Abkassieren mit Klimaschutz: Warum Merz & Reiche keine Ahnung von Wirtschaft haben!

Ein Beitrag von

Wer möchte gerne mal so richtig abkassieren und eine Rendite von 80 bis 380 Prozent auf seine investierten Euros?

Also ich kenne niemanden, der da nein sagen würde.

Klar, das klingt unglaublich, aber genau das sind die Renditen, die wir erzielen würden, wenn wir in Klimaschutz investieren.

Die falschen Argumente der Politik

Auch wenn Katherina Reiche und Friedrich Merz zur Energiewende sagen:

Das können wir uns nicht leisten, so weiterzumachen wie bisher – dann haben sie entweder das Thema nicht verstanden, oder einfach keine Wirtschaftskompetenz.

Die Fakten von Claudia Kemfert

Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaft und Bildung hat es schwarz auf weiß nachgerechnet:

Jeder Euro in Klimaschutz bringt bis zu 4,80 Euro zurück.

Das ist eine Rendite, von der so mancher Fondsmanager nur träumen kann.

Die gigantischen Kosten des Nichtstuns

Seit 1980 haben Klimaschäden Europa 738 Milliarden Euro gekostet.

Deutschland allein über 145 Milliarden seit 2000, inklusive der Ahrtal-Flut mit 30 Milliarden Euro.

Erneuerbare Energien als Kostenkiller

Nicht Klimaschutz kostet uns die Zukunft – sondern Nichtstun.

Und erneuerbare Energien sind dabei nicht nur Klimaretter, sondern auch Kostenkiller:

Allein 2021 bis 2023 haben Wind und Sonne in Europa die Stromversorgungskosten um 100 Milliarden Euro gesenkt.

Fazit mit Augenzwinkern

Wer heute noch gegen Klimaschutz wegen der Kosten argumentiert – wie die aktuelle Bundesregierung – hat wahrscheinlich auch noch einen Wartungsvertrag für sein Faxgerät.

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Deutschland am Fossil-Tropf?

Trumps UN-Auftritt, Spahns Milwaukee-Reise und Berlins Rechtsbündler – ein Weckruf

Kommentar von

Werner Hoffmann

Die Rede von Donald Trump bei der UN-Vollversammlung hat mich erschrocken. Vor allem ein Punkt: Trump diffamierte Klimaschutz als „größten Schwindel“ und geißelte Europas „suizidale“ Energiepolitik – verbunden mit der Forderung, zur fossilen Energie zurückzukehren.

„Deutschland hat die Fehler eingesehen und steigt wieder in Fossiles ein“.

Das belegen Berichte von Reuters, Washington Post und Guardian über seine Attacken auf erneuerbare Energien und Europa.

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Schon zuvor blitzten Vorzeichen auf:

Jens Spahn war im Juli 2024 beim Republikaner-Parteitag in Milwaukee – offiziell „zu Gast“, inoffiziell zum Netzwerken mit dem Trump-Umfeld.

Das dokumentiert er selbst auf seinen Kanälen; Wirtschaftsmedien berichteten über mehrere deutsche Delegationen vor Ort.

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In Berlin formiert sich parallel ein transatlantisches Netzwerk:

Die Denkfabrik The Republic, gegründet vom CSU-Kommunikationsstrategen Armin Petschner-Multari, organisiert seit 2021 Kampagnen rechts der Mitte – mit enger Transatlantik-Anbindung.

Laut Recherchen und Veranstaltungsseiten sprach 2024/25 bei The-Republic-Events u. a. die CDU-Kampagnenleiterin Christine Carboni; im Oktober folgte in Berlin eine Konferenz in Kooperation mit ungarischen Partnern (Danube Institute, MCC).

Ziel:

konservative Agenda pushen, Energiewende bremsen.

Politische Konsequenz an der Spitze des Hauses Wirtschaft & Energie: Katherina Reiche (CDU) ist seit dem 6. Mai 2025 Bundesministerin für Wirtschaft und Energie im Kabinett Friedrich Merz.

Das ist offiziell – und wurde von FT, Reuters und Clean Energy Wire bestätigt.

Was Reiche politisch macht – und was das bedeutet

Katherina Reiche (CDU).

Beispiel 1 –

Kurs auf Gas:

Reiche propagiert einen Kapazitätsaufbau bei Gaskraftwerken und stellt Förderkulissen für Erneuerbare auf den Prüfstand. Kritikerinnen und Kritiker – von taz bis Handelsblatt – sehen darin eine Bremswirkung für die Energiewende; selbst öffentlich-rechtliche Interviews zeigen den Schwenk zu Gas und CCS.

Beispiel 2 –

Markt-Signale setzen?

2025 scheiterte eine große Offshore-Wind-Auktion in Deutschland komplett – kein einziges Gebot.

Branchenverbände verweisen auf Rahmenbedingungen und Risikoaufschläge.

Das ist ein Alarmzeichen: Wenn selbst Offshore-Wind nicht mehr bietet, stimmt etwas im Design nicht.

Beispiel 3 –

Narrativ „Kosten“:

Parallel wird der Eindruck genährt, Erneuerbare seien zu teuer.

Dabei zeigen IEA-Analysen, dass Wind und Sonne in 2021–2023 die Stromversorgungskosten in Europa um rund 100 Mrd. € gedrückt haben – ein Kostenkiller, nicht -treiber.

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Kurz erklärt: Warum oft Gas den Strompreis setzt (und wer davon profitiert)

Im europäischen Merit-Order-Marktdesign decken zuerst billige Anlagen (z. B. Wind, Sonne) die Nachfrage; zuletzt kommt das teuerste noch benötigte Kraftwerk – oft ein Gaskraftwerk.

Dessen Angebotspreis setzt den Marktpreis für alle eingespeisten Kilowattstunden. 2022 setzten Gaskraftwerke in etwa 55 Prozent der Stunden den Preis, obwohl sie nur rund 19 Prozent der Erzeugung stellten.

Ergebnis:

Hohe Gaspreise → hoher Strompreis.

Und Erneuerbare?

Viele ältere Wind- und Solaranlagen hatten fixe Vergütungen.

Neuere Projekte erhalten meist eine Marktprämie (ein einseitiges CfD: Strike-Preis minus Marktpreis als Prämie, fällt bei hohen Marktpreisen auf null).

Die EU-Reform schreibt zweiseitige CfDs vor (inklusive Rückzahlung bei Preis-Spitzen) – spätestens bis 2027 als Standard.

Das heißt: Übergewinne aus Preisspitzen landen nicht bei Erneuerbarenbetreibern, sondern werden abgeschöpft – während fossile Marginalkosten weiterhin Preisanker bleiben, solange Gas oft den Preis setzt.

Nicht zu übersehen: Friedrich Merz, BlackRock und Katherina Reiche

Friedrich Merz – Umbau von Deutschland in die Vergangenheit für BlackRock, Gaslobby und sonstiger fossiler Lobby.

Nicht zu übersehen ist, warum Friedrich Merz Katherina Reiche ins Amt holte.

Sie setzt genau das um, was Merz politisch willalten Verbindungen zu BlackRock entspricht.

Merz war dort Aufsichtsratsvorsitzender Deutschland und hatte in dieser Funktion immer auch Einfluss auf strategische Investitionen.

Schon damals stand BlackRock für Lobbyarbeit zugunsten von Atomkraft und fossilen Energien.

Es ist also kaum verwunderlich, dass der heutige Bundeskanzler Friedrich Merz erneut in die Spuren der fossilen Lobby tritt – und damit BlackRock sowie der gesamten fossilen Industrie die Tür öffnet.

Das fügt sich nahtlos ein in die Aktivitäten von Jens Spahn mit seinen Kontakten in Milwaukee oder auch Carsten Linnemann, der seit Jahren mit Argumenten der fossilen Denkschulen operiert.

Die Folgen für Deutschland sind absehbar: Der Schaden, den Katherina Reiche mit ihrer Politik anrichtet, dürfte schnell einen dreistelligen Milliardenbetrag erreichen – durch verpasste Investitionen, Blockaden beim Ausbau und steigende Abhängigkeit von fossilen Importen.

Besonders brisant:

Sie versucht, mit allen Mitteln zu verhindern, dass Bürgerinnen, Bürger oder Kommunen bei Windenergie und Photovoltaik eigenständig vorankommen.

Stattdessen werden sie an die großen Energieversorger gebunden – jene Konzerne, die seit Jahrzehnten von fossilen Profiten leben.

Und bezahlen wird am Ende nicht die fossile Lobby, sondern wir alle: die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in diesem Land.

Was die Zahlen sagen – jenseits der Parolen

Klimaschäden kosteten die EU von 1980–2023 rund 738 Mrd. €; Deutschland seit 2000 mindestens 145 Mrd. €. Allein die Ahrtal-Flut führte zu einem 30-Mrd.-€-Wiederaufbaufonds. Nichtstun ist teuer.

Investieren lohnt sich: DIW-Ökonomin Claudia Kemfert beziffert den Volkswirtschafts-Return auf 1,8–4,8 € je investiertem Euro in Klimaschutz (= 80–380 % Rendite). Fakten schlagen Furcht-Rhetorik.

Fazit

Wer heute gegen Klimaschutz „wegen der Kosten“ argumentiert, blendet Realität und Rechnungen aus. Trump liefert die internationale Steilvorlage, Milwaukee-Netzwerke und Berliner Kampagnen-Hubs liefern die Narrative, und eine Politik der fossilen Renaissance riskiert, dass Deutschland tatsächlich „wieder einsteigt“ – in Abhängigkeit, in höhere Preise, in höhere Schäden. Klimaschutz ist nicht Luxus, sondern Rendite – und Risikovorsorge.

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Teil 2: Merz’ Rückendeckung für Verbrenner – sein Kurs gegen die Elektromobilität

Friedrich Merz versucht derzeit, den Eindruck zu erwecken, dass bei der Verkehrswende nicht alles dem Elektroantrieb untergeordnet werden darf. Bei der IAA in München ließ er erkennen, dass er eine Politik der sogenannten „Technologieoffenheit“ gegenüber einem strikten Verbrenner-Ausstieg bevorzugt. Sinngemäß: Keine Einengung auf eine einzige Lösung, Wettbewerb der Technologien. Damit erhält der Verbrennungsmotor politische Rückendeckung – über Hybride, Range-Extender oder synthetische Kraftstoffe.

Ein Beispiel von der IAA: Elektrooffensive der Hersteller

Die Industrie präsentierte auf der Messe neue Elektromodelle mit deutlichen Fortschritten bei Reichweite und Kosten:

  • BMW zeigte ein Elektrofahrzeug im Premiumsegment mit einer Grundausstattung von rund 68.000 € und einer Reichweite bis zu etwa 800 km (Herstellerangaben, abhängig von Konfiguration und Testzyklus).
  • Volkswagen stellte ein Einstiegs-E-Auto in Aussicht, das in der Größenordnung von etwa 25.000 € liegen soll, um den breiten Marktzugang zu erleichtern.

Diese Modelle signalisieren: Elektrofahrzeuge sind für viele Segmente marktfähig – mit stark sinkenden Betriebskosten und wachsenden Reichweiten.

Das Zusammenspiel: Merz, Verbrenner und die Risiken

  1. Rückzug aus klaren Ausstiegsregeln: Statt eines eindeutigen Pfads weg vom Verbrenner wird „Flexibilität in der Regulierung“ betont – das verwässert Ziele und verzögert Investitionen.
  2. Stärkung verbrennernaher Technik: Hybride, Range-Extender und E-Fuels halten fossile Elemente im System und binden Kapital, das für batterieelektrische Skalierung gebraucht wird.
  3. Rückenwind für alte Wertschöpfung: Etablierte Strukturen profitieren, während reine E-Anbieter und neue Lieferketten Planungsunsicherheit erleben.
  4. Risiko für Klima- und Wettbewerbsziele: Jede Ausnahme und Verzögerung erhöht Emissionen, hält Energieimporte hoch und schwächt die Industriewende.

Auch hier positioniert sich Friedrich Merz auf der Seite der fossilen Lobby – inklusive der Tankstellen-Lobby.

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