Deutschlands Klimaschuld: Merz verharmlost – dabei stehen wir auf Platz 4 der globalen Emittenten!

Ein Beitrag von

Christian Stoecker.

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Hinweis für Friedrich Merz: Deutschland ist VERANTWORTLICH für die Klimakrise, weil wir unter den größten Emittenten (der verbrennungsbedingten Treibhausgase, die schon in der Atmosphäre SIND) auf PLATZ 4 liegen. Vor uns nur die USA, China, Russland. Alle viel größer.


Dieses “nur zwei Prozent der Emissionen”-Gerede ist, als ob Sie Ihren Nachbarn erklären, dass Sie jetzt auch gerade so gut noch ein paar weitere Jahre Ihren Müll in deren Garten kippen können, weil da doch schon so viel liegt – und davon davon ist auch schon sehr viel von Ihnen.

Es ist unsere PFLICHT, mehr zu tun, damit das Problem gelöst wird, zu dem wir selbst sehr viel beigetragen haben.
Diesen Beiträgen zur Klimakrise verdanken wir unseren Wohlstand. “Nur zwei Prozent” ist ein Bekenntnis zu Verantwortungslosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Unanständigkeit.

Kreuzfahrt-Scheinwelt entlarvt: AIDA zahlt oft nur 3 Euro pro Stunde – ohne Mindestlohn, ohne Sicherheit, ohne Würde!

Ein Beitrag von Werner Hoffmann

An Bord lernte ich eine Frau aus Sachsen kennen.
Ihr sächsischer Dialekt, ihr Schimpfen auf „die Ausländer“ und ihre pauschale Abwertung der aktuellen Bundesregierung ließen schnell den Eindruck entstehen, dass es sich um eine AfD-nahe Wählerin handelte.
Sie sagte Sätze wie: „Überall nur noch Ausländer! 99 % Ausländer, 1 % Deutsche!“ – selbst an Bord, sogar der Kapitän sei kein Deutscher mehr.

Ich entschied mich, das Gespräch nicht zu vertiefen – auch, um mir meinen Urlaub nicht verderben zu lassen. Aber in einem Punkt hatte die Frau durchaus recht:
Das Personal an Bord besteht fast ausschließlich aus ausländischen Arbeitskräften.

Was mich jedoch nachdenklich stimmte, war weniger die Zahl der Nationalitäten an Bord – sondern die Reaktion vieler deutscher Gäste auf diese Realität.
Gerade aus dem Osten Deutschlands waren viele Passagiere vertreten – der Ton war oft geprägt von Skepsis gegenüber Ausländern, Widerstand gegen Windkraft, Ablehnung von Elektroautos und pauschalem Regierungshass.

Umso interessanter war die Stille, die plötzlich eintrat, als auf einem Ausflug berichtet wurde, dass Norwegen rund 95 % seines Stroms aus erneuerbarer Energie bezieht – überwiegend aus Wasserkraft und Windkraftanlagen.
Oder dass fast alle neu zugelassenen Autos und LKWs in Norwegen elektrisch fahren.
Man konnte förmlich spüren, wie das Selbstbild vieler ins Wanken geriet. Dort, wo man erwartet hatte, als „Technologieführer Deutschland“ zu glänzen, wurde plötzlich klar: Andere Länder sind längst weiter – und zwar mit genau den Technologien, die hier so oft belächelt oder verteufelt werden.


⚓ Die bittere Wahrheit hinter dem Urlaubsversprechen

  • Es gilt italienisches Seearbeitsrecht, nicht deutsches Arbeitsrecht.
  • Verträge werden meist über ausländische Dienstleister (z. B. Sea Chefs) geschlossen.
  • Der deutsche Mindestlohn (12,82 €/h) findet keine Anwendung.
  • Sozialversicherungsrechte und Kündigungsschutz gelten an Bord nicht.
  • Schiffe gelten rechtlich als exterritorial – ein Graubereich der Globalisierung.

💶 Billiglöhne statt Wertschätzung: So sieht die Realität aus

  • Kellner: 1.200–1.500 US-Dollar
  • Küchenhilfen: 1.000–1.300 US-Dollar
  • Kabinenpersonal: 1.000–1.400 US-Dollar
  • Barkeeper: 1.400–1.800 US-Dollar
  • Ausflugsguides: 30–50 € pro Einsatz (freiberuflich)

Pro Stunde entspricht das häufig nur 2,65–4,40 €, bei 12–14 Stunden täglicher Arbeit, sieben Tage die Woche, über Monate hinweg. Urlaubsgeld? Weihnachtsgeld? Fehlanzeige.

📉 Fehlende soziale Absicherung: Kein Netz, kein Boden

  • Keine Krankenversicherung nach deutschem Standard
  • Keine Einzahlungen in die deutsche Rentenversicherung
  • Kein Anspruch auf deutsches Arbeitslosengeld (ALG I)
  • Kein Mutterschutz, keine Elternzeit, kein Kündigungsschutz
  • Unklare Regelungen bei Krankheit oder Unfällen

🧭 Guides & Animateure: Verantwortung, aber keine Rechte

  • Keine Festanstellung, meist freiberuflich oder über Drittagenten
  • Keine Lohnfortzahlung bei Ausfall
  • Keine Versicherung über den Arbeitgeber
  • Kein Urlaubsanspruch
  • Kein arbeitsrechtlicher Schutz bei Überlastung oder Fehlern

🇩🇪 Und deutsche Crewmitglieder? Im selben Boot

  • Kein Anspruch auf ALG I nach dem Einsatz
  • Keine Rentenpunkte trotz monatelanger Arbeit
  • Pflicht zur teuren Selbstversicherung nach Vertragsende
  • Keine Mitsprachemöglichkeit im Unternehmen
  • Keine gewerkschaftliche Vertretung oder Tarifbindung

🧨 Warum so viele Ausländer an Bord arbeiten

  • Geringere Lohnkosten
  • Kein Mindestlohn
  • Keine Renten- und Sozialabgaben
  • Geringerer gewerkschaftlicher Einfluss
  • Größere „Dankbarkeit“ wegen wirtschaftlicher Abhängigkeit

⚠️ Internationale Standards? Auf dem Papier!

  • Kein Mindestlohnstandard
  • Keine Durchsetzung nationaler Arbeitsrechte
  • Keine Pflicht zur Rentenversicherung
  • Schichtzeiten von bis zu 14 Stunden erlaubt
  • Kein effektiver Kündigungsschutz

📣 Forderungen an Politik & Gesellschaft

  • Mindestlohnpflicht für Personal auf Schiffen mit deutscher Zielgruppe
  • Sozialversicherungspflicht bei Sitz in Deutschland
  • Klare Haftung der Reedereien für Sozialabgaben
  • Kontrollrechte für Gewerkschaften auf See
  • Transparenzpflichten über Löhne und Arbeitsbedingungen

🔚 Schluss mit Wegsehen und Weghören

Die Frau, mit der ich sprach, sah nur, dass viele an Bord keine Deutschen mehr seien.
Sie hatte recht – aber nicht im Sinne von Ausgrenzung, sondern im Sinne von Ausbeutung.
Nicht die Herkunft der Menschen ist das Problem – sondern das System, das sie ausnutzt.

🚨 Es wird Zeit, dass diese Missstände aufgedeckt und abgeschafft werden.

#Arbeitsrechte #Kreuzfahrt #SozialeGerechtigkeit #AusbeutungStoppen #AIDA

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