Wärmepumpen sind eine echte Alternative zu Gas- und Ölheizungen
Behauptung 1: Wärmepumpen eignen sich nur für Neubauten
Unsere Nummer eins ist der wohl hartnäckigste Mythos über Wärmepumpen überhaupt: Wärmepumpen eignen sich angeblich nur für energieeffiziente Neubauten oder energetisch perfekt sanierte Bestandsbauten mit Flächenheizungen im Boden oder in der Wand.
Weitere Interessante Links zu weiteren Seiten über Wärmepumpen:
– Wärmepumpen werden in kalten Regionen mehr als in Deutschland genutzt. Beispiel Schweden und Dänemark —> https://blog.forum-55plus.de/index.php/2023/07/08/waermepumpen-werden-in-kalten-regionen-mehr-als-in-deutschland-genutzt-beispiel-schweden-und-daenemark/ https://blog.forum-55plus.de/index.php/2023/06/18/heizen-mit-gas-gruenen-wasserstoff-fernwaerme-waermepumpe/
– Heizen mit Gas – grünen Wasserstoff – Fernwärme – Wärmepumpe —> https://blog.forum-55plus.de/index.php/2023/06/18/heizen-mit-gas-gruenen-wasserstoff-fernwaerme-waermepumpe/https://blog.forum-55plus.de/index.php/2023/06/18/heizen-mit-gas-gruenen-wasserstoff-fernwaerme-waermepumpe/
– Die wahren Gründe der FDP, CDU, CSU und AfD gegen das Heizgesetz der Ampel —> https://blog.forum-55plus.de/index.php/2023/07/14/die-wahren-gruende-der-fdp-cdu-csu-und-afd-gegen-das-heizgesetz-der-ampel/ https://blog.forum-55plus.de/index.php/2023/07/14/die-wahren-gruende-der-fdp-cdu-csu-und-afd-gegen-das-heizgesetz-der-ampel/
– Heizsysteme – Günstig und einfach —> https://blog.forum-55plus.de/index.php/2022/08/01/heizsysteme-guenstig-und-einfach/https://blog.forum-55plus.de/index.php/2022/08/01/heizsysteme-guenstig-und-einfach/
HeHeizen mit Gas – grünen Wasserstoff – Fernwärme – Wärmepumpe https://blog.forum-55plus.de/index.php/2023/06/18/heizen-mit-gas-gruenen-wasserstoff-fernwaerme-waermepumpe/https://blog.forum-55plus.de/index.php/2023/06/18/heizen-mit-gas-gruenen-wasserstoff-fernwaerme-waermepumpe/
Prof. Gerd Ganteför ein Verkaufsförderer der Öllobby bekämpft Windräder und Wärmepumpen —> https://blog.forum-55plus.de/index.php/2023/06/11/prof-gerd-gantefoer-ein-verkaufsfoerderer-der-oellobby-bekaempft-windraeder-und-waermepumpen/https://blog.forum-55plus.de/index.php/2023/06/11/prof-gerd-gantefoer-ein-verkaufsfoerderer-der-oellobby-bekaempft-windraeder-und
Behauptung 1: Wärmepumpen lohnen nicht bei älteren Gebäuden
Doch das stimmt so nicht mehr. Die Technik ist mittlerweile so effizient, dass sich auch der Einsatz im unsanierten Bestand lohnen kann.
Im Einzelfall ist zu prüfen, wie viel Heizenergie in jedem Raum benötigt wird. Sofern die Heizung mit einer maximalen Vorlauftemperatur von 55
Grad auskommt, kann sich der Einbau – eventuell ergänzt um den Austausch einzelner Heizkörper – lohnen.
Da rund 75 Prozent aller Wohngebäude in Deutschland älter als 40 Jahre sind, rechnen Expert*innen mit einem großen Potenzial der Wärmepumpe für die Wärmewende in Deutschland.
Behauptung 2: Wärmepumpen erzeugen bei niedrigen Außentemperaturen nicht genug Wärme
Wärmepumpen erzeugen Wärme nach dem Prinzip eines Kühlschranks, sie wandeln also mit Hilfe von elektrischer Energie zum Beispiel 10 Grad warmes Grundwasser in Heizwärme von 50 Grad und mehr um. Luft-/Luftwärmepumpen wandeln Umgebungslust ebenso wie Erdwärmepumpen in Heizwärmepumpen um.
Je höher die benötigte Vorlauftemperatur, also diejenige Temperatur, mit der das Heizwasser in den Heizkreislauf fließt, desto weniger effizient arbeiten die Pumpen.
Allerdings sind extrem tiefe Temperaturen in Deutschland selbst im Winter eine Seltenheit, und Wärmepumpen mit Vorlauftemperaturen von 55 können auch in Bestandsgebäuden gegenhalten – vorausgesetzt, die Anlage ist korrekt dimensioniert und die Heizkörper können genug Wärme abgeben.
Bei Luft-/Luftwärmepumpen werden keine Heizkörper erwärmt, sondern es wird die Innenluft erwärmt.
In der Regel und im Jahresmittel werden lediglich niedrige Vorlauftemperaturen benötigt, die eine gute Energieeffizienz der Pumpen sicherstellen.
Übrigens: Nirgendwo in Europa sind mehr Wärmepumpen in Betrieb als in Schweden und Norwegen. Also genau dort, wo Europa am kältesten ist.
Behauptung 3: Wärmepumpen sind Stromfresser
Natürlich verbrauchen Wärmepumpen Strom. Je höher die Vorlauftemperatur, desto mehr.
Allerdings verbraucht sie dabei immer noch weniger Energie als eine Heizung, die mit fossilen Energieträgern wie Öl oder Gas betrieben wird.
Und das wirkt sich auch auf die Betriebskosten positiv aus, wie der Thinktank Agora Energiewende vorrechnet:
„Selbst bei [einer] Wärmepumpe mit einem eher niedrigen Effizienzwert von 2,5 und [einem] vergleichsweise niedrigen Gaspreis aus dem Januar 2022 sind die Betriebskosten niedriger als die eines Gaskessels.“
In Kombination mit einer Fotovoltaikanlage auf dem eigenen Dach lassen sich die Stromkosten für die Wärmepumpe weiter reduzieren.
Behauptung 4: Wärmepumpen sind unerschwinglich teuer
Wärmepumpen sind in der Regel im Betrieb günstiger als fossile Heizungen – aber dafür in der Anschaffung vergleichsweise kostspielig. Eine der kostengünstigerenVarianten sind Luft-/Luftwärmepumpen, da bei dieser Wärmepumpenart
– keine Bohrung
– keine Verlegung einer längeren Leitung im gesamten Garten
vorgenommen werden muss.
Während Wärmepumpen je nach Typ und Erschließungsaufwand zwischen 10.000 und 25.000 Euro kosten, sind es bei einer herkömmlichen Gas- oder Ölheizung nur rund 10.000 Euro.
Weil Wärmepumpen allerdings bei der Wärmewende in Deutschland eine Schlüsselrolle spielen sollen, werden sie vom Staat großzügig gefördert.
Wird beim Einbau auch noch eine veraltete Gas- oder Ölheizung in den Ruhestand geschickt, beteiligt sich der Staat über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit insgesamt bis zu 40 Prozent an den Anschaffungskosten.
Behauptung 5: Wärmepumpen sind in Wirklichkeit CO2- Schleudern
Wie die Betrachtung der Betriebskosten schon vermuten lässt, ist eine Wärmepumpe nicht nur ökonomisch günstiger, sondern auch klimafreundlicher als eine Öl- oder Erdgasheizung.
Im Paper der Agora Energiewende heißt es dazu:
„Die Wärmepumpen sparen schon heute [November 2022, d. Red.] in etwa die Hälfte an CO2-Emissionen gegenüber einer Kombination aus Gaskessel und Solarthermie-Anlage ein.“
Selbst Luft- oder Wasser-Wärmepumpen mit einer vergleichsweise niedrigen (ungünstigen) Jahresarbeitszahl von 2,5 erreichten demnach immer noch eine CO2-Minderung von immerhin 27 Prozent.
Behauptung 6: Die Technik der Wärmepumpen ist noch nicht ausgereift
Zurzeit sind nur rund eine Million Wärmepumpen in Deutschland in Betrieb, und der Anteil an neu installierten Heizungen lag 2021 bei nur rund 17 Prozent.
Das ist allerdings nicht darauf zurückzuführen, dass die Technik neu ist:
Schon 1968 ging in Deutschland die erste Niedertemperatur-Fußbodenheizung in Betrieb.
Heute sind Modelle für verschiedenste Anforderungen auf dem Markt.
Mit Weiterentwicklungen und Effizienzsteigerungen ist zwar – wie bei fast jeder Heiztechnologie – zu rechnen.
Experten sehen jedoch keinen Grund, mit dem Einbau zu warten.
Behauptung 7: Wärmepumpen sind laut
Hin und wieder ist zu hören, Wärmepumpen seien im Betrieb störend laut. Was als störend empfunden wird, ist natürlich subjektiv sehr verschieden.
Fakt ist jedoch, dass Erd- und Grundwasserwärmepumpen praktisch nicht hörbar sind und dass Luftwärmepumpen mit rund 30 bis (in reiner Außenaufstellung) 60 Dezibel nicht viel lauter sind als haushaltsübliche Kühlgeräte.
Mit der richtigen Wahl des Aufstellungsortes lässt sich die eventuelle Belästigung durch Betriebsgeräusche weiter reduzieren.
Behauptung 8: Bei Luftwärmepumpen handelt es sich um Klimaanlagen
In südlichen Ländern sieht man oft sogenannte Monoblock-Klimageräte. Hierbei handelt es sich um Klima
Ein sogenannter Monoblock ist in der Wohnung mobil einsetzbar und für Preise ab 300 Euro in Baumärkten, im Elektro-Fachhandel oder im Online-Handel erhältlich. Der Raumluft entzogene Wärme wird über einen Abluftschlauch aus dem geöffneten Fenster nach draußen geleitet.
Bei einer Monoblock-Klimaanlage befinden sich alle Komponenten in einem Gerät. Das bedeutet, dass sich der Geräteteil, der die Wärme aufnimmt, und der Geräteteil, der die Wärme abgibt, im selben Raum befinden. Deshalb besitzen diese Geräte eine dickere Luftleitung, die Sie durch ein Fenster nach außen führen müssen. Es gibt auch stationäre Monoblockanlagen, die im Mauerwerk eingebaut sind.
Diese Anlagen können jedoch nicht heizen.
Bei Luftwärmepumpen handelt es sich dagegen vereinfacht ausgedrückt um eine sogenannte Splitanlage. Die Aussenumgebungsluft wird komprimiert. Durch die Kompression entsteht Wärme. Das ist in etwa so, als wenn man eine Luftpumpe nimmt und die Innenluft der Luftpumpe zusammenpresst. Durch die Pressung entsteht Wärme.
Die erwärmte Luft wird dann durch ein Kältemittel nach innen abgeführt und im Innenraum dann durch das Innengerät verteilt.
In heißen Jahreszeiten kann der Vorgang auch umgedreht werden, wodurch dann die Innenluft gekühlt oder/und getrocknet werden kann.
Dabei kann bewusst beispielsweise der Schlafraum individuell einzeln auch gekühlt werden.
Gerade durch die Klimaveränderung entstehen zunehmend höhere Temperaturen, die besonders der Generation 60Plus gesundheitliche Probleme macht.
Luftwärmepumpen sind eine ideale Kombination von Klimaanlagen und Heizung.
Für Asthmatiker wird zusätzlich durch Filterungen der Luft ein Zusatznutzen erreicht.
Behauptung 9: Das Kühlmittel sei giftig, hochexplosiv, co2-Gift und für die Umwelt extrem gefährlich
Hier muss differenziert das Kältemittel betrachtet werden.
Am besten lässt sich dies auch anhand der Kältemittel erklären, die in PkW‘s genutzt werden. In einem PKW befindet sich bei Modellen, die vor 2015 gebaut wurden etwa 1500 Gramm. Bis Ende 2011 wurde bei Fahrzeugen das Kältemittel R134a genutzt.
Aufgrund einer EU-Verordnung darf R134a nicht mehr genutzt werden.
Als Nachfolger hatten sich dann
– R 744 (Kohlendioxid CO2)
– Chemikaliencocktail HFO 1234yf (auch R 1234yf)
durchgesetzt.
Zitat aus kfZ-Tech (Link—> https://www.kfztech.de/kfztechnik/sicherheit/klima/klimadrei.htmhttps://www.kfztech.de/kfztechnik/sicherheit/klima/klimadrei.html
Mercedes-Benz hat sich als erster deutscher Autohersteller 2015 jedoch dazu entschieden, auf CO2 umzurüsten, nachdem es mit mit HFO 1234yf zu Schwierigkeiten gekommen war. VW will ebenfalls auf CO2 umrüsten.
Das künftig in Autoklimaanlagen verwendete Kältemittel HFO 1234yf bleibt also auch weiterhin umstritten, den es ist hoch entzündlich und kann in Unfallsituationen giftige Flusssäuregase entwickeln – so die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Zudem wird die neue Chemikalie voraussichtlich erheblich teurer als das bisherige Kältemittel R-134a (siehe AUTO BILD 37/2009, 23/ 2010 und 5/2011). Bei Unfällen besteht unter ungünstigen Umständen für Autoinsassen die Gefahr von Verätzungen und Vergiftungen.
Infos zu R12
- R 12 ist hochgradig umweltschädlich !!!
- Ozonabbau , Treibhauseffekt
- 1 kg R 12 hat den Treibhauseffekt, wie 4000t CO2
- R 12 Molekül zerfällt erst nach 70 – 110 Jahren !
- hoffentlich nicht mehr im Umlauf!
Daten zu R134a
- chem. Bez. C2H2F4 (Tetraflourethan)
- Art: HFKW
- GWP* 1400 mal so schädlich wie CO2
- toxisch sicher, nicht brennbar
*GWP = Global Warming Potential (Treibhausfaktor)
Info zu R744
- Kohlenstoffdioxid besitzt eine sehr große volumetrische Kälteleistung, das umlaufende Kältemittelvolumen ist daher relativ klein.
- nicht entflammbar
- natürliches Nichtfossiles CO2 trägt nicht zum Ozonabbau bei.
- Kohlenstoffdioxid gilt als klimatisch unbedenklich, da es in den biologischen Kreislauf eingebunden ist (GWP = 1)
- dagegen erhöht die Freisetzung von Kohlenstoffdioxid aus fossilen Quellen die Kohlenstoffdioxidkonzentration in der Atmosphäre und fördert damit den Treibhauseffekt.
- Allerdings beträgt der Treibhauseffekt je Masseneinheit lediglich etwa 1/1000 im Vergleich zu den üblicherweise verwendeten Fluorkohlenwasserstoffen (R-134a).
HFO 1234yf
- gute Kältemitteleigenschaften
- Tetraflourpropen
- brennbar, bildet Flourwasserstoff!
- GWP viermal so hoch wie CO2
- R134a könnte in Anlagen mit 1234yf mit entsprechendem Adapter „nachgefüllt“ werden!
Der Ausflug der Kältemittel ist wichtig, um zu verstehen, woher die Hobbyängste bei Kältemitteln kommt.
Kältemittel bei Luftwärmepumpen
R410A
Wärmepumpen, die schon länger auf dem Markt sind, nutzen hauptsächlich synthetische Kältemittel wie R410A. Dieses eignet sich durch seine Eigenschaften besonders gut zum Heizen und zur Warmwasserbereitung.
Split-Klimageräte und Wärmepumpen mit einer Kältefüllmenge von weniger als 3 kg Kältemittelfüllmenge dürfen ab 2025 nicht mehr mit Kältemitteln befüllt werden (GWP-Werte über 750).
R32
Es gibt Überlegungen, R 410A durch ein Drop-in-Kältemittel mit ebenso günstigen Eigenschaften, jedoch deutlich niedrigerem GWP-Wert zu ersetzen. Das Kältemittel R 32 (GWP 675; unter Berücksichtigung der Kältemittelfüllung sogar noch niedriger) wird als mögliche Drop-in-Lösung für R 410A vielfach diskutiert
Als direktes Ersatz-Kältemittel für ein R410A-System verfügt R32 über eine etwa 10 % höhere Leistung.
R32 hat eine niedrige Brenngeschwindigkeit und ist schwer entflammbar. Die Vorteile liegen – neben dem deutlich niedrigeren GWP-Wert – vor allem in der geringeren Füllmenge und sehr guten Werten hinsichtlich der Kühl- und Heiz-Effizienz.
R125, R134a & R143a: Welche F-Gase sind betroffen?
Die Aufnahme der Einzelkomponentengase R125, R134a, R143a und der HFOs R1234yf und R1234ze(E) in die Verbotsliste berührt praktisch alle neuen und aktuellen HFC/HFO-Kältemittelmischungen mit niedrigerem GWP.
Während das Kältemittel R134a in Europa nicht mehr als Einzelkomponente in neuen Haushalts- und Gewerbekälteanlagen eingesetzt wird und seine Verwendung in Kältemaschinen unter dem Druck der F-Gase-Verordnungen schwindet, bleibt es doch eine wichtige Komponente in vielen alternativen Mischungen mit niedrigerem GWP.
Die HFOs R1234yf und R1234ze(E) werden zusammen mit R1233zd(E) (ebenfalls in der Liste enthalten) derzeit auch als einzelne Kältemitteloptionen in Kältemaschinen von einer Reihe führender Hersteller angeboten.
R32 nicht im Geltungsbereich
Nicht unter die PFAS-Definition fällt das Kältemittel R32, das heute häufig in kleineren Klimaanlagen verwendet wird.
R32 ist eine Art von Kältemittelgas, das häufig in Klimaanlagen verwendet wird. Es ist ein Fluorkohlenwasserstoff (HFKW) mit einem niedrigen Treibhauspotenzial (GWP) und gilt als umweltfreundlichere Alternative zu älteren Kältemitteln wie R22 oder R410a.
Die Mythen um R32 entkräftet
Besonders zu betonen ist, dass nachfolgende Inhalte nur für Innengeräte bestehen. Nur bei geschlossenen Räumen könnte theoretisch unter den nachstehenden Bedingungen dies möglich sein.
Aussengeräte befinden sich regelmäßig nicht in geschlossenen Räumen!
Die Hersteller von Wärmepumpen (Daikin, LG) geben folgende Informationen (Link —> https://m.baulinks.de/webplugin/2018/1013.php4https://m.baulinks.de/webplugin/2018/1013.php4 ).
—> https://m.baulinks.de/webplugin/2019/1081.php4https://m.baulinks.de/webplugin/2018/1013.php4
Mythos 1: R32 ist schnell entflammbar
Zugegeben – ein Horrorszenario: Es tritt eine Leckage an einem Innengerät auf und das Kältemittel fängt Feuer – etwa durch einen Funken aus einem Haushaltsgerät oder durch statische Aufladung.
Diese Sorge ist praktisch unbegründet. R32 zählt zu den schwer entflammbaren Kältemitteln der Klasse A2L in der ISO 817:2014. Damit es Feuer fangen kann, müssen ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
- eine ausreichende Menge an Sauerstoff,
- eine Sättigung von R32 in der Umgebung von mindestens 13,5 Volumenprozent und
- ein adäquater Zündfunke.
Selbst wenn das gesamte R32 eines 3,5-kW-Split-Systems mit rund 1 kg Füllmenge in einem Raum mit 16 m² Grundfläche entweicht, wird ein Sättigungsgrad von gerade einmal 3,4 Volumenprozent erreicht. Kurzum: Die Entflammung von R32 in handelsüblichen Klimasystemen ist bei sachgemäßen Gebrauch mehr als unwahrscheinlich.
Mythos 2: In Brand geratenes R32 ist lebensgefährlich
Aber auch der unwahrscheinliche Fall kann eintreten: Wird die Klimaanlage mit R32 in sehr kleinen Räumen genutzt, kann es bei unzureichender Lüftung in Grenzfällen zur Entflammung von ausgetretenem R32 kommen.
Doch die Gefahr, die davon ausgeht, ist deutlich geringer als oft vermutet. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von brennendem R32 ist mit 1,9 km/h eher langsam und nur etwa halb so hoch wie normale Schrittgeschwindigkeit. Weder der Anwender noch der Installateur sollten selbst im Brandfall also um ihr Leben fürchten müssen.
Mythos 3: R32 ist schwer zu handhaben
Die Erfahrungen und das Wissen rund um R32 sind im Vergleich zu herkömmlichen Kältemitteln naturbedingt noch überschaubar. Sorgen derjenigen, die künftig mit dem Kältemittel umzugehen haben, betreffen vor allem die Punkte …
- Verträglichkeit und
- Handhabbarkeit.
Auch hier empfiehlt sich eine nüchterne Betrachtung: Hinsichtlich der Toxizität verhält sich R32 wie R410A und R22.
Es ist mit „A“ klassifiziert und insofern ebenfalls ein Kältemittel mit niedriger Toxizität. In diesem Punkt kann also Entwarnung gegeben werden.
Und auch in puncto Handling ändert sich wenig: Wie bei allen anderen Mittel ist es auch im Umgang mit R32 unverzichtbar, dass die Anweisungen der Lieferanten und Hersteller der Kältemittelgasflaschen sowie die generellen Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden. Beispielsweise sollten auch Kältemittelflaschen mit R32 sachgerecht in kühlen, dunklen und belüfteten Räumen gelagert werden.
R32 Gefahr von Erstickung oder Brand, weil es schwerer ist, als Luft?
Wie andere Kältemittel auch ist R32 schwerer als Luft und sammelt sich daher am Boden an. Wenn sich R32 am Boden eines Raumes ansammelt, kann es in einem kleinen Raum eine Konzentration erreichen, die ein zünd- fähiges Gemisch aus Sauerstoff und R32 ergibt.
ALLErdings —> sind hierbei das spezifische Gewicht, Konzentration und die Tatsache eines geschlossenen Raumes zu berücksichtigen!
Hierzu gibt es in der Stoffdatenbank weitere Hinweise
https://de.m.wikipedia.org/wiki/GESTIS-Stoffdatenbank
https://gestis.dguv.de/data?name=100470
Im Übrigen ist R32 nicht geruchsneutral, sondern riecht.
Insofern ist R32 weniger gefährlich, als eine undichte Gasleitung.
Sollten Bedenken in geschlossenen kleinen Räumen immer noch bestehen, dann kann ein R32-Warnmessgerät noch für rund 100 Euro installiert werden.