Ein Beitrag von

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Eines vorab: Ich habe nachfolgend nicht 45 Jahre Erwerbsleben berücksichtigt, weil gerade Mindestlohnempfänger oft nur 40 Erwerbsjahre maximal erreichen!
Wer 40 Jahre lang zum Mindestlohn arbeitet, erwartet zurecht:
„Ich habe meinen Teil getan – jetzt sorgt das System für mich.“
Doch die Realität sieht anders aus:
Die gesetzliche Rente reicht oft nicht zum Leben, und was fehlt, bezahlt die Allgemeinheit. Es ist ein Systemfehler, der private Gewinne mit öffentlichen Kosten erkauft – auf dem Rücken derer, die ihr ganzes Leben gearbeitet haben.
📉 Was bleibt nach 40 Jahren Mindestlohn-Arbeit?
Beispielrechnung für 2025:
- Mindestlohn: 12,82 €/h
- 38,5 Wochenstunden → ca. 2.142 € brutto im Monat
- Jahresbrutto: ca. 25.700 €
- Das ergibt ca. 0,74 Entgeltpunkte pro Jahr
- Nach 40 Jahren: 29,6 Entgeltpunkte
- Rentenwert ab Juli 2025: 40,79 €
➡ Monatliche Bruttorente: ca. 961,93 €
➡ Nettorente (nach Abzügen): ca. 856,12 €
💶 Beispiel: Ehepaar mit Mindestlohn- und Teilzeitbiografie
- Mann: 40 Jahre Mindestlohn → 856,12 € netto
- Frau: 60 % seiner Rente (Teilzeit) → 513,67 € netto
- Gesamtnettorente: ca. 1.369,79 € / Monat
🏠 Und was kostet das Leben?
- Kaltmiete: 800 €
- Nebenkosten: 350 €
- Strom: 90 €
- Regelbedarf laut SGB XII: 852 € (2 × 426 €)
➡ Gesamtbedarf: 2.092 € / Monat
➡ Lücke zur Rente: 722,21 €
🟥 Wer zahlt diese Differenz?
Nicht die Rentenkasse – sondern das Sozialamt, also:
die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler!
Die Grundsicherung im Alter wird aus dem allgemeinen Staatshaushalt bezahlt – nicht aus Beiträgen der Rentenversicherung.
Heißt konkret:
➡ Wir alle finanzieren mit unseren Steuern, was Arbeitgeber durch Niedriglöhne „sparen“.
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💣 Systemfehler mit Ansage: Niedrige Löhne, hohe Gewinne – auf unsere Kosten
Während der Erwerbszeit:
Viele Geringverdiener müssen mit Jobcenter-Leistungen aufstocken – die Differenz zu einem existenzsichernden Einkommen trägt der Staat.
Im Alter:
Die niedrige Rente wird durch Grundsicherung ergänzt – auch hier springt der Staat ein.
💥 Ergebnis:
Gewinne werden privatisiert – soziale Kosten werden sozialisiert.
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⚖️ Politisch und moralisch unhaltbar
Ein System, das Arbeit nicht belohnt, sondern in Armut enden lässt, verliert seine Legitimität.
Ein System, das Arbeitgeber nicht verpflichtet, existenzsichernde Löhne zu zahlen, sondern die Lücke über die Steuerbürgerschaft deckt, belohnt Ausbeutung.
🟢 Was wäre gerecht?
- Ein existenzsichernder Mindestlohn von mindestens 15,77 €
- Eine Reform der Rentenformel mit Zuschlägen für Langzeitbeschäftigte
- Ein klarer politischer Kurs gegen die Subventionierung von Lohndumping
✅ Fazit:
Wer 40 Jahre arbeitet – egal ob allein oder als Paar – darf nicht auf Sozialhilfe im Alter angewiesen sein.
Dass genau das bei Mindestlohn-Biografien regelmäßig passiert, ist ein sozialpolitischer Skandal.
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Noch schlimmer:
Die Allgemeinheit zahlt doppelt – erst für Aufstocker, dann für Rentner:innen mit Grundsicherung.
Währenddessen streichen manche Unternehmen Gewinne ein, weil sie Löhne drücken können.
Dieses System ist leistungsfeindlich, ungerecht – und demokratiegefährdend.
#Altersarmut #Lohndumping #Grundsicherung #Rente #SozialeGerechtigkeit