Lea und ihr Opa

Eine Geschichte von

Werner Hoffmann
– Wir brauchen ein funktionierendes Klima auf der Erde.-

Es weihnachtet ja bald. Und zu Weihnachten gehören auch besinnliche Geschichten. Und deshalb hier eine kleine Geschichte, die Ihr gerne kopieren und teilen dürft. Und zwar auch die Bilder dazu.

Lea und der Opa

Es war ein grauer Herbstnachmittag, als Lea ihren Großvater in seinem kleinen Wohnzimmer besuchte.

Der Kamin knisterte leise, und das alte Sofa, auf dem sie saß, roch nach Erinnerungen.

Sie schaute ihren Opa an, seine runzligen Hände, die immer so warm und sicher waren, und seine müden Augen, die so viel gesehen hatten.

Heute aber wollte sie etwas wissen, das ihr Herz schwer machte.

„Opa,“ begann Lea zögernd, „warum hast du damals die CDU gewählt?“

Ihr Großvater hob den Blick von der Tasse Tee, die er in den Händen hielt.

Seine Stirn legte sich in Falten, nicht aus Ärger, sondern aus Nachdenken.

Bevor er etwas sagen konnte, redete Lea weiter, ihre Stimme bebend vor Emotion.

„Die Brücken sind kaputt, Opa. Ich hab Asthma, weil die Luft so schlecht ist.

Mein Freund leidet an schlimmen Allergien, weil überall Gifte in der Erde und in der Luft sind.

Meine Freundin kann keine Kinder bekommen, weil Mikroplastik in ihrem Körper so viel zerstört hat.

Und Sonja, meine kleine Schwester, kann nicht mehr auf den Spielplatz, weil er kontaminiert ist. Opa, das ist doch alles falsch!“

Ihr Großvater hörte still zu, seine Augen wurden glasig. Aber Lea war noch nicht fertig.

„Du hast doch Jahrzehnte mit Öl geheizt, und dein Bruder mit Gas.

Ihr habt immer gelacht über eure großen Autos, die so laut waren, dass ich mir die Ohren zuhalten musste.

Ihr habt euch gerühmt, wie schnell und stark sie waren, wie fahrbare Heizungen.

Aber Opa, warum habt ihr nichts getan?

Warum habt ihr nicht wenigstens die Schulen, Straßen, Brücken und Bahnen renoviert?

Warum habt ihr einfach zugesehen?“

Leas Stimme brach, und ihre großen, jungen Augen suchten in den alten Augen ihres Großvaters nach Antworten.

Er legte die Tasse langsam auf den Tisch und seufzte tief. Es war kein Seufzen des Ärgers, sondern eines, das von einer Last sprach, die er lange mit sich herumgetragen hatte.

„Lea,“ begann er leise, „wir wussten es nicht. Nicht so.

Nicht, wie schlimm es wirklich war.

Wir haben vertraut. Ich habe auf die CDU und CSU vertraut.

Deine Oma glaubte an die FDP, und mein Bruder… er folgte der AfD.

Seine Frau schwärmte vom BSW.

Wir dachten, die wissen, was sie tun. Wir dachten, es wird schon alles gutgehen.

Und wenn ich ehrlich bin… wir waren auch bequem. Wir haben uns nie gefragt, was unser Handeln bedeutet. Nicht wirklich.“

Er sah Lea an, Tränen glitzerten in seinen Augen. „Ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen.

Ich wünschte, ich hätte mehr gefragt, mehr gemacht, weniger vertraut.

Aber Lea, ich kann es nicht mehr ändern. Was ich tun kann, ist dir zuhören. Und dich unterstützen. Ihr seid die, die die Welt jetzt retten müssen. Es tut mir leid.“

Lea schluckte hart.

Sie wusste, dass die Entschuldigung ihres Opas nichts an den Schäden ändern konnte.

Aber sie spürte seine Reue, seine Liebe. Sie legte ihre kleinen Hände auf seine und sagte leise: „Opa, es ist nicht deine Schuld allein. Aber wir brauchen eure Hilfe. Wir Kinder können das nicht allein schaffen.“

Er nickte und drückte ihre Hände. „Ich verspreche dir, Lea. Ich werde helfen, so gut ich kann. Für euch. Für die Zukunft.“

Und so saßen sie da, ein junges Mädchen voller Hoffnung und ein alter Mann voller Reue, vereint in ihrer Liebe und ihrem Willen, die Welt ein kleines Stück besser zu machen.“

——

P.S. Nein, ich bin kein Kinderbuchautor, aber jeder Mensch sollte sich einmal klar machen, was gerade passiert!