sternchen, manchmal ist genau dieses das deutlichste Statement.

In meinem Team ist das kein Streitthema. Wir haben Wichtigeres zu tun: Pflege stärken, Menschen schützen, Arbeitsbedingungen verbessern. Wenn ein Kulturstaatsminister lieber über Genderverbote spricht, sollte er ein Praktikum in der Pflege machen.

Ja, es gehört zum Playbook rechter Gesinnung, Empörung zu provozieren – wie ein hingehaltenes Stöckchen. Doch wenn staatliche Stellen Sprache reglementieren und Förderung an Sprachvorgaben knüpfen, muss man als Amtsträger*in Position beziehen. Die letzten Tage zeigen, wie deutlich die #Rechtsruck spürbar ist und wie oft er hingenommen wird.

Unsere Position gegen #Extremismus, #Rassismus und #Diskriminierung ist klar. Sie gilt für Parteien wie für Organisationen, Unternehmen und Personen, die demokratiefeindliche Strukturen fördern. Dazu gehört, keine Strukturen zu unterstützen, die rechte Gegenöffentlichkeiten schaffen, beispielsweise durch die Diffamierung von Prof. #BrosiusGersdorf. Wenn Unternehmen Gewinne aus unserer Sozialversicherung ziehen und in rechtspopulistische Medien investieren, ist das für mich ein klarer Fall.

Noch stehen wir als Pflegekammer nicht im Fokus. Gut so. Sollten wir jedoch gezwungen werden, gendersensible Sprache zu unterlassen oder mit solchen Firmen zu kooperieren, werde ich mein Amt zur Verfügung stellen.

Der Rechtsruck kommt nicht über Nacht, sondern in kleinen Schritten – über Sprachregelungen, kulturelle Eingriffe, finanzielle Abhängigkeiten.

Und er löst kein einziges unserer drängenden Probleme.

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Ein Kommentar von

Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören

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Gendern ist kein Luxus – es ist Sichtbarkeit und Respekt

Ein Kommentar von Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte

Warum gendern wichtig ist

  • Sprache prägt Wahrnehmung: Wer benannt wird, existiert im Kopf der Menschen,
  • Gendern macht Vielfalt sichtbar – Frauen, nichtbinäre und trans Personen werden nicht sprachlich „mitgemeint“,
  • Inklusion beginnt bei der Ansprache: Wertschätzung zeigt sich zuerst in Worten,
  • Präzision statt Kosmetik: Sprache wird genauer, nicht politischer.

Warum Rechtspopulisten dagegen mobilisieren

  • Festhalten an starren Rollenbildern: Sichtbare Vielfalt widerspricht dem gewünschten Weltbild,
  • Symbolpolitik statt Sachpolitik: Gendern wird zur Projektionsfläche für generellen Kulturpessimismus,
  • Polarisierung als Strategie: Ein einfaches „Dagegen“ erzeugt Aufmerksamkeit und Lagerbildung,
  • Kontrolle über Deutungshoheit: Wer die Sprache delegitimiert, schwächt Minderheitenperspektiven.

Nebelkerzen & Aufmerksamkeitsökonomie

Öffentliche Debatten folgen knapper Aufmerksamkeit. Wer permanent Symbolthemen setzt, lenkt Fokus ab – in der bewussten Wahrnehmung steht meist nur ein Thema im Zentrum. So wird Gendern zur Nebelkerze, während soziale Ungleichheit, Pflegekrise oder Klimarisiken aus dem Blick geraten.

Rechtspopulisten und Rechtsextreme versuchen mit Beispielen das Thema lächerlich zu machen.

In dem man diverse Beispiele darstellt, versucht man, dieses Thema lächerlich zu machen und als „Links versifft“ darzustellen.

Dadurch versucht man, die alte Denkweise zu verteidigen.

Es sind so genannte Killerphrasen oder Killer Witze die solche Rechtsextremisten und Rechtspopulisten oder Königreich-Verteidiger gerne weiter haben möchten und weiterhin bestimmte Personengruppen zu degradieren.

Historische Entwicklung des Genderns

  • 1970er: Zweite Frauenbewegung kritisiert das generische Maskulinum und fordert sprachliche Gleichbehandlung,
  • 1990er: Leitfäden in Verwaltung, Medien und Hochschulen etablieren gendergerechte Formulierungen,
  • 2010er: Genderstern, Unterstrich und Doppelpunkt verbreiten sich als inklusive Schreibweisen,
  • 2020er: Breite Debatte in Behörden, Unternehmen und Zivilgesellschaft – mit zunehmenden Standards und Praxis.

Resümee

Gendern ist kein Selbstzweck, sondern ein Baustein demokratischer Gleichbehandlung. Es schafft Sichtbarkeit, senkt Barrieren und stärkt Zugehörigkeit. Wer das pauschal bekämpft, führt oft Stellvertreterdebatten – auf Kosten der Probleme, die wir wirklich lösen müssen: bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege, gerechte Teilhabe, wirksame Antworten auf Krisen.

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Warum bestimmte Wörter heute nicht mehr genutzt werden sollten

Sprache ist kein starres Konstrukt – sie spiegelt gesellschaftliche Werte wider.

Manche Begriffe tragen eine Geschichte der Diskriminierung in sich, die nicht ignoriert werden darf.

Dazu gehören unter anderem

– das N-Wort,

– das Z-Wort (für Sinti und Roma),

– das M-Wort (für Menschen afrikanischer Herkunft in alten Kinderbüchern),

– sowie kolonialrassistische Begriffe wie Hottentotten

– oder herabsetzende Bezeichnungen für Menschen mit Behinderung.

Diese Worte sind nicht „harmlos“ oder „nostalgisch“, sondern transportieren bis heute Unterdrückungs- und Abwertungsgeschichte.

Rechtspopulisten und Rechtsextremisten lehnen den Verzicht auf solche Begriffe oft ab – nicht aus Unwissenheit, sondern weil ihre Weltbilder auf der Abgrenzung von „Wir“ und „Die“ beruhen.

Die Verteidigung diskriminierender Sprache dient ihnen als ideologisches Werkzeug, um ihre rassistische Daseinsberechtigung zu erhalten.

Wer sich weigert, diese Worte zu hinterfragen, sendet das Signal:

Die alten Hierarchien sollen bleiben.

Das perfide Prinzip der Nebelkerzen

Die Strategie ist ebenso simpel wie gefährlich:

Symbolthemen wie Gendern oder „verbotene Worte“ werden künstlich zu Skandalen aufgebläht, um Empörung zu erzeugen.

Während darüber hitzig gestritten wird, geraten die wirklich drängenden Themen:

– soziale Ungleichheit,

– Klimakrise,

– Korruption,

– Pflegenotstand –

aus dem Fokus.

In der Kommunikationsforschung nennt man das eine Ablenkungsagenda.

Diese perfide Methode verschiebt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bewusst auf Nebenschauplätze, um Macht zu sichern und kritische Reformen zu blockieren.

#niewiederistjetzt #pflegegegenrechts

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