Wie ein Mann in den USA Frauen weltweit zurück an den Rand drängt
Ein Beitrag von Romina Stawowy

Und wenn Trump morgen sagt, Rot macht impotent – tragen dann plötzlich alle nur noch Beige?
Am Wochenende überall die Schlagzeile: SAP streicht Ziele für Geschlechtervielfalt. Nicht, weil Vielfalt plötzlich überbewertet wäre. Sondern weil ein Mann beschlossen hat, dass sie ihm zu unbequem ist.
Diversity? Brauchen wir nicht.
Gleichstellung? Weg damit.
Schutzräume? Pfff… was soll das?
Und ja, ich verstehe die Konzernleitung von SAP. Ich verstehe, dass man Verantwortung trägt. Für Arbeitsplätze, Standorte, Umsätze. Dass man nicht will, dass Aufträge platzen, nur weil man Haltung zeigt.
Aber genau das ist das Problem. Hier wird’s gefährlich.
Denn wenn ein Mann an der Spitze der USA wie ein beleidigter Achtjähriger einfach alles streicht, was ihm nicht passt – und der Rest der Welt sich duckt –, dann ist das keine Politik.
Das ist Erpressung im Maßanzug. Und es funktioniert. Leider.

Weil der Druck real ist. Weil Konzerne wie SAP sich anpassen müssen. Und weil es am Ende wieder die trifft, die ohnehin schon leiser sind. Frauen, Minderheiten, all die Menschen, die jahrelang kämpfen mussten, um überhaupt sichtbar zu werden.
Ich frage mich: Was passiert, wenn Trump morgen fordert, Menschen mit fremdklingenden Namen sollten besser gekennzeichnet werden – nur so zur Orientierung, versteht sich?
Wie weit machen wir dann noch mit?
Die Absurdität ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass wir längst damit rechnen. Dass wir gelernt haben, vorauseilend zu gehorchen. Dass man uns beibringt, leiser zu werden, wenn es durch mächtige Männer (passt ja leider hier) laut wird.
Und glaubt mir, ich hab’s so verdammt satt, dass die Welt von Männern regiert wird, die vor nichts mehr Angst haben als vor dem, was nicht ist wie sie: Männlich. Weiß. Unverschämt reich. Und die diese Angst so laut rausbrüllen, dass sich ganze Systeme in Luft auflösen.
Aber hey, vielleicht ist jetzt genau der Moment, aufzuhören zu warten, auf neue Programme, Vorgaben und Quoten. Vielleicht ist es jetzt an den HR-Verantwortlichen, an den Menschen in Führung, an denen, die Einfluss haben – das zu tun, was politisch gestrichen wird: Für Chancengleichheit sorgen. Vielfalt ermöglichen. Räume offenhalten. Und das nicht, weil es irgendwo festgeschrieben ist, sondern weil es schlichtweg richtig ist.
Erschaffen wir eine Wirtschaft, die unsere Gesellschaft abbildet – in all ihrer Vielfalt, nicht in ihrer Angst.
Nicht aus Pflichtgefühl. Sondern aus Haltung. Aus Überzeugung. Aus einem tiefen Inneren heraus, das sagt: So wollen wir arbeiten. So wollen wir leben. So soll Zukunft aussehen.
Nachtrag (weil’s nicht falsch verstanden werden soll):
Ich habe geschrieben: „Weil Konzerne wie SAP sich anpassen müssen.“
Damit meine ich nicht, dass sie rechtlich gezwungen sind – sondern dass sie unter realem Druck stehen. Politisch. Wirtschaftlich. Und auch aus Verantwortung für ihre Mitarbeitenden. Aber ja, vollkommen richtig: Es war keine rechtliche Pflicht, sondern eine Entscheidung unter Druck.
#VielfaltStattAngst #SAP #Trumpismus #ChancengleichheitJetzt #Gleichstellung
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