Das. Vorbild von Sahara Wagenknecht

Frau Wagenknechts großes Vorbild, die Kommunistin Clara Zetkin, leitete die erste antidemokratische „Querfront“ mit Rechtsextremisten der Geschichte ein.

Von Yves W.

Es war die #KPD-intern umstrittene „Schlageter-Linie“ des Moskauer Kominterns im Jahr 1923. Ausgerechnet der aus einer jüdischen Familie stammende #Karl %Radek wurde der Partner der deutschen #Antisemiten.

Leo Schlageter war nach 1918 ein nationalistischer Gewalttäter.

Er kämpfte in verschiedenen Freikorps im Osten und wurde Mitglied einer rechtsextremen Geheimorganisation, die mit Rückdeckung der deutschen Militärführung im von Frankreich besetzten Ruhrgebiet Sabotageakte und auch Morde begang.

Er wurde von den Franzosen gefasst, in einem Prozess zum Tode verurteilt und am 26. Mai 1923 hingerichtet; Terrorist für die Besatzer, Freiheitskämpfer für große Teile der deutschen Bevölkerung. Aber für den deutschen Juristen Erich Eyck kein Justizmord.

Am 20. Juni 1923 lobte Karl Radek ihn in einer pathetischen Rede. So fing der kommunistische „Querfront“ Brückenschlag an.

Ob Clara Zetkin und die Komintern-Führung mit der Annäherung zu den „Völkischen“ nur versuchten, mit nationalistischen Parolen Massen von diesen Gruppen abzuwerben oder die völkische Bewegung durch Zusammenarbeit zu neutralisieren, wird bis heute debattiert. Die gemeinsame Propaganda von Karl Radek mit dem Antisemiten Graf Ernst von Reventlow und anderen Völkischen dauerte nur einen Sommer (siehe Bild). Anfang Herbst 1923 wurde die „Schlageter-Linie“ beendet.

Schlageter wurde von den Nazis zu einem der drei wichtigsten „Blutzeugen“ der Bewegung erkoren. Bis heute ist unklar, ob der Kult eine Vereinnahmung war oder nicht. Rein formell wurde Schlageter wohl nie Mitglied der NSDAP, denn die Partei war damals in Preußen verboten. Für viele Historiker ist er dennoch ein NS-Aktivist, der die Partei in Hitlers Auftrag im Norden mit aufbauen sollte.

Der zum Rechtsextremisten mutierte Expressionist Hans Johst widmete „Schlageter“ 1929 ein Theaterstück. Ein Horst-Wessel Lied im Bühnenformat. Es wurde das erfolgreichste Drama der NS-Propaganda. „Schlageterfeiern“ waren nach 1933 fester Bestandteil des NS-Kultes.

Nach 1945 konnte man nicht mehr öffentlich Host Wessel und die Toten des Hitlerputsches 1923 ehren, aber das Ehren des dritten „NS-Blutzeugen“ konnte als legitim dargestellt werden. Seine Parteimitgliedschaft unklar, sein Tod Folge des Kampfes gegen die Besatzer, und sogar der jüdische Kommunist Karl Radek hatte ihn gelobt.

Schlageter ist seitdem eine „Straßenkampf-Version“ von Edgar Julius Jung und Ernst Niekisch. Alle Drei werden mit rabulistischer Scheinheiligkeit verwendet, um Unsägliches salonfähig zu machen.

Wie viele verfassungsfeindliche rechtsextreme Gruppen seit 1945 zelebrierte auch die Junge Alternative „Schlageterfeiern“. Für Demokraten sollte dies ebenso inakzeptabel sein wie eine mögliche neue „Schlageter-Linie“ von Frau Wagenknecht.

weremember #neveragain #neverforget #demokratie

Bürgerkrieg – Aufruf – Wir holen uns die Demokratie zurück

Die Sprache der Demokratiegegner erinnert an den Sturm auf das Capitol und den Bundestag im Reichstagsgebäude

Von

„Wenn Politiker und Meinungsproduzenten sich aber nicht mehr auf die Schlüssigkeit ihrer Argumente, die Legitimität ihrer Interessen, die Plausibilität ihrer Annahmen berufen;

wenn sie stattdessen verkünden, aus ihnen oder durch sie hindurch spreche das Volk: Dann ist Widerspruch nicht möglich.

Dann ist schon die Rhetorik autoritär….

Was tut man aber mit einem Gegner, für den Argumente viel zu schade sind?

Man jagt ihn zum Teufel. Man holt sich die Demokratie zurück.

Niemand will den Bürgerkrieg. Nur warum klingt es häufig so?“ – must read

Link —->

https://zeitung.faz.net/faz/feuilleton/2023-09-13/1130369081c6d24be19e8eda933dcddf/

Zitat—> „Schuld haben immer die anderen. Schuld an allem, was die Mehrheit der Deutschen bedrückt, verängstigt, einengt, nervt und auf lange Sicht womöglich ruiniert, hat eine Minderheit, die klein, aber umso mächtiger ist.

Sie hat keinen Namen, diese Gruppe, das ist womöglich Teil ihrer Strategie. Mal wird sie, ganz allgemein, „Elite“ genannt; die „Welt“ nennt sie, nach dem Ort, den sie angeblich bewohnt, den „Elfenbeinturm“.

Die „Neue Zürcher Zeitung“ schimpft sie mal linksgrünes Milieu, mal unterstellt sie ein illegitimes Bündnis aus Politik und Medien.

Es sind „die da oben“, „die in Berlin“; es ist „die Blase“ und bei Friedrich Merz immer wieder: „Kreuzberg“. Monika Gruber, populäre Kabarettistin und zwischendurch mächtige Aktivistin, antwortete neulich auf die Frage, ob sie diesen Leuten schon mal in der Wirklichkeit begegnet sei:…..“

Link zu wikipedia von Ruprecht Polenz —> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ruprecht_Polenz

Eigentum verpflichtet

Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Die Ego-Gesellschaft „Nimm“ sollte auch den Begriff Demut und Gemeinschaftswerte wieder etwas mehr in den Vordergrund wieder stellen.

Und die Ego-Gesellschaft sollte sich auch wieder bewusst werden, dass viele soziale Werte das Rückgrat für ein gutes Miteinander ist.

Ein „Hauen und Stechen“ oder „Hetze und Neid“ zerstört Gemeinschaftswerte und zerstört letztendlich auch unseren Staat.

Nicht ohne Grund hat das Grundgesetz und die Vorläufer-Verfassung Rahmenbedingungen geschaffen.

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Von Oliver Weber,

Frankfurter Allgemeine Zeitung

( https://zeitung.faz.net/faz/geisteswissenschaften/2023-09-13/98edb6ad14ae403bc02d58fc9ebcb8d2/ ):

„Eigentum verpflichtet:

Dieses Erbstück des deutschen Verfassungsrechts kann man als Lektion aus der Erfahrung von 1848 betrachten. Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner zog jetzt aus der Revolution die entgegengesetzte Konsequenz – in einem Lehrstück des freihändigen historischen Voluntarismus.“

„Wenn er an 1848 denke, berichtete Lindner, dann falle ihm die ‚katastrophale wirtschaftliche Situation‘ ein – ‚Hungersnöte, Pauperisierung‘.

Aufgrund von Lebensmittelknappheit, Handelskrise und gewerblichem Konjunkturabschwung gab es in Berlin Hungeraufstände, im Rheinland verwüsteten arbeitslose Weber Industriellenvillen.

Erst dieser ökonomisch-soziale Resonanzraum verschaffte den politischen Forderungen nach Freiheit und Nationalrepräsentation genügend Dringlichkeit, um die Fürsten zur Reformoffenheit zu zwingen. ‚Eine Konsequenz aus der wirtschaftlic

hen Mangelsituation‘, so der Finanzminister, sei dann die Bauernbefreiung gewesen, also die Abschaffung der Frondienste und Feudallasten, die Übertragung des Eigentums auf die bäuerlichen Betriebe selbst, wodurch sich ‚relativ rasch eine Verbesserung der Versorgungssituation eingestellt‘ habe.

Daraus könne man lernen, dass ‚Eigentum, und der Wunsch, Eigentum zu bilden und zu mehren‘, Ausdruck ‚der menschlichen Natur‘ seien.

Ganz im Gegensatz zur Ansicht jener, die heute dem ‚Narrativ‘ anhingen, ‚dass Eigentum verpflichte‘.

Link —> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Grundgesetz_für_die_Bundesrepublik_Deutschland

Man wundert sich: Wie lange mag es her sein, dass Christian Lindner einen Blick in das Grundgesetz geworfen hat, als dessen Vorgänger die Paulskirchenverfassung ja immerhin in Erinnerung gerufen wird?

Link —> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Paulskirchenverfassung

Dieser erste Satz ist kein ‚Narrativ‘, sondern wortwörtlich ein Verfassungsartikel – und er steht auch nicht im Konjunktiv.

In Artikel 14 heißt es dort: ‚Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Dieser erste Satz ist kein ‚Narrativ‘, sondern wortwörtlich ein Verfassungsartikel – und er steht auch nicht im Konjunktiv.

Expliziter Verzicht auf historische Reflexion

Von offensichtlichen Einwänden wie diesen nicht irritiert, machte Lindner aus seiner Polemik ein politisches

Programm: ‚Nichts wird also besser durch Enteignung und eine Einschränkung des privaten Eigentums, der Vertragsfreiheit, sondern, im Gegenteil, wer Eigentum gefährdet und die Vertragsfreiheit einschränkt, der wird nur erreichen, dass private Investitionen ausbleiben.‘

Man achte auf die beiden Extremwörter ’nichts‘ und ’nur‘: Wenn ’nichts‘ besser würde durch dreizehn Bücher Sozialgesetzbuch und unzählige Paragraphen Arbeitsrecht – warum bekennt sich die deutsche Verfassung überhaupt wesensmäßig zum Sozialstaat?

Kann die FDP von heute diesem wirklich ’nichts‘ oder ’nur‘ Übles abgewinnen?
Hier rächte sich der explizite Verzicht auf historische Reflexion an einem Abend, der eigentlich ei­nem historischen Ereignis gewidmet war.“

#Deutschland #Revolution #Grundgesetz #Eigentum #Lindner #FDP

Kirche in Nazizeit

Deutschlandfunk – Die Kirche war von Hitler begeistert

Synode von Rendsburg Bischöfe im Braunhemd
Pastoren in SA-Uniformen, die Tilgung alles „Jüdischen“ aus der Bibel:

Im September 1933 bringen sich evangelische Landeskirchen auf nationalsozialistischen Kurs. Die kirchliche Begeisterung für Hitler war laut einem Historiker „überwältigend“.

Den Audiobeitrag des #Deutschlandfunk kannst Du hier hören —>

https://www.deutschlandfunk.de/12-09-1933-die-sogenannte-braune-synode-in-rendsburg-dlf-5a7c502c-100.html

Die Wahlniederlage die keine warNSDAP –

Die NSDAP war der große Verlierer der letzten Wahl vor der Machtergreifung Hitlers.

Am 6.November 1932 ging ihr Stimmenanteil verglichen zur vorigen Wahl im Juli 1932 um 4,2% auf 33,1% zurück.

Aber das Ergebnis war eine Niederlage für die Demokratie.

Die gemeinsame destruktive „Sperrmajorität“ der Extremisten vom Juli 1932 blieb knapp erhalten. KPD und NSDAP hatten vor der Wahl 10 Sitze mehr als für die absolute Mehrheit erforderlich war. Nun – trotz des Schrumpfens der NSDAP-Fraktion – betrug die destruktive Majorität immer noch vier Sitze wegen des Zuwachses der KPD Fraktion.

Vier fatale Sitze, die zum 30.Januar 1933 führten.

An den Wählerbewegungen der Extremisten in den drei letzten Wahlen zeigte sich vor allem die Gefahr, die von Nicht-Wählern ausging.

Die für die Demokraten erfolgreiche Wahl von 1928 wies die niedrigste Wahlbeteiligung seit 1919 von 75,6% aus.

Für viele Historiker stellen diese Nicht-Wähler das wesentliche Reservoir für die Extremisten dar, vor allem für die NSDAP. Das andere Reservoir war der Stimmenrückgang der „Sonstigen Parteien“ – kleine Regional-, Agrar- und/oder Mittelstandsparteien- von 14,2% (1928) auf 3,6% (1932).

Der niedrigste Stand der Wahlbeteiligung seit 1949 wurde mit 70,8% bei der Bundestagswahl 2009 erreicht. Bei den Wahlen danach ist diese wieder gestiegen auf 76,6%, parallel dazu stieg der Stimmenanteil der AfD.

Addiert man zu den nahezu 25% Nicht-Wählern von 2021 die fast 9%, die für „sonstige Parteien“ 2021 gestimmt haben, hat man heute auch ein Reservoir wie 1928 von nahezu 35%.

Die „Sonntagsfrage“, anhand derer sich Stimmungen in Medien und Öffentlichkeit bilden und Parteiführungen in ihrer Kommunikation reagieren, schätzt leider nie einen Wert für die Wahlbeteiligung. Eigentlich überraschend, wenn man bedenkt, dass wahrscheinlich genau dieser Faktor über das Schicksal der Weimarer Republik entschieden hat.

Die „Sperrmajorität“ KPD und NSDAP zeigte sich damals an der gleichen Unversöhnlichkeit und aggressiven Tonlage gegen Sozialdemokraten und Liberale. Heute sind die Abqualifizierungen der regierenden Parteien durch Frau Wagenknecht und der AfD auch schwer zu unterscheiden. Angesichts der Parteigründung von Frau Wagenknecht ist die Frage, ob in der heutigen Wählerreserve von 35% eine erneute „Sperrmajorität“ der Extremisten lauert.

Vielleicht lauert aber auch anteilig eine Reserve der Demokraten – dann sollten alle Parteien „mit klarer Kante“ jetzt gegen den Extremismus mobilisieren. Es ist nicht zu früh.

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Und Du bist raus!“

Mit dem Reichsbürgergesetz vom 15. September 1935 wurde festgelegt, wer zum deutschen Volk gehört und wer nicht.

Von Yves W.

Es war die Grundlage für die Ausgrenzung von Mitmenschen, weil sie von nun an als „jüdisch“ und damit nicht vollwertige Bürger betrachtet wurden.

Die Frage, wer dazu gehört und wer nicht ist auch für die #AfD, insbesondere Herrn #Höcke, wichtig.

In seinem 2018 erschienenen Buch betont er, dass das wichtigste politische Projekt ein „großes Remigrationsprojekt“ für „nicht integrierbare Migranten“ sei.

Das Kriterium für „Integrierbarkeit“, die rechtlichen Grundlagen und das behördliche Vorgehen werden nicht angesprochen.

Überhaupt werden wenig Details für dieses „wichtigste politische Projekt“ mitgeliefert. Herr Höcke betont nur, dass „#wohltemperierte #Grausamkeit“ von Nöten sein wird, um die „#Remigration“ umzusetzen.

Wenn man die damaligen 13 Verordnungen zum Reichsbürgergesetzes durchliest, realisiert man, dass viele Details erläutert werden müssen. Bis 1941 zielten die Verordnung auch auf die erzwungene Auswanderung.

Es entstehen wohl mehr als nur „wohltemperierte Grausamkeiten“ an sich und z.B. bei binationalen Ehen oder Kindern aus geschiedenen Familien.

Herr Höcke betont, dass das Projekt „ein bis zwei Generationen“ dauern soll.

Rein logisch sagt Herr Höcke damit, dass auch Kinder und Enkel von heute „nicht integrierbaren Migranten“ betroffen sein sollen, wenn ihre „nicht integrierbaren Vorfahren“ teilweise schon verstorben sind.

Herrn Höcke hätte betonen können, dass das „Remigrationsprojekt“ keine deutschen Staatsbürger betreffen würde.

Aber das sagt er nicht und man fragt sich warum. Er spricht viel vom „deutschen Volk“, dem durch „neue Eliten…die Lebensgeister“ geweckt werden sollen.

Aber wer eigentlich dem deutschen Volk zugehörig ist, definiert er nicht wirklich und damit auch nicht, wer für das „Remigrationsprojekt“ vorgesehen ist. Stattdessen bemüht er Aristoteles und den Begriff der „Entelechie“. Klug klingende Worte, mit denen er der Frage ausweicht.

Seit Jahren benutzt Herr Höcke in eigener Weise diesen Begriff. Hierzu die „Zeit“ : „Der Sinn dieser Verwendung bei Höcke erschließt sich durch die Opposition.

Das organische Werden wird der Planung und der gesteuerten Entwicklung, vulgo dem Fortschritt, entgegengesetzt.“ Deutsch ist wer einem „gemeinsamen Werden“ zugehörig ist. Wer entscheidet und wie dies festgestellt wird verrät Herr Höcke nicht.

Befragt ob „das deutsche Volk überhaupt in der Lage sei, sich aus dem Sumpf zu ziehen“ (damit meint der Interviewer die Umsetzung des Remigrationsprojektes), verweist Herr #Höcke auf Machiavelli, wonach dies nur einem einzelnen Mann, einem „Uomo Virtuoso“, gelingen könne.

Der als „alleiniger Inhaber der Staatsmacht ein zerrüttetes Gemeinwesen wieder in Ordnung bringen könne.“

Bisher haben „alleinige Machthaber“ Gemeinwesen nur zerrüttet und niemals in „Ordnung gebracht“

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Ein Studienabbrecher organisiert das Ende der ersten deutschen Demokratie.

von Yves W.

Kurt von Schröder brach sein Jura-Studium ab. Er hatte es nur angetreten um Mitglied in der prestigereichen Studentenverbindung „Corps Borussia“ zu werden. Denn die preußischen Kronprinzen waren stets Mitglieder dieser Verbindung. Er wurde Offizier und, befördert durch eine Heirat, rheinischer Bankier.

Seit ihrem ersten Treffen am 13. Juni 1932 verhandelten der konservative Franz von Papen und Hitler über die Macht im Reich. Von Papen verwoben in einer „House of Cards“-Kabale gegen seinen Nachfolger Kurt von Schleicher, die auch ideologisch geprägt war: „Elite“ gegen „Masse“. Innerhalb der Konservativen war von Papens Denken geprägt von Edgar Julius Jungs Verachtung für die Demokratie, sie sei eine „Herrschaft der Minderwertigen“.

Kurt von Schleicher war beeinflusst vom späteren Axel Springer Protegés Hans Zehrer. Dessen ebenso antidemokratischer „Tat Kreis“ verfocht die Idee der „Einheit der Massen gegen die Parteien“. Gewerkschaften und linke Nationalsozialisten sollten die Grundlage des neuen Staates werden. Genau davor hatten die Vertreter der Besitzbürger Ende 1932 Angst. Von Papens „Ass im Ärmel“ war, dass er das „Ohr des Alten“ hatte. Er konnte den greisen Reichspräsidenten Hindenburg bei der Kanzelernennung beeinflussen.

Hitler wollte Kanzler werden, von Papen und Hindenburg lehnten das ab. Hitler fing an, einige wohlhabende Unternehmer um sich im „Keppler-Kreis“ zu sammeln. November 1932 schrieben diese einen Brief an Hindenburg zugunsten einer Kanzlerschaft Hitler. Einige aus dem sozialen Umfeld von von Papen fielen ihm also nun in den Rücken.

Telefonate und Gespräche folgten. Kurt von Schröder (sein Bild stammt von den Nürnberger Prozessen 1946) und andere sendeten in beide Richtungen ambivalente Botschaften . „Der andere ist bereit, auf die Kanzlerschaft zu verzichten“. Am 4.Januar 1933 kam es zur „Geburtsstunde des Dritten Reiches“. So der Bonner Historiker Karl Dieter Bracher über das geheime Treffen zwischen Hitler und von Papen.

In der Kölner Villa von Kurt von Schröder schüchterte Hitler zuerst von Papen durch einen Schreianfall ein, beruhigte sich, log von Papen an mit der Andeutung, er könne auf die Kanzlerschaft in einer Koalition verzichten. Hans Zehrer publizierte am nächsten Tag eine Indiskretion über das Treffen in seiner Tageszeitung.

Von Papen geriet deswegen unter Druck. Sagte Hindenburg, Hitler würde auf die Kanzlerschaft ggfs. verzichten. Der erlaubte daraufhin weitere Verhandlungen. Beim nächsten Treffen am 18. Januar forderte Hitler aber nun ultimativ die Kanzlerschaft. Von Papen hatte nun kein „Ass im Ärmel“ mehr. Er musste nun Hindenburg von einer Kanzlerschaft Hitlers überzeugen.Es war das Ende der Demokratie.

Heute finden andere Art Treffen zwischen Rechtsextremisten und Konservativen in Wetzlar statt. Sie heißen „8. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz“.

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Aufruf zum Verlassen der AfD und Nachruf eines Ex-Nazi der NSDAP

Anna Seghers schrieb 1963 einen Nachruf für einen Ex-Nazi.

von Yves W.

Der Journalist und Schriftsteller Bodo Uhse war Teil der „fränkischen Strategie“ der Rechtsextremisten nach 1923.

Der reichste Verleger Bayerns Richard von Michel-Raulino hatte das „Bamberger Tageblatt“ übernommen.

Die Regionalzeitung wurde nun stramm rechtsextremistisch ausgerichtet. Bodo Uhse sorgte für eine völkische Redaktionslinie und nationalsozialistische Inhalte. Ab 1927 war er NSDAP Mitglied.

Aber Bodo Uhse gehörte dem „linken“ Flügel der Brüder Otto und Gregor Strasser in der NSDAP an. Zum Entsetzen der völkischen Fraktion, die sich um die Spendenbereitschaft ihrer vermögenden Spender sorgte, sollten sozialistische Parolen für die Brüder Strasser nicht nur hohle Propagandaphrasen sein, sondern realer politischer Inhalt.

Auf der Bamberger Führertagung 1926 wurde der „linke“ Flügel im Grunde kaltgestellt, aber schwelte bis zur Ermordung Gregor Strassers 1934 weiter.

Er weckte immer wieder Hoffnungen es gäbe eine „vernünftigere“ Fraktion innerhalb der NSDAP. Mehr sozial als völkisch, weniger antisemitisch, nicht auf einen aggressiven Ostkrieg um „Lebensraum“ setzend.

Eine Illusion die sogar der zeitweilige Reichskanzler Kurt von Schleicher hegte.

Die Völkischen um Hitler haben systematisch über Jahre die Kontrolle über die gesamte Partei übernommen.

Deswegen verkündete Otto Strasser im Juli 1930 laut „Die Sozialisten verlassen die NSDAP“. Fast niemand folgte ihm in seine später „Schwarze Front“ genannte neue Bewegung. Nicht mal sein Bruder.

Bodo Uhse war eine der wenigen Ausnahmen. Die Splitterpartei blieb irrelevant, deswegen mutierte der völkische Journalist Uhse schnell zum Marxisten und trat der KPD bei.

Nach 1933 folgte Exil und später regimetreuer Schriftsteller in der DDR. Am Tag des Mauerbaus agierte er als motivierender „Aktivist“ für die Untat. (siehe Bild)

Im Stadtrat von Siegen ist soeben die gesamte AfD Fraktion aus der AfD ausgetreten. (siehe erster Kommentar).

Hierzu sagt einer der Stadträte: „Seit unserem Eintritt waren wir stets an vorderster Front beim Kampf gegen die abseitigen Elemente in dieser Partei, gegen nationalbesoffene Schwärmer mit sozialistischen Tendenzen, gegen eine stetig zunehmende Duldung rechtspopulistischer, radikaler oder gar extremistischer Positionen“.

Es wäre vielleicht Zeit für einen Appell „Die Demokraten verlassen die AfD.“ Hoffentlich mit mehr Wirkung als damals Otto Strasser und Bodo Uhse.

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Schweinefleisch leitete das Ende der ersten deutschen Demokratie ein.

Ende 1927 stürzten weltweit die Preise für Schweinefleisch.

Von Yves W.

Ein agrarischer Dominoeffekt setzte ein: Erst die Futtermittelpreise, später die vieler anderer Produkte. Schnell folgte eine Agrarkrise: Überschuldung der Betriebe, Zwangsversteigerungen, die Gewalt auf dem Land endete in den Bombenattentaten der „Landvolkbewegung“.

Die Politik gelähmt, vor allem auch, weil die traditionellen Interessensvertreter der Bauern sich parteiintern auf keine Lösung für die Agrarkrise einigen konnten. Denn die konservativen Parteien waren gespalten in ihren Loyalitäten. Die Forderung der Bauern nach Einfuhrzöllen stand diametral entgegen der Interessen der exportorientierten Großindustrie, die sich vor einem Handelskrieg fürchtete. Die innere Spaltung zwischen Wählerinteressen und Spenderinteressen ging bei DNVP und DVP zugunsten der Großspender aus. Die Bauern wurden zorniger.

Die folgende Wahl 1928 wirkte wie der Sieg der Demokratie. Die Rechtsextremen – trotz aggressivem emotionalen Wahlkampf (siehe Bild) – hatten nur 2,6 % der Stimmen erhalten.

Und dennoch war die Wahl wohlmöglich fatal, denn sie enthielt die Saat des späteren Aufstiegs der NSDAP. Die demoskopischen Daten aus der Weimarer Zeit sind nicht so präzise wie die heutigen. Die Frage, wer denn eigentlich die Rechtsextremen 1930 und 1932 gewählt hat, wird bis heute deswegen in der Forschung kontrovers diskutiert. Professor Jürgen Falter untersucht mit statistischen Methoden in seinem 2020 neuaufgelegten Werk „Hitlers Wähler“ die drei konkurrienden demoskopischen Denkschulen.

Er sieht eine zentrale Rolle bei den „sonstigen“ Parteien. Bei der Reichstagswahl 1928 konnten sie ihren Stimmenanteil von zuvor 7,5% auf fast 15% verdoppeln. Acht statt bisher drei kleine Regional- und Interessensparteien, die zumeist in populistischer Weise agrarische, regionale und/oder mittelständische Partikularinteressen vertraten, saßen auf einmal im Reichstag. Aus Sicht von Professor Falter zeigt sich dann ein sichtbarer Zusammenhang in den Wahlkreisen zu den späteren Stimmenanteilen der NSDAP. Sein Fazit zu den Kleinparteien: „Eine Art Durchlauferhitzer zur NSDAP“.

Verglichen zur Bundestagswahl 2021 ist der Stimmenanteil der „Sonstigen“ von damals 3,4% in den aktuellen Umfragen auf bis zu 10% gestiegen. Die nun in mehreren Bundesländern antretenden „Freie Wähler“ sicherlich ein Faktor. Es wäre fatal, wenn dies ein erneuter „Durchlauferhitzer“ wäre.

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Die Dolchstoßlegende

Die perfideste aller Fake News : Der „Dolchstoß“ der „Novemberverbecher“.

von Yves W.

Am 27.September 1918 war der Krieg militärisch verloren.

Die Alliierten hatten die Front an der „Siegfriedlinie“ durchbrochen. Die deutschen Generäle versuchten nun nur noch einen Schuldigen zu finden .

Die Sozialdemokraten sollten es werden.

General Ludendorff schriftlich an den Kaiser: „Sie (die SPD) sollen die Suppe auslöffeln, die sie uns eingebrockt haben.“ In „Eingebrockt“ spiegelte sich nur der Hader gegen die SPD, die seit längerem einen Verhandlungsfrieden aus der Postionen einer relativen Stärke gefordert hatte.

Nun war klar: die Postion der Stärke war verloren wegen des fanatischen Beharrens der Generäle auf einen „Siegfrieden“.

Getrieben von der eigenen Eitelkeit, unterstützt von der Propaganda der rechtsextremen „Alldeutschen“ hatten sie alles auf eine Karte gesetzt und sich verzockt, deswegen wollten sie sich rächen.

Der perfide Plan ging auf, auch wegen gut gemeinter Missgeschicke der SPD. Um den Frieden im Inneren zu erhalten, rief Präsident Ebert den zurückkehrenden Soldaten zu „Ihr seid im Felde unbesiegt.“ Eine falsche Aussage.

Ein Untersuchungsausschuss des Parlaments sollte 1919 die Ursachen von Kriegsausbruch und Niederlage aufarbeiten.

Die Generäle logen, Dokumente wurden zurückgehalten. Am Ende stand eine kolossale „Fake News“: „Die Mittelmächte nicht mehr schuldig als die anderen Nationen, Deutschland militärisch unbesiegt.“ Somit war nur wegen der #SPD die Monarchie gestürzt worden, dies hiernach ein „Verrat“ an Millionen Toten und Verletzten.

Generäle und Rechtsextremisten forderten von nun an bis zur Machtergreifung immer wieder die Bestrafung der „Novemberverbrecher“ und maskierten damit die eigene Verantwortung.

Die Lüge war wirksam bei den Millionen durch den Krieg traumatisierten Familien. Auf einmal gab es einen Schuldigen, an den man sich rächen konnte für die tristen Umstände.

So wurden Millionen abgelenkt von den eigentlichen maßgeblichen Verantwortlichen: dem Kaiser, der Heeresleitung und der rechtsextren Alldeutschen mit ihren Maximalforderungen für einen „Siegfrieden“.

Heute fordert die #AfD in ihrem 10 Punkte-Programm: „…alle Corona-Maßnahmen evaluieren und das geschehene Unrecht juristisch aufarbeiten“.

Die #Pandemie und ihre Folge waren für vielen Menschen traumatisch, die Politik hat nicht immer geschickt agiert, im Nachhinein hat man Gewissheiten, im Vorhinein mußte man unter Unsicherheit entscheiden, aber es waren gerade AfD-Politiker, die durch die Verbreitung von #Verschwörungstheorien und #Falschinformationen die Menschen verunsichert und die Gesellschaft gespalten haben.

Die heutige Forderung dient dazu, das damals verantwortungslose Verhalten der AfD-Politiker zu kaschieren. #Dolchstoßlegende 2.0

Ergänzung bei Wikipedia —> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dolchstoßlegende

Ein Rückblick zu Corona gibt es übrigens auch hier —> https://www.volksverpetzer.de/analyse/ich-habe-mitgemacht-querdenker-lagen-falsch/

#weremember #neveragain #neverforget #demokratie #fdgo