Frau Wagenknechts großes Vorbild, die Kommunistin Clara Zetkin, leitete die erste antidemokratische „Querfront“ mit Rechtsextremisten der Geschichte ein.
Von Yves W.
Es war die #KPD-intern umstrittene „Schlageter-Linie“ des Moskauer Kominterns im Jahr 1923. Ausgerechnet der aus einer jüdischen Familie stammende #Karl %Radek wurde der Partner der deutschen #Antisemiten.
Leo Schlageter war nach 1918 ein nationalistischer Gewalttäter.
Er kämpfte in verschiedenen Freikorps im Osten und wurde Mitglied einer rechtsextremen Geheimorganisation, die mit Rückdeckung der deutschen Militärführung im von Frankreich besetzten Ruhrgebiet Sabotageakte und auch Morde begang.
Er wurde von den Franzosen gefasst, in einem Prozess zum Tode verurteilt und am 26. Mai 1923 hingerichtet; Terrorist für die Besatzer, Freiheitskämpfer für große Teile der deutschen Bevölkerung. Aber für den deutschen Juristen Erich Eyck kein Justizmord.
Am 20. Juni 1923 lobte Karl Radek ihn in einer pathetischen Rede. So fing der kommunistische „Querfront“ Brückenschlag an.
Ob Clara Zetkin und die Komintern-Führung mit der Annäherung zu den „Völkischen“ nur versuchten, mit nationalistischen Parolen Massen von diesen Gruppen abzuwerben oder die völkische Bewegung durch Zusammenarbeit zu neutralisieren, wird bis heute debattiert. Die gemeinsame Propaganda von Karl Radek mit dem Antisemiten Graf Ernst von Reventlow und anderen Völkischen dauerte nur einen Sommer (siehe Bild). Anfang Herbst 1923 wurde die „Schlageter-Linie“ beendet.
Schlageter wurde von den Nazis zu einem der drei wichtigsten „Blutzeugen“ der Bewegung erkoren. Bis heute ist unklar, ob der Kult eine Vereinnahmung war oder nicht. Rein formell wurde Schlageter wohl nie Mitglied der NSDAP, denn die Partei war damals in Preußen verboten. Für viele Historiker ist er dennoch ein NS-Aktivist, der die Partei in Hitlers Auftrag im Norden mit aufbauen sollte.
Der zum Rechtsextremisten mutierte Expressionist Hans Johst widmete „Schlageter“ 1929 ein Theaterstück. Ein Horst-Wessel Lied im Bühnenformat. Es wurde das erfolgreichste Drama der NS-Propaganda. „Schlageterfeiern“ waren nach 1933 fester Bestandteil des NS-Kultes.
Nach 1945 konnte man nicht mehr öffentlich Host Wessel und die Toten des Hitlerputsches 1923 ehren, aber das Ehren des dritten „NS-Blutzeugen“ konnte als legitim dargestellt werden. Seine Parteimitgliedschaft unklar, sein Tod Folge des Kampfes gegen die Besatzer, und sogar der jüdische Kommunist Karl Radek hatte ihn gelobt.
Schlageter ist seitdem eine „Straßenkampf-Version“ von Edgar Julius Jung und Ernst Niekisch. Alle Drei werden mit rabulistischer Scheinheiligkeit verwendet, um Unsägliches salonfähig zu machen.
Wie viele verfassungsfeindliche rechtsextreme Gruppen seit 1945 zelebrierte auch die Junge Alternative „Schlageterfeiern“. Für Demokraten sollte dies ebenso inakzeptabel sein wie eine mögliche neue „Schlageter-Linie“ von Frau Wagenknecht.
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