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Warum eine neue Grammatik notwendig ist
Viele europäische Sprachen sind historisch gewachsen – und genau das macht sie kompliziert. Fälle, Geschlechter, unregelmäßige Verben, Ausnahmen von Ausnahmen: Sprache wird zur Hürde statt zum Werkzeug.

Lona verfolgt einen anderen Ansatz.
Die Grammatik wurde nicht aus Tradition, sondern aus Funktionalität konstruiert.
Ziel ist maximale Verständlichkeit mit minimalen Regeln.
Der Leitsatz lautet:
So wenig Grammatik wie möglich – so viel Klarheit wie nötig.
Die Grundstruktur von Lona
Lona kennt nur eine feste Satzstruktur:
Subjekt – Verb – Objekt
Beispiele:
- Mi parla Lona. – Ich spreche Lona.,
- Nos construi Europa. – Wir bauen Europa.,
- Tu comprende mi. – Du verstehst mich.
Diese Struktur gilt immer – ohne Ausnahme.
Keine Fälle, keine Geschlechter, keine Artikel
Lona verzichtet vollständig auf:
- grammatische Fälle (kein Nominativ, Dativ, Akkusativ),
- grammatische Geschlechter (kein der/die/das),
- bestimmte und unbestimmte Artikel.
Bedeutung entsteht ausschließlich durch Wortstellung und Kontext.
Beispiel:
- Mi dona libro tu. – Ich gebe dir ein Buch.,
- Libro es bon. – Das Buch ist gut.
Das Verb: eine Form für alle Personen
Alle Verben haben in Lona nur eine einzige Grundform. Es gibt keine Konjugation nach Person oder Zahl.
Beispiel: „parla“ (sprechen)
- mi parla – ich spreche,
- tu parla – du sprichst,
- lo parla – er/sie spricht,
- nos parla – wir sprechen.
Damit entfällt eines der größten Lernhindernisse europäischer Sprachen.
Zeitformen: logisch statt kompliziert
Lona kennt nur drei Zeitkonzepte:
- Gegenwart – Grundform,
- Vergangenheit – Endung -ed,
- Zukunft – Hilfswort will.
Beispiel:
- mi parla – ich spreche,
- mi parl-ed – ich sprach,
- mi will parla – ich werde sprechen.
Keine unregelmäßigen Verben. Keine Ausnahmen.
Verneinung ohne Sonderregeln
Verneinung erfolgt immer mit dem Wort no – direkt vor dem Verb.
Beispiele:
- mi no parla – ich spreche nicht,
- nos no comprende – wir verstehen nicht.
Fragen ohne Verbverdrehung
Fragen entstehen in Lona ohne Umstellung des Verbs. Entweder durch:
- Fragewörter oder
- Intonation.
Beispiele:
- Tu parla Lona? – Sprichst du Lona?,
- Per que tu veni? – Warum kommst du?,
- U tu vive? – Wo lebst du?
Plural und Besitz – immer gleich
- Plural wird immer mit -s gebildet: dom → doms,
- Besitz wird mit de ausgedrückt: dom de mi – mein Haus.
Keine Sonderformen. Keine Deklination.
Adjektive bleiben immer gleich
Adjektive verändern sich nie – egal ob Singular, Plural oder Person.
Beispiele:
- dom gran – großes Haus,
- doms gran – große Häuser,
- vita bon – gutes Leben.
Warum diese Grammatik funktioniert
Die Grammatik von Lona ist so konstruiert, dass:
- Grundverständnis in wenigen Wochen möglich ist,
- Sprechhemmungen schnell verschwinden,
- Fehler kaum Verständigung verhindern,
- alle Menschen gleiche Startbedingungen haben.
Grammatik wird nicht zum Prüfstein – sondern zum unsichtbaren Gerüst.
Resümee
Lona verzichtet bewusst auf sprachlichen Luxus, um Verständigung zu ermöglichen. Sie ist nicht schön, weil sie komplex ist – sondern weil sie funktioniert.
Je einfacher die Grammatik, desto größer die Gemeinschaft.
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