Atomkraftwerke – Neubauten von Kernkraftwerken völlig unrentabel

Kernkraftwerk Hinkley Point C
Kosten werden derzeit auf 53 Mrd. Euro liegen.

Ein Beitrag von Werner Hoffmann

Neben der Unrentabilität von Kernkraftwerken, die ich anschließend erläutere, zunächst zwei andere Überlegungen

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Überlegung 1:

Umweltschädigung

Immer wieder ist zu lesen, dass erneuerbare Energie zu großen Umweltschäden führt, weil beispielsweise die Rotorblätter der Windkraftanlagen nicht mehr genutzt werden könnten und Sondermüll wären. Diese Aussage ist falsch! Das Frauenhofer Institut (bei Karlsruhe) hatte hierzu bereits 2021 eine Analyse durchgeführt, dass die Rotorblätter kein Sondermüll sind.

Rohstoffgewinnung Uran. Wie viel wird jährlich für Frankreich wie gewonnen?

Für ein AKW mit einer Leistung von 1000 Megawatt pro Jahr werden 160 bis 175 Tonnen Uran benötigt, bei einer Konzentration von 0,2 Prozent sind es insgesamt also über 80.000 Tonnen Gestein, die bewegt und ausgebeutet werden müssen.

Frankreich produziert pro Jahr ca 62 GW Atomstrom pro Jahr. Dies sind 62.000 Megawatt. Bei 0,2% Konzentration müssen also

62.000.000 x 80.000 : 1.000= 4.960.000.000 Tonnen Gestein (4,96 Mrd. Tonnen!) abgebaut und selektiert werden! und dies jedes Jahr!

Das im Erz vorhandene Uran wird durch physikalische und chemische Verfahren vom übrigen Gestein getrennt (aufgeschlossen). Dazu wird das Erz zerkleinert (gebrochen, fein gemahlen) und das Uran herausgelöst (ausgelaugt).

Die Umweltschäden (z.B. durch Nutzung von Schwefelsäure etc) sowie die gesundheitlichen Schäden der Bergleute (Krebs usw). Sind ein zusätzlicher Nebeneffekt. Grundwasserverunreinigungen sind bei der Gewinnung des Uran Standard.

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Überlegung 2:

Das Sicherheitsrisiko

Am vorläufigen Ende der radioaktiven Nutzung steht die Zwischenlagerung von Plutonium 239 bis die Abkühlungsphase vorbei ist. Danach kommt die Endlagerung. Die Halbwertzeit von Plutonium 239 beträgt ca 21.100 Jahre. Erst dann hat sich die radioaktive Strahlung halbiert.

Im Moment wird an sogenannten Dual-Fluid-Reaktoren geforscht, bei denen dieser radioaktive Abfall nicht mehr eine so lange Halbwertzeit hat.

Allerdings muss dafür die Zwischenlagerung mit Kühlung über 300 Jahre durchgeführt werden.

Hier stellt sich für mich folgende Frage: „Angenommen vor 300 Jahren wäre dieser radioaktive Müll entstanden, also im Jahr 1724. Welcher Ort in Deutschland wäre in den letzten 300 Jahren so sicher gewesen, dass die Kühlung zu jeder Zeit stattgefunden hätte?

Und was wäre passiert, wenn Hitler diesen radioaktiven Müll aus dem Zwischenlager gehabt hätte?

Noch dazu: in einem Dusl-Fluid-Reaktor könnte nur ein Bruchteil des radioaktiven Mülls verwertet werden. Der überwiegende Teil von Plutonium 239 müsste trotzdem gelagert werden.

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Fortsetzung zu Kernkraftwerk Hinkley Point C

Zitat aus Wikipedia:

„Rückbau und Entsorgungskosten
Zum ersten Mal in der Geschichte der britischen Kernindustrie wurde vereinbart, dass am Ende der voraussichtlichen Betriebszeit 2083 die Betreiber den Rückbau des Kraftwerkes und die Entsorgung der dabei anfallenden Abfälle übernehmen müssen. Die britische Regierung stellte dazu am 29. September 2016 die Regelungen vor, die EDF erfüllen muss, wenn das Kernkraftwerk außer Betrieb geht und wie die Kosten erbracht werden sollen. Die Kosten, für die die Betreiber aufkommen müssen, werden auf bis zu 7,2 Milliarden britische Pfund geschätzt. Das Ende des Rückbaus wird für das Jahr 2138 mit der Entsorgung der letzten verbrauchten Brennstäbe erwartet. Experten nehmen an, dass die genannten Kosten sehr niedrig angesetzt sind, da sich in der Realität der aktuellen Entsorgung zeigt, dass die Kosten höher sind als vorher angegeben..“

https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Hinkley_Point?wprov=sfti1#R%C3%BCckbau_und_Entsorgungskosten

Die Gesamtumrechnung auf die kWh-Strom führte dazu, dass der chinesische Co-Investor ausgestiegen ist.

Es wird der teuerste Strom, der jemals auf der Welt in irgendeiner Form produziert wurde.