Babtisten – Glaube, Freiheit, AfD und Rechtsextremismus – Warum das Weltbild der Baptisten unvereinbar mit der AfD ist.

Glaube, Freiheit, AfD und Rechtsextremismus – Warum das Weltbild der Baptisten unvereinbar mit der AfD ist.

Ein Beitrag von Werner Hoffmann
– Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören –

1. Historischer Ursprung und Entwicklung

Die Baptisten entstanden im frühen 17. Jahrhundert in England und den Niederlanden als Antwort auf religiöse Zwangssysteme. 1609 gründete John Smyth in Amsterdam die erste baptistische Gemeinde. Die Bewegung betonte von Anfang an Glaubensfreiheit, Gewissensfreiheit und die Trennung von Kirche und Staat.

Thomas Helwys forderte bereits 1612 Religionsfreiheit „für alle Menschen, selbst Türken, Juden und Atheisten“. Im 19. Jahrhundert brachte Johann Gerhard Oncken die Bewegung nach Deutschland. Heute sind die Baptisten im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) organisiert, mit über 800 Gemeinden in Deutschland.

2. Haltung zu AfD, Rechtsextremismus und Populismus

Der BEFG lehnt jede Form von Nationalismus, Rassismus und menschenverachtender Ideologie ab. In einem Grundsatzbeschluss heißt es: „Rassismus ist Sünde.“

Parteien wie die AfD, die völkisches Denken, Angstpolitik und Abwertung von Minderheiten fördern, stehen im Widerspruch zum biblischen Menschenbild, das die Würde jedes Einzelnen betont.

3. Flüchtlingshilfe und gesellschaftliche Verantwortung

Baptistische Gemeinden engagieren sich intensiv in der Flüchtlingshilfe: mit Sprachkursen, Patenschaften, Integrationsarbeit und Wohnraum. Viele ihrer Mitglieder sehen im Schicksal Geflüchteter ein konkretes Handlungsfeld christlicher Nächstenliebe.

„Jesus selbst war Flüchtling. Wer ihm nachfolgt, wird nicht schweigen, wenn Menschen in Not sind.“

4. Vielfalt, sexuelle Identität und Gleichberechtigung

Die Haltung innerhalb der baptistischen Gemeinden ist plural: Einige vertreten ein konservatives Familienbild, andere bekennen sich offen zur Inklusion von LSBTIQ-Personen. Was alle eint: Jeder Mensch ist wertvoll und hat einen Platz in der Gemeinde. Diskriminierung und Hass haben darin keinen Platz.

5. Klimakrise und Schöpfungsverantwortung

Viele Baptisten sehen den Klimaschutz als Ausdruck biblischer Verantwortung für Gottes Schöpfung. Gemeinden beteiligen sich an lokalen Klima-Initiativen, fördern Energieeinsparung und nachhaltiges Wirtschaften. Die AfD-Positionen zur Klimaleugnung sind für viele unvereinbar mit christlicher Ethik.

6. Haltung zu Trump und autoritären Bewegungen (USA2.0)

Im Gegensatz zu manchen US-amerikanischen Baptisten sehen sich deutsche Baptisten nicht als Sprachrohr nationalistischer Bewegungen. Die Machtinszenierung um Trump und die USA2.0-Bewegung werden kritisch gesehen, da sie autoritäre Tendenzen und religiöse Vereinnahmung fördern – im Widerspruch zur Demut und Friedfertigkeit christlicher Nachfolge.

7. Unterschiede zwischen Baptisten in Deutschland und den USA

a) Deutsche Baptisten (BEFG)

Der BEFG steht für dialogorientiertes, freiheitliches und soziales Christentum. Er fördert Demokratie, religiöse Toleranz, Flüchtlingshilfe und interreligiösen Dialog. Politische Neutralität und Gewissensfreiheit sind zentrale Prinzipien.

b) US-Baptisten (Southern Baptist Convention – SBC)

Die SBC ist häufig fundamentalistisch, politisch konservativ und Trump-nah. Viele Mitglieder sehen Trump als „Verteidiger des Glaubens“ gegen liberale Werte. Nationale Stärke, Anti-Abtreibungskampf und Ablehnung von LGBTQ-Rechten stehen im Zentrum. Diese Verquickung von Glaube und Macht wird von deutschen Baptisten ausdrücklich abgelehnt.

8. Haltung zu anderen Glaubensgemeinschaften

a) Katholische Kirche

Obwohl theologische Unterschiede bestehen, gibt es respektvolle Zusammenarbeit – z. B. in der ACK und bei sozialen Projekten. Die Kindertaufe wird zwar nicht anerkannt, aber die gemeinsame Nachfolge Jesu steht im Mittelpunkt.

b) Islam

Baptisten treten für friedliches Miteinander und Religionsfreiheit ein. Islamfeindlichkeit wird abgelehnt. Viele Gemeinden pflegen Kontakt zu Moscheen, insbesondere im Rahmen von Flüchtlingshilfe oder interreligiösem Dialog.

c) Judentum

Antisemitismus wird klar verurteilt. Baptisten engagieren sich in Erinnerungskultur und Zusammenarbeit mit jüdischen Gemeinden. Das Judentum wird als Wurzel des christlichen Glaubens anerkannt.

9. Haltung zu Abtreibung

Baptisten vertreten eine grundsätzlich lebensbejahende Ethik, jedoch keine dogmatische oder gesetzliche Zwangshaltung. Die Entscheidung liegt in der Gewissensverantwortung der Frau.

  • Abtreibungen gelten als ethisch bedenklich, aber nicht pauschal zu verurteilen.
  • Bei Vergewaltigung, Inzest, Schwangerschaft Minderjähriger oder Lebensgefahr der Mutter zeigen sich viele Gemeinden verständnisvoll.
  • Im Gegensatz zu AfD oder Trump-Anhängern wird seelsorgerliche Begleitung statt Zwang betont.

10. Haltung zu Corona, Impfungen und Verantwortung

Die deutschen Baptisten haben in der Pandemie eine verantwortungsbewusste Rolle übernommen:

  • Gottesdienste wurden digital abgehalten, vulnerable Gruppen geschützt.
  • Impfungen wurden unterstützt – nicht dogmatisch, sondern als Akt
  • Verschwörungsmythen, Impfgegner-Rhetorik und Wissenschaftsfeindlichkeit wurden klar abgelehnt.

„Glauben heißt nicht: alles glauben – sondern unterscheiden, prüfen und aufklären.“

11. Fazit: Nächstenliebe statt Ausgrenzung

Die Baptisten bekennen sich zu einem Glauben, der auf Liebe, Versöhnung und Gerechtigkeit beruht. Sie stehen für Demokratie, Vielfalt und Menschenwürde – nicht für Ausgrenzung, völkischen Nationalismus oder Hass. Ihr Weltbild ist damit fundamental unvereinbar mit den Grundhaltungen der AfD und autoritärer Bewegungen.

#BaptistenGegenHass

#FreiheitStattVölkisch

#NächstenliebeStattHetze

#ChristenGegenRechts

#VielfaltIstSegen

Papst Leo XIV. gegen Trump: Ein moralischer Aufstand aus Rom

Ein Beitrag von Werner Hoffmann

Mit Papst Leo XIV. beginnt im Vatikan eine neue Ära – und sie dürfte Donald Trump und seine MAGA-Bewegung nicht erfreuen. Der erste US-amerikanische Pontifex, vormals Kardinal Robert Francis Prevost, steht für Mitgefühl, Klimaschutz, Menschenwürde und eine radikale Absage an Nationalismus und religiöse Instrumentalisierung. Genau das, was Trump ablehnt.

Schon als Kardinal verurteilte Leo XIV. öffentlich die Abschiebungspolitik der Trump-Administration. Er sprach sich gegen die Ausweisung des Pfarrers Kilmar Abrego Garcia aus und kritisierte lautstark das Bündnis Trumps mit autoritären Regimen wie jenem von Nayib Bukele. In Artikeln und Statements betonte er, dass Christen „die Einwanderer als ein Geschenk für unsere Nation sehen und den Fremden willkommen heißen“ sollten.

Beichtgeheimnis unter Beschuss: Ein Frontalangriff auf die Religionsfreiheit?

Mitten in dieser moralisch aufgeladenen Debatte kommt aus den USA ein neuer Schlag gegen die katholische Kirche: Ein umstrittenes Gesetz, das am 27. Juli in Kraft treten soll, hebt das jahrhundertealte Beichtgeheimnis auf. Priester könnten künftig gezwungen werden, Informationen über Missbrauchsfälle zu melden – auch wenn sie im Beichtstuhl erfahren wurden.

Die Erzdiözese Seattle und mehrere Bischöfe laufen Sturm: Das Gesetz verstoße nicht nur gegen kirchliches Dogma, sondern verletze auch verfassungsrechtlich garantierte Religionsfreiheit. Die Befürworter wiederum sehen darin einen notwendigen Schritt zum Schutz von Kindern.

Wie Newsweek berichtet, erwägt die Kirche sogar, Priester, die sich dem Gesetz beugen, zu exkommunizieren. Es ist ein kulturpolitischer Brandherd – und Papst Leo XIV. steht im Zentrum eines möglichen Showdowns zwischen Staat und Kirche.

Trump: Glückwünsche ohne Einsicht

Trump reagierte auf die Papstwahl mit einer floskelhaften Nachricht auf Truth Social, offenbar ohne Ahnung, wofür Leo XIV. steht.

Donald Trump – Hauptsache es wird so gemacht, wie Ich es will – Narzisst

Der finnische Journalist Juhani Nurmi fasst es brillant zusammen:

Trump gratulierte dem neuen Papst gerade, als würde er eine Mitgliedschaft im Mar-a-Lago-Club verteilen, ohne zu wissen, dass Papst Leo XIV. – ehemals Robert Prevost – die MAGA-Agenda bereits öffentlich gerügt hat. […] Derselbe Papst, den Trump gerade gefeiert hat, hat offen die Art von Grausamkeit angeprangert, auf der Trumps Regierung ihre Marke aufgebaut hat – Familien auseinander zu reißen, Flüchtlinge zu verbieten, die Armen zu dämonisieren. […] Trump sieht keinen Papst. Er sieht ein potenzielles Maskottchen. […] Aber die katholische Kirche ist nicht Trumps PR-Firma. Und ausgerechnet dieser Papst spielt das Spiel nicht mit.

Ein Papst als moralischer Kompass in dunklen Zeiten

Leo XIV. steht für alles, was Trump verachtet: globale Solidarität, Demut, ökologische Verantwortung, Schutz der Schwächsten. Seine Haltung ist ein Affront gegen die MAGA-Bewegung, die Migration dämonisiert, Armut als eigenes Versagen verachtet und mit nationalistischer Rhetorik auf Stimmenfang geht.

Sollte Trump – wie so oft – bald gegen den Papst austeilen, wird dies zum Symbolkampf: Auf der einen Seite der Hass, das Ressentiment, der Ego-Kult. Auf der anderen Seite Mitgefühl, Glaube, Würde.

„Ein Mann schwenkt eine Bibel. Der andere lebt es.“ – Juhani Nurmi

Der Papst hat seine Entscheidung getroffen. Jetzt liegt es an uns, zu zeigen, auf wessen Seite wir stehen.

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