Ein Beitrag von Werner Hoffmann
Wenn Trompeten erklingen, Fackeln flackern und Soldaten im Gleichschritt marschieren, wissen viele:
Es ist Zeit für den Großen Zapfenstreich – das wohl eindrucksvollste Zeremoniell der Bundeswehr.
Was für manche wie eine Szene aus einem Film wirkt, ist in Wahrheit ein jahrhundertealtes Ritual voller Symbolik, Würde und Geschichte.
Der Ursprung reicht bis ins 17. Jahrhundert:
Damals bedeutete der Zapfenstreich das abendliche Ende des Alkoholausschanks für Soldaten – signalisiert durch einen Trommelschlag und das „Verschließen“ des Zapfhahns am Fass.
Disziplin und Ordnung sollten gewahrt bleiben – ein Stück Militärkultur, das später zu einer großen Zeremonie heranwuchs.
1838 inszenierte Preußens König Friedrich Wilhelm III. erstmals den Großen Zapfenstreich als Staatsakt – mit Musik, Fackeln, militärischer Ehrerweisung.
Diese Form setzte sich durch und wurde später auch in demokratischen Zeiten übernommen.
Heute zeigt sich der Zapfenstreich als eine der wenigen militärischen Traditionen, die über Generationen hinweg überdauert haben.

Ob zur Verabschiedung eines Bundeskanzlers oder zum Gedenken an Gefallene – diese Feier hat Tiefe.
Gerade die Auswahl der Musikstücke durch die Ehrengäste macht jeden Zapfenstreich einzigartig.

So wählte etwa Angela Merkel das DDR-Lied „Du hast den Farbfilm vergessen“, was weltweit für Aufmerksamkeit sorgte. Emotion und Persönlichkeit gehören längst dazu.

Natürlich gibt es auch Diskussionen über die Form: Ist ein militärisches Ritual mit Gewehren und Fackeln noch zeitgemäß?
Doch viele sehen gerade darin eine Wertschätzung, einen Ausdruck von Anerkennung und Verantwortung gegenüber Geschichte und Demokratie.
Der Große Zapfenstreich erinnert uns daran, dass auch Rituale sich weiterentwickeln können – und dass Respekt vor Amt und Mensch auch durch Musik und Licht sichtbar werden darf.
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