Peter Thiel und das Märchen von der Technologieoffenheit
Peter Thiel, Milliardär, Trump-Finanzier und selbsternannter Untergangsprophet, faselt von Technologieoffenheit. In seinen Vorträgen fantasiert er vom Antichristen, der in unserer Zeit auftrete – angeblich in Gestalt von Greta Thunberg oder anderen, die schlicht auf wissenschaftliche Fakten hinweisen und politische Konsequenzen einfordern.
Für Thiel ist nicht der Klimawandel das Problem, sondern die Maßnahmen, die ihn bekämpfen sollen. Wer Regulierung fordert, wird in seinem Weltbild zur Teufelsfigur erklärt. Das ist grotesk, aber vor allem gefährlich.
Profit durch Angst und Kontrolle
Während er sich als Verteidiger der Freiheit inszeniert, verdient er Milliarden mit Überwachung, Rüstung und Krisenprofiten. Palantir, sein Unternehmen, verkauft Datenauswertung für Polizei und Militär. Er wettert gegen Kontrolle durch den Staat, während er private Kontrolle zur Ware macht. Wer so redet, spielt ein doppeltes Spiel: öffentlich Panik vor Regulierung schüren, während man im Hintergrund von genau diesem Kontrollbedürfnis profitiert.
Keine Wissenschaft, sondern Tech-Oligarchie
Thiel will keine Technokratie, keine Herrschaft der Expertinnen und Ingenieure. Wissenschaft, wenn sie unbequem wird, verachtet er. Was er anstrebt, ist eine Tech-Oligarchie: die Herrschaft derjenigen, die Kapital und Plattformen besitzen. Keine demokratische Kontrolle, keine Rechenschaft, sondern Macht in den Händen weniger Milliardäre.
Das Bündnis mit der CDU/CSU
Und genau an diesem Punkt trifft er sich mit der CDU/CSU. Auch dort wird Technologieoffenheit wie ein Mantra vor sich hergetragen, seit Jahren, wann immer es um Klimaschutz geht. Was harmlos klingt, ist in Wahrheit eine Tarnung für Untätigkeit. Keine klaren Entscheidungen, keine verbindlichen Regeln, bloß kein verbindlicher Ausstieg aus fossilen Strukturen. Stattdessen das ewige Vertrösten auf irgendeine künftige Innovation, die das Problem schon lösen wird.
Organisierter Stillstand statt Fortschritt
Das ist nicht Fortschritt, das ist organisierter Stillstand. Technologieoffenheit bedeutet bei Thiel freie Bahn für Superreiche, die ohne Grenzen schalten und walten wollen. Technologieoffenheit bedeutet bei der CDU/CSU ein bequemes weiter so im Dienste von Öl-, Gas- und Industriekonzernen, eingebettet in transatlantische Netzwerke, die seit Jahrzehnten Elitenpolitik betreiben und zunehmend flankiert werden von einer Rolle als Wegbegleiter der Neuen Rechten.
Tino Chropalla (AfD) – Er redet wie ein Reichsbürger (Spiegelaussage)
So wirkt Tino Chrupalla, vom Malermeister zum selbsternannten Chefökonom der Republik, wenn er im Bundestag spricht. Mit breiten Strichen malt er die Republik in düsteren Farben, als ginge es nur darum, die größte Leinwand mit der dicksten Farbe zu überziehen. 630 Milliarden? Kein Haushalt, sondern eine „Schuldenorgie“.
Fachleute würden differenzieren zwischen Kernhaushalt und Sondervermögen. Doch Differenzierung ist nicht Picasso, das ist Kleinklein. Tino pinselt lieber mit der Schaufel.
Strompreise? Alles Sanktionen
Dass Putin die Gaslieferungen zudrehte, Netzentgelte und Beschaffungskosten oben drauf kamen, wird mit einem Wisch übermalt. Am Ende bleibt ein Bild in Schwarz, das man Empörung nennt.
„Arbeit lohnt sich nicht mehr“
Die OECD nennt 47,9 Prozent Steuer- und Abgabenlast für Singles. Klingt zu langweilig. Also pinselt Tino 52,9 Prozent drauf. Ein paar Prozent mehr, schon wirkt die Szene dramatischer. Kunst ist schließlich Übertreibung.
Die Rente in grauen Farben
Deutschland angeblich „weit unter Europa“. Tatsächlich im unteren Mittelfeld. Aber Tino liebt Kontraste. Österreich und die Niederlande werden zum Hochglanzlack, der Rest verschwindet unter dunklen Schattierungen. Das Publikum sieht eine trübe Szene, die sich gut verkauft, aber wenig mit Realität zu tun hat.
Migration – der umgekippte Eimer
20 Milliarden Euro, angeblich „verloren“ im Sozialstaat. Dass der Bund diese Summe an Länder und Kommunen gibt, dass Integration Einnahmen erzeugen kann, passt nicht ins Bild. Also lieber ein schwarzer Klecks in der Mitte, der alles überdeckt.
Die Bundeswehr – der leere Fleck
100 Milliarden Sondervermögen, angeblich weg. In Wahrheit gebunden in Verträgen, gebremst durch Lieferzeiten. Aber wer will schon Bürokratie malen, wenn ein leerer Fleck viel eindrucksvoller aussieht.
Der Klimafonds – ein verwischter Fleck
35,7 Milliarden Euro für Transformation? Für Tino nur ein „Glücksspiel“. In Wahrheit Investitionen in Netze, Industrie und Zukunft. Aber auf seiner Leinwand ist das bloß ein verwischter Fleck, der sich leicht als Schmiere verkaufen lässt.
Ein Bild voller Lärm und Schatten
So entsteht ein Werk voller Farben, aber ohne Formen. Ein Bild, das auf den ersten Blick laut und eindrucksvoll wirkt, beim zweiten Blick jedoch nur braun-blaues Geblubber zeigt.
Viele Worte, keine Lösungen, nur Lärm und Schatten.
Die große Enthüllung
Die größte Fraktion im Deutschen Bundestag, ein Bild voller Helden, voller Macher, voller Weltveränderer. Oder wie ich ehrlicher sagen würde: die Ahnungslosen für Deutschland.
Bildquelle: Screenshot Bundestag Live – Generaldebatte zum Haushalt.
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Ein Kommentar von
Putin‘s Bub handelt ganz im Sinne von dem Verbrecher Putin.
80 Jahre Vereinte Nationen und Donald Trump beleidigt in seiner Rede die Institution geradeheraus. Symbolisch komisch, was vorher passiert: Erst bleibt seine Rolltreppe stehen – und zwar genau, als er hinaufgeht – und dann funktioniert der Teleprompter nicht. Ein kurzer BBC-Ausschnitt zeigt diese Szenen. Man muss sich wirklich Sorgen um die verantwortlichen Personen machen.
Völkerrecht und Fakten und Donald Trump – das passt einfach nicht zusammen. Nur einige Beispiele seiner schrägen Weltsicht: Londons Bürgermeister wolle die Scharia einführen, Deutschland gehe zurück zu den „nuclears“, und „global warming“ sei ein „hoax“, weshalb man schon wieder den neutraleren Begriff „climate change“ verwenden müsse. Er habe sieben Kriege beendet (darunter angeblich den zwischen Ägypten und Äthiopien, den es gar nicht gibt). Und immer wieder richtet sich Trumps Rhetorik gegen Migranten – während er gleichzeitig interne Kürzungen bei USAID verantwortet.
Ein absurdes Schauspiel. Ob es die hinter ihm sitzende Annalena Baerbock war, die Rolltreppe und den Teleprompter manipulieren ließ, bleibt ungeklärt. Vielleicht hat sie innerlich ein wenig geschmunzelt. Aber dieses kleine Vergnügen wiegt kaum gegen den großen Wahn Trumps. Schlagfertig erklärte er, seine Erlebnisse zeigten, in welch marodem Zustand sich die UNO befinde.
Happy Birthday, UN! Von mir, der Völkerrecht studiert, zwei UNO-Generalsekretäre interviewt hat und den Optimismus nicht verloren hat: Die Welt wäre sicher schlechter ohne Dich.
Bei einer rechtslastigen NGO ist es für die Union natürlich kein Problem, sie mit Steuergeldern zu alimentieren.
Selbige NGO hält es übrigens selbst für problematisch, wenn NGOs mit Steuergeldern finanziert werden, insofern sie eine politische Agenda verfolgen.
Das schreibt wohlgemerkt genau die NGO, deren Gründer offen für eine Zusammenarbeit zwischen Union und AfD wirbt und dank CDU/CSU und SPD jetzt selbst aus Steuermitteln finanziert wird.
Manches ist halt so absurd, dass man es sich nicht besser hätte ausdenken können.
Quelle: siehe unten*
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Union und SPD machen rechte Denkfabrik R21 satt – ausgerechnet mit Steuergeldern!
Ein Kommentar von
– Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören –
Werner Hoffmann
Ich habe den Bericht im RND gelesen – und was darin steht, ist ein politischer Skandal erster Güte.
Dort heißt es, dass SPD und Union in der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses für den Etat 2025 der konservativen Denkfabrik Republik 21 satte 250.000 Euro aus Steuermitteln zugeschanzt haben.
Dieses Geld fließt schon in diesem Jahr, zusätzlich wird auch die Deutsche Atlantische Gesellschaft noch üppiger ausgestattet.
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Pikant ist dabei, dass R21 selbst in einem Manifest gefordert hatte, Steuergelder für NGOs mit politischer Agenda zu streichen – wenn sie aus dem linken Spektrum stammen.
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Nun kassieren sie selbst genau diese Gelder, gegen die sie so lautstark agitieren.
Das Absurde:
Unterzeichner dieses Papiers sind CDU-Politiker wie der Historiker Andreas Rödder oder die Ex-Ministerin Kristina Schröder, ebenso FDP-Vertreter wie Linda Teuteberg und Martin Hagen.
Rödder, der Mitgründer von R21, hat seit Jahren kein Problem damit, die Brandmauer zur AfD einreißen zu wollen.
Genau diese Denkfabrik bekommt nun Bundesmittel – eingebracht auf Initiative der Union, abgenickt von der SPD.
Die Grünen warnten sofort:
Fraktionsvize Andreas Audretsch sagte, die CDU/CSU bereite damit aktiv die Zusammenarbeit mit der AfD vor.
SPD und Miersch müssten dieses Treiben stoppen, sonst seien sie mitverantwortlich.
Aber genau das Gegenteil ist geschehen – die Förderung wurde beschlossen.
Die Verantwortlichen bei R21 sprechen von einem Beitrag zur „Meinungsvielfalt“.
Doch Fakt ist:
Diese Förderung zeigt, wie bereitwillig Union und SPD den Rechtsruck in Deutschland alimentieren.
Während SPD-nahe und grünennahen Thinktanks schon lange Mittel erhalten, macht man nun die Schatulle für ein Projekt auf, dessen Köpfe offen mit der AfD liebäugeln.
So wird ausgerechnet von Union und SPD eine Tür geöffnet, die fatale Folgen für die Demokratie haben kann:
Die Brandmauer zur AfD wird faktisch weiter eingerissen – bezahlt von uns allen.
Wer möchte gerne mal so richtig abkassieren und eine Rendite von 80 bis 380 Prozent auf seine investierten Euros?
Also ich kenne niemanden, der da nein sagen würde.
Klar, das klingt unglaublich, aber genau das sind die Renditen, die wir erzielen würden, wenn wir in Klimaschutz investieren.
Die falschen Argumente der Politik
Auch wenn Katherina Reiche und Friedrich Merz zur Energiewende sagen:
Das können wir uns nicht leisten, so weiterzumachen wie bisher – dann haben sie entweder das Thema nicht verstanden, oder einfach keine Wirtschaftskompetenz.
Die Fakten von Claudia Kemfert
Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaft und Bildung hat es schwarz auf weiß nachgerechnet:
Jeder Euro in Klimaschutz bringt bis zu 4,80 Euro zurück.
Das ist eine Rendite, von der so mancher Fondsmanager nur träumen kann.
Die gigantischen Kosten des Nichtstuns
Seit 1980 haben Klimaschäden Europa 738 Milliarden Euro gekostet.
Deutschland allein über 145 Milliarden seit 2000, inklusive der Ahrtal-Flut mit 30 Milliarden Euro.
Erneuerbare Energien als Kostenkiller
Nicht Klimaschutz kostet uns die Zukunft – sondern Nichtstun.
Und erneuerbare Energien sind dabei nicht nur Klimaretter, sondern auch Kostenkiller:
Allein 2021 bis 2023 haben Wind und Sonne in Europa die Stromversorgungskosten um 100 Milliarden Euro gesenkt.
Fazit mit Augenzwinkern
Wer heute noch gegen Klimaschutz wegen der Kosten argumentiert – wie die aktuelle Bundesregierung – hat wahrscheinlich auch noch einen Wartungsvertrag für sein Faxgerät.
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Deutschland am Fossil-Tropf?
Trumps UN-Auftritt, Spahns Milwaukee-Reise und Berlins Rechtsbündler – ein Weckruf
Kommentar von
Werner Hoffmann
Die Rede von Donald Trump bei der UN-Vollversammlung hat mich erschrocken. Vor allem ein Punkt: Trump diffamierte Klimaschutz als „größten Schwindel“ und geißelte Europas „suizidale“ Energiepolitik – verbunden mit der Forderung, zur fossilen Energie zurückzukehren.
„Deutschland hat die Fehler eingesehen und steigt wieder in Fossiles ein“.
Das belegen Berichte von Reuters, Washington Post und Guardian über seine Attacken auf erneuerbare Energien und Europa.
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Schon zuvor blitzten Vorzeichen auf:
Jens Spahn war im Juli 2024 beim Republikaner-Parteitag in Milwaukee – offiziell „zu Gast“, inoffiziell zum Netzwerken mit dem Trump-Umfeld.
Das dokumentiert er selbst auf seinen Kanälen; Wirtschaftsmedien berichteten über mehrere deutsche Delegationen vor Ort.
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In Berlin formiert sich parallel ein transatlantisches Netzwerk:
Die Denkfabrik The Republic, gegründet vom CSU-Kommunikationsstrategen Armin Petschner-Multari, organisiert seit 2021 Kampagnen rechts der Mitte – mit enger Transatlantik-Anbindung.
Laut Recherchen und Veranstaltungsseiten sprach 2024/25 bei The-Republic-Events u. a. die CDU-Kampagnenleiterin Christine Carboni; im Oktober folgte in Berlin eine Konferenz in Kooperation mit ungarischen Partnern (Danube Institute, MCC).
Ziel:
konservative Agenda pushen, Energiewende bremsen.
Politische Konsequenz an der Spitze des Hauses Wirtschaft & Energie: Katherina Reiche (CDU) ist seit dem 6. Mai 2025 Bundesministerin für Wirtschaft und Energie im Kabinett Friedrich Merz.
Das ist offiziell – und wurde von FT, Reuters und Clean Energy Wire bestätigt.
Was Reiche politisch macht – und was das bedeutet
Katherina Reiche (CDU).
Beispiel 1 –
Kurs auf Gas:
Reiche propagiert einen Kapazitätsaufbau bei Gaskraftwerken und stellt Förderkulissen für Erneuerbare auf den Prüfstand. Kritikerinnen und Kritiker – von taz bis Handelsblatt – sehen darin eine Bremswirkung für die Energiewende; selbst öffentlich-rechtliche Interviews zeigen den Schwenk zu Gas und CCS.
Beispiel 2 –
Markt-Signale setzen?
2025 scheiterte eine große Offshore-Wind-Auktion in Deutschland komplett – kein einziges Gebot.
Branchenverbände verweisen auf Rahmenbedingungen und Risikoaufschläge.
Das ist ein Alarmzeichen: Wenn selbst Offshore-Wind nicht mehr bietet, stimmt etwas im Design nicht.
Beispiel 3 –
Narrativ „Kosten“:
Parallel wird der Eindruck genährt, Erneuerbare seien zu teuer.
Dabei zeigen IEA-Analysen, dass Wind und Sonne in 2021–2023 die Stromversorgungskosten in Europa um rund 100 Mrd. € gedrückt haben – ein Kostenkiller, nicht -treiber.
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Kurz erklärt: Warum oft Gas den Strompreis setzt (und wer davon profitiert)
Im europäischen Merit-Order-Marktdesign decken zuerst billige Anlagen (z. B. Wind, Sonne) die Nachfrage; zuletzt kommt das teuerste noch benötigte Kraftwerk – oft ein Gaskraftwerk.
Dessen Angebotspreis setzt den Marktpreis für alle eingespeisten Kilowattstunden. 2022 setzten Gaskraftwerke in etwa 55 Prozent der Stunden den Preis, obwohl sie nur rund 19 Prozent der Erzeugung stellten.
Ergebnis:
Hohe Gaspreise → hoher Strompreis.
Und Erneuerbare?
Viele ältere Wind- und Solaranlagen hatten fixe Vergütungen.
Neuere Projekte erhalten meist eine Marktprämie (ein einseitiges CfD: Strike-Preis minus Marktpreis als Prämie, fällt bei hohen Marktpreisen auf null).
Die EU-Reform schreibt zweiseitige CfDs vor (inklusive Rückzahlung bei Preis-Spitzen) – spätestens bis 2027 als Standard.
Das heißt: Übergewinne aus Preisspitzen landen nicht bei Erneuerbarenbetreibern, sondern werden abgeschöpft – während fossile Marginalkosten weiterhin Preisanker bleiben, solange Gas oft den Preis setzt.
Nicht zu übersehen: Friedrich Merz, BlackRock und Katherina Reiche
Friedrich Merz – Umbau von Deutschland in die Vergangenheit für BlackRock, Gaslobby und sonstiger fossiler Lobby.
Nicht zu übersehen ist, warum Friedrich Merz Katherina Reiche ins Amt holte.
Sie setzt genau das um, was Merz politisch willalten Verbindungen zu BlackRock entspricht.
Merz war dort Aufsichtsratsvorsitzender Deutschland und hatte in dieser Funktion immer auch Einfluss auf strategische Investitionen.
Schon damals stand BlackRock für Lobbyarbeit zugunsten von Atomkraft und fossilen Energien.
Es ist also kaum verwunderlich, dass der heutige Bundeskanzler Friedrich Merz erneut in die Spuren der fossilen Lobby tritt – und damit BlackRock sowie der gesamten fossilen Industrie die Tür öffnet.
Das fügt sich nahtlos ein in die Aktivitäten von Jens Spahn mit seinen Kontakten in Milwaukee oder auch Carsten Linnemann, der seit Jahren mit Argumenten der fossilen Denkschulen operiert.
Die Folgen für Deutschland sind absehbar: Der Schaden, den Katherina Reiche mit ihrer Politik anrichtet, dürfte schnell einen dreistelligen Milliardenbetrag erreichen – durch verpasste Investitionen, Blockaden beim Ausbau und steigende Abhängigkeit von fossilen Importen.
Besonders brisant:
Sie versucht, mit allen Mitteln zu verhindern, dass Bürgerinnen, Bürger oder Kommunen bei Windenergie und Photovoltaik eigenständig vorankommen.
Stattdessen werden sie an die großen Energieversorger gebunden – jene Konzerne, die seit Jahrzehnten von fossilen Profiten leben.
Und bezahlen wird am Ende nicht die fossile Lobby, sondern wir alle: die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in diesem Land.
Was die Zahlen sagen – jenseits der Parolen
– Klimaschäden kosteten die EU von 1980–2023 rund 738 Mrd. €; Deutschland seit 2000 mindestens 145 Mrd. €. Allein die Ahrtal-Flut führte zu einem 30-Mrd.-€-Wiederaufbaufonds. Nichtstun ist teuer.
– Investieren lohnt sich: DIW-Ökonomin Claudia Kemfert beziffert den Volkswirtschafts-Return auf 1,8–4,8 € je investiertem Euro in Klimaschutz (= 80–380 % Rendite). Fakten schlagen Furcht-Rhetorik.
Fazit
Wer heute gegen Klimaschutz „wegen der Kosten“ argumentiert, blendet Realität und Rechnungen aus. Trump liefert die internationale Steilvorlage, Milwaukee-Netzwerke und Berliner Kampagnen-Hubs liefern die Narrative, und eine Politik der fossilen Renaissance riskiert, dass Deutschland tatsächlich „wieder einsteigt“ – in Abhängigkeit, in höhere Preise, in höhere Schäden. Klimaschutz ist nicht Luxus, sondern Rendite – und Risikovorsorge.
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Teil 2: Merz’ Rückendeckung für Verbrenner – sein Kurs gegen die Elektromobilität
Friedrich Merz versucht derzeit, den Eindruck zu erwecken, dass bei der Verkehrswende nicht alles dem Elektroantrieb untergeordnet werden darf. Bei der IAA in München ließ er erkennen, dass er eine Politik der sogenannten „Technologieoffenheit“ gegenüber einem strikten Verbrenner-Ausstieg bevorzugt. Sinngemäß: Keine Einengung auf eine einzige Lösung, Wettbewerb der Technologien. Damit erhält der Verbrennungsmotor politische Rückendeckung – über Hybride, Range-Extender oder synthetische Kraftstoffe.
Ein Beispiel von der IAA: Elektrooffensive der Hersteller
Die Industrie präsentierte auf der Messe neue Elektromodelle mit deutlichen Fortschritten bei Reichweite und Kosten:
BMW zeigte ein Elektrofahrzeug im Premiumsegment mit einer Grundausstattung von rund 68.000 € und einer Reichweite bis zu etwa 800 km (Herstellerangaben, abhängig von Konfiguration und Testzyklus).
Volkswagen stellte ein Einstiegs-E-Auto in Aussicht, das in der Größenordnung von etwa 25.000 € liegen soll, um den breiten Marktzugang zu erleichtern.
Diese Modelle signalisieren: Elektrofahrzeuge sind für viele Segmente marktfähig – mit stark sinkenden Betriebskosten und wachsenden Reichweiten.
Das Zusammenspiel: Merz, Verbrenner und die Risiken
Rückzug aus klaren Ausstiegsregeln: Statt eines eindeutigen Pfads weg vom Verbrenner wird „Flexibilität in der Regulierung“ betont – das verwässert Ziele und verzögert Investitionen.
Stärkung verbrennernaher Technik:Hybride, Range-Extender und E-Fuels halten fossile Elemente im System und binden Kapital, das für batterieelektrische Skalierung gebraucht wird.
Rückenwind für alte Wertschöpfung: Etablierte Strukturen profitieren, während reine E-Anbieter und neue Lieferketten Planungsunsicherheit erleben.
Risiko für Klima- und Wettbewerbsziele: Jede Ausnahme und Verzögerung erhöht Emissionen, hält Energieimporte hoch und schwächt die Industriewende.
Auch hier positioniert sich Friedrich Merz auf der Seite der fossilen Lobby – inklusive der Tankstellen-Lobby.
Auf der Internetseite www.blog-Demokratie.de gibt es viele interessante Artikel, die auch nach Fachbereich als Bereichsübersicht aufgerufen werden können.
Neben der regulären Suchseite gibt es auch eine kleine Faulenzertabelle, die ich Dir hier zur Verfügung stelle:
Fossile Lobby – Strategie Hier findest Du Enthüllungen und Analysen darüber, wie Öl-, Gas- und Kohlelobbyisten Politik und Medien beeinflussen – mit besonderem Fokus auf Deutschland. —> www.blog-demokratie.de/?s=Fossile+Lobby+teil
Friedrich Merz Von BlackRock bis fossile Interessen – wie der CDU-Chef seine Partei strategisch ausrichtet. —> www.blog-demokratie.de/?s=Merz
Jens Spahn Von angeblicher Erneuerung bis gefährlichem AfD-Flirt – die Spuren von Spahn im Netz der Lobby. —> www.blog-demokratie.de/?s=Spahn
Carsten Linnemann Angriffe auf Teilzeit, Sozialstaat und Energiewende – wie sich Linnemann als Scharfmacher positioniert. —> www.blog-demokratie.de/?s=Linnemann
CDU – Systematische und teilweise perfide Strategien Die Union im Detail – wie Strategien, Netzwerke und Machtspiele organisiert werden, von Merz bis Linnemann. —> www.blog-demokratie.de/?s=CDU
AfD – Gefahr für die Demokratie Die perfiden Spiele der AfD, ihre Netzwerke und ihre Nähe zu Russland – alle Teile gesammelt. —> www.blog-demokratie.de/?s=AfD+Teil
HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) HVO wird gern als „grüne Alternative“ verkauft – in Wahrheit oft ein Ablenkungsmanöver, das fossile Abhängigkeiten verlängert. —> www.blog-demokratie.de/?s=HVO
eFuel Synthetische Kraftstoffe klingen nach Zukunft, sind aber teuer, ineffizient – und dienen der Lobby, den Verbrenner künstlich zu verlängern. —> www.blog-demokratie.de/?s=EFuel
Viel Freude bei der Anwendung und lasse Dich über so manche Inhalte überraschen
Die Ineffizienz von Verbrenner-nur knapp 5% vom dem Aufwand an Energie kommen auf der Straße an!
Bitte teilen, macht es im Freundeskreis bekannt, sprecht darüber.
Dies ist ein Teil der offiziellen Vorstellung des Spitzenkandidaten der rechtsextremen AfD in Baden-Württemberg Markus Frohnmaier.
Es ist ein direkter Angriff auf unsere Demokratie. Wer diesen Mann als Ministerpräsidenten-Kandidaten aufstellt, will unsere Demokratie abschaffen.
Nachzulesen auf der offiziellen Webseite landtagswahl-bw.de.
Die Warnung des Verfassungsschutzes
Das Bundesamt für Verfassungsschutz attestierte Frohnmaier in der Vergangenheit enge Verbindungen zur russischen Politik und zu rechtsextremen Verlagen.
2019 kam die Behörde zu dem Schluss, Frohnmaier legitimiere Angriffe auf das staatliche Gewaltmonopol.
Auch habe er Kontakte zur rechtsextremen Identitären Bewegung. Zudem erwähnte der Verfassungsschutz Medienberichte, denen zufolge Frohnmaier Kontakte zur islamfeindlichen German Defence League gehabt haben soll.
In seinem Bundestagsbüro beschäftigte er Personen mit Verbindungen ins rechtsextreme Milieu.
Die Rolle in der AfD-Jugend
Frohnmaier ist Mitbegründer der Jungen Alternative Deutschland und war von 2015 bis 2018 deren Bundesvorsitzender.
Die Jugendorganisation der AfD hat sich Ende März 2025 selbst aufgelöst, nachdem sie 2023 vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wurde. Damit kam sie einem drohenden Verbotsverfahren zuvor.
Ein Blick auf seine Biografie
Frohnmaier wurde 1991 in Craiova (Rumänien) geboren, zusammen mit seiner Zwillingsschwester von einem schwäbischen Ehepaar adoptiert und wuchs in Weil der Stadt-Schafhausen im Kreis Böblingen auf.
Nach dem Hauptschulabschluss machte er über den zweiten Bildungsweg sein Abitur in Calw. 2011 begann er ein Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen, das er nicht abschloss.
Parallel dazu machte er Karriere in der AfD – vom Pressesprecher der damaligen Parteichefin Frauke Petry bis in den Bundestag.
Heute ist Frohnmaier mit einer russischen Journalistin verheiratet, Vater von zwei Kindern und zieht mit einem rechtspopulistischen 9-Punkte-Sofortprogramm in den Wahlkampf.
Das gefährliche Wahlprogramm
Die Kernpunkte lauten:
Schluss mit der seiner Meinung nach toleranten Migrationspolitik,
Ende der Klimaschutzpolitik,
eine russlandfreundliche Außenpolitik.
Dies ist kein Programm für die Menschen in Baden-Württemberg, sondern eine Kampfansage an unsere Demokratie.
Der neue Film im ZDF – brisante Enthüllungen über Wladimir Putin
Die ZDF-Mediathek zeigt eine mehrteilige Dokumentation, die Putin in einem Licht erscheinen lässt, das weit über die übliche Politikberichterstattung hinausgeht. Unter dem Titel Putin – der Pate von Sankt Petersburg wird deutlich, wie eng die Karriere des heutigen Kreml-Herrschers mit mafiösen Strukturen, Korruption, Gewalt und geheimdienstlichen Machenschaften verbunden ist.
Der Hauptfilm erzählt den Weg Putins von den grauen Jahren in der Leningrader Bürokratie bis zum mächtigen Präsidenten. Er zeigt, wie früh Kontakte zu kriminellen Netzwerken entstanden, wie Loyalitäten im KGB den Aufstieg befeuerten und wie nach dem Zerfall der Sowjetunion die Verschmelzung von Politik und Unterwelt zum Geschäftsmodell der Macht wurde. Ergebnis ist ein System, in dem Macht und Geld untrennbar verbunden sind.
Dieser Teil beleuchtet Putins Anfänge als stellvertretender Bürgermeister. Im Umfeld von Anatoli Sobtschak entstanden lukrative Deals, die offiziell der Stadt dienen sollten, tatsächlich aber Schwarzgelder in dunkle Kanäle lenkten. Früh wird sichtbar, wie Mafia und Politik ineinandergreifen.
Aus dem unscheinbaren Verwaltungsbeamten wird der von Boris Jelzin protegierte Garant für alte Eliten. Über Intrigen, Geheimdienstkontakte und entschlossene Machttechnik arbeitet sich Putin bis an die Spitze vor. Der Film zeichnet nach, wie Loyalitäten belohnt und Gegenspieler systematisch neutralisiert werden.
Nach der Machtübernahme folgt die Ausschaltung der Opposition – politisch, wirtschaftlich und teils mit Gewalt. Unabhängige Medien werden gebrochen, Oligarchen wie Michail Chodorkowski entmachtet, Kritiker eingeschüchtert. Eine Atmosphäre der Furcht wird zum zentralen Regierungsinstrument.
Vom zweiten Tschetschenien-Krieg über die Annexion der Krim bis zum Angriffskrieg gegen die Ukraine – der Film zeigt, wie externe Konflikte innenpolitisch genutzt werden, um Loyalität zu erzwingen, Nationalismus zu schüren und die eigene Herrschaft zu stabilisieren.
Teil 5 – Putins globales Netzwerk
Oligarchen parken Milliarden im Westen, Propaganda und Desinformation bearbeiten Europa, Geheimdienstoperationen und Einflussnahmen stützen den Kreml. Der Teil zeichnet Putin als global agierenden Paten, dessen Netz weit über Russland hinausreicht.
Warum diese Reihe jetzt entscheidend ist
Während Europa von Desinformation und Energie-Erpressung unter Druck gesetzt wird, legt die Dokumentation offen, dass Putins Herrschaft von Beginn an auf Gewalt, Gier und Korruption fußt. Wer Demokratie schützen will, muss diese Strukturen erkennen und ihnen geschlossen entgegentreten.
„Klimawandel gibt es nicht“ sagt der Facebook-Onkel, während er seinen Flug nach Katalonien cancelt.
Heftige Unwetter haben Teile Spaniens und Frankreichs überflutet. Straßen wurden zu reißenden Strömen. Es gibt Tote und große Schäden.
Warum passiert das?
Warme Mittelmeergewässer liefern enorme Feuchtigkeit. Ein Tiefdruckgebiet lenkt diese Luft aufs Festland – auch nach Norden. An Fronten und in Staulagen entlädt sie sich als Starkregen.
Das Mittelmeer war 2025 außergewöhnlich warm. Das erhöht das Risiko für Extremniederschläge in ganz Europa.
Fakten:
In Katalonien wurde mindestens ein Todesopfer gemeldet. Später kam ein zweites Opfer in der Bretagne hinzu. Straßen waren überflutet, Autos wurden mitgerissen. Der Flughafen Barcelona meldete Ausfälle. In Frankreich fielen der Strom für zehntausende Haushalte aus.
Der spanische Wetterdienst registrierte bis zu 40 Liter pro Quadratmeter in 30 Minuten.
Die erste Jahreshälfte 2025 war im Mittelmeer die wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Juni 2025 war Rekordmonat mit großflächigen Meeres-Hitzewellen.
Warmer Ozean bedeutet mehr Wasserdampf. Mehr Wasserdampf bedeutet bei passender Wetterlage mehr Starkregen. Das ist Physik.
Wer jetzt noch leugnet, verschiebt die Kosten auf Anwohner:innen, Rettungskräfte und die öffentliche Hand. Klimaschutz senkt das Risiko. Anpassung schützt Leben und Infrastruktur. Beides ist nötig.
Nein ehrlich, das hat mit Klimawandel nichts zu tun. Sagen die Expert:innen aus den Kommentaren. Und wenn doch, hat er nichts mit Menschen zu tun. Und wenn doch, können wir Deutschen sowieso nichts ausrichten.
Genau diese Ausreden sind der Grund, warum Keller volllaufen und Budgets leer sind.
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Ein Kommentar von
Werner Hoffmann – Die Welt gibt es nur einmal….. Die Erde kann auch ohne uns Menschen bestehen… eben dann wieder mit Kleinlebewesen und ohne Menschen.
Bereits vor einiger Zeit habe ich einige Beiträge zu diesem Thema hier publiziert.
Hier zunächst einmal aktuelle Videos, wie es gerade am Mittelmeer ausschaut.
Wer im Physikunterricht etwas aufgepasst hat, kann die Zusammenhänge gut selbst verstehen.
Nachfolgend einige Artikel, die die Abhängigkeiten von CO2, Methan, Hoch, Tief und Wetterextreme erklären:
Carsten Linnemann, CDU-Generalsekretär, hat mit seiner Äußerung, dass „wenige Stunden zu arbeiten und den Rest aufzustocken, obwohl man Vollzeit arbeiten kann, nicht möglich sein darf“, einen Satz formuliert, der an Populismus kaum zu überbieten ist. Die Realität vieler Menschen blendet er dabei völlig aus. Denn es gibt zahllose Gründe, warum nicht jeder in Vollzeit arbeiten kann – und diese Gründe sind alles andere als bequem oder selbstverschuldet.
Alleinerziehende: Zwischen Job und Kinderbetreuung
Alleinerziehende Mütter und Väter leisten tagtäglich einen Spagat zwischen Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung. Für viele ist es schlicht nicht machbar, eine volle Stelle anzunehmen, weil Betreuungszeiten in Kitas oder Schulen nicht abgedeckt sind. Wer das ignoriert, ignoriert die Lebensrealität Hunderttausender Familien.
Verheiratete Frauen und die Last der Care-Arbeit
Gerade verheiratete Frauen übernehmen häufig den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit: Haushalt, Kinder, oft auch pflegebedürftige Angehörige. Teilzeit ist für sie oft keine „Komfortzone“, sondern die einzige Möglichkeit, das Leben der Familie am Laufen zu halten.
Pflegende Angehörige: Die unsichtbare Stütze des Systems
Hunderttausende Menschen pflegen ihre Eltern, Partner oder andere Angehörige. Ohne sie würde das deutsche Pflegesystem kollabieren. Dass diese Menschen nicht Vollzeit arbeiten können, ist eine logische Folge. Sie dafür zu stigmatisieren, ist respektlos und ignorant.
Gesundheitliche Einschränkungen
Chronische Krankheiten, seelische Belastungen oder eine anerkannte Erwerbsminderung führen dazu, dass viele Menschen keine Vollzeitstelle bewältigen können. Diese Realität mit einem Satz vom Tisch zu wischen, ist nicht nur zynisch, sondern auch gefährlich, weil sie Betroffene stigmatisiert.
Menschen mit Behinderungen
Viele Menschen mit Behinderungen arbeiten in Werkstätten oder in angepassten Beschäftigungsverhältnissen. Vollzeit ist dort gar nicht vorgesehen – und oft auch nicht möglich. Sie in einem Atemzug mit „Sozialbetrug“ zu nennen, offenbart ein abwertendes Menschenbild.
Populismus statt Lösungen
Carsten Linnemann versucht mit solchen Aussagen, einfache Feindbilder zu schaffen: „Die Faulen gegen die Fleißigen“. Doch die Wirklichkeit ist komplexer. Statt mit populistischen Schlagworten Stimmung zu machen, sollte die CDU ernsthaft überlegen, wie man Familien, pflegende Angehörige und gesundheitlich eingeschränkte Menschen besser unterstützt.
Resümee: Wer wie Linnemann pauschal gegen Teilzeitkräfte polemisiert, zeigt nicht nur soziale Kälte, sondern auch politisches Desinteresse an den wirklichen Problemen der Menschen in diesem Land.
Ein Kommentar von Franz
Quelle: Focus
Der Kritiker: Mit der Ernsthaftigkeit eines Mannes, der glaubt, er sei der Robin Hood der Steuerzahler, kämpft Linnemann gegen die „Ausplünderung“ unserer Sozialsysteme. Man sieht ihn förmlich, wie er mit hochrotem Kopf in die Kamera schaut und von „krassen Regelungslücken“ spricht – als wäre er der Indiana Jones des Sozialrechts, kurz davor, die heilige Bundeslade der Gerechtigkeit aus den Klauen böser „Clans“ zu retten.
Dummerweise: Von diesen angeblichen „Sozialbetrugs-Clans“, die systematisch Deutschland aussaugen sollen, sind bundesweit nicht einmal 1400 Fälle bekannt. 1400 – in einem Land mit über 84 Millionen Menschen. Das ist ungefähr so, als würde man eine Rattenplage ausrufen, weil man auf dem Marktplatz von Buxtehude eine Maus gesichtet hat. Aber im medialen Trommelfeuer reichen solche Zahlen locker, um Panik zu inszenieren.
Noch schöner wird es, wenn man genauer hinschaut: Die vielgescholtenen „Aufstocker“ stocken nämlich nicht auf, weil sie das Sozialamt zum Hobby haben, sondern weil der Lohn schlicht nicht zum Leben reicht. Willkommen in Deutschland 2025, wo Vollzeitarbeit im Niedriglohnsektor so lukrativ ist wie ein Nebenjob beim Taschengeldamt.
Und Teilzeit? Hat meist Gründe, die nichts mit „Betrug“ zu tun haben – Kinderbetreuung, Pflege, Gesundheit. Aber für Linnemann ist das offenbar eine Art Generalverdacht, eine moralische Verwahrlosung, die man nur mit Brüsseler „Arbeitnehmer-Neudefinitionen“ eindämmen kann.
Man fragt sich wirklich: Wo lebt dieser Mann? In einem Paralleluniversum der „Bild“-Schlagzeilen, in dem der Sozialstaat täglich von mafiösen Friseursalons überrannt wird? Oder im wahren Deutschland, wo Millionen Menschen ehrlich schuften und trotzdem nicht über die Runden kommen?
Das eigentlich Groteske: Jahrzehntelang hat die CDU mit offenen Augen zugesehen, wie Unternehmen im Niedriglohnsektor Arbeitskräfte verheizen und den Staat als Subventionierer zweckentfremden. Jetzt entdeckt Linnemann plötzlich, dass auch Arbeitgeber Teil des Spiels sind. Welch bahnbrechende Erkenntnis – ungefähr so neu wie die Mitteilung, dass Wasser nass ist.
Kurzum: Linnemann will „Resilienz“ fürs Sozialsystem. Was übersetzt heißt: mehr Kontrollen für die Kleinen, mehr Schlagzeilen über „Clans“, mehr Pathos fürs CDU-Parteibuch. Die Realität – zu wenig Lohn, zu hohe Mieten, zu viele Menschen im Hamsterrad der Armut – bleibt dabei hübsch unter dem Teppich.
Der Praktiker: Was hat dieses Bürscherl eigentlich zu bieten, außer fehlendem Anstand und Charakter, exorbitanter Dummheit, ausgeprägtem Hetz- und Spalt-Potential, totalem Realitätsverlust, völligem Unvermögen und grenzenloser Verantwortungslosigkeit? Also genau die Parameter, welche heute Voraussetzung für eine Position in der verwahrlosten Polit-Szene sind?