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– Die Welt gibt es nur einmal….. Die Erde kann auch ohne uns Menschen bestehen… eben dann wieder mit Kleinlebewesen und ohne Menschen.
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In Nordeuropa haben Ingenieure eine bahnbrechende saisonale Wärmespeicherbatterie entwickelt, die die Wärme der Sommersonne im Boden speichert und während der eisigen Wintermonate freisetzt. Anstatt Strom zu speichern, fängt dieses System überschüssige Wärme in den heißen Monaten ein, leitet sie in unterirdische Reservoirs und ruft sie Monate später ab, um ganze Städte zu beheizen – ganz ohne fossile Brennstoffe.

Das Prinzip ist einfach und zugleich kraftvoll. Sonnenenergie und industrielle Abwärme erhitzen isolierte unterirdische Wassertanks oder Bohrlöcher auf über 80 °C, wo die Wärme bis zu sechs Monate lang gespeichert bleibt. Im Winter leiten Fernwärmesysteme diese gespeicherte Energie zurück in Wohnungen, Büros und Schulen. Im Gegensatz zu chemischen Batterien können diese Wärmespeicher jahrzehntelang genutzt werden, benötigen keine seltenen Erden und liefern Energie im städtischen Maßstab.
Ergänzende Informationen aus dem Netz
- Ein detaillierter Messbericht des „Pit Thermal Energy Storage (PTES)“-Systems in Høje Taastrup, Dänemark, zeigt die Betriebsdaten für 2024. Dort lagen die Wassertemperaturen zwischen rund 44 und 90 °C, mit etwa neun Lade-Entlade-Zyklen, was belegt, dass solche Systeme nicht nur saisonal, sondern auch kurzfristig effektiv funktionieren können (orbit.dtu.dk).
- Der Bericht nennt eine theoretische maximale Speicherleistung von etwa 3 300 MWh und eine tatsächliche Entladung von etwa 29 917 MWh – was einer effektiven Anzahl von rund 9,3 Speicherdurchläufen entspricht (orbit.dtu.dk).
- Die Betriebslebensdauer wird auf über 25 Jahre geschätzt – deutlich länger als viele chemische Batterien (orbit.dtu.dk).
- Der universelle Ansatz der Seasonal Thermal Energy Storage (STES) wird in einem Fachkapitel beschrieben. Es erklärt verschiedene Technologien (sensible, latente oder thermochemische Speicherung) sowie internationale Projekte, unter anderem ein Fallbeispiel in Aalborg, Dänemark (orbit.dtu.dk).
- Die EINSTEIN-Initiative in Deutschland, Polen und Spanien hat STES mit effizienten Wärmepumpen kombiniert, was in bestehenden Gebäuden Einsparungen beim Primärenergieverbrauch von bis zu 70 % gegenüber konventionellen Systemen ermöglicht (cordis.europa.eu).
- Innsbrucker Studien zeigen, dass durch die Rückkopplung mit Wärmepumpen die Effizienz saisonaler Speicher um 6 % (zylindrischer Speicher) bzw. sogar 16 % (flacher Pit-Speicher) steigt. CO₂-Emissionen lassen sich um über 50 % reduzieren, je nach Systemkonfiguration (solarthermalworld.org).
Resümee
- In Dänemark wird PTES bereits erfolgreich betrieben – nicht nur als saisonaler, sondern auch als kurzfristiger (tages- bis wochenbasierter) Pufferspeicher. Langfristige Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit sind nachgewiesen,
- Die Kombination mit Wärmepumpen und Solarthermie erhöht Effizienz, senkt Primärenergiebedarf und CO₂-Ausstoß deutlich – mit Einsparpotenzialen von bis zu 70 %,
- STES ist global etabliert – etwa in Kanada (Drake Landing) oder über Großanlagen in Dänemark und Finnland – und bietet eine realistische, nachhaltige Alternative zur fossilen Fernwärmversorgung (en.wikipedia.org).
Quellen: DTU Dänemark, Internationale Energieagentur, Scientific American, 2024