KAVIAR-KORRUPTION IM EUROPARAT!

Wie Aserbaidschan Europa kaufte – und deutsche Politiker halfen

Ein Beitrag von Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Integrität keine Ware ist

Der Skandal, der Europa erschüttert:
Millionenschwere Bestechung, luxuriöse Geschenke und manipulative Einflussnahme – Aserbaidschan hat jahrelang Abgeordnete im Europarat bezahlt, um sein Regime reinzuwaschen. Mittendrin: deutsche Parlamentarier. Der Fall zeigt, wie autoritäre Staaten systematisch die demokratischen Institutionen Europas aushöhlen – und wie billig Integrität offenbar zu haben ist.

Eduard Lintner packt aus – Kaviar, Geld & gekaufte Stimmen

Der CSU-Politiker a.D. Eduard Lintner steht im Zentrum der sogenannten „Kaviar-Diplomatie“. In einem laufenden Prozess vor dem Oberlandesgericht München hat er zugegeben, Geld aus Aserbaidschan erhalten und an weitere Politiker verteilt zu haben – darunter die inzwischen verstorbene CDU-Abgeordnete Karin Strenz.

Lintner habe laut Staatsanwaltschaft Millionenbeträge über Briefkastenfirmen erhalten. Strenz wiederum soll mindestens 150.000 Euro erhalten haben, um pro-aserbaidschanische Positionen im Europarat zu vertreten. Diese Geldflüsse wurden als „Beraterverträge“ getarnt – mit monatlich 7.500 Euro. Die Ermittler werten dies als klassische Scheinkonstruktion zur Verschleierung von Bestechung.

So funktionierte die Kaviar-Diplomatie

Der Begriff „Kaviar-Diplomatie“ wurde von der European Stability Initiative (ESI) geprägt. Aserbaidschan habe zwischen 2012 und 2017 mit Luxusreisen, Bargeld, Schmuck und Kaviar versucht, kritische Berichte über Menschenrechtsverletzungen zu verhindern. Ziel: positive Berichterstattung, Verhinderung von Sanktionen und die Bestätigung der Wahlen als „frei und fair“.

Zweite Reihe der Union tief verstrickt

Neben Lintner ist auch der CDU-Abgeordnete Axel Fischer angeklagt. Beide sollen als Teil eines Netzwerks agiert haben, das gezielt die Interessen des autoritären Regimes Aliyevs vertrat. Trotz gegenteiliger Menschenrechtsberichte verteidigten sie das Regime öffentlich mit Reden, Abstimmungen und Lobbyarbeit.

Schwache Abwehrmechanismen in Europa

Was der Skandal offenlegt: Der Europarat – eigentlich Hüter von Demokratie und Menschenrechten – ist anfällig für Korruption. Transparency International forderte 2021 eine grundlegende Reform der Lobbykontrolle in Europa.

Fazit: Ein Preis für Demokratie – ein Skandal für Europa

Der Fall ist mehr als eine Episode korrupter Politiker. Er zeigt, wie fragil demokratische Institutionen sind, wenn das Geld stimmt. Es braucht transparente Lobbyregister, höhere Strafen für Korruptionsdelikte und ethische Standards im politischen Raum.

Quellen:
Süddeutsche Zeitung
Tagesschau.de
Wikipedia
Transparency International

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Von Sonderschule zur Hochschule – Warum unser System Hochbegabte oft scheitern lässt

Ein Beitrag von Werner Hoffmann

Der kleine Teddy Hobbs – und die große Frage: Was misst ein IQ-Test wirklich?

Die Schlagzeilen gingen um die Welt:

Teddy Hobbs, gerade einmal zweieinhalb Jahre alt, wurde als jüngstes Mitglied in den Hochbegabten-Club Mensa aufgenommen.

Mit 26 Monaten konnte er lesen, mit 3 Jahren auf Chinesisch bis 100 zählen. Solche Einzelfälle faszinieren – doch sie zeigen auch:

Intelligenz kann sich früh und völlig untypisch äußern.

Doch was ist mit all den Kindern, die ebenso intelligent sind, aber keine Förderung bekommen – oder schlimmer noch: in Sonderschulen abgeschoben werden?

Historischer Rückblick: Wie war das eigentlich vor 1969 in deutschen Schulen?

Vor der Bildungsreform 1969 war das deutsche Schulsystem rigide und selektiv.

Bereits nach der vierten Klasse entschied der Klassenlehrer – oft willkürlich – über die weitere Schulkarriere:

  • Gymnasium: wenn das Kind aus gutem Elternhaus kam, ruhig war und „mitmachte“
  • Hauptschule: wenn es lebhaft oder „auffällig“ war
  • Sonderschule: bei Verdacht auf Lernprobleme – ohne fachliche Diagnose

Psychologische Gutachten?

Fast nie. Elternwiderspruch? Nur schwer durchsetzbar.

Besonders betroffen:

Kinder mit ADHS, Hochbegabung oder aus Arbeiterfamilien.

Auch Mädchen wurden systematisch unterschätzt.

Viele hochintelligente Kinder scheiterten an einem System, das sie nie verstand.

Ein deutsches Schicksal: Die wahre Geschichte von Axel P.

Im Jahr 1970: Axel P. (Name geändert) war bis zum zehnten Lebensjahr drei Mal umgezogen auch zwischen Bundesländern (Eltern geschieden, „neuer Papa bekommen“ etc.) –.

In der vierten Klasse galt er als verhaltensauffällig und still. Die Empfehlung des Lehrers: Sonderschule.

Nur durch den entschiedenen Protest seiner Mutter wurde ein psychologisches Gutachten angeordnet. Ergebnis:

  • Er war durch Mobbing sozial verschlossen
  • Zeigte Symptome von ADHS
  • IQ lag bei über 125

Er durfte auf die Hauptschule, wechselte nach dem Hauptschulabschluss auf die Realschule – und studierte später erfolgreich. Ohne seine Mutter hätte das System ihn aussortiert.

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Was ist eigentlich Intelligenz? Die vielen Formen des Denkens

Moderne Psychologie unterscheidet verschiedene Intelligenzformen – weit über das hinaus, was klassische IQ-Tests messen:

  • Sprachliche Intelligenz: Wortgewandtheit, Lesen, Schreiben
  • Logisch-mathematische Intelligenz: Zahlenverständnis, analytisches Denken
  • Räumlich-visuelle Intelligenz: Orientierung, bildhafte Vorstellungskraft
  • Emotionale Intelligenz: Empathie, Selbstwahrnehmung, soziale Kompetenz
  • Musikalische Intelligenz: Klanggefühl, Rhythmus
  • Kinästhetische Intelligenz: Körperbeherrschung, Motorik
  • Kreative Intelligenz: Ideenreichtum, unkonventionelle Lösungen

IQ-Tests messen meist nur einen kleinen Ausschnitt. Viele Talente bleiben unentdeckt.

Wie viele Menschen sind hochbegabt?

Der IQ wird nach Standardverteilung gemessen. Die Anteile sind ungefähr wie folgt:

  • IQ unter 70: geistige Behinderung (ca. 2,2 %)
  • IQ 70–85: unterdurchschnittlich (ca. 13,6 %)
  • IQ 85–115: durchschnittlich (ca. 68 %)
  • IQ 115–130: überdurchschnittlich (ca. 13,6 %)
  • IQ 130–145: hochbegabt (ca. 2 %)
  • IQ über 145: sehr hochbegabt (ca. 0,1 %)

Ein IQ von über 130 gilt als hochbegabt. Trotzdem werden viele dieser Kinder falsch eingeschätzt – oder übersehen.

Warum viele Hochbegabte scheitern – und was Mobbing damit zu tun hat

Kinder mit hoher Intelligenz wirken oft auffällig – nicht weil sie stören wollen, sondern weil sie unterfordert sind. Typische Merkmale:

  • Desinteresse am Unterricht, weil er zu langweilig ist
  • Soziale Isolation: andere Interessen, andere Sprache
  • Leistungsabfall durch fehlende Motivation
  • Mobbing durch Mitschüler

Gerade Mädchen passen sich oft an – und fallen dadurch nicht auf. Ihre Hochbegabung bleibt unentdeckt.

Was muss sich ändern?

Wir brauchen ein Bildungssystem, das erkennt statt aussortiert:

  • Frühe, standardisierte Intelligenzdiagnostik
  • Psychologische Unterstützung für Kinder, Lehrer und Eltern
  • Flexible Lernmodelle für unterschiedliche Intelligenztypen
  • Wertschätzung kreativer und emotionaler Begabungen

Und noch etwas ist besonders wichtig:

Es gibt Kinder, die zählen zu den Spätstartern. Da kann es auch durchaus sein, dass ein Kind in den ersten Schuljahren noch etwas länger braucht. Eine Wiederholung einer Klasse – auch in der Grundschule – kann durchaus hilfreich sein.

Fazit: Intelligenz ist ein Geschenk – aber nur, wenn wir sie erkennen

Die Geschichten von Teddy Hobbs und Axel P. zeigen:

Hochbegabung ist keine Garantie – aber auch kein Defekt.

Sie ist eine Chance, wenn wir sie erkennen.

Und eine Tragödie, wenn wir sie übersehen.

Unser Bildungssystem muss nicht aussortieren, sondern fördern.

Es muss verstehen, dass Intelligenz nicht normierbar ist – sondern vielfältig.

Nur dann können Kinder ihr volles Potenzial entfalten.

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Angusta und Cytotec: Der Medikamenten-Skandal in deutschen Kreißsälen

Ein Beitrag von Werner Hoffmann

Angusta Medikament

Am 28. Mai 2025 deckte das ZDF in einer brisanten Reportage auf, dass das Wehenmittel Angusta möglicherweise auf Basis falscher Zulassungsangaben auf dem deutschen Markt zugelassen wurde.

Die wichtigste Behauptung: Eine angebliche Zulassung in Indien, die niemals existierte.

Cytotec & Angusta – Ein gefährlicher Wirkstoff

Beide Medikamente enthalten Misoprostol – ein Wirkstoff, der ursprünglich zur Behandlung von Magengeschwüren (Cytotec) entwickelt wurde. In Deutschland war Cytotec nie zur Geburtseinleitung zugelassen, wurde aber über Jahre off-label verwendet – mit schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Wehenstürmen, Gebärmutterrissen und Todesfällen.

Angusta wurde als „sicherere“, standardisierte Alternative eingeführt. Doch nun zeigt sich: Die angeblich saubere Zulassung basiert auf einer Lüge.

Die zentrale Täuschung: Keine Zulassung in Indien

Für eine europäische Zulassung benötigt ein Medikament eine bereits gültige Zulassung in einem anderen Land („Referenzmarkt“). Der Hersteller von Angusta gab an, dass das Medikament in Indien zugelassen sei. Doch das ZDF deckte auf: Die indische Zulassungsbehörde hat Angusta nie genehmigt. Damit fehlt die Grundlage für die deutsche Zulassung komplett.

Cytotec Geburtseinleitung Gefahr

Folgen für über 100.000 Frauen jährlich

Schätzungen zufolge erhalten jährlich rund 100.000 Frauen in Deutschland Angusta zur Geburtseinleitung. Das Medikament basiert nicht nur auf einer nicht-existierenden Referenzzulassung, sondern auch auf einer nie vollständig durchgeführten Studie. Ein medizinisches und ethisches Desaster.

Reaktionen: Behörden unter Druck

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Gesundheitsministerium stehen jetzt unter Druck. Die Öffentlichkeit fordert lückenlose Aufklärung, Rückrufe und politische Konsequenzen. Auch eine Neubewertung der Zulassungspraxis in Deutschland wird diskutiert.

Angusta Verpackung

Fazit: Ein Gesundheits-Skandal mit System

Der Fall Angusta zeigt, wie ein Medikament ohne ausreichende Studienlage und auf Basis gefälschter Angaben zugelassen werden kann – mit potenziell lebensgefährlichen Folgen für Schwangere. Es ist ein Weckruf für mehr Transparenz, Kontrolle und Verantwortung im deutschen Gesundheitssystem.

Die vollständige Reportage ist in der ZDF-Mediathek abrufbar.

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Steuerfrei? Ja – aber nur für Vollzeit! Warum die neue Überstunden-Regelung Millionen ausschließt und dies richtig ist und tarifgebundene Vollzeitkräfte mehr profitieren.

Ein Beitrag von Werner Hoffmann

Werner Hoffmann Rentenexperte – www..Renten-Experte.de

Die Bundesregierung plant laut Koalitionsvertrag eine steuerfreie Behandlung von Überstundenzuschlägen – allerdings nur für Vollzeitbeschäftigte: Bei Tarifbindung ab 34 Wochenstunden, ohne Tarifbindung ab 40 Wochenstunden.

Das klingt auf den ersten Blick nach einem Anreiz für Mehrarbeit in Zeiten von Fachkräftemangel. Doch bei genauerem Hinsehen offenbart sich ein massives Gerechtigkeitsproblem: Teilzeitkräfte – und damit vor allem Frauen – sind explizit ausgeschlossen. Damit riskiert die Koalition eine verfassungsrechtlich bedenkliche Ungleichbehandlung (Art. 3 GG) und verstärkt bestehende Benachteiligungen in der Arbeitswelt.

Natürlich ist die Differenzierung hier notwendig, denn ansonsten ist dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet.

Beispiele: Arbeitgeber könnten sonst bei neuen Arbeitsverträgen die regulären Arbeitsstunden verkleinern, den Stundenlohn reduzieren und durch „Überstunden“ Zuschläge steuerfrei gestalten. In der Summe wäre der Lohn wieder gleich hoch, aber ein Teil des Lohnes steuerfrei.

Bezüglich der Anzahl der Arbeitsstunden die Gestaltung nach der 40-stündigen Vollzeit oder der „Vollzeit laut Tarifvertrag“ (z. B. 37 Stunden Vollzeit) zu regeln, ist richtig. Auch hier wäre sonst Gestaltungsmissbrauch die Folge.

Natürlich ist dies für den Mittelstand ohne Tarifbindung etwas nachteilig, denn die steuerfreie Überstundenregelung gilt dann eben erst ab einer höheren Vollzeit-Arbeitszeit.

Jedem Arbeitgeber bleibt es jedoch unbenommen, sich einem Tarifvertrag anzuschließen.

Man kann nicht auf der einen Seite die vorteilhaften Regelungen für „Nicht-Tarifbindung“ in Anspruch nehmen und auf der anderen Seite die Vorteile von „Tarifbindung“ kassieren.

Jeder Arbeitgeber hat die Wahl für die eine oder andere Gesamtregelung.

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