Kirche, Glaube, AfD und Rechtsextremisten – Nächstenliebe statt Ausgrenzung – Warum das Weltbild der Neuapostolischen Kirche unvereinbar mit der AfD ist.

Ein Beitrag von

Werner Hoffmann
– Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören. –

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Neuapostolische Kirche – Glaube, AfD Rechtsextremismus https://youtu.be/WKVfTgqq0dc?si=9cYlu4nBBeb9PR-p

In der Reihe „Religionen & Kirchen“ erscheinen in den kommenden Wochen verschiedene Artikel, die die Haltung einzelner Glaubensgemeinschaften zu gesellschaftlich relevanten Themen beleuchten.

Aktuell stehen dabei folgende Themen im Fokus:
– Corona
– Impfungen
– Der russische Angriffskrieg
– AfD und Extremismus
– USA2.0 – Donald Trump
– Klimawandel und Umweltschutz

In diesem Artikel wird die Sicht der Neuapostolischen Kirche (NAK) erläutert

Die Neuapostolische Kirche (NAK) zählt zu den christlichen Freikirchen mit einer globalen Präsenz und einem starken sozialen Gewissen.

Sie äußert sich selten direkt zu politischen Parteien – und doch wird in ihrer Lehre, ihrer Haltung zu Menschenwürde, Vielfalt und Verantwortung deutlich:

Das Weltbild dieser Kirche steht in fundamentalem Gegensatz zu Ideologien von Abgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und rechter Hetze, wie sie mit der AfD in Verbindung gebracht werden.

Dieser Artikel beleuchtet die Positionen der NAK zu gesellschaftlichen Fragen wie Corona, Migration und interreligiösem Zusammenleben – und warum Rechtsextremismus und Christentum in ihrer Auslegung unvereinbar sind.

NAK Pforzheim

Die Haltung der Neuapostolischen Kirche zu Corona und Impfung

Während der Corona-Pandemie übernahm die NAK eine verantwortungsbewusste Rolle.

Gottesdienste wurden unterbrochen oder digital abgehalten, Hygienekonzepte eingeführt.

Die Kirche rief ihre Mitglieder zur Solidarität auf – und zur Impfung.

Stammapostel Jean-Luc Schneider ließ sich öffentlich impfen und bezeichnete das Impfen als „Zeichen der Nächstenliebe“.

Die Kirche sprach sich gegen Verschwörungsmythen aus und für die Orientierung an wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Es ging nicht um Gehorsam gegenüber dem Staat, sondern um Schutz des Nächsten – ein zutiefst christliches Motiv.

Corona-Impfaktion in einer Hamburger Kirche

Migration, Flüchtlinge und interreligiöses Zusammenleben

Die Neuapostolische Kirche unterscheidet nicht nach Herkunft oder Religion.

Sie sieht in jedem Menschen ein Geschöpf Gottes, gleich an Würde und Wert.

In ihrer karitativen Arbeit – etwa durch NAK-karitativ – unterstützt sie Flüchtlinge und Migranten weltweit,

ob christlich oder muslimisch.

Mitgliedern wird geraten, Menschen in Not offen, respektvoll und helfend zu begegnen.

Muslimische Geflüchtete werden weder ausgeschlossen noch missionarisch bedrängt, sondern als Mitmenschen angenommen.

Hass, Vorurteile oder Ausgrenzung sind mit der Lehre der Kirche nicht vereinbar.

Hilfsprojekt für Flüchtlinge  im Geriatriezentrum Hamburg

Klare Werte statt Parteipolitik

Offiziell bleibt die Neuapostolische Kirche politisch neutral.

Sie gibt keine Wahlempfehlungen ab und mischt sich nicht in Parteipolitik ein.

Doch diese Neutralität bedeutet keine Beliebigkeit.

Die NAK vertritt konsequent Werte wie Frieden, Gerechtigkeit, Toleranz und Nächstenliebe.

Diese Werte stehen diametral entgegen zu zentralen Positionen der AfD:

Nationalismus, Diskriminierung, Abschottung und das Schüren von Angst vor dem Anderen.

Wer offen rechtsextreme oder ausgrenzende Ansichten vertritt, gerät in einen klaren Wertekonflikt mit der Kirche.

„Für Gott ist jeder Mensch gleich viel wert“

Stammapostel Jean-Luc Schneider

Herkunft und Entwicklung der Neuapostolischen Kirche

Die Neuapostolische Kirche entstand im 19. Jahrhundert aus der katholisch-apostolischen Bewegung in England. 1863 kam es zur Abspaltung der deutschen Gemeinden und zur Gründung der „Allgemeinen Christlich-Apostolischen Mission“, aus der später die NAK hervorging. Ihr Zentrum liegt heute in Zürich, ihr geistliches Oberhaupt ist der Stammapostel. Weltweit zählt die Kirche über 9 Millionen Mitglieder, besonders stark vertreten ist sie in Afrika.

Buch “Geschichte der Neuapostolischen Kirche”

In Deutschland war die NAK lange Zeit konservativ geprägt, hat sich aber in den letzten Jahrzehnten stark geöffnet – theologisch, gesellschaftlich und im interreligiösen Dialog. Sie betont heute eine persönliche Glaubensentscheidung, ein aktives Gemeindeleben und soziale Verantwortung.

Fazit

Die Neuapostolische Kirche bleibt parteipolitisch neutral – aber nicht werte-neutral.

Ihr Bekenntnis zu Nächstenliebe, Gleichwertigkeit aller Menschen und solidarischem Handeln steht im krassen Gegensatz zu rechtsextremen Weltbildern, wie sie von der AfD vertreten werden.

Wer wirklich nach dem Evangelium leben will, kann Fremdenhass und Ausgrenzung nicht mit dem Glauben vereinbaren.

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Glaube, Verantwortung, Schöpfung – Wie die Neuapostolische Kirche Haltung zeigt, ohne Partei zu ergreifen

1. Ukrainekrieg: Hilfe, Gebet und Mitmenschlichkeit

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 sind Millionen Menschen auf der Flucht, Hunderttausende leiden unter den Folgen von Gewalt, Vertreibung und Zerstörung. Die Neuapostolische Kirche (NAK) hat schnell und klar reagiert – mit Gebet, Hilfsaktionen und einem starken Appell zur Solidarität. Auch wenn sie sich zu militärischen Fragen bewusst zurückhält, ist ihre Position zu Frieden, Menschlichkeit und Verantwortung eindeutig.

Humanitäre Hilfe für die Ukraine

Die Neuapostolische Kirche hat über ihre Hilfsorganisation NAK-karitativ bereits in den ersten Wochen des Krieges umfassende Hilfe organisiert:

Bereitstellung von Lebensmitteln, Kleidung, medizinischer Versorgung und Unterkünften. Unterstützung von Kirchengemeinden in der Ukraine und in Nachbarländern wie Polen, Moldawien oder Deutschland bei der Aufnahme Geflüchteter. Koordination mit anderen Hilfswerken für effektive Versorgung vor Ort.

Zitat von NAK-karitativ:

„Unser Gebet allein reicht nicht – wir helfen konkret. Menschen brauchen jetzt Schutz, Wärme, Essen und Hoffnung.“

Aufnahme und Integration von Geflüchteten

Die NAK-Gemeinden in Deutschland, Österreich und anderen Ländern haben zahlreiche ukrainische Geflüchtete aufgenommen – unabhängig von Konfession oder religiösem Hintergrund:

Sprachkurse, Wohnungsvermittlung, psychologische Betreuung. Integration in Gemeindeleben ohne missionarischen Druck. Spendenaktionen, Benefizkonzerte und Schulmaterialien für geflüchtete Kinder.

Gebet für Frieden – aber keine politische Kriegsrhetorik

Die Neuapostolische Kirche ruft in Predigten und Mitteilungen regelmäßig zum Gebet für Frieden in der Ukraine und in der Welt auf. Sie stellt sich nicht auf die Seite einer Kriegspartei, sondern betont:

Das Leid der Menschen steht im Mittelpunkt. Gewalt widerspricht dem Evangelium. Der Einsatz für Frieden ist Aufgabe aller Christinnen und Christen.

Stammapostel Jean-Luc Schneider sagte im März 2022:

„Wir beten für die Opfer, für die Menschen in Angst, für die politisch Verantwortlichen. Mögen sie Weisheit und Menschlichkeit zeigen.“

Zur militärischen Verteidigung – Zurückhaltung, aber Verständnis

Die NAK äußert sich nicht direkt zu militärischen Maßnahmen oder Waffenlieferungen – in Übereinstimmung mit ihrer politischen Zurückhaltung.

Doch implizit zeigt sie Verständnis dafür, dass ein Land das Recht hat, sich zu verteidigen:

In pastoralen Texten wird das Leiden der Zivilbevölkerung anerkannt.

Friedensethik wird betont, aber nicht als Pazifismus missverstanden.

Die Kirche unterstützt den Einsatz für Frieden, Diplomatie und Schutz der Menschenrechte – ohne sich in militärische Debatten einzumischen.

Fazit: Hilfe statt Hass – Haltung statt Hetze

Die Neuapostolische Kirche bleibt ihrer Linie treu:

Sie ist parteipolitisch neutral, aber werteorientiert.

Im Krieg Russlands gegen die Ukraine steht sie klar auf der Seite der Opfer, der Geflüchteten, der Notleidenden.

Sie hilft, wo sie kann – und schweigt dort, wo eine religiöse Institution nicht zu richten, sondern zu verbinden hat.

Ihr Handeln folgt christlichen Prinzipien: Nächstenliebe, Fürsorge, Frieden – und niemals Gleichgültigkeit.

2. Trump, USA2.0 und die Abgrenzung von Machtkult und Hetze

Die Neuapostolische Kirche (NAK) äußert sich grundsätzlich nicht zu einzelnen Politikern oder Parteien, weder national noch international – das gilt auch für Donald Trump oder politische Bewegungen wie eine mögliche „USA2.0“, also ein autoritär-nationalistischer Kurs der Vereinigten Staaten unter Trump oder ihm nahestehenden Kräften.

Trotz dieser Zurückhaltung lassen sich aus ihrer Theologie, Ethik und Praxis klare Positionen ableiten, die in deutlichem Widerspruch zu vielen Entwicklungen unter Trump stehen:

1. Keine direkte Stellungnahme zu Trump – aber klare Werte

Die NAK folgt dem Prinzip der politischen Neutralität, doch sie betont konsequent:

Wahrhaftigkeit, Respekt und Integrität im Umgang mit anderen Menschen, die Ablehnung von Lügen, Hetze und Spaltung, das Ziel von Frieden und Versöhnung anstelle von Gewalt und Polarisierung.

Insofern widersprechen viele Handlungen und Aussagen Trumps – etwa rassistische Rhetorik, Gewaltandrohungen, Verachtung demokratischer Institutionen – klar dem christlichen Menschenbild, wie es die NAK vertritt.

2. Abgrenzung von Nationalismus und Extremismus

Die NAK lehnt jegliche Form von Extremismus, Nationalismus und Rassismus ab – unabhängig davon, ob diese von einer politischen Bewegung in Deutschland, Europa oder den USA ausgehen.

Bewegungen wie eine „USA2.0“, die sich von demokratischen Werten abwenden, stehen im Widerspruch zu:

Gleichwertigkeit aller Menschen (nicht: Vorrang „weißer Christen“), Freiheit des Glaubens (nicht: religiöser oder nationalistischer Dogmatismus), Solidarität und Verantwortung für Schwächere (nicht: Egoismus oder Abschottung).

3. Kirche als Ort der Versöhnung, nicht der Spaltung

Die Neuapostolische Kirche versteht sich als globale Kirche mit Millionen Mitgliedern auf allen Kontinenten – auch in den USA. Sie stellt sich gegen jede politische oder ideologische Spaltung von Gläubigen, wie sie durch Bewegungen wie Trumpismus oft erzeugt wird.

Zitat (sinngemäß, aus der internationalen Führung):

„Wir vereinen Menschen im Glauben – nicht in politischen Lagern.“

4. Fake News, Hass und autoritäre Systeme – klare Absage

Auch wenn sich die Kirche nicht namentlich zu Trump äußert, lehnt sie gezielte Desinformation, Hassreden und die Relativierung von Gewalt kategorisch ab – alles Erscheinungen, die mit Trumps Politik in Verbindung stehen.

Die NAK ruft ihre Mitglieder auf, verantwortungsvoll mit Informationen umzugehen, Wahrheit zu suchen, Gewalt zu meiden und andere nicht zu verurteilen, sondern zu respektieren.

Fazit: Keine explizite Trump-Kritik, aber klare Abgrenzung

3. Klimawandel und Umweltschutz: Verantwortung für Gottes Schöpfung

Die Neuapostolische Kirche (NAK) äußert sich zunehmend sensibel und engagiert zum Thema Klimawandel und Umweltverantwortung, auch wenn sie keine umfassende theologische Umweltdoktrin wie etwa die katholische Enzyklika Laudato si’ entwickelt hat. Aus ihren Stellungnahmen und Handlungen lässt sich jedoch ein klares Bekenntnis zu Umweltschutz, Nachhaltigkeit und verantwortungsvollem Umgang mit Gottes Schöpfung ableiten.

1. Der Mensch als Verwalter der Schöpfung

Die NAK versteht die Erde als Gottes Schöpfung, die dem Menschen zur verantwortungsvollen Nutzung, nicht zur Ausbeutung anvertraut ist.

In Predigten und offiziellen Texten wird immer wieder betont, dass Umweltschutz ein Akt der Dankbarkeit und Ehrfurcht gegenüber Gott ist. Verschwendung, Zerstörung oder Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt widersprechen dem christlichen Lebensstil.

2. Haltung zum Klimawandel

Die Kirche erkennt den menschengemachten Klimawandel an – auch wenn sie sich nicht wissenschaftlich oder politisch detailliert äußert.

Sie ruft ihre Mitglieder zu einem bewussteren Lebensstil, zu Sparsamkeit, zu Rücksicht und zu nachhaltigem Handeln auf.

In manchen Ländern (z. B. Deutschland, Schweiz, Kanada) werden konkrete Umweltinitiativen in Gemeinden durchgeführt.

3. Erneuerbare vs. fossile Energie: keine Dogmen, aber klare Richtung

Es gibt keine offizielle Ablehnung fossiler Energien, aber:

Der Einsatz für erneuerbare Energien, Energiesparen und ökologische Bauweise wird aktiv unterstützt.

Neue Kirchengebäude werden oft mit Photovoltaik, Wärmedämmung und LED-Technik ausgestattet.

Dienstreisen, Drucksachen und Energieverbrauch werden zunehmend hinterfragt und optimiert.

Zitat aus dem Umweltbericht einer NAK-Region:

„Der Schutz unserer Umwelt ist Ausdruck unseres Respekts vor dem Schöpfer.“

4. Globaler Blick: Gerechtigkeit und Klimafolgen

Die NAK ist eine globale Kirche, besonders stark vertreten in Afrika – wo die Klimakrise oft besonders hart trifft.

Daher betont sie auch die globale Verantwortung, Klimagerechtigkeit und den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Armut.

Ihre Hilfsorganisation NAK-karitativ unterstützt Projekte in Dürregebieten, beim Wiederaufbau nach Klimakatastrophen oder beim Zugang zu sauberem Wasser.

Fazit: Christliche Schöpfungsverantwortung statt ideologischer Lager

Die Neuapostolische Kirche äußert sich nicht parteipolitisch zu Klimaschutz oder Energiepolitik.

Doch ihr Menschenbild, ihre Theologie und ihre Praxis zeigen klar:

Verantwortung für die Umwelt, Ressourcenschonung und der Einsatz für erneuerbare Energien sind zentrale Ausdrucksformen christlichen Glaubens.

Klimawandel zu leugnen, Ressourcen zu verschwenden oder Umweltzerstörung zu rechtfertigen – das steht im Widerspruch zu ihrem Verständnis von Nachfolge Christi.

Fazit: Keine Parteinahme – aber klare Haltung

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