Wieder FAKE in der Bildzeitung

Bild nennt überhöhte CO2 Steuer und jetzt wieder

Beitrag von Robin Mesaroch (#SPD)

Bissle Fakten zum neuen Jahr:

  1. Der CO2-Preis erhöht den Liter Benzin NICHT um 14 Cent. Es sind 3,56 Cent, 75 Prozent weniger als behauptet.
  2. Den CO2-Preis hat NICHT die Ampel erhöht. Die Erhöhung ist das, was die alte Regierung beschlossen hatte. Energiestaatssekretär damals: Thomas Bareiß, CDU.
  3. Die 14 Cent der BILD-Zeitung sind ein zufälliger Betrag. Wo Benzin mehr als 3,56 Cent teurer geworden ist, haben sehr wahrscheinlich die Mineralölkonzerne gut verdient. Das kennen wir ja. Ein Grund mehr, von fossiler Energie unabhängig zu werden, deren Preise von wenigen Konzernen kontrolliert werden.
  4. Bei uns auf dem Land brauchen fast alle das Auto. Für viele machen die 3,56 Cent nicht den Unterschied. In den letzten drei Monaten sind die Spritpreise auch um rund 20 Cent gefallen. Einige müssen aber sehr aufs Geld schauen. Nur liegt die Lösung nicht darin, den CO2-Preis abzuschaffen. Ein Teil der Lösung sind anständige Löhne (die CDU hat nicht für den höheren Mindestlohn gestimmt…). Ein Teil ist auch das Klimageld, für das ich mich einsetze. Ein Teil ist präzise Unterstützung für die, die sie brauchen. Zum Jahreswechsel gab es auch diverse Entlastungen.
  5. In den nächsten Jahren werden E-Autos das Auto Fahren deutlich günstiger machen. Die Fahrzeugpreise werden weiter runtergehen. Die Gesamtkosten sind heute schon oft niedriger als bei Verbrennern. Bis das für alle eine Option ist, dauert es noch. Ich sage das, weil es einen Weg zu günstiger Mobilität gibt. Bis dahin muss aber jeder von A nach B kommen, ganz klar.
  6. Der CO2-Preis trägt zum Klimaschutz bei und man kann ihn sozial gerecht umsetzen. Bemerkenswert ist: Die CDU sagt, sie will den Klimawandel mit „marktwirtschaftlichen Mitteln“ bekämpfen. Also mit dem CO2-Preis. Deswegen hat sie ihn auch mit beschlossen. Sobald es aber Kritik gibt, will sie damit nichts mehr zu tun haben. Und für sozialen Ausgleich tut sie oft auch zu wenig. So wird das nichts.

Ich werde auch 2024 hauptsächlich über meine Ideen sprechen. Dieses Rumgehacke aufeinander nervt. Aber: In dem Jahr, in dem die AfD an eine Landesregierung kommen könnte, achte ich noch stärker darauf, Fake-News zu widerlegen. Die schaden uns allen.

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Kommentare

Danke für die Klarstellung. Ich hätte da noch eine Frage.

Wenn ich die Chronologie richtig verstanden habe, war es wiefolgt:

  1. Vorgängerregierung hat einen Pfad des CO2 Preises beschrieben
  2. Ampel hat durch Energiekrise die Gesetzesgrundlage verändert und den Pfad neu definiert
  3. Ampel hat zur Erhöhung der Einnahmen den Pfad neu definiert und ist zum alten Pfad zurückgekehrt.

Richtig?

Wenn ja, finde ich die Kommunikation in Teilen zumindest unehrlich, weil nach meinem Verständnis niemand die Ampel gezwungen hat den Schritt 2 auf 3 folgen zu lassen – auch nicht die Vorgängerregierung. Somit war es eine bewusste Entscheidung der Ampel.

Und das sollte aus meiner Perspektive auch klar benannt werden, weil dadurch ein marktwirtschaftliches und scheinbar effektives Instrument zur Lenkungswirkung genutzt wird. Sofern ich das richtig verfolge, wird ja sogar von Teilen der Wirtschaftsweisen auch stärkere Nutzung des Instrumentes empfohlen.

Das zu erklären wäre doch Aufgabe von Politik.

IMHO.

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Artikel und weitere Kommentare

Hannes Hüffer Die Chronologie ist ungefähr richtig. 2.) klingt aus meiner Sicht etwas fundamentaler, als es war. Die Ampel hat die Erhöhungen in der Krise um ein Jahr verschoben.

Sicherlich war die Ampel genauso wenig wie die Vorgängerregierung zu irgendwas gezwungen. Wenn sich allerdings ein Mitglied der Vorgängerregierung über die Höhe der Erhöhung beschwert, die er selbst so beschlossen hatte, dann finde ich das schwierig. Mich nervt diese ständige Skandalisierung.

Natürlich steht die Ampel zum CO2-Preis. Nur hinsichtlich des sozialen Ausgleichs gibt es noch einiges zu klären. Und bevor man dazu kommt, das „Instrument stärker zu nutzen“, will ich das gerne geklärt haben.

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Danke für die Erklärung. Das es damals nur eine Verschiebung war, war mir nicht mehr bewusst.

Da der O Ton von verschiedenen Politikern „das haben die anderen beschlossen“ war, sollte als Feedback aus meiner Sicht mitgenommen werden, eindeutig zu erklären, dass die Erhöhung nichts mit der Haushaltskrise und dem Urteil des Verfassungsgerichtes zu tun hat, sondern von der Ampel vor Zeiten schon definiert wurde.

Technologieoffenheit ist der letzte Versuch die fossile Energie weiter zu verkaufen

Die fossile Energie und Atomkraft will Dich alle Türen offen halten und entzieht damit der erneuerbaren Energie die Entwicklung und baut Hemmschuhe auf

Von

Der Begriff #Technologieoffenheit ist positiv besetzt.

Verwendet wird er in der Regel aber von Menschen, die an alten Technologien festkleben und Veränderungen aufhalten wollen.

Das schadet dem #Klimaschutz und der Wirtschaft.
Mehr dazu im #WDR5 Interview:

Kann „Technologieoffenheit“ das Kima retten?

„Technologieoffenheit“ klingt erstmal vernünftig. Die Idee: Mit E-Fuels und grünem Wasserstoff erreichen wir in Zukunft die Klimaneutralität. Elif Şenel spricht mit Volker Quaschning, Professor für regenerative Energiesysteme. Er sieht darin eine Ausrede, uns nicht zu verändern.

Hier der Link zum Podcast —> https://wdrmedien-a.akamaihd.net/medp/podcast/weltweit/fsk0/300/3002811/wdr5neugiergenuegtfreiflaeche_2023-10-04_kanntechnologieoffenheitdaskimaretten_wdr5.mp3

Was sich die Bild-Zeitung hier wieder geleistet hat, macht sprachlos: Das Zitat vom neuen Weltklimarat-Chef Skea wird aus dem Kontext gerissen und damit ein vollkommen falscher Eindruck erweckt.

Es ist an der Zeit für Gegenrede und Aufklärung, was der Brite, Physiker und Klimawissenschaftler Jim Skea im SPIEGEL-Interview wirklich gesagt hat – und was seine Aussagen für uns alle zu bedeuten haben.

Jenseits des Artikels kann ich einfach nur noch sagen: Ich empfinde tiefe Wut, wenn ich darüber nachdenke, wie BILD und SPRINGER unserer Gesellschaft Lügen auftischen, um eigene Interessen der Gesellschafter zu unterstützen. Es macht wütend und manchmal auch sprachlos.

Jim Skea als jemanden zu verunglimpfen, der die Klimakrise angeblich halb so wild findet, ist nicht nur vollkommen dummes Zeug, sondern auch üble Stimmungsmache. Wir brauchen JEDEN, um die Klimakatastrophe abzuwenden und die Erderwärmung auf einem halbwegs erträglichen Niveau zu halten.

Diese Ego-Show von alternden Managern und Medien wie BILD, Cicero, Tichys Einblick oder FOCUS ist schlicht beschämend. Sie schadet uns allen, insbesondere nachfolgenden Generationen. Schlaraffenland ist vorbei – es geht darum, wieder in die Hände zu spucken.

Und diese Köpfe und Medien erwecken den Eindruck, wir sollten einfach in unserer Hängematte liegen bleiben: Wird schon werden, lautet das Motto.

Hier gibt es die volle Analyse bei

Wer es etwas sachlicher nachlesen will, kann sich die Tagesschau Meldung reinziehen. https://www.tagesschau.de/ausland/skea-weltklima-100.html

Skea sagt nichts anderes als fast alle Expert:innen. Das was passieren wird ist kein Untergang, der unser Leben schlagartig beendet.

Es ist ein Untergang, der in Etappen kommen wird und unser Leben halt umkrempeln wird.

Wenn man beispielsweise die Chance hat, sich bei 45 Grad Lufttemperatur irgendwo im Kühlen einzuschließen, dann überlebt man das schon. Ok einige halt nicht und Straßenreinigung, Müllabfuhr, Klimaanlage Reparatur gibt es dann nicht mehr. Aber ist das ein Untergang?

Wenn wir mit extremen Flüchtlingsströmen aus dem globalen Süden konfrontiert werden, vielleicht auch aus Südeuropa, weil viele Regionen einfach nicht bewohnbar sind, ist das auch kein Untergang für die reiche Bevölkerung, oder?

Und von frischem Obst und Gemüse aus Südeuropa oder Zugang zu sauberen Trinkwasser etc. brauchen wir nicht zu reden, das braucht niemand zum Überleben. Ist nur nicht so schön.

Nein, ein Untergang werden die 1,5 Grad nicht für alle sein, nur für die Armen und Schwachen. Aber hey, 💩drauf. Warum jetzt einschränken, wenn die ganz harten Folgen doch primär andere erfahren werden.

https://www.tagesschau.de/ausland/skea-weltklima-100.html