Papst Leo XIV. gegen Trump: Ein moralischer Aufstand aus Rom

Ein Beitrag von Werner Hoffmann

Mit Papst Leo XIV. beginnt im Vatikan eine neue Ära – und sie dürfte Donald Trump und seine MAGA-Bewegung nicht erfreuen. Der erste US-amerikanische Pontifex, vormals Kardinal Robert Francis Prevost, steht für Mitgefühl, Klimaschutz, Menschenwürde und eine radikale Absage an Nationalismus und religiöse Instrumentalisierung. Genau das, was Trump ablehnt.

Schon als Kardinal verurteilte Leo XIV. öffentlich die Abschiebungspolitik der Trump-Administration. Er sprach sich gegen die Ausweisung des Pfarrers Kilmar Abrego Garcia aus und kritisierte lautstark das Bündnis Trumps mit autoritären Regimen wie jenem von Nayib Bukele. In Artikeln und Statements betonte er, dass Christen „die Einwanderer als ein Geschenk für unsere Nation sehen und den Fremden willkommen heißen“ sollten.

Beichtgeheimnis unter Beschuss: Ein Frontalangriff auf die Religionsfreiheit?

Mitten in dieser moralisch aufgeladenen Debatte kommt aus den USA ein neuer Schlag gegen die katholische Kirche: Ein umstrittenes Gesetz, das am 27. Juli in Kraft treten soll, hebt das jahrhundertealte Beichtgeheimnis auf. Priester könnten künftig gezwungen werden, Informationen über Missbrauchsfälle zu melden – auch wenn sie im Beichtstuhl erfahren wurden.

Die Erzdiözese Seattle und mehrere Bischöfe laufen Sturm: Das Gesetz verstoße nicht nur gegen kirchliches Dogma, sondern verletze auch verfassungsrechtlich garantierte Religionsfreiheit. Die Befürworter wiederum sehen darin einen notwendigen Schritt zum Schutz von Kindern.

Wie Newsweek berichtet, erwägt die Kirche sogar, Priester, die sich dem Gesetz beugen, zu exkommunizieren. Es ist ein kulturpolitischer Brandherd – und Papst Leo XIV. steht im Zentrum eines möglichen Showdowns zwischen Staat und Kirche.

Trump: Glückwünsche ohne Einsicht

Trump reagierte auf die Papstwahl mit einer floskelhaften Nachricht auf Truth Social, offenbar ohne Ahnung, wofür Leo XIV. steht.

Donald Trump – Hauptsache es wird so gemacht, wie Ich es will – Narzisst

Der finnische Journalist Juhani Nurmi fasst es brillant zusammen:

Trump gratulierte dem neuen Papst gerade, als würde er eine Mitgliedschaft im Mar-a-Lago-Club verteilen, ohne zu wissen, dass Papst Leo XIV. – ehemals Robert Prevost – die MAGA-Agenda bereits öffentlich gerügt hat. […] Derselbe Papst, den Trump gerade gefeiert hat, hat offen die Art von Grausamkeit angeprangert, auf der Trumps Regierung ihre Marke aufgebaut hat – Familien auseinander zu reißen, Flüchtlinge zu verbieten, die Armen zu dämonisieren. […] Trump sieht keinen Papst. Er sieht ein potenzielles Maskottchen. […] Aber die katholische Kirche ist nicht Trumps PR-Firma. Und ausgerechnet dieser Papst spielt das Spiel nicht mit.

Ein Papst als moralischer Kompass in dunklen Zeiten

Leo XIV. steht für alles, was Trump verachtet: globale Solidarität, Demut, ökologische Verantwortung, Schutz der Schwächsten. Seine Haltung ist ein Affront gegen die MAGA-Bewegung, die Migration dämonisiert, Armut als eigenes Versagen verachtet und mit nationalistischer Rhetorik auf Stimmenfang geht.

Sollte Trump – wie so oft – bald gegen den Papst austeilen, wird dies zum Symbolkampf: Auf der einen Seite der Hass, das Ressentiment, der Ego-Kult. Auf der anderen Seite Mitgefühl, Glaube, Würde.

„Ein Mann schwenkt eine Bibel. Der andere lebt es.“ – Juhani Nurmi

Der Papst hat seine Entscheidung getroffen. Jetzt liegt es an uns, zu zeigen, auf wessen Seite wir stehen.

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