Hier die Nachhilfe für die CDU CSU und ihre Wähler – Teil 15 b
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– Die Welt gibt es nur einmal….. Die Erde kann auch ohne uns Menschen bestehen… eben dann wieder mit Kleinlebewesen und ohne Menschen.
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Das Verbrenneraus ist beschlossen:
Ab 2035 dürfen in der EU nur noch Neuwagen zugelassen werden, die im Fahrbetrieb keine CO₂-Emissionen verursachen.
Das ist der Kern der Verordnung (EU) 2023/851, verabschiedet im Rahmen des Klimapakets „Fit-for-55“. Doch auf Druck der Bundesregierung wurde eine kleine, aber politisch brisante Hintertür eingefügt: Fahrzeuge, die ausschließlich mit synthetischen E-Fuels betrieben werden, könnten auch nach 2035 noch neu zugelassen werden.

Was heißt „E-Fuel-only“ konkret?
Damit diese Ausnahme greift, reicht es nicht, einen normalen Benziner zu nehmen und zu behaupten, er fahre jetzt klimaneutral. Die EU-Kommission hat klargestellt:
- Das Fahrzeug muss technisch so abgesichert sein, dass es ausschließlich synthetische Kraftstoffe nutzen kann,
- Es darf also kein fossiler Diesel oder Benzin mehr betankt werden können,
- Denkbar wären dafür spezielle Tanköffnungen, Sensoren oder elektronische Sperren, die fossilen Kraftstoff erkennen und blockieren.
Das bedeutet: Ein „E-Fuel-only“-Auto wäre ein eigenständiges Fahrzeugkonzept, nicht einfach ein normaler Verbrenner.
Die technischen Herausforderungen
- Tank und Betankungssystem: Fahrzeuge müssten eine Art „Chipkarte“ oder „digitalen Schlüssel“ haben, der nur an E-Fuel-Zapfsäulen funktioniert. Alternativ könnte ein Sensor die chemische Zusammensetzung prüfen. Beides würde aufwendige neue Standards und Infrastruktur erfordern,
- Motoranpassungen: Obwohl E-Fuels chemisch ähnlich sind, haben sie andere Verbrennungseigenschaften. Hersteller müssten Motoren speziell darauf abstimmen,
- Zulassung und Kontrolle: Die EU müsste ein eigenes Typgenehmigungsverfahren entwickeln. Werkstätten und Prüforganisationen müssten überwachen, dass keine Umgehungen stattfinden.
Die ökonomischen Hürden
- Produktionsmengen: Heute werden weltweit nur winzige Mengen E-Fuel hergestellt. Selbst optimistische Prognosen sehen bis 2035 nur begrenzte Verfügbarkeit,
- Kosten: Der Literpreis liegt aktuell bei rund 5–6 Euro. Selbst bei massivem Ausbau dürfte er kaum unter 2 Euro sinken,
- Energieaufwand: Für die Herstellung von E-Fuels wird rund fünf- bis sechsmal so viel Strom benötigt wie für ein Elektroauto.
Politische Dimension
Warum also dieses Schlupfloch?
- Deutschland (v. a. FDP und Teile der CDU/CSU): wollte verhindern, dass die klassische Automobilindustrie das Gesicht verliert,
- E-Fuel-Länder wie Italien oder Polen: unterstützen die Ausnahme als Rettungsleine für den Verbrenner,
- Kritiker: sprechen von einem „Placebo für die Verbrennerlobby“, das in der Praxis kaum genutzt werden wird.
Realistische Einschätzung
Aus heutiger Sicht ist es höchst unwahrscheinlich, dass ab 2035 massenhaft E-Fuel-Autos zugelassen werden. Elektrofahrzeuge dominieren längst die Entwicklung, Investitionen fließen fast ausschließlich in Batterien und Ladeinfrastruktur. E-Fuels werden wahrscheinlich nur für Nischenanwendungen eine Rolle spielen – etwa Oldtimer, Sportwagen oder in Bereichen, wo Batterien keine Option sind (z. B. Luftfahrt, Schifffahrt).
Resümee
Die E-Fuel-Ausnahme im EU-Verbrenneraus 2035 ist ein politischer Kompromiss, aber technisch und wirtschaftlich wenig realistisch. Damit ein „E-Fuel-only“-Auto wirklich existiert, müssten völlig neue Standards geschaffen, eine eigene Infrastruktur aufgebaut und der Literpreis massiv gesenkt werden. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Ausnahme ein Papiertiger bleibt – ein Trostpflaster für die fossile Lobby, während die Zukunft längst elektrisch fährt.
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