Warum Klimaschutz das zentrale Wahlkampfthema bleiben muss

Ein Beitrag von

Werner Hoffmann
– Wir brauchen ein funktionierendes Klima auf der Erde.

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Warum Klimaschutz das zentrale Wahlkampfthema sein muss https://youtu.be/29dg6mAKeUo?si=fqhEodAvCBMToMll

Klimapolitik zählt weiterhin zu den wichtigsten politischen Themen in Deutschland. Laut einer aktuellen Umfrage des GSCC (Dezember 2024) gehört Klimapolitik neben Frieden, Wirtschaft und sozialer Gerechtigkeit zu den Top-5-Themen, die für Wähler:innen bei der Bundestagswahl entscheidend sind. Doch während die gesellschaftliche Dringlichkeit unbestritten ist, versuchen fossile Lobbygruppen, die Bedeutung des Themas kleinzureden. Dabei zeigt sich: Guter Klimaschutz spart Geld, stärkt die Wirtschaft und ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für Parteien.

Klimaschutz

Lebenshaltungskosten und Klimaschutz: Ein unterschätztes Wahlkampfthema

Die größte Sorge der Menschen sind die steigenden Lebenshaltungskosten. Umfragen zeigen, dass dieses Thema parteiübergreifend als eines der drängendsten Probleme wahrgenommen wird. Gerade hier bietet Klimapolitik eine Antwort, die noch viel zu wenig in den Fokus gerückt wird.

Für die 50 Millionen Menschen, die in Einfamilienhäusern leben, wird das Leben durch erneuerbare Energien spürbar günstiger – ohne dass es dafür eine staatliche Regulierung braucht. Wer eine Solaranlage mit Speicher, eine Wärmepumpe und ein E-Auto besitzt, senkt seine Energiekosten drastisch. Doch für alle anderen braucht es eine kluge Ordnungspolitik, die dafür sorgt, dass auch Mieter:innen und Menschen ohne eigene Immobilien von günstiger Energie profitieren.

Das ist eine entscheidende Botschaft für Wechselwähler:innen: Klimaschutz ist nicht nur ein ökologisches Gebot, sondern auch ein wirtschaftlicher Vorteil. In allen Wählergruppen gehören Lebenshaltungskosten zu den Top-2-Themen, bei CDU- und FDP-Wähler:innen sogar zu den Top-3. Eine starke Erzählung wie „Guter Klimaschutz spart dir Geld“ kann deshalb entscheidend sein, um Mehrheiten zu gewinnen.

Grüne und Klimapolitik: Der zentrale Markenkern bleibt

Wenn es um Klimaschutz geht, sind die Grünen die mit Abstand glaubwürdigste Partei. In einer aktuellen Umfrage der „Initiative Clevere Städte“ (Dezember 2024) halten 35 % der Wähler:innen die Grünen für die beste Partei in Sachen Klimaschutz – weit vor CDU (15 %) und SPD (5 %).

Auch in möglichen Koalitionsverhandlungen erwarten die Menschen, dass sich die Grünen vor allem in den Bereichen Klimapolitik (56 %), Energiepolitik (21 %) und Verkehrspolitik (17 %) durchsetzen. Selbst potenzielle Wechselwähler:innen von CDU und SPD setzen auf diese Reihenfolge.

Das bedeutet: Die Grünen müssen sich auf ihre Kernkompetenz konzentrieren und Klimapolitik noch stärker in den Mittelpunkt rücken. Statt sich von kurzfristigen Debatten oder fossiler PR ablenken zu lassen, braucht es eine klare und selbstbewusste Kommunikation: Klimapolitik ist keine Belastung, sondern eine riesige wirtschaftliche Chance.

Klimaschutz als Wirtschaftsmotor – ein unterschätztes Potenzial

Viele Argumente gegen eine ambitionierte Klimapolitik basieren auf längst widerlegten Mythen. Einer der häufigsten Einwände lautet, dass Deutschland das Klima nicht allein retten könne. Dabei zeigt gerade der lokale Ausbau von Solar- und Windenergie, dass Klimaschutz vor allem auch wirtschaftlich attraktiv ist.

In den Jahren 2023 und 2024 fanden zahlreiche Vor-Ort-Termine in ostdeutschen CDU-Landkreisen statt, in denen genau diese Argumentation auf offene Ohren stieß. Durch den massiven Ausbau erneuerbarer Energien profitieren Kommunen finanziell – sie erhalten Gewerbesteuereinnahmen, schaffen Arbeitsplätze und stärken die lokale Wirtschaft.

Diese Erfahrungen zeigen, dass Klimaschutz selbst bei konservativen Wähler:innen Zustimmung finden kann, wenn die wirtschaftlichen Vorteile klar vermittelt werden. Es ist ein Fehler, Klimaschutz als ideologisches Thema zu betrachten – er ist eine Frage wirtschaftlicher Vernunft und sozialer Gerechtigkeit.

Fossile Lobbygruppen streuen gezielt Fehlinformationen – nicht darauf hereinfallen!

Es gibt eine gezielte Kampagne aus der fossilen Industrie, die versucht, Klimaschutz als unwichtig oder wirtschaftlich schädlich darzustellen. Die Behauptung, dass Klimapolitik nicht mehr zu den drängenden Problemen gehört, ist schlicht falsch. Umfragen belegen das Gegenteil.

Die Menschen wissen, dass die Klimakrise weiter eskaliert. Sie sehen täglich die Nachrichten über Dürren, Extremwetterereignisse und Umweltkatastrophen. Wissenschaftler:innen warnen seit Jahren eindringlich davor, dass die Zeit knapp wird. Greta Thunberg, Luisa Neubauer und Hunderttausende in der Klimabewegung haben weiter recht – und das zeigen auch die Daten.

Fazit: Klimaschutz ist das zentrale Thema – für die Umwelt, die Wirtschaft und die Wahlentscheidung

1. Die Fakten sprechen für sich: Klimaschutz muss im Zentrum des Wahlkampfs stehen – nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen.

2. Steigende Kosten sind ein entscheidender Faktor: Ein kluger Klimaschutz kann dafür sorgen, dass Menschen weniger für Energie ausgeben – eine Kernbotschaft für Wechselwähler:innen.

3. Lassen wir uns nicht täuschen: Die fossile Lobby streut gezielt Falschinformationen, um den Klimaschutz zu schwächen. Doch Umfragen zeigen: Die Menschen wollen eine ambitionierte Klimapolitik.

Klimaschutz ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Wer das begreift, kann nicht nur die Umwelt retten – sondern auch Wahlen gewinnen.

Übrigens: Am Freitag, dem 14.2.2025 finden bundesweit über 300 Demonstrationen gegen Rechts und gegen den menschengemachten Klimawandel statt.

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Klimaschutz -Hymne

Plastik – besonders auch von Coca-Cola zerstört unseren Planeten

Ein Beitrag von Peter Jelinek

Peter Jelinek #NieWiederIstJetzt

Wir müssen über Plastikmüll reden – und die Gefahr. Gleich vorweg: Seinen eigenen Plastikkonsum minimieren ist super, aber: Allein 56 Großkonzerne sind für die Hälfte des weltweiten Plastikmülls verantwortlich. Der mit Abstand größte Umweltsünder? Coca-Cola. Es braucht neue Regeln, denn mittlerweile ist der auf fossile Brennstoffen basierte „Heilsbringer“ eine gigantische Belastung für diesen Planeten, weshalb auch um globales Abkommen gegen Plastikmüll von rund 180 Staaten im kanadischen Ottawa gerungen wird.

—-> 3 Fakten über Plastik und wieso wir daran regelrecht ersticken

—> Laut UNEP wird davon ausgegangen, dass die Hälfte aller produzierten Kunststoffe für den einmaligen Gebrauch bestimmt ist
—> Die kurzlebigen Plastikstoffe machen 2/3 des weltweiten Kunststoffabfalls aus
—> Die Kunststoffproduktion verschmutzt in allen Phasen ihres Lebenszyklus: von der Gewinnung der Rohstoffe (Öl und Gas) bis hin zu den Technologien, die für die Beseitigung und Sanierung der Verschmutzung eingesetzt werden.

Wieso weniger Plastik das Klima schützt
Eine Analyse des Berkeley Lab zeigt: Die Plastikproduktion könnte sich bei den aktuellen Trends bis 2050 auf fast 7 Gigatonnen verdreifachen. Damit allein würde 1/4 des Treibhausgasbudgets aufgebraucht werden, dass uns für die Einhaltung des 1,5 Grad-Klimaziels zur Verfügung steht.

Insgesamt sind 5 % der weltweiten Emissionen auf die Produktion neuer Plastikprodukte zurückzuführen.

Warum das Abkommen und was wird erwartet?
Seit Dienstag verhandeln Delegierte in der nunmehr 4. Runde über ein globales Abkommen gegen Plastikmüll. Die zweite und dritte Runde 2023 brachten nur wenige Fortschritte. Ziel: Bis Ende 2024 einen rechtlich verbindlichen Vertrag auszuarbeiten, der die Plastik-Übermüllung des Planeten eindämmen soll.

Doch noch in Nairobi – der 3. Runde – blockierten vor allem die Ölstaaten dieser Welt. Grund: Ohne Öl und Erdgas gibt es keine Plastikproduktion, dementsprechend haben ölproduzierende Länder und Unternehmen wenig Interesse an sinkender Plastikproduktion. Die Klimaverhandlungen grüßen.

Es gibt aber auch die High Ambition Coalition (HAC). Ihr gehören mehr als 100 Länder an, unter anderem die EU, Ruanda, Norwegen und Ecuador.

Sie will die Plastikverschmutzung bis 2040 praktisch auf null setzen sowie die Produktion von Primärplastik massiv verringern.

Ziel muss laut Wissenschaft sein: Erst wenn die Produktion um 3 % jährlich sänke, würde die Menge tatsächlich abnehmen.“

Der Hoffnungsschimmer
Immerhin:

160 Finanzinstitute mit rund 15,5 Billionen USD, fordern ein internationales Abkommen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung und die EU hat Anfang März ein neues Gesetz beschlossen, dass ab 2030 eine Reihe von Einweg-Kunststoffverpackungen verbietet. Außerdem sollen Plastikverpackungen um 5 % bis 2030 und um 15 % bis 2040 reduziert werden.

Zudem müssen alle Verpackungen recyclebar sein, und Lebensmittelverpackungen dürfen keine besonders langlebigen Chemikalien mehr enthalten.

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Positive Tendenz zu Plastik durch Forschung

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Plastikersatz —> #Blaualgen-#Kunststoff aus #Cyanobakterien: Plastik aus #Mikroalgen. Im Jahr 2021 ist es einer Forschergruppe der #Uni #Tübingen erstmals gelungen mit Hilfe von Cyanobakterien kompostierbares #Bioplastik herzustellen.

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Die Minipartei FDP tracktiert in der EU den Umweltschutz auch jetzt beim Plastikmüll

Ein Beitrag von Christoph Bautz

Christoph Bautz Campact demokrat Geschäftsführender Vorstand

Der „German Vote“ durch die FDP schlägt wieder zu. Diesmal soll nach dem Willen der FDP in Brüssel die Reduzierung von Plastikmüll dran glauben. Bereits beim EU-Lieferkettengesetz blockierte sie erfolgreich das Gesetz und bereitete dafür im Vorfeld einen Deal mit der italienischen Regierung vor: Wenn Italien gegen die von der FDP kritisch beäugte Lieferkettenrichtlinie votieren würde, garantiere Deutschland, sich auch bei der in Italien umstrittenen Verpackungsverordnung zu enthalten.

Die FDP beschädigt damit nicht nur die europäische Demokratie und bringt Deutschland in Misskredit, sondern wird zur wirtschaftlichen Gefahr. Eine kurze Einordnung.


Pro Kopf verbraucht allein jeder Mensch in Deutschland etwa 237 Kilogramm Kunststoff pro Jahr – nur Irland produziert im EU-Vergleich mehr.

Viele Abfälle sind leider nicht recyclingfähig und landen damit auf Mülldeponien weit außerhalb des Kontinents. Das Plastik landet in Flüssen und Meeren oder wird unter enorm schädlichen Bedingungen verbrannt. Und das Problem wird jedes Jahr größer.

Die Müllberge wachsen und wachsen

Im Vergleich zu 2005 wurde im vergangenen Jahr in der EU fast 20 Prozent mehr Müll pro Kopf verbraucht, in Deutschland stieg die Pro-Kopf-Menge sogar um 26 Prozent. Ein Marktversagen ohne Gleichen und die logische Konsequenz muss lauten: Weniger Müll – und zwar so schnell wie möglich.

Die Antwort auf das Müllproblem…
…ist die EU-Verpackungsverordnung. Konkret sieht sie vor: Bis 2040 sollen unter anderem 20 Prozent (laut EU-Parlament) weniger Plastikverpackungen verbraucht werden als im Jahr 2018 und bis 2030 sollen bereits alle Verpackungen recyclefähig sein.

Am kommenden Montag wollen EU-Parlament und Vertreter der EU-Staaten nach vier Jahren Beratung final über die Verordnung verhandeln, anschließend müssen Rat und Parlament dem Ergebnis noch zustimmen.

Lindner FDP Trojanisches Pferd in der Bundesregierung Fossile Lobby Lobby Atomkraft Ausbremsen von erneuerbarer Energie

Durch die Blockade der FDP könnte das Gesetz nun auf der Mülldeponie landen. Vier Jahre wären dann verloren. Ein peinlicher Moment für Deutschland und ein Rückschlag für Europas Kreislaufwirtschaft.

Die Wut der Wirtschaft
Die Industrie ist derweil sauer. „Lindner hat das Gegenteil von dem gemacht, was dem deutschen Standort gut tun würde”, wird der Frosch-Putzmittelhersteller Werner & Mertz zitiert.

FDP Trojanisches Pferd in der Bundesregierung Fossile Lobby Lobby Atomkraft Ausbremsen von erneuerbarer Energie

Mehrere große Lebensmittel-, Kosmetik- und Waschmittelhersteller warnen vor einem Scheitern der Verordnung. Denn das Problem ist derzeit ein europäischer Flickenteppich an Gesetzen – so wie es jetzt übrigens auch beim Lieferkettengesetz der Fall ist.

Die FDP zeigt damit einmal mehr, dass sie für Einzelinteressen die europäische Demokratie, den Klima- und Umweltschutz und die Innovationskraft blockiert. Das ist schlicht gesagt unverantwortlich. Gleichzeitig könnte der Bundeskanzler wie schon beim Streit um die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke seine Richtlinienkompetenz nutzen. Doch Olaf Scholz? Hüllt sich wieder in Schweigen.

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