Ein n‑tv‑Artikel macht deutlich, dass massive Pflanzaktionen nötig wären, um den weltweiten CO₂-Ausstoß auszugleichen – konkret müssten demnach etwa die Hälfte aller Landflächen neu bewaldet werden. Aber selbst dieses extreme Szenario greift zu kurz.
Wo entsteht wie viel CO₂? Ein globaler Blick
- Energie (Strom und Wärme): ca. 37 Gt CO₂ pro Jahr – etwa 75 % aller Emissionen
- Stromproduktion (Kohle, Öl, Gas): über 20 % aller globalen Treibhausgase
- Landwirtschaft & Landnutzung: ca. 12 %
- Industrielle Prozesse (Zement, Stahl, Chemie): etwa 9 %
- Verkehr: weltweit etwa 15 %
- Gebäude (Heizung): in Deutschland ca. 103 Mio t CO₂-eq (2023)
- Abfall: unter 4 %, jedoch rückläufig
In Deutschland beliefen sich die Gesamtemissionen 2023 auf etwa 673 Mio t CO₂‑Äquivalent – ein Rückgang um 42 % seit 1990. Doch das reicht noch lange nicht für die Klimaziele 2045.
Warum schnellstmöglich auf erneuerbare Energie umsteigen?
- Energieerzeugung: ist für 73 % aller Emissionen verantwortlich
- Deutschland: erzeugt rund 63 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen, 37 % weiterhin fossil
- Reformbedarf: Ausbau von Wind, PV, Wärmepumpen, Gebäudesanierung nötig
Ein Wald auf halber Erdfläche hätte enorme ökologische, ökonomische und soziale Einschränkungen. Deshalb: Nicht Aufforstung gegen Emissionen aufrechnen – sondern fossile Energien sofort reduzieren.
Vorsicht Gas: Methan-Problem unterschätzt
- Methan (CH₄): auf 20 Jahre bis zu 84‑fach klimaschädlicher als CO₂
- Verantwortlich für: rund 30 % der globalen Erwärmung
- Quellen: Landwirtschaft, aber auch Energieproduktion und Gasinfrastruktur
- IEA: 75 % der Methanverluste ließen sich ohne Mehrkosten vermeiden
Gas gilt oft als „Brückentechnologie“, doch durch Leckagen und Methanfreisetzung ist es klimapolitisch problematisch – teilweise schlimmer als Kohle. Erdgas sollte nur in Ausnahmefällen und mit modernster Technik eingesetzt werden.
☢️ Atomkraft? Keine Wolkenkuckucks-Katze
- Uran ist begrenzt: und der Abbau ist umweltschädlich
- Endlagerung ungelöst: enorme Risiken über Jahrtausende
- AKWs: teuer, langsam, unflexibel – ungeeignet zur dezentralen Energiewende
Atomkraft ist teuer, gefährlich und behindert den Ausbau Erneuerbarer. Kein Weg in eine nachhaltige Zukunft – weder ökonomisch noch ökologisch.
✅ Fazit & Handlungsempfehlungen
- 1. Kein Pflanzenhell: Aufforstung hilft – aber nur mit fossilem Ausstieg
- 2. Erneuerbares voran: Wind, Sonne, Speicher und Wärmepumpen sind Schlüssel
- 3. Methan stoppen: Lecks erfassen, Gas nur begrenzt zulassen
- 4. Atom abwählen: Risiken, Kosten und Altlasten sprechen dagegen
- 5. Politik handeln lassen: klare Gesetze, klare CO₂-Bepreisung, Methanregulierung
Nur wenn CO₂ und Methan gleichzeitig massiv reduziert werden, können wir das 1,5 °C‑Ziel des Pariser Klimaabkommens noch ansatzweise erreichen.
Danke fürs Lesen – denn das Klima wartet nicht.
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