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Es ist ein Phänomen unserer Zeit: Beleidigungen, Hasskommentare und verbale Angriffe sind nicht länger Randerscheinungen in der Gesellschaft. Hass ist salonfähig geworden, und wer sich in den sozialen Medien oder öffentlichen Debatten umschaut, sieht, wie tief die Respektlosigkeit mittlerweile verankert ist. Die AfD und ihre Sympathisanten tragen dabei eine zentrale Verantwortung – sie machen aus Hetze ein politisches Konzept und normalisieren einen Umgangston, der mit den Grundwerten unserer Gesellschaft nicht mehr viel zu tun hat.
Ich spreche aus Erfahrung. Beleidigungen, Schmähungen und Diffamierungen sind längst zu einem festen Bestandteil der Auseinandersetzung geworden, wenn man sich kritisch gegen rechts positioniert. Natürlich bleibt vieles knapp unter der Strafbarkeit – kalkuliert, feige und doch schmerzhaft. Plattformen wie X (ehemals Twitter) bieten ein Spielfeld für diese „Tastaturnazis“. Jeden Tag könnte ich 20 Anzeigen erstatten, wenn ich die ekelhaften Kommentare sammeln würde, die sich dort tummeln. Was ich lese, ist widerwärtig, respektlos und schlicht asozial.
Neue Zahlen zeigen: Rechtsextremismus auf Rekordniveau
Dass diese Verrohung kein Zufall ist, zeigt ein Blick auf die aktuellen Zahlen. 33.963 rechtsextremistische Straftaten wurden in Deutschland allein bis Ende November 2024 registriert – ein Anstieg von 17,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Das sind fast 3.100 Straftaten im Monat, mehr als 100 pro Tag. Es ist ein neuer Höchststand, der alarmiert und wachrütteln sollte.
Ein Blick auf die Kategorien verdeutlicht die Dimension:
Propagandadelikte (21.311 Fälle)
Beispiele:
• Hitlergruß auf Demonstrationen oder in sozialen Medien.
• Verbreitung von NS-Symbolik wie Hakenkreuze auf Plakaten, in Chats oder als Graffiti.
• Rechtsextreme Liedtexte, die Rassismus und Antisemitismus verherrlichen.
• Parolen wie „Sieg Heil“ oder „Heil Hitler“.
Volksverhetzung (5.097 Fälle)
Beispiele:
• Hetze gegen Geflüchtete oder Minderheiten auf Kundgebungen („Migranten raus!“).
• Verbreitung von Lügen über Schutzsuchende („Die nehmen uns die Wohnungen weg!“).
• Holocaust-Leugnung oder Verharmlosung in Foren und Reden.
• Hass-Postings, die Gewalt gegen Bevölkerungsgruppen fordern.
Gewaltdelikte (1.136 Fälle)
Beispiele:
• Angriffe auf Migranten, beispielsweise in Asylunterkünften.
• Überfälle auf politische Gegner bei Demonstrationen.
• Brandanschläge auf Moscheen, Synagogen oder Wohnheime.
• Gewaltandrohungen und Einschüchterungsversuche vor politischen Veranstaltungen.
Sachbeschädigungen (1.942 Fälle)
Beispiele:
• Beschmieren von Wänden mit rechtsextremen Parolen wie „Deutschland den Deutschen“.
• Zerstören von Mahnmalen, die an NS-Opfer erinnern.
• Verwüsten von Parteibüros linker oder demokratischer Organisationen.
• Angriffe auf Autos mit antifaschistischen Aufklebern.
Diese Zahlen sind nicht einfach Statistiken – sie erzählen von einer erschreckenden Realität, in der Hass und Gewalt zur Alltäglichkeit geworden sind. Und genau diese Realität wird durch die Sprache der AfD und ihrer Unterstützer befeuert.
Die Verrohung der deutschen Kultur und Werte
Die AfD gibt sich gerne als „Kulturpartei“. Doch in Wahrheit trägt sie massiv zur Verrohung unserer Gesellschaft bei. Ihre Hetze spaltet, ihre Sprache entmenschlicht, und ihre Rhetorik macht Hass gesellschaftsfähig. Diese Partei und ihre Anhänger sind Motoren einer schleichenden Verrohung deutscher Werte wie Respekt, Mitmenschlichkeit und Toleranz.
Und das Schlimmste: Viele dieser Täter fühlen sich im Recht. Sie verstecken sich hinter vermeintlicher Meinungsfreiheit, doch in Wahrheit nutzen sie diese Freiheit, um Hass zu säen. Hass macht hässlich, das zeigt sich in ganzer Gänze.
Eine laute Botschaft gegen den Hass
Ich werde nicht aufhören, diese Entwicklungen anzuprangern. #Hassmachthässlich – nicht nur äußerlich, sondern vor allem innerlich. Und diese Hässlichkeit strahlt auf die Gesellschaft aus. Wir dürfen nicht zulassen, dass Hetze, Gewalt und Diffamierung den Diskurs bestimmen. Es ist an der Zeit, lauter zu sein als der Hass. Lasst uns gemeinsam für eine Sprache kämpfen, die verbindet, statt zu spalten – und für eine Gesellschaft, die den Mut hat, dem Hass entschieden entgegenzutreten.