Milliardengrab statt Energie-Wunder: Warum der CDU/CSU-Traum vom Fusionskraftwerk zum Fiasko wohl wird!

Ein Beitrag von

Dr. -Ing. Johannes Weniger

Zum Vorlesen

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https://youtu.be/ikuIVxVQBFw?si=UgtawKOS93bn7elU

Lieber Friedrich Merz,

lieber Jens Spahn,

lieber Andreas Lenz,

in der CDU/CSU-Energieagenda fordern Sie, dass der erste Fusionsreaktor der Welt in Deutschland gebaut werden soll.

Bevor Sie sich weiterhin für dieses Ziel einsetzen, empfehle ich Ihnen die heute veröffentlichte Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) zu sichten.

Hier finden Sie die wichtigsten Zitate und Kernergebnisse der Studie „Auf dem Weg zu einem möglichen Kernfusionskraftwerk“ zusammengefasst

—> „Falls Fusionskraftwerke ab Mitte des Jahrhunderts breit verfügbar sein sollten, würden sie auf ein Stromsystem treffen, das maßgeblich von erneuerbaren Energien geprägt ist.“

—> „Um die fluktuierende Einspeisung von Solar- und Windstrom auszugleichen, sind schnell regelbare Kraftwerke mit niedrigen Investitionskosten erforderlich. Fusionskraftwerke können diese Aufgabe absehbar nicht erfüllen.“

—> „Investitionen in Fusionskraftwerke werden in liberalisierten Energiemärkten schwer zu realisieren sein, wenn das damit verbundene unternehmerische Risiko nicht durch die öffentliche Hand abgemildert wird.“

—> „Werden aktuelle Klimaschutzziele erreicht, kämen Fusionskraftwerke voraussichtlich zu spät, um einen Beitrag zur Dekarbonisierung der Energiewirtschaft zu leisten.“

—> „Weltweit steht nur eine sehr begrenzte Menge an Tritium für zivile Zwecke zur Verfügung. Für den Betrieb von ITER reicht sie aus. Für zusätzliche Anlagen, die Tritium verbrauchen, steht sehr wahrscheinlich kein Tritium zur Verfügung.“

—> „Fusionskraftwerke müssen im Betrieb mehr Tritium durch sogenanntes Brüten erzeugen, als sie verbrauchen. Die dafür nötigen Technologien sind kaum entwickelt und erprobt.“

—> „Tritium ist als Sprengkraftverstärker ein Bestandteil fortgeschrittener Kernwaffendesigns.

Die Erbrütung von waffenfähigem Plutonium in einer für Sprengköpfe ausreichenden Menge ist in Fusionskraftwerken technisch möglich. Um zuverlässig zu verhindern, dass militärisch relevante Mengen Tritium aus Fusionskraftwerken abgezweigt werden, ist ein äußerst hoher apparativer und administrativer Aufwand erforderlich.“

—> Meine Empfehlung an die CDU und CSU:

Streichen Sie auf Basis der Erkenntnisse dieser Studie in Ihrem Wahlprogramm besser folgende Passage:

Wir halten an der Option Kernenergie fest. Dabei setzen wir auf die Forschung zu Kernenergie der vierten und fünften Generation, Small Modular Reactors und Fusionskraftwerken.“

Das würde jedenfalls den Bundeshaushalt jährlich um mehrere hundert Millionen Euro entlasten.

Link zur Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB):

Link —-> https://www.tab-beim-bundestag.de/projekte_auf-dem-weg-zu-einem-moeglichen-kernfusionskraftwerk-wissensluecken-und-forschungsbedarfe-aus-sicht-der-technikfolgenabschaetzung.php

Milliardengrab Atomkraft: Flamanville-Reaktor startet nach 17 Jahren – hätte 22 Gigawatt Solarenergie finanzieren können!

Ein Beitrag von

Felix Bräuer

Neues Atomkraftwerk in Frankreich nach 17 Jahren Bauzeit am Netz

Diese Woche ging der neue Reaktor in Flamanville ans Netz. Mit einer Leistung von 1600 MW ist er der mächtigste Atomreaktor Frankreichs und zugleich ein Symbol für die Herausforderungen der Atomkraft. Die Baukosten: satte 13,2 Milliarden Euro. Damit kostet das Kraftwerk 8.250 €/KW installierter Leistung. Bauzeit 17 Jahre.

Zum Vergleich: Freiflächen-Photovoltaikanlagen kosten heute weniger als 600€/kWp in der Errichtung. Anders ausgedrückt: Man könnte für die Kosten des Flamanville-Reaktors PV-Anlagen mit über 22 Gigawatt Leistung bauen das ist mehr als das 13-fache der Leistung des Reaktors.

Das vergleicht natürlich Äpfel mit Birnen, da das AKW fast rund um die Uhr produziert und die Solaranlagen wetterabhängig sind, aber es zeigt schon, wie gewaltig die Unterschiede sind.

Bei dem AKW kommen noch hohe Betriebskosten (OPEX) für Personal, Brennstoff, Entsorgung, usw. dazu, ca. 4Cent/kWh.
Bei der Photovoltaik sind die Betriebskosten ca. 1,5% der Investitionssumme pro Jahr dagegen marginal, da kein Brennstoff eingekauft werden muss.

Natürlich kann die Photovoltaik allein keine Stromversorgung zu 100% sicherstellen, aber in Kombination mit anderen Erneuerbaren Energien, Speichern(Batterien und Power to X) und einer intelligenten Infrastruktur ist dies möglich.

Ich bin prinzipiell kein Atomkraftgegner, aber es macht wirtschaftlich aktuell keinen Sinn und noch wichtiger, es hilft uns nicht bei der Erreichung der Klimaziele, da die Bauzeiten in Europa viel zu lang sind.

Quelle:

https://www.linkedin.com/posts/felix-br%C3%A4uer-energiewende_atomkraft-energiewende-activity-7276499227055210496-r9C5?utm_source=share&utm_medium=member_ios

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Kommentare

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PV- und Windstom aus neuen Anlagen ist selbst bei der Berücksichtigung der Batteriespeicherung weitaus günstiger als Atomstrom https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/presseinformationen/2024/photovoltaik-mit-batteriespeicher-guenstiger-als-konventionelle-kraftwerke.html
Im Unterschied zu AKWs wird Stromspeicherung und Stromproduktion aus EE exponentiell günstiger.

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