In der Reihe „Religionen & Kirchen“ beleuchten wir die Haltung verschiedener Glaubensgemeinschaften zu den Herausforderungen unserer Zeit. Die Themen:
Corona & Impfung
Russischer Angriffskrieg
AfD und Rechtsextremismus
Flüchtlingshilfe & Integration
Umwelt- & Klimaschutz
Haltung zu Trump/USA2.0
Vielfalt und sexuelle Identität
1. Islam in Deutschland: Teil unserer Gesellschaft
Der Islam in Deutschland ist vielschichtig, friedlich und vielfältig. Muslime sind Ärzte, Lehrerinnen, Sozialarbeiter, Wissenschaftlerinnen, Unternehmer und Gemeindemitglieder – eingebunden in die demokratische Gesellschaft.
Wichtige Organisationen wie:
Zentralrat der Muslime (ZMD)
DITIB – Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion
Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland
Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland
Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland
…setzen sich öffentlich für Frieden, Respekt, Toleranz und Grundrechte ein.
2. Islam und Rechtsextremismus: Klare Abgrenzung zur AfD
Die AfD polemisiert regelmäßig gegen „den Islam“, diffamiert muslimisches Leben und unterstellt Muslimen pauschal „Integrationsunfähigkeit“.
„Und wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Der edelste von euch ist bei Allah der Gottesfürchtigste.“ (Koran, Sure 49, Vers 13)
Zentralrats-Vorsitzender Aiman Mazyek sagte: „Die AfD instrumentalisiert den Islam, um Hass zu säen. Sie ist keine bürgerliche Partei, sondern ein rechtsradikales Projekt.“
3. Islamische Ethik: Nächstenliebe, Hilfe für Schwache, Ablehnung von Gewalt
„Der Beste unter euch ist derjenige, der den Menschen am nützlichsten ist.“ (Hadith)
Diese Grundhaltung drückt sich in zahlreichen Hilfsaktionen aus: Moscheen bieten Suppenküchen, Notunterkünfte, Bildungsangebote – auch für Nicht-Muslime.
4. Flüchtlingshilfe ist religiöse Pflicht
„Und wenn einer der Götzendiener dich um Schutz bittet, so gewähre ihm Schutz …“ (Koran, Sure 9, Vers 6)
DITIB Moscheen boten Schlafplätze, Essen, Übersetzungshilfe – auch für christliche Ukrainer.
5. Der Islam und die Bewahrung der Schöpfung
„Und verursacht kein Unheil auf der Erde, nachdem dort Ordnung geschaffen worden ist.“ (Koran, Sure 7, Vers 56)
Muslimische Gemeinden setzen auf Müllvermeidung, Solarenergie, Umweltbildung. Die Muslimische Jugend Deutschlands hat eigene Klimaprogramme gestartet.
6. Islam und der Krieg in der Ukraine
„Wer einen Menschen tötet – so ist es, als hätte er die ganze Menschheit getötet. Und wer einem Menschen das Leben rettet – so ist es, als hätte er die ganze Menschheit gerettet.“ (Koran, Sure 5, Vers 32)
Muslimische Organisationen verurteilen den russischen Angriffskrieg und helfen Geflüchteten.
7. Umgang mit Corona: Verantwortung und Vernunft
Muslime richteten Impfzentren ein, unterstützten Aufklärung und Hygieneregeln. Gelehrte betonten, dass Impfen islamisch erlaubt und geboten ist.
8. Trump, USA2.0 und Machtkult
„O ihr Gläubigen! Seid standhaft für die Gerechtigkeit, selbst gegen euch selbst.“ (Koran, Sure 4, Vers 135)
Trump und autoritäre Bewegungen stehen im Widerspruch zum islamischen Ethos der Gerechtigkeit.
9. Stellung zu Vielfalt und Pluralismus
„Und zu Seinen Zeichen gehört … die Verschiedenheit eurer Sprachen und Farben.“ (Koran, Sure 30, Vers 22)
Muslime in Deutschland nehmen an interreligiösen Dialogen, Nachbarschaftsfesten und kommunaler Vielfalt aktiv teil. Die AfD stellt diese Vielfalt als Bedrohung dar.
10. Haltung zu LGBTQ+ im Islam
Traditionelle Lehren lehnen Homosexualität ab, aber es gibt Wandel: Liberale Gemeinden und LGBTQ+ Muslimgruppen fordern Akzeptanz.
„Und Wir haben die Kinder Adams geehrt.“ (Koran, Sure 17, Vers 70)
Gewalt oder Hass gegen queere Menschen wird klar abgelehnt. Die AfD hingegen hetzt gezielt gegen LGBTQ+.
Fazit: Islam ist Teil Deutschlands – die AfD nicht
Muslime in Deutschland sind Mitbürgerinnen, Nachbarn und Teil des Gemeinwesens. Ihre Werte – Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Schutz der Schwachen – stehen im krassen Gegensatz zur Politik der AfD.
Warum das Weltbild der Evangelischen Kirche unvereinbar mit der AfD ist. Ein Beitrag von Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören. –
Einführung
In der Reihe „Religionen & Kirchen“ werden auf diesem Blog die Haltungen verschiedener christlicher Kirchen zu zentralen gesellschaftlichen und politischen Fragen beleuchtet. Diesmal im Fokus: Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Mit über 19 Millionen Mitgliedern ist sie die zweitgrößte Religionsgemeinschaft Deutschlands.
Im Zentrum der evangelischen Theologie steht die persönliche Beziehung zu Gott, das Vertrauen in die Bibel, das Priestertum aller Gläubigen – und die Verantwortung für das Leben in der Welt. Genau diese Verantwortung bringt die EKD in gesellschaftspolitische Debatten ein – klar, kritisch und oft unbequem, besonders für rechte Kräfte wie die AfD.
1. Zur Geschichte und Struktur der EKD
Die Evangelische Kirche in Deutschland wurde 1948 als Zusammenschluss von 20 selbstständigen Landeskirchen gegründet. Sie ist keine hierarchisch zentrale Institution wie die römisch-katholische Kirche, sondern ein föderaler Bund von Kirchen.
Diese Struktur ermöglicht theologische Vielfalt – von konservativ bis progressiv – doch in ethischen Grundfragen gibt es oft eine klare gemeinsame Linie.
2. Die EKD und die AfD: Klare Abgrenzung statt Dialogverweigerung
Schon seit dem Einzug der AfD in den Bundestag warnt die EKD vor rechtsextremen Tendenzen. Führende Kirchenvertreter wie Heinrich Bedford-Strohm oder die Präses Anna-Nicole Heinrich betonen, dass die Inhalte und Rhetorik der AfD mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar sind.
Viele Kirchengemeinden verwehren AfD-Vertretern bewusst den Zugang zu kirchlichen Ämtern. Bedford-Strohm formulierte es so: „Nationalismus ist mit dem Christentum unvereinbar.“
Wer Menschen abwertet oder Flüchtlinge pauschal kriminalisiert, widerspricht der biblischen Botschaft radikal.
3. EKD und Flüchtlingshilfe: Nächstenliebe praktisch
Während rechte Kräfte hetzten, bauten evangelische Gemeinden Unterkünfte, organisierten Sprachkurse und begleiteten Schutzsuchende. Die Haltung der EKD ist klar: Der biblische Auftrag zur Nächstenliebe endet nicht an nationalen Grenzen.
4. Klimaschutz – Verantwortung für Gottes Schöpfung
Die EKD strebt Klimaneutralität bis 2035 an. Gemeinden installieren Solaranlagen, nutzen Wärmepumpen und thematisieren Umweltschutz in der Liturgie. „Bewahrung der Schöpfung“ ist ein zentraler Bestandteil evangelischer Ethik – im Kontrast zur klimapolitischen Leugnung und Verachtung der AfD.
5. EKD und Corona: Verantwortung statt Egoismus
Die Kirche rief zu Solidarität, Rücksichtnahme und zum Impfen auf. Kirchen wurden zu Testzentren, Seelsorge wurde digital organisiert. Querdenkern und Verschwörungsmythen erteilte die EKD eine klare Absage.
6. Die USA, Trump und „christlicher Nationalismus“
Die EKD beobachtet mit Sorge, wie christliche Rhetorik in den USA für autoritäre Politik missbraucht wird. Der Schulterschluss evangelikaler Gruppen mit Trump ist für viele EKD-Vertreter ein Beispiel für die Gefahr religiösen Machtmissbrauchs.
Ein Mitglied der Synode formulierte es treffend: „Wer das Evangelium zur Waffe macht, hat es nicht verstanden.“
7. Die Haltung zum Ukrainekrieg
Die EKD leistet umfangreiche Hilfe für ukrainische Geflüchtete, unterstützt Partnerkirchen und positioniert sich klar gegen Putins Angriffskrieg. Gleichzeitig kritisiert sie die Verharmlosung russischer Gewalt durch AfD-Vertreter.
8. EKD und Demokratie
Mit Kampagnen wie „Demokratie stärken“ ruft die Kirche zur aktiven Beteiligung an der Demokratie auf.
Sie organisiert Gedenkveranstaltungen, stärkt die Zivilgesellschaft und verteidigt die Menschenwürde als unantastbaren Wert.
9. Fazit: Glaube verpflichtet – gegen Hass, für Menschen
Die EKD mischt sich ein, wenn Menschenwürde, Gerechtigkeit und das Klima bedroht sind. Die AfD steht für Ausgrenzung, Nationalismus und Wissenschaftsfeindlichkeit – damit ist sie mit dem evangelischen Glauben unvereinbar.
Evangelischer Glaube und rechtsextreme Ideologie – das passt nicht zusammen.
Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören. –
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In der Reihe „Religionen & Kirchen“ erscheinen hier Artikel über die Haltung religiöser Gemeinschaften zu gesellschaftlich und politisch brisanten Themen. Der vorliegende Beitrag widmet sich der römisch-katholischen Kirche und ihrer klaren Abgrenzung gegenüber Rechtsextremismus, rassistischer Hetze, autoritärem Nationalismus sowie politischer Instrumentalisierung von Religion.
Corona und Wissenschaftsfeindlichkeit
Impfung und Solidarität
Russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine
AfD und Rechtsextremismus
USA2.0 – Trumpismus, autoritäre Ideologie und katholische Abgrenzung
Klimawandel, Umweltethik und soziale Verantwortung
Die katholische Kirche: Weltkirche mit ethischem Fundament
Die römisch-katholische Kirche ist die größte christliche Glaubensgemeinschaft weltweit – mit etwa 1,3 Milliarden Mitgliedern.
Ihr Zentrum liegt in Rom, mit dem Papst als Oberhaupt, aber sie ist in allen Kontinenten gesellschaftlich aktiv.
Als moralisch-ethische Instanz in vielen Ländern erhebt sie regelmäßig ihre Stimme zu politischen und sozialen Fragen.
Unvereinbarkeit mit rechtsextremer Politik
Zahlreiche Bischöfe und katholische Organisationen haben sich deutlich gegen die AfD positioniert.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sagte etwa 2023 klar: „Die AfD ist mit der katholischen Soziallehre unvereinbar.“
Die katholische Kirche tritt ein für Menschenwürde, Nächstenliebe, Vielfalt und den Schutz der Schwachen.
Die AfD hingegen verbreitet laut Verfassungsschutz rassistische, völkisch-nationalistische und demokratiefeindliche Inhalte. Zwischen beiden Weltanschauungen klafft ein fundamentaler Gegensatz.
Flucht, Migration und Menschenrechte
Papst Franziskus hat sich immer wieder eindringlich für Geflüchtete ausgesprochen.
Die katholische Soziallehre sieht den Menschen in seiner Würde als unantastbar – unabhängig von Herkunft, Religion oder Hautfarbe.
Die zahlreichen Caritas-Einrichtungen weltweit helfen Geflüchteten und Migranten mit konkreter Unterstützung.
Wörtlich sagte Papst Franziskus: „Wer Mauern baut, wird zum Gefangenen seiner selbst.“ Und: „Es ist eine Pflicht der Menschlichkeit, Migranten aufzunehmen.“
Das steht in diametralem Gegensatz zu AfD-Positionen, die Migration fast ausschließlich als Bedrohung darstellen.
Corona, Impfgegner und Wissenschaftsfeindlichkeit
Die katholische Kirche – einschließlich Papst Franziskus – hat Impfungen gegen COVID-19 befürwortet.
Der Papst selbst sprach von einem „Akt der Nächstenliebe“. Auch viele Bistümer unterstützten öffentlich wissenschaftsbasierte Schutzmaßnahmen und setzten sich gegen Verschwörungstheorien zur Wehr.
Die Nähe der AfD zur Querdenkerbewegung steht dem entgegen.
Russischer Angriffskrieg: Für Frieden, aber gegen Gleichgültigkeit
Papst Franziskus und viele katholische Würdenträger fordern einen gerechten Frieden – und sehen die Ukraine als Opfer eines völkerrechtswidrigen Angriffskriegs.
Die vatikanische Diplomatie bemüht sich um Dialog, doch die Kirche benennt klar das Leid der Zivilbevölkerung.
Während AfD-Vertreter immer wieder Verständnis für Russland signalisieren und sich gegen Waffenlieferungen stellen, ruft die katholische Kirche zu Verantwortung und Mitgefühl auf.
Abgrenzung zu Trumpismus und Machtkult
Die katholische Kirche war nie einheitlich in ihrer Haltung zu Donald Trump – jedoch zeigte der Vatikan wiederholt Distanz zu dessen Rhetorik, Menschenbild und Umgang mit Schwächeren.
Besonders unter Papst Franziskus grenzt sich die katholische Kirche von populistischen Bewegungen ab, die auf Abgrenzung, Macht und Nationalismus setzen.
AfD und Trumpismus teilen vielfach autoritäre Ideale und eine politische Rhetorik, die mit christlicher Demut unvereinbar ist.
Umweltschutz und Klimakrise: „Laudato Si“ als Mahnmal
In seiner bahnbrechenden Umweltenzyklika Laudato Si‘ ruft Papst Franziskus zu einem ökologischen Wandel auf.
Klimaschutz sei keine „optionale Aufgabe“, sondern eine zentrale moralische Verpflichtung.
Die Kirche fordert eine Abkehr von fossilen Energien und einen Umbau der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit.
AfD-Vertreter leugnen den menschengemachten Klimawandel oder relativieren ihn regelmäßig. Auch dies steht im krassen Gegensatz zur Lehre der katholischen Kirche.
Fazit: Christentum heißt Nächstenliebe – nicht Ausgrenzung
Die katholische Kirche ist nicht unfehlbar und war nicht immer auf der Seite der Gerechtigkeit. Doch in der heutigen Zeit zeigt sie klare Kante gegen Hass, Spaltung und autoritären Populismus. Der christliche Glaube – ob katholisch, evangelisch oder freikirchlich – ist in seinem Kern eine Absage an jede Form von Menschenverachtung. Wer Nächstenliebe predigt, kann nicht AfD wählen. Wer an christliche Werte glaubt, kann nicht rechtsextreme Politik unterstützen.
Auch der neue Papst – Leo XIV. wird zwar teilweise eigene Akzente setzen, allerdings nicht in den Bereichen AfD, Trump, Bekämpfung des menschengemachten Klimawandel.
Die Einstellung gegenüber JD Vance hatte der neue Papst bereits vor seiner Einführung bekannt gemacht:
Deutsche Übersetzung: JD Vance irrt sich: Jesus fordert uns nicht dazu auf, unsere Liebe zu anderen zu bewerten.
Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören. –
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Am 8. Mai 2025 hat das Konklave den 69-jährigen Kardinal Robert Francis Prevost zum neuen Papst gewählt.
Er nahm den Namen Leo XIV. an und ist damit nicht nur der erste US-Amerikaner, sondern auch der erste Augustiner seit über einem Jahrhundert auf dem Stuhl Petri. Seine Wahl gilt als historisch – und zugleich als umstritten.
Herkunft und Ausbildung
Prevost wurde am 14. September 1955 in Chicago, Illinois geboren. Er trat dem Augustinerorden bei, studierte Mathematik an der Villanova University und Theologie an der Catholic Theological Union.
An der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin in Rom wurde er zum Doktor des Kirchenrechts promoviert.
Missionar in Peru und Ordensoberer
Ab 1985 war Prevost in Peru als Dozent, Gerichtsvikar und Pfarrer tätig. 1999 wurde er Provinzial in Chicago, 2001 Generalprior des Augustinerordens weltweit. In dieser Rolle setzte er sich für Reformen ein, wurde aber auch für autoritäre Führungsstrukturen kritisiert.
Aufstieg im Vatikan
2014 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Chiclayo. 2023 wurde er Präfekt der Bischofskongregation in Rom und damit einer der einflussreichsten Männer im Vatikan.
Theologische Ausrichtung
Leo XIV. steht für soziale Anliegen, eine Öffnung gegenüber Randgruppen und ökologisches Engagement. Doch bei zentralen Lehrfragen bleibt er traditionsverbunden. Die Weihe von Frauen und die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare lehnt er ab.
Der neue Papst hat neben der amerikanischen Staatsbürgerschaft auch noch die Staatsbürgerschaft von Peru.
Kritik und Kontroversen
Als Präfekt der Bischofskongregation wurde er für die Auswahl konservativer Bischöfe und mangelnde Transparenz kritisiert. Seine Nähe zu Papst Franziskus und seine amerikanische Herkunft sorgen in Teilen der Kirche für Skepsis.
Ausblick
Leo XIV. übernimmt eine krisengeschüttelte Kirche. Ob er sie einen kann oder an innerkirchlichen Gräben scheitert, bleibt abzuwarten.
Seine Wahl ist ein Kompromiss – und zugleich ein Signal der Einheit. Prevost vereint amerikanische Herkunft, lateinamerikanische Prägung und römische Führungserfahrung. Damit wurde er zum Konsenskandidaten eines Kardinalskollegiums, das kulturelle wie kirchenpolitische Gegensätze zu überwinden hatte.
Er gilt als gemäßigter Reformer, ohne dabei Glaubenssätze aufzugeben. Besonders deutlich zeigt sich seine Haltung in Umweltfragen:
Prevost hat sich wie Franziskus wiederholt für entschiedenes Handeln gegen den Klimawandel ausgesprochen.
Viele beschreiben ihn als überzeugten Befürworter der Synode: Immer wieder hat er betont, dass die Kirche transparenter und offener für die Stimmen der Gläubigen sein müsse. Hierzu gehöre auch die Rolle der Laien zu stärken und den Stil kirchlicher Leitung zu verändern, etwa durch mehr Hinhören und weniger Hierarchie.
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Wie steht der neue Papst zu den Republikanern, insbesondere zu JD Vance?
Übersetzung:
JD Vance liegt falsch: Jesus fordert uns nicht auf, unsere Liebe zu anderen zu bewerten oder zu ordnen.
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Die katholische Kirche als Institution äußert sich selten explizit parteipolitisch – weder in den USA noch anderswo. Dennoch lässt sich ihre Haltung zu Donald Trump und den Republikanern anhand offizieller Verlautbarungen, Papstäußerungen und kirchlicher Organisationen einordnen:
Vatikan und Papst Franziskus: eher kritisch
Papst Franziskus hat sich wiederholt kritisch über Populismus, Nationalismus, Mauerbau und Umweltzerstörung geäußert – alles Themen, mit denen Trump assoziiert wird. Zur Migrationspolitik Trumps (z. B. Trennung von Familien an der Grenze) sagte Franziskus: „Wer Mauern baut und keine Brücken, ist nicht christlich.“ Auch in Bezug auf Klimawandel und Umweltschutz steht der Papst in offenem Widerspruch zu Trumps Politik, z. B. dem Ausstieg aus dem Pariser Abkommen.
2. US-amerikanische Bischofskonferenz: gemischt, oft konservativ
Die US-Bischofskonferenz (USCCB) ist in sozialen Fragen (z. B. Migration, Armut) oft progressiver, in Fragen wie Abtreibung und gleichgeschlechtliche Ehe aber traditionell-konservativ. Viele Bischöfe kritisierten Trumps rhetorische Spaltung und seine Politik gegenüber Migranten. Gleichzeitig gab es wohlwollende Stimmen, da Trump z. B. Richter mit konservativer Ausrichtung ernannte und gegen Abtreibung Position bezog.
3. Katholische Basis in den USA: gespalten
Viele weiße Katholiken stimmten 2016 und 2020 mehrheitlich für Trump. Latino-Katholiken hingegen tendierten eher zu den Demokraten, vor allem wegen Trumps Haltung zu Einwanderung und sozialer Gerechtigkeit.
Fazit
Die offizielle katholische Kirche (v. a. der Vatikan) steht Trump und den Republikanern eher kritisch gegenüber – insbesondere aufgrund von Unmenschlichkeit gegenüber Migranten, Umweltvergehen, Spaltung der Gesellschaft und mangelnder Solidarität.
Die US-amerikanische Kirche ist intern gespalten: Konservative Kräfte sympathisieren mit Trumps „werteorientierter“ Politik, progressive Stimmen kritisieren seine Menschenverachtung.
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Liste der Päpste der letzten 200 Jahre mit ihrem Alter bei der Ernennung:
Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören. –
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Die Wahl eines neuen Papstes ist kein frommer Akt der Einigkeit – es ist ein zähes Ringen um Macht, Einfluss und geopolitische Interessen.
Wer glaubt, der Heilige Geist allein leite die Wahl, hat die letzten 300 Jahre Kirchengeschichte übersehen.
Ein Blick auf 25 Papstwahlen seit 1680 offenbart:
Kardinäle stritten oft wochen- oder gar monatelang über den nächsten Pontifex.
Das Konklave von 1740 dauerte ganze 181 Tage, bevor Benedikt XIV gewählt wurde.
Konklaves von 1740
Hinter den Kulissen agierten Machtblöcke: Frankreich, Österreich und Spanien versuchten, „ihre“ Kandidaten durchzusetzen – teilweise mit Vetorechten.
Über Jahrhunderte galt: Nur ein Italiener darf Papst werden. Von 1689 bis 1978 kamen ausnahmslos alle Päpste aus Italien.
Erst mit Johannes Paul II (1978) durchbrach ein Pole die italienische Vorherrschaft. Ihm folgte 2005 Benedikt XVI aus Deutschland und 2013 schließlich der Argentinier Franziskus – der erste Papst aus Südamerika.
Die Moderne brachte Tempo:
Seit dem 20. Jahrhundert dauern Konklaven meist nur noch 2 bis 5 Tage. Klare Regularien, begrenzte Wählerzahlen und weltweite mediale Aufmerksamkeit beschleunigen den Prozess.
Doch Macht, Taktik und Tradition spielen weiterhin eine zentrale Rolle. Das letzte Wort hat vielleicht der Heilige Geist – aber viele reden mit.
Insoweit ist die Wahl des Papstes inzwischen eine demokratische Wahl.
Rückblick bei der Papstwahl:
Die Wahl des Papstes ausschließlich durch Kardinäle hat sich ab dem 11. Jahrhundert etabliert, insbesondere seit der Papstwahlreform von 1059 durch Papst Nikolaus II..
Davor – und auch noch lange danach – war die Papstwahl oft durch weltliche Mächte, insbesondere Kaiser, Könige und römische Adelsfamilien, stark beeinflusst.
Die wichtigsten Etappen:
Vor 1059: Päpste wurden oft durch Akklamation, durch den römischen Klerus, das Volk oder auf Druck durch Adelsfamilien (z. B. die Theophylakten) bestimmt.
Auch byzantinische oder später fränkische Kaiser hatten Mitspracherecht.
1059 – Dekret In Nomine Domini: Papst Nikolaus II. legte fest, dass künftig nur die Kardinalbischöfe das Recht haben, den Papst zu wählen – später wurde das auf das gesamte Kardinalskollegium ausgeweitet.
Dies war der Beginn des modernen Konklaves. 11.–14. Jahrhundert:
Obwohl die Wahl formal bei den Kardinälen lag, übten Kaiser (z. B. Heinrich IV., Friedrich Barbarossa) und mächtige Familien weiterhin großen Einfluss aus – teilweise durch Erpressung, Gewalt oder Geldzahlungen (Simonie).
15.–17. Jahrhundert:
Mächte wie Frankreich, Spanien und das Heilige Römische Reich übten teils über ein offizielles Veto-Recht („exklusives Veto“) direkten Einfluss auf die Wahl aus.
Dieses Recht wurde faktisch bis ins 20. Jahrhundert hinein genutzt (zuletzt 1903 durch Österreich gegen Kardinal Rampolla).
1903 – Ende des Vetorechts:
Papst Pius X. erklärte das Veto endgültig für unzulässig.
Seitdem gelten Papstwahlen als formell frei von weltlicher Einflussnahme, auch wenn politische Überlegungen im Kardinalskollegium sicher nicht verschwunden sind.
Fazit:
Vor 1059 war die Papstwahl faktisch offen für Einfluss durch weltliche Mächte. Ab 1059 waren offiziell nur Kardinäle zuständig – doch bis ins frühe 20. Jahrhundert wurde inoffiziell weiter durch Kaiser, Könige und Machtpolitik Einfluss genommen.
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Diese Karte zeigt die Herkunftsländer der letzten vier Päpste: Italien: Papst Johannes Paul I. (1978) Polen: Papst Johannes Paul II. (1978–2005) Deutschland: Papst Benedikt XVI. (2005–2013) Argentinien: Papst Franziskus (2013–2025)
Wie lange dauern die Wahlen?
Liste der katholischen Papstwahlen ab dem Jahr 1680, jeweils eine Zeile pro Wahljahr:
Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören. –
Die AfD ist offiziell eine rechtsextreme Partei – und dennoch in der ARD zur besten Sendezeit. Was läuft da schief?
Die Bundesrepublik steht vor einer neuen Realität:
Die Alternative für Deutschland (AfD) wurde vom Bundesamt für Verfassungsschutz und mehreren Landesverfassungsschutzämtern – zuletzt Brandenburg – offiziell als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Diese Einschätzung basiert auf umfassenden Beobachtungen und Bewertungen, wonach die AfD aktiv gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung arbeitet.
Diese klare Einstufung durch staatliche Organe erfordert eine Neuausrichtung der Berichterstattung in den Medien.
Der Deutsche Journalistenverband (DJV) fordert zu Recht eine Anpassung des Umgangs mit der Partei,
die Grünen verlangen Konsequenzen,
und auch viele Demokratinnen und Demokraten in Politik und Zivilgesellschaft stellen die mediale Präsenz der AfD infrage.
Darf eine rechtsextreme Partei weiterhin öffentlich auftreten?
Solange kein Parteiverbot vorliegt, dürfen Medien über die AfD berichten.
Aber:
Eine gleichberechtigte Darstellung in Talkshows und Nachrichtensendungen – so, als handle es sich um eine normale demokratische Partei – ist nicht mehr vertretbar.
Die AfD nutzt solche Plattformen systematisch zur Verbreitung von Lügen, Hass und zur Normalisierung extremistischen Gedankenguts.
Vorschlag für den Umgang mit der AfD in den Medien
Keine Gleichbehandlung mehr: Jede Einladung muss gekennzeichnet sein: „Diese Partei ist vom Bundesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.“
Live-Faktencheck durch KI: Aussagen werden in Echtzeit geprüft. Hinweise wie „Wird überprüft“ oder „Irreführend“ werden eingeblendet.
Faktenblock am Ende jeder Sendung: Die letzten 10–15 Minuten entlarven nachweisliche Falschbehauptungen – auch von anderen Parteien.
Keine AfD in Standard-Formaten: Nur noch Auftritte in Formaten mit Fokus auf Extremismusbekämpfung, nicht bei allgemeinen Debatten.
Verfassungsrechtliche Einordnung: Einblendung: „Einstufung als gesichert rechtsextremistisch durch das Bundesamt für Verfassungsschutz.“
Zivilgesellschaft einbinden: Vertreter von Minderheiten, Wissenschaft und Demokratieinitiativen müssen gehört werden.
Transparenz über Redezeit: Öffentlich-rechtliche Sender veröffentlichen Redezeit-Verteilungen jährlich.
Verbot rechter Kampfbegriffe ohne Kontext: Begriffe wie „Remigration“ dürfen nur mit Einordnung verwendet werden.
Pflichttext bei jeder Ausstrahlung – auch online: Jeder TV- oder Onlineauftritt muss dauerhaft folgenden Hinweis zeigen:
„Die AfD ist eine vom Bundesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Partei.“
Dieser Hinweis muss auch bei Weiterverbreitung (z. B. auf YouTube) technisch eingebunden und nicht entfernbar sein.
bei publizierten Meinungsumfragen müssen zukünftig Pflichtangaben gemacht werden und entsprechende Kontrollmaßnahmen durchgeführt werden. Zu dem Pflichtangaben gehört beispielsweise, wie viele Teilnehmer haben angerufen oder bei einer Umfrage mitgemacht. Ebenso darf es nicht möglich sein, dass so genannte mehrfach an Umfragen teilnehmen können.
Nachfolgend dokumentieren wir den vollständigen Artikel des Tagesspiegels vom 7. Mai 2025:
Aus Wahlrunden oder Talkshows – Grüne fordern AfD-Ausschluss bei ARD und ZDF, Sender sehen die Lage anders Von Felix Hackenbruch, Tagesspiegel
Zitat:
Aus Wahlrunden oder Talkshows
Grüne fordern AfD-Ausschluss bei ARD und ZDF, Sender sehen die Lage anders
In Wahlrunden oder Talkshows wurden immer wieder auch AfD-Vertreter eingeladen. Eine gesichert rechtsextreme Partei dürfe aber nicht normalisiert werden, heißt es nun.
Nur wenige Stunden nachdem der Verfassungsschutz die AfD bundesweit als gesichert rechtsextremistisch eingestuft hat, ist deren Parteivorsitzender schon wieder auf Sendung. Im ARD-„Brennpunkt“ darf AfD-Chef Tino Chrupalla direkt nach Bundesinnenministerin Nancy Faeser sprechen. Mehrere Minuten dauert das kontroverse Gespräch, in dem Chrupalla seine Partei wiederholt in die Opferrolle schiebt.
Es ist längst keine Seltenheit mehr, dass Politikerinnen und Politiker der AfD auf prominenten Sendeplätzen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk auftauchen. In Nachrichtensendungen wird ihre Kritik an der Regierung ausgestrahlt, in Wahlrunden wurden die Rechten eingeladen, auch in Talkshows sitzen AfD-Vertreter regelmäßig.
„Spätestens jetzt muss klar sein: Redaktionen müssen ihre Berichterstattung über die Partei anpassen“
Mit der Höherstufung des Verfassungsschutzes müsse das ein Ende haben, fordert der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes (DJV), Mike Beuster. „Spätestens jetzt muss klar sein: Redaktionen müssen ihre Berichterstattung über die Partei anpassen“, sagte Beuster dem Tagesspiegel.
Zwar müsse über die AfD berichtet werden, dabei müsse aber deutlich werden, dass es sich nicht um eine normale demokratische Partei handle.
Falschaussagen und Halbwahrheiten dürfen nicht unwidersprochen in den medialen Raum gestellt werden“ Der DJV-Vorsitzende Mike Beuster forderte neue journalistische Formate für den Umgang mit der AfD.
„Positionen, Haltungen, Äußerungen dürfen nicht einfach unkommentiert neben die anderer Parteien gestellt werden“, findet Beuster. Es gehöre zur Arbeitsweise der AfD, mit Desinformation, Hass, Hetze, Häme und Angriffen den demokratischen Diskurs zu vergiften.
Trotzdem fordert Beuster kein generelles AfD-Verbot in Talkshows. Vielmehr brauche es gut ausgebildete Journalisten und neue Formate, um der AfD-Propaganda keinen Raum zu geben: „Falschaussagen und Halbwahrheiten dürfen nicht unwidersprochen in den medialen Raum gestellt werden“, sagt Beuster.
Grüne fordern Konsequenzen
Auch aus der Politik kommen Forderungen an die Sender: „ARD und ZDF haben während des Wahlkampfes häufig nicht mehr den Versuch unternommen, einen Unterschied zwischen rechtsextremen Feinden unserer Verfassung und den demokratischen Kandidaten zu machen“, sagt etwa der stellvertretende Fraktionschef der Grünen, Andreas Audretsch, dem Tagesspiegel.
Er war Wahlkampfmanager der Grünen und stört sich daran, dass AfD-Kandidatin Alice Weidel immer wieder ihre Remigrations-Pläne „ausbuchstabieren“ durfte.
Die Einstufung des Verfassungsschutzes müsse nun Folgen haben, findet Audretsch: „Das sollte dem Weg der Normalisierung endlich ein Ende setzen und Anlass sein für eine kritische Reflexion, auch in den Redaktionen. Eine Gleichbehandlung darf es nicht geben.“
AfD-Politiker bekamen 2,6 Prozent der Einladungen
Ganz gleich scheinen ARD und ZDF die AfD jedoch schon jetzt nicht zu behandeln. Laut einer Statista-Erhebung, die sich mit den Talkshows „Caren Miosga“, „Hart aber fair“, „Maischberger“, „Maybrit Illner“ und „Markus Lanz“ beschäftigt, machten AfD-Politiker 2024 nur 2,6 Prozent aller Einladungen aus. Zum Vergleich: Mehr als 31 Prozent der Gäste waren im vergangenen Jahr Vertreter der Union.
Helge Lindh, Kultur- und Medienpolitiker der SPD, will die Sender aus einem anderen Grund nicht in die Pflicht nehmen: „Der Bundespolitik steht es nicht zu, den staatsfernen öffentlich-rechtlichen Medien wie ARD und ZDF Vorgaben zu machen, wie sie ihre journalistische Arbeit zu leisten haben. Ihre Unabhängigkeit ist unhintergehbar“, sagte er dem Tagesspiegel.
Bei der ARD will man weiter über die AfD berichten
Obwohl ARD und ZDF über die AfD berichten müssten, sieht auch Lindh einen Auftrag für die Sender. So müsse die Einstufung des Verfassungsschutzes Gegenstand der Berichterstattung sein. „Die Einstufung ist ohne Zweifel auch ein Auftrag zur Sensibilisierung und ein Denkanstoß, dass aus fachlichen und inhaltlichen Gründen eine ‚Normalisierung‘ der AfD nicht geboten ist.“
Bei der ARD will man weiter über die AfD berichten: „Da kein Parteiverbot vorliegt, wird sie weiterhin im Rahmen der politischen Berichterstattung berücksichtigt“, sagte eine Sprecherin auf Tagesspiegel-Anfrage. Einladungen in Talkshows würden die Redaktionen „eigenständig und im jeweiligen Einzelfall“ entscheiden. Man werde in der politischen Berichterstattung jedoch darauf hinweisen, dass die AfD nun als gesichert rechtsextremistisch eingestuft gelte, so die Sprecherin.
Ähnlich äußert sich ein ZDF-Sprecher: „Das ZDF hat die Einstufung der AfD durch das Bundesamt für Verfassungsschutz zur Kenntnis genommen“, sagte er dem Tagesspiegel. Eine kritische Auseinandersetzung mit der AfD sei daher weiterhin geboten.
„Dennoch prüfen die ZDF-Redaktionen im Rahmen der publizistischen Verantwortung fortlaufend, in welcher Form Vertreterinnen und Vertreter der AfD im Programm zu Wort kommen.“
„Die alte Welt liegt im Sterben, die neue ist noch nicht da: Es ist die Zeit der Monster.“
– Antonio Gramsci
Elon Musk ist ein solches Monster.
In Memphis baut seine Firma xAI derzeit den Supercomputer „Colossus“ – ein Projekt, das ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt durchgezogen wird.
35 Methan-Gasturbinen, ohne gültige Genehmigungen, verpesten dort die Luft – mitten in Wohngebieten, die überwiegend von Schwarzen Menschen bewohnt sind. Diese Communities leiden bereits unter jahrzehntelanger Umweltverschmutzung – jetzt wird alles noch schlimmer.
Stickoxide, Formaldehyd, Krebsgefahr – das alles für die Rechenleistung eines Supercomputers, der der Menschheit angeblich dienen soll.
Doch in Wahrheit ist es das brutale Gesicht eines entfesselten Tech-Kapitalismus: Musk stellt Profit über Menschenleben. Die lokale Bevölkerung trägt die Last – gesundheitlich, sozial, wirtschaftlich. Niemand wurde gefragt. Keine Rücksicht. Keine Verantwortung. Nur Gier.
Das ist das genaue Gegenteil dessen, was eine regenerative Wirtschaft ausmacht. Dort zählen Kooperation statt Ausbeutung, Gesundheit statt Verschmutzung, Nachhaltigkeit statt Gigantomanie.
Es ist Zeit, sich von den Monstern der alten Welt zu verabschieden – und endlich eine lebensfördernde Wirtschaftsweise zu gestalten. Eine, die nicht die Schwächsten opfert, um die Reichsten noch mächtiger zu machen.
In der Reihe „Religionen & Kirchen“ erscheinen in den kommenden Wochen verschiedene Artikel, die die Haltung einzelner Glaubensgemeinschaften zu gesellschaftlich relevanten Themen beleuchten.
Aktuell stehen dabei folgende Themen im Fokus: – Corona – Impfungen – Der russische Angriffskrieg – AfD und Extremismus – USA2.0 – Donald Trump – Klimawandel und Umweltschutz
In diesem Artikel wird die Sicht der Neuapostolischen Kirche (NAK) erläutert
Die Neuapostolische Kirche (NAK) zählt zu den christlichen Freikirchen mit einer globalen Präsenz und einem starken sozialen Gewissen.
Sie äußert sich selten direkt zu politischen Parteien – und doch wird in ihrer Lehre, ihrer Haltung zu Menschenwürde, Vielfalt und Verantwortung deutlich:
Das Weltbild dieser Kirche steht in fundamentalem Gegensatz zu Ideologien von Abgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und rechter Hetze, wie sie mit der AfD in Verbindung gebracht werden.
Dieser Artikel beleuchtet die Positionen der NAK zu gesellschaftlichen Fragen wie Corona, Migration und interreligiösem Zusammenleben – und warum Rechtsextremismus und Christentum in ihrer Auslegung unvereinbar sind.
NAK Pforzheim
Die Haltung der Neuapostolischen Kirche zu Corona und Impfung
Während der Corona-Pandemie übernahm die NAK eine verantwortungsbewusste Rolle.
Gottesdienste wurden unterbrochen oder digital abgehalten, Hygienekonzepte eingeführt.
Die Kirche rief ihre Mitglieder zur Solidarität auf – und zur Impfung.
Stammapostel Jean-Luc Schneider ließ sich öffentlich impfen und bezeichnete das Impfen als „Zeichen der Nächstenliebe“.
Die Kirche sprach sich gegen Verschwörungsmythen aus und für die Orientierung an wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Es ging nicht um Gehorsam gegenüber dem Staat, sondern um Schutz des Nächsten – ein zutiefst christliches Motiv.
Corona-Impfaktion in einer Hamburger Kirche
Migration, Flüchtlinge und interreligiöses Zusammenleben
Die Neuapostolische Kirche unterscheidet nicht nach Herkunft oder Religion.
Sie sieht in jedem Menschen ein Geschöpf Gottes, gleich an Würde und Wert.
In ihrer karitativen Arbeit – etwa durch NAK-karitativ – unterstützt sie Flüchtlinge und Migranten weltweit,
ob christlich oder muslimisch.
Mitgliedern wird geraten, Menschen in Not offen, respektvoll und helfend zu begegnen.
Muslimische Geflüchtete werden weder ausgeschlossen noch missionarisch bedrängt, sondern als Mitmenschen angenommen.
Hass, Vorurteile oder Ausgrenzung sind mit der Lehre der Kirche nicht vereinbar.
Hilfsprojekt für Flüchtlinge im Geriatriezentrum Hamburg
Klare Werte statt Parteipolitik
Offiziell bleibt die Neuapostolische Kirche politisch neutral.
Sie gibt keine Wahlempfehlungen ab und mischt sich nicht in Parteipolitik ein.
Doch diese Neutralität bedeutet keine Beliebigkeit.
Die NAK vertritt konsequent Werte wie Frieden, Gerechtigkeit, Toleranz und Nächstenliebe.
Diese Werte stehen diametral entgegen zu zentralen Positionen der AfD:
Nationalismus, Diskriminierung, Abschottung und das Schüren von Angst vor dem Anderen.
Wer offen rechtsextreme oder ausgrenzende Ansichten vertritt, gerät in einen klaren Wertekonflikt mit der Kirche.
„Für Gott ist jeder Mensch gleich viel wert“
Stammapostel Jean-Luc Schneider
Herkunft und Entwicklung der Neuapostolischen Kirche
Die Neuapostolische Kirche entstand im 19. Jahrhundert aus der katholisch-apostolischen Bewegung in England. 1863 kam es zur Abspaltung der deutschen Gemeinden und zur Gründung der „Allgemeinen Christlich-Apostolischen Mission“, aus der später die NAK hervorging. Ihr Zentrum liegt heute in Zürich, ihr geistliches Oberhaupt ist der Stammapostel. Weltweit zählt die Kirche über 9 Millionen Mitglieder, besonders stark vertreten ist sie in Afrika.
Buch “Geschichte der Neuapostolischen Kirche”
In Deutschland war die NAK lange Zeit konservativ geprägt, hat sich aber in den letzten Jahrzehnten stark geöffnet – theologisch, gesellschaftlich und im interreligiösen Dialog. Sie betont heute eine persönliche Glaubensentscheidung, ein aktives Gemeindeleben und soziale Verantwortung.
Fazit
Die Neuapostolische Kirche bleibt parteipolitisch neutral – aber nicht werte-neutral.
Ihr Bekenntnis zu Nächstenliebe, Gleichwertigkeit aller Menschen und solidarischem Handeln steht im krassen Gegensatz zu rechtsextremen Weltbildern, wie sie von der AfD vertreten werden.
Wer wirklich nach dem Evangelium leben will, kann Fremdenhass und Ausgrenzung nicht mit dem Glauben vereinbaren.
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Glaube, Verantwortung, Schöpfung – Wie die Neuapostolische Kirche Haltung zeigt, ohne Partei zu ergreifen
1. Ukrainekrieg: Hilfe, Gebet und Mitmenschlichkeit
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 sind Millionen Menschen auf der Flucht, Hunderttausende leiden unter den Folgen von Gewalt, Vertreibung und Zerstörung. Die Neuapostolische Kirche (NAK) hat schnell und klar reagiert – mit Gebet, Hilfsaktionen und einem starken Appell zur Solidarität. Auch wenn sie sich zu militärischen Fragen bewusst zurückhält, ist ihre Position zu Frieden, Menschlichkeit und Verantwortung eindeutig.
Humanitäre Hilfe für die Ukraine
Die Neuapostolische Kirche hat über ihre Hilfsorganisation NAK-karitativ bereits in den ersten Wochen des Krieges umfassende Hilfe organisiert:
Bereitstellung von Lebensmitteln, Kleidung, medizinischer Versorgung und Unterkünften. Unterstützung von Kirchengemeinden in der Ukraine und in Nachbarländern wie Polen, Moldawien oder Deutschland bei der Aufnahme Geflüchteter. Koordination mit anderen Hilfswerken für effektive Versorgung vor Ort.
Zitat von NAK-karitativ:
„Unser Gebet allein reicht nicht – wir helfen konkret. Menschen brauchen jetzt Schutz, Wärme, Essen und Hoffnung.“
Aufnahme und Integration von Geflüchteten
Die NAK-Gemeinden in Deutschland, Österreich und anderen Ländern haben zahlreiche ukrainische Geflüchtete aufgenommen – unabhängig von Konfession oder religiösem Hintergrund:
Sprachkurse, Wohnungsvermittlung, psychologische Betreuung. Integration in Gemeindeleben ohne missionarischen Druck. Spendenaktionen, Benefizkonzerte und Schulmaterialien für geflüchtete Kinder.
Gebet für Frieden – aber keine politische Kriegsrhetorik
Die Neuapostolische Kirche ruft in Predigten und Mitteilungen regelmäßig zum Gebet für Frieden in der Ukraine und in der Welt auf. Sie stellt sich nicht auf die Seite einer Kriegspartei, sondern betont:
Das Leid der Menschen steht im Mittelpunkt. Gewalt widerspricht dem Evangelium. Der Einsatz für Frieden ist Aufgabe aller Christinnen und Christen.
Stammapostel Jean-Luc Schneider sagte im März 2022:
„Wir beten für die Opfer, für die Menschen in Angst, für die politisch Verantwortlichen. Mögen sie Weisheit und Menschlichkeit zeigen.“
Zur militärischen Verteidigung – Zurückhaltung, aber Verständnis
Die NAK äußert sich nicht direkt zu militärischen Maßnahmen oder Waffenlieferungen – in Übereinstimmung mit ihrer politischen Zurückhaltung.
Doch implizit zeigt sie Verständnis dafür, dass ein Land das Recht hat, sich zu verteidigen:
In pastoralen Texten wird das Leiden der Zivilbevölkerung anerkannt.
Friedensethik wird betont, aber nicht als Pazifismus missverstanden.
Die Kirche unterstützt den Einsatz für Frieden, Diplomatie und Schutz der Menschenrechte – ohne sich in militärische Debatten einzumischen.
Fazit: Hilfe statt Hass – Haltung statt Hetze
Die Neuapostolische Kirche bleibt ihrer Linie treu:
Sie ist parteipolitisch neutral, aber werteorientiert.
Im Krieg Russlands gegen die Ukraine steht sie klar auf der Seite der Opfer, der Geflüchteten, der Notleidenden.
Sie hilft, wo sie kann – und schweigt dort, wo eine religiöse Institution nicht zu richten, sondern zu verbinden hat.
Ihr Handeln folgt christlichen Prinzipien: Nächstenliebe, Fürsorge, Frieden – und niemals Gleichgültigkeit.
2. Trump, USA2.0 und die Abgrenzung von Machtkult und Hetze
Die Neuapostolische Kirche (NAK) äußert sich grundsätzlich nicht zu einzelnen Politikern oder Parteien, weder national noch international – das gilt auch für Donald Trump oder politische Bewegungen wie eine mögliche „USA2.0“, also ein autoritär-nationalistischer Kurs der Vereinigten Staaten unter Trump oder ihm nahestehenden Kräften.
Trotz dieser Zurückhaltung lassen sich aus ihrer Theologie, Ethik und Praxis klare Positionen ableiten, die in deutlichem Widerspruch zu vielen Entwicklungen unter Trump stehen:
1. Keine direkte Stellungnahme zu Trump – aber klare Werte
Die NAK folgt dem Prinzip der politischen Neutralität, doch sie betont konsequent:
Wahrhaftigkeit, Respekt und Integrität im Umgang mit anderen Menschen, die Ablehnung von Lügen, Hetze und Spaltung, das Ziel von Frieden und Versöhnung anstelle von Gewalt und Polarisierung.
Insofern widersprechen viele Handlungen und Aussagen Trumps – etwa rassistische Rhetorik, Gewaltandrohungen, Verachtung demokratischer Institutionen – klar dem christlichen Menschenbild, wie es die NAK vertritt.
2. Abgrenzung von Nationalismus und Extremismus
Die NAK lehnt jegliche Form von Extremismus, Nationalismus und Rassismus ab – unabhängig davon, ob diese von einer politischen Bewegung in Deutschland, Europa oder den USA ausgehen.
Bewegungen wie eine „USA2.0“, die sich von demokratischen Werten abwenden, stehen im Widerspruch zu:
Gleichwertigkeit aller Menschen (nicht: Vorrang „weißer Christen“), Freiheit des Glaubens (nicht: religiöser oder nationalistischer Dogmatismus), Solidarität und Verantwortung für Schwächere (nicht: Egoismus oder Abschottung).
3. Kirche als Ort der Versöhnung, nicht der Spaltung
Die Neuapostolische Kirche versteht sich als globale Kirche mit Millionen Mitgliedern auf allen Kontinenten – auch in den USA. Sie stellt sich gegen jede politische oder ideologische Spaltung von Gläubigen, wie sie durch Bewegungen wie Trumpismus oft erzeugt wird.
Zitat (sinngemäß, aus der internationalen Führung):
„Wir vereinen Menschen im Glauben – nicht in politischen Lagern.“
4. Fake News, Hass und autoritäre Systeme – klare Absage
Auch wenn sich die Kirche nicht namentlich zu Trump äußert, lehnt sie gezielte Desinformation, Hassreden und die Relativierung von Gewalt kategorisch ab – alles Erscheinungen, die mit Trumps Politik in Verbindung stehen.
Die NAK ruft ihre Mitglieder auf, verantwortungsvoll mit Informationen umzugehen, Wahrheit zu suchen, Gewalt zu meiden und andere nicht zu verurteilen, sondern zu respektieren.
Fazit: Keine explizite Trump-Kritik, aber klare Abgrenzung
3. Klimawandel und Umweltschutz: Verantwortung für Gottes Schöpfung
Die Neuapostolische Kirche (NAK) äußert sich zunehmend sensibel und engagiert zum Thema Klimawandel und Umweltverantwortung, auch wenn sie keine umfassende theologische Umweltdoktrin wie etwa die katholische Enzyklika Laudato si’ entwickelt hat. Aus ihren Stellungnahmen und Handlungen lässt sich jedoch ein klares Bekenntnis zu Umweltschutz, Nachhaltigkeit und verantwortungsvollem Umgang mit Gottes Schöpfung ableiten.
1. Der Mensch als Verwalter der Schöpfung
Die NAK versteht die Erde als Gottes Schöpfung, die dem Menschen zur verantwortungsvollen Nutzung, nicht zur Ausbeutung anvertraut ist.
In Predigten und offiziellen Texten wird immer wieder betont, dass Umweltschutz ein Akt der Dankbarkeit und Ehrfurcht gegenüber Gott ist. Verschwendung, Zerstörung oder Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt widersprechen dem christlichen Lebensstil.
2. Haltung zum Klimawandel
Die Kirche erkennt den menschengemachten Klimawandel an – auch wenn sie sich nicht wissenschaftlich oder politisch detailliert äußert.
Sie ruft ihre Mitglieder zu einem bewussteren Lebensstil, zu Sparsamkeit, zu Rücksicht und zu nachhaltigem Handeln auf.
In manchen Ländern (z. B. Deutschland, Schweiz, Kanada) werden konkrete Umweltinitiativen in Gemeinden durchgeführt.
3. Erneuerbare vs. fossile Energie: keine Dogmen, aber klare Richtung
Es gibt keine offizielle Ablehnung fossiler Energien, aber:
Der Einsatz für erneuerbare Energien, Energiesparen und ökologische Bauweise wird aktiv unterstützt.
Neue Kirchengebäude werden oft mit Photovoltaik, Wärmedämmung und LED-Technik ausgestattet.
Dienstreisen, Drucksachen und Energieverbrauch werden zunehmend hinterfragt und optimiert.
Zitat aus dem Umweltbericht einer NAK-Region:
„Der Schutz unserer Umwelt ist Ausdruck unseres Respekts vor dem Schöpfer.“
4. Globaler Blick: Gerechtigkeit und Klimafolgen
Die NAK ist eine globale Kirche, besonders stark vertreten in Afrika – wo die Klimakrise oft besonders hart trifft.
Daher betont sie auch die globale Verantwortung, Klimagerechtigkeit und den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Armut.
Ihre Hilfsorganisation NAK-karitativ unterstützt Projekte in Dürregebieten, beim Wiederaufbau nach Klimakatastrophen oder beim Zugang zu sauberem Wasser.
Die Neuapostolische Kirche äußert sich nicht parteipolitisch zu Klimaschutz oder Energiepolitik.
Doch ihr Menschenbild, ihre Theologie und ihre Praxis zeigen klar:
Verantwortung für die Umwelt, Ressourcenschonung und der Einsatz für erneuerbare Energien sind zentrale Ausdrucksformen christlichen Glaubens.
Klimawandel zu leugnen, Ressourcen zu verschwenden oder Umweltzerstörung zu rechtfertigen – das steht im Widerspruch zu ihrem Verständnis von Nachfolge Christi.
Werner Hoffmann – We need a functioning climate on Earth. –
What happens to Europe’s 2 million kilometers of gas pipelines when gas demand collapses? After decades of gas infrastructure expansion, the demand is now falling. A paper by myself, Dr. Richard Lowes (Regulatory Assistance Project), and Prof. Claudia Kemfert shows the alarming consequences.
Skyrocketing Grid Charges!
As fewer households and companies use gas, grid costs for the remaining customers are exploding:
UK: Network charges may increase tenfold
Austria: Gas tariffs could quadruple by 2040
Germany & France: Up to five- and threefold increases
Five Solutions We Propose:
Integrated Energy Planning: Coordinate planning for electricity, gas, and heat.
Accelerated Depreciation: Match infrastructure financing with climate goals.
Avoid New Gas Investments: Focus on life extension, not expansion.
Set Decommissioning Thresholds: Disconnect under fair, defined rules.
Secure Shutdown Funds: Avoid shifting the cost burden to taxpayers.
Comment by Werner Hoffmann Already on September 5, 2023, I wrote: “Something no one has explained to me yet: — Power lines must be installed everywhere and must be renewed or reinforced anyway.
So why do we need a SECOND or even THIRD #INFRASTRUCTURE SYSTEM for #GAS and/or #DISTRICT HEATING?” Read here
In dieser (heimlich aufgenommenen) Szene entlarvt sich Söder selbst – und liefert die Antwort auf einen toxischen Wahlkampf 🔥
„Hör dir Weidel an, dann weißt du genau, was die Herausforderung ist! […] Wir verlieren nicht an SPD und Grüne, wir verlieren an die AfD!“ – Markus Söder, gefilmt vom ZDF im CDU-Wahlkampfendspurt Weidels Rede sei „eine ihrer stärksten“ gewesen.
Diese Szene aus dem ZDF-Mehrteiler „Inside CDU“ ist der Schlüsselmoment eines ganzen Wahlkampfs. Söder spricht nicht in eine Kamera – er spricht leise und persönlich zu CDU-Generalsekretär Linnemann. Doch das Mikrofon läuft – und offenbart, worum es Söder wirklich ging.
Nicht die Grünen waren sein Hauptgegner – es war die Angst vor der AfD. Oder genauer: die Angst, Wähler:innen an sie zu verlieren. Und ausgerechnet eine Rede von Alice Weidel hat ihn offenbar schwer beeindruckt. Er nennt sie „eine ihrer stärksten“ – weil sie darin massiv gegen die Aussicht einer schwarz-grünen Koalition hetzt.
Alice Weidel, Chefin einer rechtsextremen Partei (!), beeindruckt den bayerischen Ministerpräsidenten offenbar tief – besonders ihre Attacke auf die Aussicht einer schwarz-grünen Koalition. Söders Schlussfolgerung: Nicht SPD oder Grüne gefährden den Wahlerfolg der Union – sondern die AfD.
Plötzlich ergibt das Bild rückblickend Sinn: Ein Wahlkampf, in dem Söder wie besessen auf die Grünen eindrosch. Kaum ein Tag ohne einen Seitenhieb gegen Habeck. Kaum ein Auftritt ohne Polemik gegen grüne Politik. Viel härter – und viel öfter – als gegen die AfD selbst.
Warum? Weil er in Weidels Rede nicht nur eine Herausforderung sah, sondern offenbar auch einen Taktgeber. Statt sich klar gegen rechts zu positionieren, übernahm Söder zentrale Narrative der AfD. Die Angst vor Schwarz-Grün wurde nicht konfrontiert, sondern instrumentalisiert. Und damit hat er genau das getan, was er angeblich verhindern wollte: die AfD gestärkt.
Söder hat diesen Wahlkampf nicht geführt, um Menschen zu gewinnen – sondern um nicht angreifbar zu sein. Seine Strategie war nicht mutig, sondern taktisch. Nicht werteorientiert, sondern getrieben von Angst. Und das ging – wie immer – auf Kosten der Grünen: einer Partei, die für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Zukunft steht.
Quelle S. Unten
Wer sich fragt, warum dieser Wahlkampf so vergiftet war: Diese Szene liefert zumindest eine Antwort. Sie zeigt, wie gefährlich es ist, wenn politische Führung sich vom rechten Rand treiben lässt – statt Haltung zu zeigen.