Mythos Mittelalterliche Warmzeit: Warum die heutige Erderwärmung nichts mit früheren Klimaschwankungen zu tun hat

Ein Beitrag von

Werner Hoffmann
– Wir brauchen ein funktionierendes Klima auf der Erde. –

Immer wieder wird behauptet, das heutige Klima sei nichts Besonderes – schließlich sei es im Mittelalter doch auch schon einmal warm gewesen, ganz ohne menschliches Zutun.

Diese Argumentation klingt auf den ersten Blick plausibel, ist aber wissenschaftlich nicht haltbar.

Wer so argumentiert, übersieht wesentliche Unterschiede – und verkennt die Faktenlage.

Ja, es gab die mittelalterliche Warmzeit – aber sie war regional, nicht global

Zwischen etwa 950 und 1250 n. Chr. war das Klima in Teilen der Nordhalbkugel etwas milder.

Diese sogenannte „Mittelalterliche Warmzeit“ ist gut dokumentiert – etwa durch

– Baumringe,

– Eisbohrkerne

– oder Sedimente.

Doch im Gegensatz zur heutigen Erwärmung war sie nicht global und nicht außergewöhnlich stark.

Regionen wie der Pazifikraum oder die Südhalbkugel zeigten keine vergleichbaren Erwärmungstrends.

Heute hingegen steigen die Temperaturen auf allen Kontinenten – gleichzeitig und deutlich messbar.

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Die Ursachen früherer Klimaschwankungen waren natürlicher Art

  • Erhöhte Sonnenaktivität: In dieser Zeit gab es mehr Sonnenflecken und damit etwas stärkere solare Einstrahlung.
  • Weniger Vulkanausbrüche: Große Ausbrüche fehlen weitgehend – und damit auch die kühlenden Aerosole in der Atmosphäre.
  • Meeresströmungen: Veränderungen in der Nordatlantischen Oszillation (NAO) sorgten regional für mildere Winter.

Diese Faktoren können erklären, warum es in Teilen Europas wärmer war. Doch keiner dieser natürlichen Faktoren reicht aus, um die heutige globale und rasante Erwärmung zu erklären.

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Heute ist der Mensch der entscheidende Klimafaktor

Seit der Industrialisierung steigt der CO₂-Gehalt in der Atmosphäre rapide an – von 280 ppm (parts per million) im Jahr 1850 auf über 420 ppm heute.

Dieser Anstieg ist beispiellos in den letzten 800.000 Jahren – das zeigen Eisbohrkerne aus der Antarktis eindeutig.

CO₂ ist ein Treibhausgas.

Mehr davon in der Atmosphäre bedeutet:

Mehr Wärmestrahlung bleibt auf der Erde.

Das ist keine Meinung, sondern Physik – nachzulesen in jedem Lehrbuch zur Atmosphärenphysik.

Und was ist mit der Sonne?

Seit den 1970er-Jahren ist die Sonnenaktivität sogar leicht rückläufig – während die Temperaturen weltweit steigen. Wer da immer noch auf „Sonnenzyklen“ pocht, ignoriert die Daten.

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Wissenschaftlicher Konsens: Der Mensch verursacht den Klimawandel

Über 97 % der Klimaforscher weltweit stimmen darin überein, dass der aktuelle Klimawandel menschgemacht ist.

Der Rest besteht meist aus wissenschaftlich widerlegten Einzelmeinungen – häufig mit finanzieller Nähe zu Öl- und Gaskonzernen.

Besonders auch die organisierte Lobby in Organisationen wie

  • EIKE
  • co2-Coalition

gehören hier genannt. Mit hohem finanziellen Aufwand wird hier die fossile Energie über diverse Strategien gefördert. Die Zurückhaltung von Studien (EXXON, Shell) der Erdölindustrie war hier nur ein Beispiel.

In neuerer Zeit wird versucht, die Reduzierung von Fossiler Energie weiter hinaus zu zögern. Hierbei ist die sogenannte Technologieoffenheit eines der Strategiespiele.

So wird HVO als Beimischung oder eFuel als Alternative zum Sprit genannt, wobei beide Alternativen völliger Quatsch sind.

HVO ist niemals in der entsprechenden Menge vorhanden.

Um Deutschland mit HVO ausreichend zu versorgen, müssten etwa 70 % der Fläche ein Rapsfeld sein.

Und bei eFuel müsste man einen Preis von rund 3,50 Euro je Liter aufwenden.

Wer diese Fakten leugnet oder relativiert, spielt das Spiel der fossilen Industrie – bewusst oder unbewusst. Es geht längst nicht mehr um Meinung, sondern um Verantwortung.

Fazit: Die mittelalterliche Warmzeit taugt nicht als Ausrede

Natürlich gab es immer Klimaveränderungen – aber noch nie in dieser Geschwindigkeit, Intensität und globalen Gleichzeitigkeit wie heute.

Und noch nie war der Mensch der Hauptverursacher.

Wer das nicht erkennt, verkennt die Realität – und gefährdet die Zukunft kommender Generationen.

Quellen und weiterführende Informationen:

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