1. Wirkstoff: Semaglutid
Beide Medikamente enthalten:
- Semaglutid 1,0 mg (injektionsfertig, 1x wöchentlich)
- Wirkstoffklasse: GLP-1-Rezeptoragonisten (glucagon-like peptide 1)
Wirkweise von Semaglutid:
- ahmt das körpereigene Hormon GLP-1 nach
- verlangsamt die Magenentleerung
- steigert das Sättigungsgefühl
- reduziert den Appetit
- senkt den Blutzuckerspiegel
- führt bei längerer Anwendung zu signifikantem Gewichtsverlust
2. Zulassung und Indikation
- Wegovy®: zugelassen zur Behandlung von Adipositas (BMI ≥ 30) oder Übergewicht (BMI ≥ 27) mit Begleiterkrankung
- Ozempic®: zugelassen zur Behandlung von Typ-2-Diabetes mellitus
3. Preisübersicht (Stand Juni 2025)
- Wegovy® 1,0 mg: ca. 290–330 € (nicht GKV-erstattungsfähig)
- Ozempic® 1,0 mg: ca. 130–150 € (GKV-erstattungsfähig bei Diabetes)
4. Hilfsstoffe im Vergleich
Wegovy® enthält:
- Wasser für Injektionszwecke
- Natriumchlorid
- Dodecylsulfat (Tensid)
- Trometamol (Tris) (Puffer)
- Essigsäure
- Natriumhydroxid
Ozempic® enthält:
- Wasser für Injektionszwecke
- Natriumchlorid
- Phenol (Konservierungsmittel)
- Propylenglycol (Lösungsvermittler)
- Salzsäure
- Natriumhydroxid
5. Wirkung der Zusatzstoffe
Dodecylsulfat (nur in Wegovy®):
- verhindert Aggregation des Peptids
- stabilisiert die Eiweißstruktur
- gut verträglich in geringer Dosis
Trometamol (nur in Wegovy®):
- stabilisiert den pH-Wert der Lösung
- vom Körper vollständig abbaubar
- sehr gute Verträglichkeit
Phenol (nur in Ozempic®):
- konservierend, aber reizend
- kann Schleimhautreizungen verursachen
- führt oft zu fauligem Aufstoßen
Propylenglycol (nur in Ozempic®):
- Lösungsvermittler
- verursacht häufig Blähungen, Übelkeit, Durchfall
6. Klinische Beobachtungen
- Ozempic®: vermehrt Nebenwirkungen wie Blähungen, fauliges Aufstoßen, Magenbeschwerden
- Wegovy®: insgesamt bessere Magenverträglichkeit bei vergleichbarem Wirkstoff
7. Warum ist Wegovy® oft besser verträglich?
- enthält keine Konservierungsstoffe wie Phenol
- setzt auf gut verträgliche Substanzen wie Dodecylsulfat und Trometamol
- viele Patient:innen berichten über weniger Magen-Darm-Nebenwirkungen
8. Erstattungsfähigkeit durch Krankenkassen
- Ozempic®: GKV übernimmt die Kosten bei medizinischer Indikation (Typ-2-Diabetes)
- Wegovy®: GKV übernimmt die Kosten nicht regulär (nur Einzelfallanträge möglich). Gerade die Unverträglichkeit von Ozempic® kann hier eine Rolle spielen. Besonders wichtig ist es, dass Patienten bei Unverträglichkeit von Ozempic® bei ihrer Krankenversicherung bzw. Krankenkasse die Kostenübernahme durch eine ärztliche Begründung des Arztes abklären lassen. Hintergrund ist, dass die Apotheke zunächst den vollen Preis vom Patienten verlangt, obwohl der Arzt ein Kassenrezept (e-Rezept) ausgestellt hat. In diesem Fall muss der Versicherte, das Rezept mit Beleg bei der Krankenkasse einreichen.
9. Ärztlicher Hinweis
- Wechsel nur nach Rücksprache mit Arzt
- Unterschiedliche so Zulassungen und Indikationen beachten
- Individuelle Verträglichkeit muss ärztlich bewertet werden
10. Fazit
- Beide Medikamente enthalten denselben Wirkstoff (Semaglutid)
- Ozempic® enthält reizendere Zusatzstoffe (Phenol, Propylenglycol)
- Wegovy® setzt auf verträglichere Stoffe (Trometamol, Dodecylsulfat)
- Wegovy wird oft besser vertragen, ist aber teurer und nicht GKV-erstattungsfähig
Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine medizinische Beratung. Besprechen Sie Therapiemöglichkeiten mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt.
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