CO2-Schock! Deutscher Wald kippt – Regierung rechnet sich Klimaziel schön!

Ein Beitrag von

Daniel Mautz.

Deutschland jubelt über sinkende Emissionen – doch der Wald zahlt die Rechnung. Einst eine CO₂-Senke, jetzt selbst ein Klimakiller! Experten warnen: „Rechentricks retten uns nicht!“

Doomscrolling: Mehr Wald, weniger Probleme? Schön wär’s.

Deutschland hat sein Klimaziel für 2024 insgesamt erreicht. Die Emissionen sind gesunken. Klingt nach Fortschritt, ist leider auch eine Frage der Bilanzierung.

Das ist der Trick: Die Sektoren Gebäude und Verkehr wurden einfach zusammengelegt. Weil die einen weniger ausgestoßen haben als geplant, dürfen die anderen mehr emittieren, ohne dass es offiziell als Verfehlung zählt. Ein echter Fortschritt wäre es nur, wenn alle Bereiche ihre Ziele erreichen würden.

Jetzt kommt dazu, dass bisher Emissionen aus Landnutzung und Wäldern kaum berücksichtigt wurden. Offiziell sind das minus 14 Millionen Tonnen CO2, also eine Senke.

Tatsächlich hat der Wald längst die Seiten gewechselt. 2020 hat er noch 62 Millionen Tonnen CO2 aufgenommen, 2023 waren es nur noch drei Millionen Tonnen. Einbruch um 95 Prozent.

Die Ursache sind Hitze, Dürre, Schädlinge, Brände, Kahlschläge für neue Bau- und Ackerflächen. Statt CO2 zu speichern, setzt der gestresste Wald inzwischen selbst große Mengen frei.

Die Emissionen der Landnutzung sind mittlerweile fast so hoch wie die der deutschen Industrie. 33 Millionen Tonnen CO2, das sind mehr als die gesamten Emissionen der Stahlproduktion in Deutschland. Trotzdem fällt das in den offiziellen Klimabilanzen kaum ins Gewicht. Die Politik rechnet sich den Wald weiter schön.

Und dann gibt es die ewige Idee, einfach mehr Bäume zu pflanzen. Soll ja angeblich alles lösen. Die Realität ist eine andere. Selbst wenn es früher eine halbwegs sinnvolle (wenn auch nicht skalierende) Strategie sehen konnte, mittlerweile wäre es also sogar kontraproduktiv.

Junge Bäume überleben die extremen Bedingungen oft nicht, wachsen langsamer, sterben früher. Es gibt nicht genug gesunde Flächen, um einfach mehr Wald zu machen.

Das Problem löst sich nicht durch Rechentricks und Wunschdenken. Der Wald kann unseren verschwenderischen Lebensstil nicht mehr kompensieren. Auch nicht durch Aufforstung..

Deswegen: Weniger Emissionen, nicht nur anders bilanzieren.

https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klimaziele-emissionen-landnutzung-100.html

Waldsterben –

Der Birkenkäfer ist eine Folge des Klimawandels

Ein Beitrag von Peter

Peter Jelinek
#NieWiederIstJetzt

Dem deutschen Wald geht es katastrophal. Ja, anders kann man es leider nicht zusammenfassen. Der neue Waldzustandsbericht geht gerade zwischen all den Schlagzeilen unter, dabei zeigt er schonungslos: Wir sind dabei unsere Überlebensgrundlage zu verlieren. Vier wichtige Erkenntnisse und drei klare Lösungen, wie wir das Blatt wenden können. Hier die Analyse.

Wie geht es dem Wald?

Quelle Harz-Bilder: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/wissen/wald-deutschland-trockenheit-borkenkaefer-klimakrise-e478379/

—> 4 von 5 Bäumen sind in einem sehr schlechten Zustand; Mittlerweile weisen rund 80 % einen Kornenschaden auf.
—> Über alle Baumarten hinweg hat sich der Anteil der gesunden Bäume seit 1984 halbiert.
—> Der Prozentsatz der Bäume mit Kronenverlichtung hat besonders zwischen 2013 und 2021 deutlich zugenommen. Grund dafür sind die dicht aufeinander folgenden Dürreperioden. Die Klimakrise samt Folge schlägt zu, Buchdrucker und Borkenkäfer folgen.

—> Immerhin: Bei der Eiche und Fichte sind die Absterberaten leicht gesunken.

Der Grund dafür ist, dass die durch die seit 2018 starke Trockenheit ausgelöste Massenvermehrung des Buchdruckers ihren Höhepunkt überschritten hat und somit weniger Fichten absterben.

Auch wenn es 2023 vergleichsweise viel geregnet hat, sind die Waldschäden der Vorjahre noch immer deutlich zu spüren. Genau das zeigt eine beunruhigende Erkenntnis: Schäden können irreversibel sein oder Kipppunkte in Ökosystemen erreicht werden. Neue Daten des Copernicus ECMWF zeigten jetzt für den April den 11. Monat in Folge mit einem Monatsrekord der globalen Temperatur. Das 1,5 Grad-Klimaziel wird dieses Jahr wohl erstmals gerissen. Für Deutschland bedeutet das 3 Grad mehr. Temperaturen von 30 Grad im April oder Mai werden weitere Schäden hinterlassen.

Die wichtigste Erkenntnis aus all dem muss also ein radikaler Umbau des Waldes sein und, noch wichtiger, sich aus dem Wald zurückzuziehen.

—> Was muss sich ändern?

  1. Wald ist nicht gleich Wald. Oftmals sind es gleichaltrige Baumbestände wie Fichtenmonokulturen. Hier hat die Mischung aus Trockenheit, Hitzewellen und Schädlinge leichtes Spiel. Wir müssen weg von der Plantagenbewirtschaftung, hin zu mehrstufige Mischwäldern.
  2. Mehr Totholz: Dieses Holz wird oftmals einfach weggeräumt, weil die Befürchtung von dort ansässigen Schädlingen besteht. Dabei Totholz ist ein Lebensraum für zahlreiche Lebewesen (dort leben mehr als im lebenden Baum), sondern auch ein optimaler Speicher von Feuchtigkeit. Während seines Verfalls gibt es nach und nach Feuchtigkeit an den Boden und damit die umliegenden Sträucher und Bäume ab. Sie sind damit wichtige Wasserspeicher.
  3. Schutzgebiete erhöhen & sich zurückziehen – vor allem bei Alt- und Primärwäldern, die nur noch 3% der Fläche ausmachen. Das Europäische Gesetz zur Renaturierung wäre eine Lösung, liegt aber gerade in der Schublade. Grund dafür sind Bauernproteste und Wahlen, obwohl es bereits verhandelt ist. Das ist perfide. Gerade erst haben 200 Wissenschaftler*innen aus Polen an den dortigen Regierungschef appelliert, das Gesetz nicht mehr zu blockieren.

Quelle: https://www.linkedin.com/posts/peter-jelinek_dem-deutschen-wald-geht-es-katastrophal-ugcPost-7196255579789479937-WAND?utm_source=share&utm_medium=member_ios

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