Agrarsubventionen – 80 Prozent in klimaschädliche Produktion

Die Perversität bei den Agrarsubventionen, die uns allen schadet

Ein Beitrag von Christoph Bautz

Christoph Bautz Campact demokrat Geschäftsführender Vorstand

Eine neue Studie zeigt: Über 80 % der europäischen Agrarsubventionen fließen in die klimaschädliche Produktion tierischer Lebensmittel. Eine katastrophale Bilanz angesichts der weiter zunehmenden Klimakrise. Gleichzeitig steht fest: Die derzeitige Agrarpolitik setzt den Landwirt*innen weiter zu. Doch anstatt die Agrarwende einzuleiten, knickt Brüssel derzeit vor den Protesten der Agrarindustrie und rechten Netzwerken ein. Das alles ist fatal. Eine Einordnung wieso.

—> Wohin die Gelder genau fließen & was das für die Bäuer*innen bedeutet 
82 % der Agrarsubventionen fließen in die Produktion tierischer Lebensmittel. Dabei sind das diejenigen Produkte, die am meisten CO2-Emissionen verursachen. Zwei Bereiche stechen besonders hervor: Die Futtermittelproduktion mit 44 % und fast 40 % für die direkte Tierhaltung. Übersetzt bedeutet das: Wir schütten Geld in den Futtertrog der Massentierhaltung.

Denn die Subventionen fließen in erster Linie in Großbetriebe. Wer viel hat, bekommt auch viel Geld. Als Folge wird dadurch das „Wachse oder Weiche“-Prinzip verstärkt und lässt viele kleinere Höfe sterben. Das zeigt sich wie folgt: Agrarunternehmen mit über 100 Hektar Fläche machen nur 3 % aller EU-Betriebe aus, aber ihre Zahl ist in 10 Jahren um 16 % gestiegen. Mittlerweile nutzen sie 52 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche.

—> Wie Brüssel darauf reagiert
Angesichts dieser Datenlage wäre ein Umschwenken dringend notwendig, doch in Brüssel werden derzeit etliche Klima- und Umweltauflagen gestrichen, neue kommen erst gar nicht mehr auf den Tisch. Ein Beispiel: Das Gesetz zum Wiederaufbau der Natur (Nature Restoration Law) steckt mal wieder in der Warteschleife. Die finale Abstimmung ist jetzt auf Juni verschoben – Ausgang ungewiss.

Generell herrscht in Brüssel Angst, die Bauernproteste radikalisieren sich derweil weiter – angeheizt aus rechten Kreisen und einer Agrarlobby, die ihre Gunst der Stunde sieht, lästige Klima- und Umweltanforderungen loszuwerden.

—> Wieso das fatal ist
Die katalanische Region Spaniens hat schon vor einem Monat den Wassernotstand ausgerufen.  Forscher*innen warnen in Großbritannien, dass dort im Sommer Wasserknappheit droht. Eine kürzlich erschienene Studie des PIK – Potsdam Institute for Climate Impact Research zeigt auf: Die Klimakrise heizt die Inflation hierzulande an – und zwar teils bedenklich stark.

Die Kosten tragen wir alle. Gleichzeitig ist ein Abbau von Klima- und Umweltvorgaben in der Landwirtschaft Öl ins Klimakrisen-Feuer. Hitzewellen oder Sturzfluten werden zunehmen. Hinzu kommt das fatale Zeichen an die Agrarlobby und rechte Netzwerke: Ihr kommt mit allem durch.

Und zu guter Letzt wird gerade die Chance verpasst, eine Agrarwende einzuleiten. Besonders letzteres wäre die adäquate Antwort auf die Proteste gewesen. Die Landwirt*innen den Respekt zukommen zu lassen, den sie verdient haben – allen voran bei der Bekämpfung der Arten- und Klimakrise, die unsere gesamte Lebensgrundlage zu vernichten droht.

Zur Studie: https://www.nature.com/articles/s43016-024-00949-4

#ArtikelQuelle —> https://www.linkedin.com/posts/christoph-bautz_eine-neue-studie-zeigt-%C3%BCber-80-der-europ%C3%A4ischen-activity-7180890283868336128-YjSw?utm_source=share&utm_medium=member_ios

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Ein Kommentar von Werner Hoffmann

Werner Hoffmann Demokrat der Mitte

#HaraldLesch bringt es wieder mal auf den Punkt!

Dem #Klima ist es schittegal, wer was an co2 hochschleudert und ineffektiv die Energie nutzt.

Und genau deshalb sollte die Energiewende beschleunigt werden.

– #Vollstromer statt #Vielverbrenner

– #Vollstromer statt #Hybrid

– #Erneuerbare #Energie statt #fossile Energie

– #Windkraft und #Photovoltaik statt #Atomkraft, #Kohle, #Öl, #Gas

YouTube – Link —> https://youtu.be/iAMOyhISxmE?si=PmxSXYQBaBr6GSK0

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Ab heute in Apotheken erhältlich

Erste „Wegovy“-Abnehm spritzen in Deutschland verkauft

Was ist der Unterschied von Ozempic und Wegovy?

Das Abnehmmittel „Wegovy“ sorgt für einen weltweiten Hype. Nach dem Start auf kleineren europäischen Märkten sowie in den USA schießen die Werte des Herstellers Novo Nordisk in die Höhe. Auch in Deutschland wurde das Medikament lange erwartet – und ist nun gegen Rezept erhältlich.

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk hat seine Abnehmspritze „Wegovy“ plangemäß nach Deutschland und damit auf den ersten großen europäischen Markt gebracht. Erste Patienten hätten das Mittel gegen Rezept in deutschen Apotheken erhalten, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Der Konzern hatte bereits angekündigt, dass „Wegovy“ ab Ende Juli in Deutschland verfügbar sein werde.

Zuvor war das Mittel schon in den USA sowie auf den kleineren europäischen Märkten Dänemark und Norwegen erhältlich. Mit Preisen, die im Lauf der Behandlung von 170 Euro bis auf mehr als 300 Euro im Monat steigen, ist die Spritze in Deutschland zwar deutlich billiger als in den USA. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen diese Kosten jedoch nicht. 

Sowohl Patienten als auch das Unternehmen und Investoren verbinden große Erwartungen mit „Wegovy“. Der Aktienkurs von Novo Nordisk hat sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt. Die Dänen stiegen damit in der Rangliste der europäischen Unternehmen mit der höchsten Börsenbewertung auf Platz zwei, nach dem französischen Luxusgüterkonzern LVMH. In der Pharmabranche haben verschiedene Medikamente zur Gewichtsreduzierung einen Goldrausch ausgelöst, trotz hoher Kosten und Sicherheitsmängeln.

„Wegovy“ ist ein verschreibungspflichtiges Medikament zum Abnehmen und Halten des Gewichts. Patienten können sich die Injektionslösung mit dem Wirkstoff Semaglutid aus einem Fertigpen, der ein bisschen aussieht wie ein Textmarker, einmal pro Woche selbst unter die Haut spritzen: am Bauch, Oberschenkel oder Oberarm. Semaglutid ahmt die Wirkung des körpereigenen Hormons GLP-1 nach. „Es wird im Gehirn sozusagen der Impuls gesetzt, dass man satt sei“, sagt der Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft, Jens Aberle. Gedacht ist das Präparat für Erwachsene mit einem Body-Mass-Index (BMI) ab 30, also Adipositas.

Ozempic – Eine andere Form der Abnehmspritze

Ozempic: Für wen eignet sich die Abnehmspritze?

Stand: 17.07.2023 13:36 Uhr

#Ozempic mit dem Wirkstoff #Semaglutid ist ein hochwirksames #Diabetes-Medikament. Weil es den Appetit zügelt, wird es immer häufiger auch als #Diät-Mittel genutzt. Doch ist Ozempic zum Abnehmen überhaupt sinnvoll?

Ozempic ist ein sehr wirksames Medikament für Menschen mit schwer einstellbarem Diabetes Typ 2, die zusätzlich auch noch koronare Erkrankungen haben. Einmal wöchentlich muss Ozempic ins Unterhautfettgewebe von Oberarm, Bauch oder Oberschenkel gespritzt werden. Dies können Betroffene unproblematisch zuhause durchführen. Das Medikament wirkt dabei auf drei Ebenen: 

  • senkt den #Blutzuckerspiegel
  • hilft beim Abnehmen
  • schützt die Gefäße 

Ozempic sorgt für Sättigung und verlangsamt #Magenentleerung

Der in Ozempic enthaltene Wirkstoff Semaglutid ahmt das Hormon GLP-1 nach, das im Zwölffingerdarm produziert wird. Es wirkt einmal im Gehirn und erzeugt das Gefühl der Sättigung. Außerdem verlangsamt es die Magenentleerung. Semaglutid dockt außerdem in der #Bauchspeicheldrüse an bestimmte Rezeptoren an, die dafür sorgen, dass mehr #Insulin ausgeschüttet wird. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel sinkt.

Selbst #Diabetiker, die schon eine vollständige Insulinresistenz haben, können wieder eigenes Insulin herstellen und teilweise ganz auf das Spritzen von Insulin verzichten. Die Insulinproduktion wird wieder angekurbelt und der Blutzuckerspiegel normalisiert sich – aber nur, solange das Medikament regelmäßig gespritzt wird.

Ozempic wird zum Lifestyle-Medikament – Gefahr von Engpässen

Problematisch wird es für Diabetes-Erkrankte, wenn das Medikament plötzlich abgesetzt wird, weil es – wie in letzter Zeit häufig geschehen – nicht verfügbar ist. Die Hersteller kommen aufgrund der großen Nachfrage mit der Produktion nicht hinterher. Denn seit der Wirkstoff Semaglutid auch zur Bekämpfung von Übergewicht zugelassen ist, gibt es weltweit einen regelrechten Run auf das Medikament.

Auch, weil bei Hollywood-Stars Ozempic gerade Mode ist. Viele Menschen besorgen sich Ozempic zum Abnehmen auf eigene Kosten, mit Privatrezept. Der sogenannte Off-Label-Use – die Anwendung eines zugelassenen Arzneimittels zur Behandlung einer Erkrankung, für die es nicht zugelassen ist – ist für Ärztinnen und Ärzte legal.

Ozempic kein harmloser Appetitzügler

Personen, die Ozempic als harmlosen Appetitzügler begreifen und schnell ein paar Pfunde abnehmen wollen, gefährden sich selbst.

Denn Ozempic kann erhebliche Nebenwirkungen verursachen. Außerdem bringen sie Menschen, die aufgrund ihrer Diabetes-Erkrankung dringend auf Ozempic angewiesen sind, in Gefahr. Der Deutsche Apothekerverband schlägt Alarm, dass die Versorgung von Menschen mit Diabetes gefährdet ist, es zu Lieferengpässen kommt.

Medikament kann zu starkem #Gewichtsverlust führen

Medikamente wie Ozempic mit dem Wirkstoff Semaglutid sind auch für Menschen, die unter krankhaftem #Übergewicht, #Adipositas, leiden, gut geeignet – wenn sie ausreichend zur Verfügung stünden, sagen Medizinerinnen und Mediziner.

Bislang blieb vielen schwer übergewichtigen Menschen nur eine Magenverkleinerung, um ausreichend abzunehmen. Adipositas ist eine chronische Erkrankung.

Wer einmal übergewichtig ist, hat einen Stoffwechsel entwickelt, der es sehr schwer macht, viel abzunehmen. Semaglutidpräparate wie Ozempic greifen genau an dieser Stelle an. Sie können zu einem massiven Gewichtsverlust führen.

Wirkung von Semaglutid beim Abnehmen

Im Gehirn, genauer im #Hypothalamus, liegt das Zentrum für Appetitregulation.

Das Medikament bewirkt, dass das Gehirn ein Sättigungssignal aussendet. Die Lust zu essen sinkt.

Außerdem befiehlt das Hirn dem Magen nach Einnahme des Medikamentes, das Essen länger im Magen zu behalten.

Auch das führt zu einem längeren Sättigungsgefühl. Deshalb verlieren Menschen, die Ozempic nehmen, bis zu 17 Prozent ihres Körpergewichts.

Semaglutid wirkt sich auch auf das Belohnungssystem aus: Die Lust auf Junkfood, also sehr fett- und kohlenhydratreiches Essen, nimmt ab.

Medikament mit Semaglutid muss dauerhaft genommen werden

Dafür muss das Medikament allerdings dauerhaft genommen werde. Wird es abgesetzt, kommt es wieder zu einer Gewichtszunahme. Deshalb muss die Therapie unbedingt einhergehen mit einer Lebensstiländerung: Mehr Bewegung und eine Ernährungsumstellung sind wichtige Bestandteile der Behandlung.

Starke Nebenwirkungen möglich

Medikamente mit dem Wirkstoff Semaglutid greifen stark in die Körperfunktionen ein und es können verschiedene Nebenwirkungen auftreten:

  • dauerhafte Übelkeit 
  • dauerhaftes Völlegefühl 
  • Erbrechen 
  • Verstopfungen 
  • Kopfschmerzen 
  • Durchfall 
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung 

Deshalb muss das Medikament unbedingt unter ärztlicher Betreuung eingenommen werden. Häufig treten die Nebenwirkungen nur eine begrenzte Zeit auf. Deshalb wird die Dosis meist langsam gesteigert.

Wegovy mittlerweile auch in Deutschland erhältlich

Seit 2022 ist der Wirkstoff Semaglutid in der EU von der Europäischen Arzneimittel-Agentur unter dem Handelsnamen Wegovy zur Behandlung von starkem Übergewicht zugelassen.

Es ist doppelt so hoch dosiert wie Ozempic.

Wegovy darf bei einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 verordnet werden, oder bei Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck ab einem BMI von 27. In Deutschland ist die Abnehmspritze des dänischen Herstellers Novo Nordisk seit Mitte Juli 2023 erhältlich.

Pharmaindustrie arbeitet an weiteren Abnehm-Medikamenten

Wegovy oder Ozempic sind nicht die einzigen Medikamente, die zukünftig zur Behandlung von starkem Übergewicht eingesetzt werden.

Tirzepatid zum Beispiel, das unter dem Namen Mounjaro auf dem Markt ist und bisher nur für Personen mit Typ-2-Diabetes zugelassen ist, soll nach dem Willen des US-Herstellers auch eine Zulassung für die Behandlung von Adipositas bekommen.

Zudem forscht die Pharmaindustrie an weiteren Medikamenten mit Semaglutid oder ähnlichen Wirkstoffen.