Das seltsam und aus meiner Sicht vielleicht dünnst Urteil der Geschichte

Ein Beitrag von

Daniel Mautz

Vielleicht das dümmste Urteil der Geschichte: Shell darf weitermachen. Willkommen im Club der gewollten Zerstörung.

Ein niederländisches Gericht entscheidet: Shell muss seinen CO2-Ausstoß nicht wie gefordert senken.

Ernsthaft?

Die Entscheidung traf man natürlich in Den Haag, nur einen Steinwurf vom Hauptsitz des Ölriesen entfernt.

Zufall?
Oder ein bequemer Schulterschluss zwischen den Entscheidungsträger:innen und der Macht des Geldes?

Wenn man dachte, es geht nicht schlimmer nach der Wahl von Trump oder dem Ampel-Aus in Berlin, dann setzt dieses Urteil dem Ganzen die Krone auf.

Statt als Richter:innen mit Integrität in die Geschichte einzugehen, reihen sich die Verantwortlichen in die Riege derer ein, die unsere Zukunft auf dem Altar kurzfristiger Gewinne opfern.

Wir sind mitten in der Klimakatastrophe, und dennoch wird ein Urteil gefällt, das der Industrie freie Fahrt gibt, weiter CO2 in die Atmosphäre zu blasen, als gäbe es kein Morgen.

Es ist an der Zeit, dass wir aufhören, blind zuzusehen, wie die Zukunft unserer Kinder durch solche schändlichen Entscheidungen zementiert wird.

Dieses Urteil ist nicht nur eine Farce – es ist ein Weckruf, wie tief die Verflechtung von Macht und Profit in unser Rechtssystem reicht.

Wer weiterhin glaubt, dass hier „Unabhängigkeit“ herrscht, braucht nur einen Blick auf den Ort des Gerichts und den Ort des Urteilsgewinners zu werfen.

Link zum Artikel in der Frankfurter Allgemeine Zeitung:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/shell-siegt-bei-klimaschutz-prozess-konzern-muss-co2-ausstoss-nicht-senken-110105618.html