Ein Beitrag von

Werner Hoffmann
Ist in Bierwurst auch Bier? Natürlich nicht. Aber das stört in Brüssel offenbar niemanden – solange auf der Packung kein „Veggie“ steht. Denn nach Ansicht einiger EU-Abgeordneter besteht angeblich Verwechslungsgefahr zwischen einer Tofuwurst und einer Rinderknacker.

Verbraucherschutz, nennen sie das. Oder, ehrlicher gesagt: Lobbyschutz. Während niemand auf die Idee käme, Bierwurst wegen „irreführender Namensgebung“ zu verbieten – obwohl sie nie einen Tropfen Bier gesehen hat –, soll die vegane Wurst künftig nicht mehr Wurst heißen dürfen.
Man stelle sich das mal vor: Bierwurst bleibt Bierwurst, auch wenn kein Bier drin ist. Aber Veggiewurst darf keine Wurst sein, obwohl sie aussieht wie eine Wurst, schmeckt wie eine Wurst und genauso verwendet wird. Offenbar traut man den Bürgerinnen und Bürgern nicht einmal zu, den Unterschied zwischen einem Sojapflänzchen und einem Schwein zu erkennen.

Die Bauernlobby klatscht Beifall, die Fleischindustrie öffnet den Champagner – oder war es doch Bierwurst? Und in den Hinterzimmern wird schon das nächste „Verbraucherschutzpaket“ geschnürt. Vielleicht folgt bald das Verbot von Erdnussbutter, weil keine Butter drin ist. Oder man verbietet Leberkäse, denn Leber sucht man da bekanntlich auch vergeblich.
Während der Planet brennt, diskutiert man in Brüssel darüber, welches Lebensmittel sich wie nennen darf. Vielleicht sollten wir beim nächsten Mal lieber fragen:
Ist in Politik eigentlich noch Vernunft?

Besonders bemerkenswert: Ausgerechnet die Abgeordneten der EVP-Fraktion – allen voran viele CDU- und CSU-Politiker – machen sich mit solchen Symboldebatten immer unglaubwürdiger. Statt Lösungen für echte Probleme zu liefern, beschäftigen sie sich mit Namen auf Wurstpackungen.
Wer glaubt, damit Wähler zurückzugewinnen, täuscht sich gewaltig. Solche Aktionen treiben viele eher in Richtung AfD – aus Frust über eine Politik, die sich in Nebensächlichkeiten verliert, während soziale und wirtschaftliche Sorgen ungelöst bleiben.
Eine Rückgewinnung von AfD-Wählerinnen und -Wählern gelingt so sicher nicht. Im Gegenteil: Sie stärkt den Eindruck, dass konservative Parteien in Brüssel wie in Berlin den Kontakt zur Lebensrealität längst verloren haben.
Und wer meint, die AfD würde es besser machen, irrt. Auch sie spielt dieses Spiel mit – und würde Veggie-Produkte am liebsten gleich ganz verbieten.
Bleibt also nur, diejenigen zu wählen, die nicht den Lobbys von
- Fleisch, Butter und Milch,
- Gas,
- Verbrennermotoren,
- und der fossilen Industrie
dienen – sondern der Vernunft.
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Ein Kommentar von

Ich finde es GUT, das die AfD-Fraktion im Europaparlament als EINZIGE deutsche Fraktion für das völlig lächerliche Verbot von Veggieschnitzel und co. gestimmt hat. Denn ab jetzt kann man das in jeder Diskussion bringen.
Kein AfDler kann sich jemals wieder über erfundene eingeschränkte Meinungsfreiheit und angebliche „linke Wortverbote“ beschweren.
Liebe AfD-Doppelmoralisten: Ihr seid ab jetzt die Witzfiguren die ERNSTHAFT das Sojaschnitzel verboten haben.
Und merke: Ob jemand tatsächlich für Meinungsfreiheit ist, zeigt sich erst wenn er oder sie an der Macht ist.
Siehe #Trump und Kimmel und co. Siehe #AfD und Sojaschnitzel.
Zitat von Jörn-Peter Boll
Alle für Doppelmoral
So, also auf diesen Post hab ich wirklich lange gewartet, denn der ist mein persönlicher Reichsparteitag. Wer schon länger hier dabei ist wird sich erinnern: Ich hab mich stets und konsequent gegen überzogene Wortcanceleien ausgesprochen. Da gabs hier so manchen Fight in den Kommentarspalten. Z.B. darüber ob man Schwarzfahren noch sagen darf, oder nicht.
ABER alleine für diesen Post hat sich das alles gelohnt. Denn ja, auch wenn es manchmal schmerzt und anstrengend ist: Ich versuche in meiner Moral stets logisch und geradeaus zu bleiben.
Das kann man von der AfD, oder wie ich sie ab jetzt nenne: „Alle für Doppelmoral“ absolut nicht behaupten.
Da eskalieren die Brüder jahrelang über jeden noch so leisen Versuch völlig belastete Worte aus dem Diskurs zu nehmen, faseln von einer DDR 2.0 von „Meinungsdiktatur“, „Gehirnwäsche“ und fühlen sich von einer „woken Meinungsmacht“ verfolgt, einfach nur weil z.B. irgendwer meint: „Ey Zigeunerschnitzel könnte Menschen verletzen, weil das Wort halt diskriminierend ist.“
Und kaum sind die Doppelmoralisten mal in der Machtposition ist ernsthaft eine der ersten erinnerbaren Aktionen von denen, dass sie so hundsgemein gefährliche Begriffe wie „Tofuwurst“, „Veggischnitzel“ oder „Sojaburger“ mit einer Rechtskonservativen Mehrheit aus dem Europaparlament heraus verbieten.
Kannste dir nicht ausdenken.
Und ich lehne mich aus dem Fenster: Durch Zigeunerschnitzel wurden mehr Menschen verletzt als durch Sojaburger und co.
Das ist im Kern wie so CSUler, die auf dem Oktoberfest nach 3 Maß Bier sturztrunken neue Verbote fürs Weed beschließen.
Das passt übrigens sehr gut, denn im Europaparlement haben tatsächlich die meisten deutschen Fraktionen größtenteils GEGEN dieses irrsinnige und irrsinnig lächerliche Verbot gestimmt, nur die Doppelmoralisten der AfD und der Söder-Wurst-Union waren natürlich dafür.
Und es stützt meine These: Ob jemand tatsächlich für Meinungsfreiheit ist, zeigt sich erst wenn er oder sie an der Macht ist.
Da haben wir jetzt von der AfD einen ersten Einblick bekommen.
Die Antwort ist selbstverständlich: NEIN! Genau wie bei Trump und co., die sich genauso jahrelang über angebliche Linke „Cancel-Culture“ echauffiert haben, aber kaum an der Macht sich wie Mafiabosse aufführen und canceln was das Zeug hält.
Insofern muss ich es so sagen: Ich finde es GUT, das die AfD-Fraktion für dieses völlig lächerliche Verbot gestimmt hat. Denn ab jetzt kann man das in jeder Diskussion bringen. Kein AfDler kann sich jemals wieder über erfundene eingeschränkte Meinungsfreiheit und angebliche Wortverbote beschweren.
Ihr wart noch nicht mal richtig an der Macht und habt schon tatsächliche Wortverbote beschlossen, ihr lächerlicher Haufen von Doppelmoralisten.
Und das ist etwas, was wirklich jede und jeder da draußen sehen und verstehen kann.
Danke für euer Abstimmungsverhalten!
Alle für Doppelmoral!
Nein Kommentar hierzu:
Daran ist zu erkennen, dass die AfD im europäischen Parlament mit der EVP gemeinsame Sache macht.
Die AfD ist nicht für Tierwohl, gegen vegane Wurst und steht auch für die gleiche Lobby in fast allen Bereichen, wie die CDU, CSU und auch FDP.
Nur im Bereich Russland würde die AfD am liebsten den Russen in Deutschland Willkommen heißen.
Für mich als Demokrat sind dies Abartigkeiten und gegen das Grundgesetz, wenn die Lobby das Diktat für das Volk jetzt wird.
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#Veggiewurst #EUParlament #Fleischlobby #Doppelmoral #Verbraucherschutz