Die große fossile Illusion – warum wir an einem ineffizienten Antrieb festhalten, der 95 % seiner Energie verheizt

Ein Beitrag von

Werner Hoffmann
– Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören.-

Die Fakten liegen seit Jahrzehnten auf dem Tisch: Der Verbrennungsmotor ist eine thermodynamische Sackgasse. Selbst unter optimalen Laborbedingungen schafft er im Motor 35–43 % Wirkungsgrad. Doch im realen Straßenbetrieb – mit Teillast, Kaltstart, Abgasreinigung, Förder- und Raffinerieverlusten – sinkt der systemische Gesamtwirkungsgrad auf nur 3–7 Prozent.

Das bedeutet:
Von 100 Einheiten eingesetzter Primärenergie kommen lediglich 3–7 Einheiten als Bewegung am Rad an.
Der Rest verschwindet als Wärme – ungenutzt, aber teuer erzeugt.

Warum also hält man überhaupt an einem solch grotesk ineffizienten System fest? Warum werden Milliarden Tonnen fossiler Brennstoffe gefördert, transportiert, raffiniert, verteilt und verbrannt, nur um am Ende 95 % Energieverlust zu erzeugen?

Die Antwort ist ebenso einfach wie unbequem.

Der Verbrennungsmotor ist ineffizient – aber extrem profitabel für die falschen Akteure

Während das E-Auto mit 70–80 % Systemwirkungsgrad arbeitet und kaum Zwischenstufen benötigt, basiert das fossile System auf einer langen, hochkomplexen und extrem lukrativen Wertschöpfungskette. Jede Stufe erzeugt Gewinne – und zwar nicht zu knapp.

An der fossilen Kette verdienen:
Ölkonzerne bei der Rohstoffförderung
Pipeline- und Tankerunternehmen beim globalen Transport
Raffinerien mit aufwendigen Crack- und Reformingprozessen
Energieversorger, die Raffinerien mit Gas und Strom beliefern
Großhändler und Logistikunternehmen beim Kraftstoffvertrieb
Mineralölkonzerne an jedem Liter Benzin oder Diesel
Tankstellenketten durch Verkauf und Zusatzmargen
Staaten durch Energiesteuern, CO₂-Abgaben, Mehrwertsteuer
Zulieferindustrie im Verbrenner-Bereich (Kolben, Einspritzung, Abgasanlage, Getriebe usw.)

Der Verbrennungsmotor ist also nicht effizient,
sondern ein Geschäftsmodell.

Ein gigantisches, globales, über Jahrzehnte gewachsenes Geschäftsmodell, das von jedem verbrannten Liter profitiert – und von jedem ineffizienten Prozessschritt gleich mit.

Effizienz ist kein Problem der Technik – es ist ein Problem der Geschäftsinteressen

Wenn ein System für Kunden ineffizient ist, aber für Unternehmen extrem profitabel, dann wird dieses System verteidigt. Nicht technisch – politisch, kommunikativ, kulturell.

Darum wird der Mythos gepflegt, ein Verbrenner hätte „bis zu 40 % Wirkungsgrad“.
Das stimmt – aber nur auf dem Prüfstand.
Im Alltag bleibt davon praktisch nichts übrig.

Darum werden E-Autos als „unausgereift“ dargestellt, obwohl sie:

– den 15–20-fachen Systemwirkungsgrad besitzen,
keine Abgase produzieren,
keine teuren Zwischenstufen benötigen,
ohne globale Rohstoffabhängigkeit auskommen können,
energetisch und volkswirtschaftlich überlegen sind.

Aber am E-Auto verdient man in der fossilen Kette eben kaum etwas.

Die unbequeme Wahrheit hinter der Debatte

Es geht nicht um Technik.
Es geht nicht um Physik.
Es geht nicht um Mobilität.

Es geht darum, dass ein hochprofitables, global vernetztes System nicht freiwillig verschwindet – selbst wenn es energetisch absurd ist.

Der Verbrennungsmotor war nie effizient.
Er war nur stets lukrativ.

#Energieeffizienz #VerbrennerMythos #Elektromobilität #FossileLobby #Mobilitätswende

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