In England ist die Wasserversorgung – anders als in den meisten Ländern Europas – vollständig privatisiert.
Trinkwassernetz und Abwasserentsorgung sind seit 1989 in den Händen von Unternehmen, die in erster Linie ihren Aktionären verpflichtet sind. Das war eine politische Entscheidung unter Premierministerin Margaret Thatcher – mit dem Versprechen von Effizienz, Innovation und besseren Investitionen. Heute zeigt sich: Viele dieser Versprechen haben sich ins Gegenteil verkehrt.
Vom öffentlichen Gut zum Renditeobjekt
Bis 1989 wurde das Wasser von regionalen, staatlichen Wasserbehörden verwaltet. Mit der Privatisierung gingen sämtliche Anlagen – von Reservoirs über Leitungen bis zu Klärwerken – in den Besitz von zehn großen Wassergesellschaften über.
Diese Firmen besitzen die gesamte Infrastruktur,
sie betreiben sowohl Trinkwasserversorgung als auch Abwasserentsorgung,
Preise und Investitionen werden unter Aufsicht des Regulators Ofwat festgelegt.
Auf dem Papier gibt es Wettbewerb – in der Realität ist jede Region ein Monopolgebiet.
Das große Leck – Verluste im Netz
England verliert im Schnitt 20 bis 25 % seines Trinkwassers durch undichte Leitungen. Ursache sind jahrzehntelange Unterinvestitionen:
Alte Rohrleitungen werden häufig nur bei akuten Schäden ersetzt,
vorbeugende Instandhaltung bleibt die Ausnahme,
hohe Dividendenzahlungen hatten oft Vorrang vor umfassender Modernisierung.
Allein bei Thames Water gehen täglich hunderte Millionen Liter verloren – genug, um Millionen Menschen zu versorgen.
Profit vor Versorgungssicherheit
Seit der Privatisierung sind viele Wasserkonzerne hoch verschuldet, weil Eigentümer Kredithebel nutzen, um Ausschüttungen zu finanzieren.
Investitionen werden verschoben oder gestückelt,
Gewinne fließen an internationale Fonds und Holdingstrukturen,
in Krisenzeiten fehlt finanzieller Spielraum für schnelle Sanierungen.
Gleichzeitig sind die Wasserpreise für Verbraucher seit den 1990er-Jahren deutlich stärker gestiegen als die Inflation.
Abwasserskandale
Die Unternehmen stehen regelmäßig in der Kritik, weil sie bei Starkregen ungeklärtes Abwasser in Flüsse und Küstengewässer leiten.
Überläufe werden als Notventil genutzt, weil die Netze unterdimensioniert sind,
mehrere Firmen zahlten in den letzten Jahren hohe Strafen wegen Verstößen,
dauerhafte Kapazitätserweiterungen wurden vielerorts zu spät begonnen.
Wem gehört das Wasser? – Die Betreiberlandschaft
Die zehn großen Wasserversorger in England & Wales sowie ihre Eigentümerstrukturen:
Thames Water – Konsortium unter Kemble Water; u. a. kanadische Pensionsfonds, China Investment Corporation, Abu-Dhabi-Investoren,
Severn Trent Water – börsennotiert; breit gestreuter Besitz durch institutionelle Anleger,
United Utilities – börsennotiert; britische und US-Pensionsfonds,
Anglian Water – Konsortium aus australischen, kanadischen und japanischen Investoren,
Yorkshire Water – Konsortium unter Führung von Citigroup und GIC (Singapur-Staatsfonds),
Southern Water – kontrolliert von der Macquarie-Gruppe (Australien),
South West Water – Teil der börsennotierten Pennon Group,
Welsh Water (Dŵr Cymru) – Non-Profit, Überschüsse werden reinvestiert,
Northumbrian Water – Cheung Kong Infrastructure Holdings (Hongkong),
Wessex Water – YTL Corporation (Malaysia).
Das Problem in der Dürre
In einer akuten Wasserknappheit konkurrieren Haushalte, Industrie, Landwirtschaft und Energieerzeugung um dieselbe Ressource.
Sinken Grundwasserstände und leeren sich Reservoirs, geraten die privaten Versorger unter Druck,
staatliche Eingriffe sind möglich, stoßen aber an rechtliche und finanzielle Grenzen,
die Infrastruktur ist privates Eigentum – das erschwert schnelle, zentrale Steuerung.
Resümee
Die vollständige Privatisierung der Wasser- und Abwasserversorgung in England hat ein System geschaffen, in dem Profitmaximierung häufig wichtiger ist als Versorgungssicherheit. In Zeiten des Klimawandels, sinkender Grundwasserstände und wachsender Nachfrage zeigt sich, wie riskant es ist, eine lebenswichtige Ressource vollständig den Kapitalmärkten zu überlassen.
Notwendig sind verbindliche Reinvestitionsquoten, ein ambitioniertes Leckageprogramm, klare Umweltstandards – und eine Regulierung, die Versorgungssicherheit und Gemeinwohl an die erste Stelle setzt.
Wer schon einmal in England gewesen ist, hat die Region als regenreich in Erinnerung. Das Bild hat sich total verändert.
England kämpft derzeit nicht nur mit leeren Reservoirs und austrocknenden Flüssen – auch die unsichtbare Lebensader unter der Erdoberfläche, das Grundwasser, ist auf dem Rückzug.
Was lange als stabile Reserve galt, rutscht jetzt in bedrohliche Tiefen.
Die Ursache: eine fatale Kombination aus Klimawandel, Niederschlagsmangel und steigender Wasserentnahme.
Ein unsichtbarer Rückzug – Wasser unter der Erde schwindet
Die Absenkung des Grundwassers ist für die meisten Menschen nicht sichtbar, ihre Folgen aber umso gravierender: Quellen versiegen, Flüsse verlieren ihre stützende Basis aus dem Untergrund, und Trinkwasserreserven geraten unter Druck. Besonders betroffen sind die Kalkstein-Aquifere (Chalk Aquifers) in Süd- und Mittelengland – sie versorgen Millionen Menschen mit Trinkwasser.
Sechs Monate Trockenheit – eine schleichende Katastrophe
In vielen Teilen Englands hat es in den letzten Monaten deutlich weniger geregnet als im langjährigen Mittel. Frühling und Sommer waren zu warm und zu trocken – eine gefährliche Mischung, die die natürliche Grundwasserneubildung hemmt.
Der Klimawandel verschärft das Problem doppelt:
Höhere Temperaturen erhöhen die Verdunstung aus Böden, Gewässern und Vegetation,
veränderte Niederschlagsmuster führen dazu, dass Regen seltener, dafür in heftigeren Schauern fällt – das Wasser fließt oberflächlich ab, statt in den Untergrund zu sickern.
Aquifere auf dem Rückzug
Messstellen der Umweltbehörden zeigen vielerorts Grundwasserstände unter dem saisonalen Normalwert, in einigen Regionen sogar außergewöhnlich niedrige Pegel. Besonders die Chalk Aquifers reagieren sensibel: Sie füllen sich langsam und benötigen mehrere nasse Winterperioden, um Defizite aus Trockenphasen auszugleichen. Ein einzelner regenreicher Monat reicht dafür nicht.
Folgen für Mensch und Natur
Trinkwasserversorgung: In zahlreichen Regionen stammt ein Großteil des Trinkwassers aus Grundwasserbrunnen; sinkende Pegel erzwingen tiefere Bohrungen, Verbundleitungen und teure Notfallmaßnahmen,
Ökosysteme: Quell- und Kalkflüsse wie Itchen oder Test verlieren Durchfluss und Sauerstoff – Fische, Amphibien und Insekten geraten unter Stress,
Landwirtschaft: In trockenen Regionen wie East Anglia führt eingeschränkte Bewässerung zu Ertragseinbußen und erhöhtem Pflanzendruck,
Industrie: Wasserintensive Branchen – etwa Getränke, Lebensmittel, Chemie und Pharma – riskieren Drosselungen oder temporäre Produktionsstopps.
Historischer Wendepunkt
Die aktuelle Lage ist kein Ausrutscher, sondern Ausdruck eines Strukturwandels: Dürreperioden häufen sich seit den 2000er-Jahren, hydrologische Extreme werden häufiger und intensiver, und mittlere Grundwasserstände zeigen einen langfristigen Abwärtstrend. England gilt pro Kopf inzwischen als eine der wasserärmeren Industrienationen Europas.
Klimawandel als Treiber – aber nicht allein
Neben dem Klima wirken hausgemachte Faktoren wie Brennstoff auf das Feuer:
Steigende Entnahmen durch Bevölkerungswachstum und Industrie,
hohe Leitungsverluste durch marode Netze und Leckagen,
fehlende Speicher- und Infiltrationsinfrastruktur, um Starkregen systematisch für die Grundwasserneubildung zu nutzen.
Resümee
Die Absenkung des Grundwassers in England ist eine systemische Bedrohung für Trinkwasser, Landwirtschaft, Industrie und Ökosysteme. Der Klimawandel wirkt als Beschleuniger, doch erst der jahrelange Investitionsstau in Netze, Speicher und natürliche Infiltration macht die Krise akut. Ohne einen Kurswechsel – mehr Regenwasserspeicherung, weniger Leckagen, realistische Entnahmequoten und Renaturierung grundwasserbildender Flächen – wird Wasserknappheit zum neuen Normal.
Immer mehr Verfassungsschutzbehörden bestätigen: Die AfD ist „gesichert rechtsextremistisch“
In den letzten Monaten haben mehrere Landesämter für Verfassungsschutz in Deutschland ihre Bewertung der AfD über einen bloßen „Verdachtsfall“ hinaus verschärft:
Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen stufen den jeweiligen AfD-Landesverband mittlerweile als „gesichert rechtsextremistisch“ ein – die Einstufung in Sachsen wurde im Januar 2025 auch gerichtlich bestätigt,
Auf Bundesebene hat das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) die gesamte AfD mit Wirkung vom 2. Mai 2025 offiziell als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ eingestuft. Die Entscheidung fußt auf einer expliziten Kritik an einem ethnisch-abstammungsbezogenen Volksverständnis, das bestimmten Bevölkerungsgruppen gesellschaftliche Teilhabe verwehre – ein klarer Verstoß gegen Demokratieprinzipien und Menschenwürde,
Wegen eines Eilantrags der AfD wurde diese Bundes-Einstufung vorläufig „ausgesetzt“ – eine Stillhaltezusage verhindert bis zur gerichtlichen Entscheidung eine öffentliche Nennung als gesichert rechtsextremistisch,
In Brandenburg wurde heute ein weiterer Bericht veröffentlicht, der ebenso „gesichert rechtsextrem“ bestätigt.
Am Ende des Artikels ist der Link zum Download des Berichts vom Landesverfassungsschutzes Brandenburg.*
Parallel wächst die politische Debatte:
Der Richterbund warnt vor einer weiteren Normalisierung der AfD im parlamentarischen Raum, und Vertreter wie SPD-Chef Lars Klingbeil rufen zur entschlosseneren Auseinandersetzung mit der Partei auf.
Auch Gewerkschaften fordern inzwischen konkrete Schritte bis hin zu einem möglichen Verbotsverfahren.
Ablenkungsstrategie: Fokus auf konservative Christen – Beatrix von Storch im Mittelpunkt
Während Verfassungsschutzbehörden zunehmend Einigkeit über die extremistische Ausrichtung der AfD erreichen, versucht die Partei, die öffentliche Debatte umzulenken.
Eine auffällige Strategie:
Die gezielte Ansprache konservativ-christlicher CDU-Akteure als Verbündete – unterstützt und verkörpert durch Beatrix von Storch.
Teil ihrer Aktivitäten war beispielsweise auch die Kandidatin für den Bundesverfassungsschutz zu diffamieren. Und dies auch noch erfolgreich durch die fehlenden Aktivitäten von J. Jens Spahn.
Im aktuellen #PresseclubLIVE in der ARD spielte Beatrix von Storch eine zentrale Rolle – und zeigte deutlich, wie die AfD versucht, Diskussionen über Extremismus durch Kulturkonflikte zu ersetzen.
Der Auftritt verdeutlicht: Es geht nicht nur um Programmatik, sondern um symbolpolitische Mobilisierung im konservativen Lager.
Politische und gesellschaftliche Tragweite
Die Einstufungen der Verfassungsschutzbehörden markieren einen klaren Wendepunkt:
Die AfD steht nun nicht mehr nur im Verdacht, sondern gilt in mehreren Bundesländern und aus Sicht des Bundesamts als gesichert rechtsextremistisch. Gleichzeitig läuft der Versuch, sich über neue Zielgruppen im konservativen Spektrum politische Rückendeckung zu sichern – ein kalkuliertes Ablenkungsmanöver, das ebenso durchschaubar wie gefährlich ist.
Teil 2: Beatrix von Storch & die Strategie der christlich-konservativen Wählergewinnung – Trump lässt grüßen
1. Struktureller Rückhalt durch „Zivile Koalition“ und christliche Netzwerke
Beatrix von Storch baut konsequent auf deutsch-christliche Strukturen als Fundamentsockel ihrer politischen Strategie:
Ihre Organisation „Zivile Koalition“, vernetzt mit Initiativen wie Familienschutz, bewirbt Betreuungsmodelle im Sinne traditioneller Familie und spricht gezielt konservative Christen an – vor allem gegen gleichgeschlechtliche Ehe und für Betreuungsgeld,
Innerhalb der AfD ist Storch eine zentrale Figur für die christlich-fundamentalistische Fraktion,
Sie setzt stark auf symbolträchtige Aktionen wie den Marsch für das Leben, um Wertepolitik mit öffentlicher Sichtbarkeit zu verbinden.
2. Wedge-Strategie: Spalte die Gesellschaft – und die CDU
Was Storch hier betreibt, ist strategisch auffallend ähnlich zur Wedge-Strategie („Keil-Politik“) aus den USA:
Gesellschaft spalten: Kulturelle und religiöse Konfliktthemen werden gezielt verstärkt, um konservative Milieus gegen liberale Strömungen in Stellung zu bringen,
CDU gezielt spalten: Die AfD setzt darauf, den konservativen Flügel der CDU – vor allem streng gläubige Mitglieder – von der Parteiführung zu entfremden. Ziel ist, diesen Teil der CDU-Basis für AfD-Positionen zu gewinnen und gleichzeitig den innerparteilichen Konflikt in der Union zu verschärfen.
Donald Trump nutzte konsequent die Unterstützung weißer Evangelikaler, um seine Machtbasis zu festigen,
Er stellte sich als Verteidiger „christlicher Werte“ dar, inszenierte Kulturkämpfe und polarisierte gezielt gegen liberale Eliten,
Seine Kampagnen liefen stark über Kirchen, Pastoren und religiöse Netzwerke – ein Modell, das Storch in Deutschland in kleinerem Maßstab adaptiert.
4. Politisches Kalkül
Beatrix von Storch betreibt eine doppelte Keil-Strategie:
Nach außen: Bindung und Mobilisierung konservativer Christen als fester Wählerblock,
Nach innen: gezielte Unterwanderung des konservativen CDU-Flügels, um die Union weiter zu spalten und die AfD als „eigentliche Heimat“ für diese Wähler zu präsentieren.
Diese Kombination aus religiöser Symbolpolitik und parteipolitischer Spaltungstaktik erinnert stark an die Methode Trumps – und ist in ihrer langfristigen Wirkung nicht zu unterschätzen.
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Quelle:
Download Bericht Landesverfassungsschutz über die AfD und der Feststellung „Gesichert Rechtsextrem“
Kann man mit einem batterie-elektrischen LKW 3.700 km in die Türkei fahren? Keine Ahnung, deshalb habe ich es ausprobiert.
Mein aktueller Elektrotruck ist der Mercedes eActros 600 mit 621 kWh LFP-Akku von der Nanno Janssen GmbH.
Das passt sehr gut, denn ich fahre eine Tour vom Mercedes-Benz Trucks Werk in Wörth am Rhein nach Aksaray in die Türkei. Gewicht: 39 Tonnen.
Deutschland: Absolut kein Problem.
Österreich: Kein Problem. Viele Optionen mit Ionity und SMATRICS. Tolle LKW-Ladeparks entlang der Autobahn von der ASFINAG.
Ungarn: Kein Problem. Kleines Land, auch hier kommt man gut und kostengünstig mit Ionity durch, ohne abzusatteln.
Rumänien: Kein Problem. OMV Petrom hat fast an jeder Tankstelle Alpitronic Charger aufgestellt. Mitten in der Walachei (dort war ich tatsächlich) steht einfach mal ein Truck-Ladepark mit 9 Ladebuchten je Seite. Beeindruckend.
Bulgarien: Kein Problem. Fines betreibt dort Ladepunkte von Sungrow, Autel und Alpitronic mit Ladeleistungen von bis zu 480 kW. Nicht an jeder Straßenecke, aber ausreichend, um gut durch das Land zu reisen. Absatteln nicht notwendig.
Türkei: Absolut kein Problem. Jeder Rasthof hat eine 1.000 V Schnellladestation. Absolutes Highlight: In Bolu bei einem Einkaufszentrum stehen über 100 HPC-Ladestationen, teilweise mit 400 kW Ladeleistung.
In Aksaray konnte ich im Werk dann wieder auf 100 % aufladen und einen Tag später ging es mit der Rückladung zurück nach Deutschland.
Mein Fazit: Eine solche Tour ist eine Challenge. Aber nicht für den E-LKW, sondern für den Fahrer. Kein flächendeckendes Autobahnnetz in Rumänien, wilde Landstraßen in Bulgarien, temperaturabhängige Fahrverbote in Bulgarien, lange Wartezeiten an der Friedensbrücke über die Donau zwischen Rumänien und Bulgarien wegen einer Baustelle, lange Wartezeiten an der EU-Außengrenze. Der E-LKW oder die Ladeinfrastruktur war dabei wirklich mein kleinstes Problem.
Mir hat die Tour unglaublich viel Spaß gemacht und der eActros hat die Außentemperaturen von über 40 °C gut weggesteckt. Von der Türkei bin ich nun auf dem Weg nach Lissabon, Portugal. Für mich ganz normaler Elektrotrucker-Alltag im Jahr 2025.
Alle Details zur Tour findet ihr auf meinem YouTube-Kanal: https://lnkd.in/dGXFamSj Am Sonntag um 18:00 Uhr erscheint die letzte Episode der Tour.
Was ist deine Meinung zu batterie-elektrischen LKW im Fernverkehr? Und warst du schon mal mit einem Elektroauto in der Türkei?
In den letzten Wochen bekomme ich wieder vermehrt Nachrichten wie: „Eckart, stimmt es, dass du dieses Wundermittel empfiehlst?“ Die Antwort ist einfach: Nein. Immer wieder werde ich zum #Fake, ich habe deshalb sogar gegen Meta geklagt und gewonnen. Trotzdem bleiben die Fakes weiterhin gefährlich.
Ich mache keine Produktwerbung.
Ich empfehle keine Pillen, Tropfen oder Pulver, die „alles heilen“ sollen.
Viele Videos, Zitate und Artikel, die im Netz zu sehen sind, sind Fälschungen – oft mit #KI erstellt.
Betrüger nutzen mein Gesicht, meine Stimme und sogar manipulierte Videos, um angebliche Wundermittel zu verkaufen. Das ist nicht nur Rufschädigung, sondern auch gefährlich:
Diese Präparate sind meist nicht medizinisch geprüft. Und sie kosten oft viel Geld – ohne jede Wirkung.
Mein Rat: Prüfe immer die Quelle. Glaube keinem Zitat ohne offiziellen Beleg. Melde solche Fakes der Verbraucherzentrale.
Bitte teile diesen Post – damit weniger Menschen auf diese Masche hereinfallen.
Wer heute über Kühlung im Haus nachdenkt, sollte nicht nur die Anschaffungskosten im Blick haben, sondern vor allem Effizienz, Luftqualität und Langzeitkosten. Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist hier der klare Sieger:
Günstiger im Betrieb
Besser für die Gesundheit
Ganzjährig nutzbar
Zukunftssicher und förderfähig
Gerade bei mehreren Räumen ist der Unterschied zu mobilen Geräten dramatisch – und wer einmal in einem angenehm kühlen, trockenen Schlafzimmer geschlafen hat, will nie wieder auf diese Technik verzichten.
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Übrigens sind diese Luft – Luft – Wärmepumpen nicht nur zum kühlen und trocknen der Luft, sondern auch zum heizen, sehr gut geeignet.
95 % aller Heizungen in Norwegen sind Luft – Luft – Wärmepumpen.
Die falsch Behauptung, dass Wärmepumpen nur bis zu -10 oder 20° geeignet sind, ist falsch. In Norwegen wird es zeitweise ja noch viel kälter.
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Hohe Energieeffizienz spart bares Geld
Luft-Luft-Wärmepumpen punkten nicht nur mit Komfort, sondern auch mit einer beeindruckenden Energieeffizienz. Dank moderner Invertertechnik passen sie ihre Leistung exakt dem aktuellen Bedarf an und vermeiden unnötigen Stromverbrauch. Mit einem SEER (saisonales Energieeffizienzverhältnis) von häufig über 6 erzeugen sie aus 1 kWh Strom bis zu 6 kWh Kühl- oder Heizleistung. Das bedeutet: deutlich geringere Betriebskosten im Vergleich zu herkömmlichen Klimageräten – und ein spürbar kleinerer CO₂-Fußabdruck. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage lassen sich die Betriebskosten zusätzlich stark senken – an sonnigen Tagen oft nahezu auf null.
In meinem Einfamilienhaus hatte ich im September 2022 einen Betrieb beauftragt, eine Luft – Luft – Wärmepumpe einzubauen.
Der Grund war damals relativ einfach:
Die Gasspeicher waren seltsamerweise in Deutschland zu diesem Zeitpunkt aufgrund von so genannten Wartungsarbeiten in Russland nur noch zu 75 % befüllt.
Gleichzeitig war zu diesem Zeitpunkt die russische Manöverübung an der ukrainischen Grenze.
Da ich damals eine Klimaanlage mir überlegt hatte, einzubauen und diese Situation in Russland/Ukraine entstanden war, hatte ich mich zu dem Einbau der Luft – Luft – Wärmepumpe entschieden.
Im Januar 2023 wurde dann diese Luft – Luft – Wärmepumpe eingebaut.
Die Gasheizung ist zwar immer noch im Haus, wird jedoch fast ausschließlich nur noch für Warmwasseraufbereitung genutzt.
Eines hatte ich nicht bedacht: im Badezimmer ist keine Luft – Luft – Wärmepumpe eingebaut.
Deshalb wird zeitweise auch noch die Gasheizung derzeit genutzt.
Bei einer nächsten größeren Renovierung wird allerdings dann auch dort noch eine Luft – Luft – Wärmepumpe eingebaut und die Warmwasseraufbereitung ebenso damit vorgenommen.
Die Kosten betrugen für fünf Innen- und zwei Außengeräte auf rund 15.500 €, wobei nach Abzug der Förderung ein Betrag von etwa 10.000 € entstanden ist.
Bei der Erweiterung entstehen vielleicht nochmals rund 4-5000 € an Kosten.
Gas wird in den nächsten 20 Jahren vom Preis her auf jeden Fall erheblich teurer werden.
Der stabile Gletscher kippt. Und mit ihm ein Teil der Illusion, wir hätten noch Zeit
Der Perito-Moreno-Gletscher liegt im Südwesten Argentiniens, in der Provinz Santa Cruz, und ist Teil des Los-Glaciares-Nationalparks in Patagonien. Er gehört zum südlichen Patagonischen Eisfeld, dem größten zusammenhängenden Gletschergebiet außerhalb der Polarregionen. Sein Eis schiebt sich in den Lago Argentino und ist eine der größten touristischen Attraktionen Südamerikas, was die Dramatik des jetzigen Kollapses noch deutlicher macht.
Bis 2019 galt er als stabil. Weniger als 100 Meter Rückzug seit 2000. Jetzt schmilzt er 16-mal schneller. Bis zu 8 Meter pro Jahr an den Ausläufern, Rückzug bis 800 Meter. Messungen mittels Hubschrauber-Radar, Sonar und Satellitendaten belegen, dass die tragenden Fixpunkte am Untergrund weg sind. Warmes Seewasser frisst das Eis, das untere Ende beginnt zu schwimmen. Der Eisstrom beschleunigt, Kalbung droht in kurzer Zeit kilometerweise.
Die globale Klimadynamik spielt dabei eine Schlüsselrolle. Die Erwärmung verändert atmosphärische Zirkulationsmuster, lässt die Westwinde der Südhalbkugel intensiver und wärmer werden und verschiebt die Schneefallgrenze. Das beschleunigt das Abschmelzen.
Der Verlust ist kein isoliertes Ereignis. Klimaforscher:innen wie Rahmstorf und Armstrong McKay warnen vor einer Kaskade von Kipppunkten. Instabiler Jetstream, schwächelnde AMOC, schmelzende Eisschilde in Grönland und der Antarktis.
Diese Prozesse beeinflussen sich gegenseitig, verändern globale Energie- und Feuchtigkeitsflüsse und destabilisieren Regionen weit entfernt vom eigentlichen Auslöser.
Wenn also selbst der Perito Moreno kippt, zeigt das nicht nur eine regionale Tragödie. Es ist ein Symptom für das drohende Systemversagen unseres Klimas und für die Dynamik, die wir längst entfesselt haben.
Wir reden weiter, statt zu handeln und zerstören die Fundamente unserer Zukunft.
Klimaschutz ist keine Option. Es braucht rasche Reduktion der Emissionen und Schutzmaßnahmen.
Wer das ignoriert, spielt russisches Roulette. Leider mit der ganzen Zivilisation.
In der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen setzen wir gendersensible Sprache ein – nicht, weil es „schick“ ist, sondern weil wir diskriminierungsfrei arbeiten wollen. Oft geht das ohne Sternchen, manchmal ist genau dieses das deutlichste Statement.
In meinem Team ist das kein Streitthema. Wir haben Wichtigeres zu tun: Pflege stärken, Menschen schützen, Arbeitsbedingungen verbessern. Wenn ein Kulturstaatsminister lieber über Genderverbote spricht, sollte er ein Praktikum in der Pflege machen.
Ja, es gehört zum Playbook rechter Gesinnung, Empörung zu provozieren – wie ein hingehaltenes Stöckchen. Doch wenn staatliche Stellen Sprache reglementieren und Förderung an Sprachvorgaben knüpfen, muss man als Amtsträger*in Position beziehen. Die letzten Tage zeigen, wie deutlich die #Rechtsruck spürbar ist und wie oft er hingenommen wird.
Unsere Position gegen #Extremismus, #Rassismus und #Diskriminierung ist klar. Sie gilt für Parteien wie für Organisationen, Unternehmen und Personen, die demokratiefeindliche Strukturen fördern. Dazu gehört, keine Strukturen zu unterstützen, die rechte Gegenöffentlichkeiten schaffen, beispielsweise durch die Diffamierung von Prof. #BrosiusGersdorf. Wenn Unternehmen Gewinne aus unserer Sozialversicherung ziehen und in rechtspopulistische Medien investieren, ist das für mich ein klarer Fall.
Noch stehen wir als Pflegekammer nicht im Fokus. Gut so. Sollten wir jedoch gezwungen werden, gendersensible Sprache zu unterlassen oder mit solchen Firmen zu kooperieren, werde ich mein Amt zur Verfügung stellen.
Der Rechtsruck kommt nicht über Nacht, sondern in kleinen Schritten – über Sprachregelungen, kulturelle Eingriffe, finanzielle Abhängigkeiten.
Und er löst kein einziges unserer drängenden Probleme.
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Ein Kommentar von
Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören
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Gendern ist kein Luxus – es ist Sichtbarkeit und Respekt
Ein Kommentar von Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte
Warum gendern wichtig ist
Sprache prägt Wahrnehmung: Wer benannt wird, existiert im Kopf der Menschen,
Gendern macht Vielfalt sichtbar – Frauen, nichtbinäre und trans Personen werden nicht sprachlich „mitgemeint“,
Inklusion beginnt bei der Ansprache: Wertschätzung zeigt sich zuerst in Worten,
Präzision statt Kosmetik: Sprache wird genauer, nicht politischer.
Warum Rechtspopulisten dagegen mobilisieren
Festhalten an starren Rollenbildern: Sichtbare Vielfalt widerspricht dem gewünschten Weltbild,
Symbolpolitik statt Sachpolitik: Gendern wird zur Projektionsfläche für generellen Kulturpessimismus,
Polarisierung als Strategie: Ein einfaches „Dagegen“ erzeugt Aufmerksamkeit und Lagerbildung,
Kontrolle über Deutungshoheit: Wer die Sprache delegitimiert, schwächt Minderheitenperspektiven.
Nebelkerzen & Aufmerksamkeitsökonomie
Öffentliche Debatten folgen knapper Aufmerksamkeit. Wer permanent Symbolthemen setzt, lenkt Fokus ab – in der bewussten Wahrnehmung steht meist nur ein Thema im Zentrum. So wird Gendern zur Nebelkerze, während soziale Ungleichheit, Pflegekrise oder Klimarisiken aus dem Blick geraten.
Rechtspopulisten und Rechtsextreme versuchen mit Beispielen das Thema lächerlich zu machen.
In dem man diverse Beispiele darstellt, versucht man, dieses Thema lächerlich zu machen und als „Links versifft“ darzustellen.
Dadurch versucht man, die alte Denkweise zu verteidigen.
Es sind so genannte Killerphrasen oder Killer Witze die solche Rechtsextremisten und Rechtspopulisten oder Königreich-Verteidiger gerne weiter haben möchten und weiterhin bestimmte Personengruppen zu degradieren.
Historische Entwicklung des Genderns
1970er: Zweite Frauenbewegung kritisiert das generische Maskulinum und fordert sprachliche Gleichbehandlung,
1990er: Leitfäden in Verwaltung, Medien und Hochschulen etablieren gendergerechte Formulierungen,
2010er: Genderstern, Unterstrich und Doppelpunkt verbreiten sich als inklusive Schreibweisen,
2020er: Breite Debatte in Behörden, Unternehmen und Zivilgesellschaft – mit zunehmenden Standards und Praxis.
Resümee
Gendern ist kein Selbstzweck, sondern ein Baustein demokratischer Gleichbehandlung. Es schafft Sichtbarkeit, senkt Barrieren und stärkt Zugehörigkeit. Wer das pauschal bekämpft, führt oft Stellvertreterdebatten – auf Kosten der Probleme, die wir wirklich lösen müssen: bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege, gerechte Teilhabe, wirksame Antworten auf Krisen.
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Warum bestimmte Wörter heute nicht mehr genutzt werden sollten
Sprache ist kein starres Konstrukt – sie spiegelt gesellschaftliche Werte wider.
Manche Begriffe tragen eine Geschichte der Diskriminierung in sich, die nicht ignoriert werden darf.
Dazu gehören unter anderem
– das N-Wort,
– das Z-Wort (für Sinti und Roma),
– das M-Wort (für Menschen afrikanischer Herkunft in alten Kinderbüchern),
– sowie kolonialrassistische Begriffe wie Hottentotten
– oder herabsetzende Bezeichnungen für Menschen mit Behinderung.
Diese Worte sind nicht „harmlos“ oder „nostalgisch“, sondern transportieren bis heute Unterdrückungs- und Abwertungsgeschichte.
Rechtspopulisten und Rechtsextremisten lehnen den Verzicht auf solche Begriffe oft ab – nicht aus Unwissenheit, sondern weil ihre Weltbilder auf der Abgrenzung von „Wir“ und „Die“ beruhen.
Die Verteidigung diskriminierender Sprache dient ihnen als ideologisches Werkzeug, um ihre rassistische Daseinsberechtigung zu erhalten.
Wer sich weigert, diese Worte zu hinterfragen, sendet das Signal:
Die alten Hierarchien sollen bleiben.
Das perfide Prinzip der Nebelkerzen
Die Strategie ist ebenso simpel wie gefährlich:
Symbolthemen wie Gendern oder „verbotene Worte“ werden künstlich zu Skandalen aufgebläht, um Empörung zu erzeugen.
Während darüber hitzig gestritten wird, geraten die wirklich drängenden Themen:
– soziale Ungleichheit,
– Klimakrise,
– Korruption,
– Pflegenotstand –
aus dem Fokus.
In der Kommunikationsforschung nennt man das eine Ablenkungsagenda.
Diese perfide Methode verschiebt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bewusst auf Nebenschauplätze, um Macht zu sichern und kritische Reformen zu blockieren.
Werner Hoffmann – Die Welt gibt es nur einmal….. Die Erde kann auch ohne uns Menschen bestehen… eben dann wieder mit Kleinlebewesen und ohne Menschen
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Werner Hoffmann: Wer Klimaflucht ausschließlich mit fernen Ländern verbindet, macht es sich zu einfach.
Quelle: siehe unten *
Die Warnungen aus der Meteorologie sind unmissverständlich:
Wenn wir nicht endlich Tempo machen bei Klimaschutz und Anpassung, werden auch wir gezwungen sein, Lebensorte zu verlassen – nicht freiwillig, sondern weil Gesundheit, Sicherheit und Versorgung auf dem Spiel stehen.
Teil 1: Was die Warnung bedeutet – und warum sie uns direkt betrifft
Ausgangspunkt dieses Textes ist ein aktueller Beitrag über Aussagen des ARD-Wetterexperten Karsten Schwanke.
Seine Kernaussage verschiebt die Perspektive radikal: Klimaflucht ist kein Phänomen „anderswo“. Sie kann auch uns in Deutschland treffen – regional, saisonal, mitunter dauerhaft. Schon heute zwingt Extremwetter Menschen dazu, ihr Zuhause zumindest vorübergehend zu verlassen. Wer das als Randnotiz abtut, unterschätzt die Dynamik einer sich aufheizenden Welt und die Verwundbarkeit moderner Infrastrukturen.
Klimaflucht heißt auch Binnenflucht
Quelle: siehe unten**
Flüsse treten über die Ufer, Hitzewellen überlasten Krankenhäuser, Stürme reißen Stromleitungen nieder, Vegetationsbrände bedrohen Siedlungen: Das alles sind keine hypothetischen Szenarien, sondern Erfahrungen der letzten Jahre. Binnenflucht bedeutet, dass Menschen innerhalb eines Landes umziehen, weil ihre Wohnung unbewohnbar wurde, weil Versicherungen kündigen, weil der Wiederaufbau zu lange dauert – oder weil die Angst vor dem nächsten Ereignis zu groß ist. Wer die Bilder aus überfluteten Tälern, aus aufgeheizten Städten oder aus verbrannten Wäldern kennt, versteht, wie schnell aus „nur vorübergehend“ ein „wir fangen neu an“ wird.
Was konkret auf uns zukommt
Auslöser: siehe unten***
Wenn wir die Erwärmung nicht rasch begrenzen, verschieben sich statistische Extremwerte in den Bereich des Alltäglichen. Bereits jetzt nehmen die Zahl sehr heißer Tage und die Tropennächte zu, in denen Gebäude nicht mehr auskühlen. Bis zur Mitte des Jahrhunderts gelten längere Hitzeperioden, ausgetrocknete Böden, Wasserknappheit und eine deutlich höhere Hitzebelastung in Städten als wahrscheinlich. Parallel steigt die Gesundheitsgefahr: Herz-Kreislauf-Probleme, Dehydrierung, Arbeitsausfälle im Freien, Ernteverluste. Gerade ältere Menschen, Kinder und Personen mit Vorerkrankungen sind besonders betroffen.
Die schmerzliche Lektion fehlender Vorsorge
Die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands hat offengelegt, wie lückenhaft unsere Schutzsysteme sein können: Messstationen an falschen Orten, Geräte, die bei Hochwasser versagen, Kommunikationsketten, die reißen. Resilienz sieht anders aus. Hydrologische und meteorologische Netze müssen ausgebaut, redundant und krisenfest werden. Frühwarnungen brauchen schnelle, klare, barrierefreie Kanäle – und eine Bevölkerung, die weiß, was zu tun ist. Warnen allein rettet keine Leben, wenn Wege versperrt, Energie- und Datennetze ausfallen oder Rettungskräfte selbst im Wasser stehen.
Wälder im Stresstest – ein liebgewonnener Anker wankt
Unsere Wälder sind Kühlung, Wasserspeicher, Lebensraum und Erholungsort zugleich – und sie geraten unter Druck. Hitze, Dürre und Schädlinge setzen ihnen zu. In manchen Regionen sterben Bestände großflächig ab; Neuwaldbau mit klimaresilienteren Arten braucht Zeit, Pflege und Geld. Dass vertraute Landschaften sich verändern, trifft die Psyche einer Gesellschaft ebenso wie ihre Ökonomie. Tourismus, Holzindustrie, Naturschutz – sie alle müssen sich neu justieren.
„Jahrhundertereignis“ – ein irreführender Begriff
Wetterstatistik ist kein Naturgesetz. Wenn sich die Rahmenbedingungen – also Temperatur, Verdunstung, Luftfeuchte – verschieben, verschiebt sich auch die Wahrscheinlichkeit extremer Ereignisse. Was früher als extreme Ausnahme galt, kann in einem veränderten Klima häufiger eintreten. Das zu akzeptieren, ist der erste Schritt, um Planung, Bau und Versicherungssysteme auf die Zukunft auszurichten.
Politische Prioritäten: vom Nachsehen zur Vorausschau
Wir stecken in einer gefährlichen Routine: erst debattieren, dann aufschieben, schließlich improvisieren – und am Ende wird es teurer als vorbeugendes Handeln. Klimaschutz und Anpassung dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wir brauchen beides: weniger Emissionen, um den Trend zu brechen, und kluge Anpassung, um unvermeidbare Risiken zu managen. Dazu gehören hitzerobuste Städte mit Schatten, Wasser und Begrünung, widerstandsfähige Netze, Katastrophenschutz mit Vollausstattung und eine Landwirtschaft, die mit Wasser haushaltet und Böden schützt.
Klimaschutz ist Heimatschutz
Die zentrale Botschaft lautet: Wer Emissionen senkt, schützt seine Region vor künftigen Schäden. Wer anpasst, schützt Leben und Infrastruktur. Wer beides ignoriert, bezahlt doppelt – mit Geld und mit Sicherheit. Deshalb: nicht kleckern, sondern klotzen. Jede Tonne CO₂ weniger, jede entschärfte Hitzefalle, jede funktionierende Messstation ist ein Baustein gegen Heimatverlust.
Teil 2: Nicht nur Hitze wird uns Probleme machen, sondern auch extreme Wetterverhältnisse
Hitze ist das offensichtlichste Symptom der Klimakrise – doch das europäische Risiko ist komplexer.
Zwei große Entwicklungen drohen unser Wetter tiefgreifend zu verändern: eine Schwächung der großen Atlantik-Umwälzströmung (oft verkürzt mit „Golfstrom“ bezeichnet) und eine beschleunigte Erwärmung des Mittelmeers.
Beide Prozesse erhöhen die Energie und die Feuchte im System – mit Folgen, die von Dauerhitze über Starkregen bis zu schweren Gewittern reichen.
Wenn das atlantische Förderband stottert
Die Atlantische Umwälzzirkulation transportiert warmes Oberflächenwasser nach Norden und kaltes Tiefenwasser zurück.
Sie ist ein Grund dafür, dass Westeuropa milder ist als andere Regionen gleicher Breite.
Schmelzendes Süßwasser aus dem hohen Norden und veränderte Dichteverhältnisse können diesen Motor schwächen. Ergebnis:
Der Jetstream wird instabiler, Wetterlagen „kleben“ länger über Europa, Kaltluft und Warmluft stoßen häufiger in ungünstigen Mustern aufeinander.
Das bedeutet weniger Wechsel, aber dafür extremere Ausschläge – sowohl nach oben (Hitze, Dürre) als auch nach unten (späte Fröste, Kaltlufttropfen, Winterstürme).
Das Mittelmeer erwärmt sich schneller als der globale Durchschnitt. Warmes Wasser verdunstet stärker, die Atmosphäre nimmt mehr Feuchtigkeit auf – der „Zündstoff“ für Unwetter steigt. Strömt diese feuchtheiße Luft nach Norden und trifft dort auf kühlere Luftmassen, bekommt sie Auftrieb: Gewittertürme, Hagel, Starkregen und Sturzfluten sind die Folge. Gleichzeitig fördern warme Meere Tropennächte entlang der Küsten und in Flusstälern, was die Belastung für die Bevölkerung erhöht und die Stromnetze (Kühlung) fordert.
Europa zwischen Hitzeklebern und Flutkaskaden
Die heikle Kombination aus gestörter Großwetterlage und warmem Mittelmeer erzeugt genau jene Muster, die wir immer öfter beobachten: Wochenlange Wärmeglocken über Mitteleuropa, unterbrochen von kurzen, aber extrem nassen Episoden. Besonders gefährlich sind stationäre Zellen – Gewitter, die kaum ziehen und ihre Wassermassen auf engem Raum abladen. Wenn Böden ausgedörrt oder bereits gesättigt sind, verwandeln sich Bäche in Minuten in reißende Ströme. Urban geprägte Räume mit viel Versiegelung trifft es doppelt: Hitze staut sich, und bei Regen fehlt die Fläche zum Versickern.
Ökologie, Wirtschaft, Gesellschaft – alle sind betroffen
Jedes Extrem setzt Kettenreaktionen in Gang. Hitzewellen mindern die Leistungsfähigkeit, erhöhen das Gesundheitsrisiko und drücken Ernten. Starkregenereignisse beschädigen Infrastruktur, drosseln Produktion, treiben Versicherungsprämien und kommunale Haushalte nach oben. Kühlwasserknappheit trifft Kraftwerke, Niedrigwasser die Schifffahrt, Stürme die Forstwirtschaft. Und jedes Ereignis hinterlässt Spuren in der Psyche: Unsicherheit, Wut, Erschöpfung. Die Lehre daraus ist unbequem, aber klar: Wir müssen unser System auf ein „neues Normal“ ausrichten, das größere Ausschläge aushält.
Frühwarn- und Messnetze stärken: dichte, redundante Pegel- und Wetterstationen, krisensichere Energie- und Datenversorgung,
Raumordnung aktualisieren: nicht mehr im Überflutungsraum bauen, Rückhalteflächen zurückgewinnen, Blaue-Grüne Infrastruktur ausbauen,
Gesundheitsschutz priorisieren: Hitzeschutzpläne, Kühlräume, arbeitsrechtliche Anpassungen bei Hitze, zielgruppengerechte Kommunikation.
Es geht nicht darum, Angst zu schüren, sondern darum, Realität anzuerkennen und Verantwortung zu übernehmen. Wer die Risiken offen adressiert, kann Schäden begrenzen – und Chancen heben: sauberere Luft, leisere Städte, geringere Energieimporte, mehr Lebensqualität.
Anbei das Gutachten des Brandenburger Verfassungsschutzes im vollen Wortlaut. DAs ist kein Meinungsartikel, sondern ein 143 Seiten starkes, juristisch präzises Beweisstück.
Es dokumentiert detailliert, warum der Landesverband der AfD als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ eingestuft wird. Grundlage sind nicht nur einzelne Zitate, sondern programmatische Änderungen, strategische Vernetzung und eine ideologische Festigung, die klar auf die Beseitigung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zielt.
Beweiskraft
Das Papier vergleicht Parteiprogramme, wertet öffentliche und interne Reden aus, benennt die Zusammenarbeit mit Akteuren wie Identitärer Bewegung, Institut für Staatspolitik oder COMPACT und belegt die Verbreitung völkischer, antisemitischer und demokratiefeindlicher Positionen. Es zeigt: Hier geht es nicht um Ausrutscher Einzelner, sondern um eine systematische, planvolle Radikalisierung, also genau das Kriterium, das das Bundesverfassungsgericht für ein Parteiverbot verlangt.
HeftigeBeispiele
Hier ein paar Zitate. Diese Aussagen sind keine Ausrutscher, sondern strategisch gesetzte Botschaften. ➡️ „Wir brauchen eine Abschiebeindustrie… raus mit diesen Leuten, die nicht in unser Land gehören“ (Hohloch).
➡️ „Jeden einzelnen von euch verbindet mehr mit mir als irgendein Syrer oder Afghane – das ist ein Naturgesetz“ (Gnauck). ➡️ „Wir werden Millionen Ausländer in ihre Heimat zurückführen. Das ist kein Geheimplan, das ist ein Versprechen“ (Springer). ➡️ „Deutschland ist das Land der Deutschen und soll es bleiben“ (Berndt).
JuristischeKlarheit
Nach Art. 21 Abs. 2 GG kann eine Partei verboten werden, wenn sie „darauf ausgeht“, die FDGO zu beseitigen. Das Gutachten belegt diese Zielrichtung und das planmäßige Handeln, mit Dutzenden solcher Beispiele. Die Beweisdichte ist hoch, die Begründung strukturiert, die juristischen Anknüpfungspunkte klar. In dieser Form ist es eine solide Grundlage für einen Verbotsantrag, die nicht nur beschreibt, sondern gerichtsfest argumentiert.
HürdenUndChancen
Die einzige offene Frage ist nicht das „Ob“, sondern das „Wann“ und „Wie“. Das Bundesverfassungsgericht verlangt zusätzlich eine „Erfolgsprognose“ – die Partei muss realistische Chancen haben, ihre Ziele durchzusetzen. Bei zweistelligen Umfragewerten ist das zumindest diskutabel. Politisch wird befürchtet, ein gescheitertes Verfahren könnte die AfD stärken. Juristisch jedoch liefert das Gutachten eine Vorlage, die schwer zu ignorieren ist.
Fazit
Wer nach Belegen sucht, dass die AfD nicht nur radikal redet, sondern systematisch gegen unsere Demokratie arbeitet, findet hier eine vollständige Beweiskette. Wer jetzt immer noch behauptet, es fehle an juristischer Grundlage für ein Verbotsverfahren, ignoriert bewusst die Fakten. Die Entscheidung liegt nicht mehr an der Beweislast – sie ist längst erbracht. Jetzt geht es um politischen Mut.
Disclaimer
Ich habe das gesamte Dokument auch mit Hilfe von ChatGPT analysiert.
Das gesamte Gutachten ist auf der LinkedIn – Seite