Bayreuth, Grüner Hügel, Wagner – und mittendrin der Milchbaron, die Steuerflucht und eine Politikerin, die ihr Volk angeblich liebt, aber lieber im Kimono mit Milliardären flaniert.
Da stand sie also: Alice Weidel, die Jeanne d’Arc der „kleinen Leute“, frisch frisiert und farblich aufeinander abgestimmt mit Gattin Sarah – rosa trifft blau-weiß, Asien meets Allgäu.
Kein Wunder, dass man sich da an Wagners „Walkürenritt“ erinnert fühlt: nur dass hier nicht Brünnhilde, sondern der „Joghurt mit der Ecke“ auftritt.
Und an ihrer Seite: Theo Müller, 85 Jahre alt, Milliarden schwer, offiziell „Deutschlands prominentester Steuerflüchtling“. Ein Mann, der sein Herz angeblich an den deutschen Milchbauern verloren hat – aber nur, solange diese im Supermarktregal die Preise drücken. Den deutschen Fiskus hingegen hat er schon vor Jahrzehnten verlassen. Steuerflucht in die Schweiz – das wahre „Müllermilch light“.
Der kleine Hunger kommt nicht mehr rein
Man muss sich das vorstellen: Müller, der mit einem einzigen Joghurtdesign mehr Geld gemacht hat als ganze Landstriche mit ehrlicher Arbeit, sitzt nun mit Weidel beim Sektglas. Und man wünscht sich fast, die Bayreuther Festspiele hätten Hausrecht bewiesen: Hausverbot für den kleinen Hunger! Kein Milchreis, kein Joghurt mit der Ecke, keine „Müllermilch Banane“ – nichts, was an den Milliardär erinnert. Denn wenn einer in der Oper keinen Nachschlag verdient, dann der Mann, der Milliarden bunkert und sich im Glanz der Rechtspopulisten sonnt.
Die Rechnung bitte – aber für wen?
Natürlich betont Weidel jedes Mal: „Den Côte-d’Azur-Trip hab ich selbst gezahlt!“ Ja, ja, ganz bestimmt – und Müller, der Mann mit 4,5 Milliarden Euro, sitzt daneben und sagt: „Alice, lass stecken, ich hab mein Portemonnaie im Learjet vergessen.“ In Bayreuth dann das gleiche Spiel: Karten bis 352 Euro, aber Hauptsache, man erklärt dem Volk später, dass die einfachen Deutschen ihre Heizkosten nicht mehr stemmen können.
Wagner hätte gelacht
Richard Wagner, selbst bekannt für seine Geldprobleme, hätte vermutlich eine Arie geschrieben über diese Szene: „Die Walküre von der AfD, die Milchbarone hofiert und dem deutschen Steuerzahler die kalte Schulter zeigt.“
Weidel inszeniert sich gern als Verteidigerin des kleinen Mannes. Doch in Wahrheit reitet sie lieber im Luxus-Cabrio mit dem Milch-Milliardär als im Aldi-Kleinwagen mit dem deutschen Durchschnittsbürger.
Des Kritiker Fazit: Wenn die AfD das nächste Mal wieder vom „kleinen Hunger im Volk“ spricht – dann bitte konsequent bleiben. Müller-Produkte aus dem Regal, Müllermilch ins Exil schicken und die Bayreuther Festspiele künftig ohne Steuerflucht und Joghurtecke.
Vorschlag: Bayreuth 2026 unter neuem Motto: „Walküre ohne Weidel – und Hausverbot für den kleinen Hunger.“
Das Wort #delulu schaffte es jetzt ins Online-Wörterbuch; abgeleitet von dem Wort delusional, also wahnhaft.
Der Begriff bedeutet laut Cambridge
Dictionary „an Dinge zu glauben, die nicht echt oder wahr sind,
üblicherweise, weil man sich selbst dafür entscheidet“.
Das Wort wird nicht nur von jüngeren Generationen wie Gen Z (zwischen 1995 und 2010 Geborene) oder Gen Alpha benutzt.
Das Cambridge Dictionary zitiert sogar den australischen Premierminister Anthony Albanese, der das Wort in einer Parlamentsdebatte verwendete.
Ki-Foto
#DeluluTante_AliceWeidel – Ähnlichkeiten sind vorhanden – Satire“
——
Was ist Satire und was ist erlaubt?
Juristische Information
SATIRE DARF DAS: Warum das KI-Bild und „Delulu-Tante“ rechtlich zulässig sind
Ein Beitrag von Werner Hoffmann
Hinweis: Es handelt sich um eine satirische, künstlerisch verfremdete KI-Darstellung. Der Beitrag ist als Satire gekennzeichnet.
1) Satire ist von der Meinungs- und Kunstfreiheit geschützt
Nach Art. 5 Abs. 1 GG ist die Meinungsfreiheit geschützt; Satire gehört dazu. Zugleich greift die Kunstfreiheit (Art. 5 Abs. 3 GG). Satire darf überzeichnen, verzerren, ironisieren und provozieren, um sich kritisch mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinanderzusetzen.
2) Öffentliche Person der Zeitgeschichte
Politikerinnen und Politiker sind Personen der Zeitgeschichte. Ihre Abbildung und pointierte Kritik sind grundsätzlich eher hinzunehmen als bei Privatpersonen (§ 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG). Je größer das politische Gewicht, desto weiter ist das Feld zulässiger Satire; das hat die Rechtsprechung mehrfach betont (u. a. zur politischen Karikatur und zugespitzten Formulierungen).
3) Keine unzulässige Schmähkritik
Unzulässig wäre reine Schmähkritik, wenn es ausschließlich um die persönliche Herabwürdigung ohne Sachbezug ginge. Hier liegt eine satirische Wertung mit politischem Bezug vor – kenntlich gemacht durch die Satire-Kennzeichnung („Satire“, „KI-Foto“) und die erkennbare Überzeichnung der Darstellung.
4) Zum Begriff „Delulu“
„Delulu“ ist ein jugendsprachlicher, ironischer Ausdruck, abgeleitet von „delusional“. Er wird im öffentlichen Diskurs benutzt und ist sogar in großen Wörterbüchern verzeichnet. In einer satirischen Überschrift fungiert er als wertende Meinungsäußerung, nicht als Tatsachenbehauptung.
5) Leitlinien der Rechtsprechung – kurz
Satire ist wesensgemäß überspitzt und muss nicht höflich oder sachlich sein,
politische Akteure müssen härtere Kritik hinnehmen als Privatpersonen,
entscheidend ist der Kontext (Satire-Rahmen, Kennzeichnung, politischer Bezug),
Grenze ist die Schmähkritik oder eine nachweislich falsche Tatsachenbehauptung.
6) Praktische Absicherung bei Veröffentlichung
Satire klar und sichtbar kennzeichnen (z. B. „Satire“, „KI-Bild/Illustration“),
keine falschen Tatsachen behaupten; Wertungen als solche erkennbar machen,
privatsphärenrelevante Details vermeiden; Fokus auf öffentliche Rolle und Aussagen,
Kontext geben (kritische Auseinandersetzung mit politischen Positionen).
Resümee
Das KI-Bild und die Formulierung „Delulu-Tante“ bewegen sich im Rahmen der zulässigen politischen Satire. Sie sind von Meinungs- und Kunstfreiheit gedeckt, weil die Darstellung als Satire erkennbar ist, einen politischen Bezug hat und keine bloße Schmähung darstellt.
Rechtsgrundlagen: Art. 5 Abs. 1 GG (Meinungsfreiheit), Art. 5 Abs. 3 GG (Kunstfreiheit), § 23 Abs. 1 Nr. 1 KUG (Personen der Zeitgeschichte). Kein Rechtsrat im Einzelfall: Dieser Beitrag ersetzt keine individuelle Rechtsberatung.
Ein Beitrag bei LinkedIn von Prof. Dr. Maximilian Fichtner bei LinkedIn***
E-Mobile, die Deutsche Wirtschaft, und die Deutsche Bundesbank, aus der Sicht eines @CDU Abgeordneten*** Bemerke: mehr als 70% unserer Automobile gehen in den Export.
Diese Abhängigkeit macht die deutsche Wirtschaft verwundbar, gerade in Zeiten globaler Umbrüche, Protektionismus und wachsendem internationalen Wettbewerb. Wer glaubt, dass alte Erfolgsrezepte automatisch in die Zukunft tragen, verkennt die Realität. Elektromobilität, Batterietechnologien und neue Märkte sind kein Luxus, sondern Überlebensstrategien.
Kommentar: „Ich stelle gerade fest, dass mich die #CDU/CSU Bundestagsfraktion blockiert hat. Erstaunlich. Offenbar mag man da keine Gegenrede, auch wenn sie nicht beleidigend formuliert ist. Ich werde mir dennoch vorbehalten, auch Beiträge aus deren Reihen zu posten.“
Ergänzung: Es handelt sich hier nicht um einen Beitrag als Gastautor, sondern um die Wiedergabe einer Quelle( s. Unten) bei LinkedIn.
„E-Mobile, die Deutsche Wirtschaft, und die Deutsche Bundesbank, aus der Sicht eines @CDU Abgeordneten. Bemerke: mehr als 70% unserer Automobile gehen in den Export.“
„Ich stelle gerade fest, dass mich die #CDU/CSU Bundestagsfraktion blockiert hat. Erstaunlich. Offenbar mag man da keine Gegenrede, auch wenn sie nicht beleidigend formuliert ist. Ich werde mir dennoch vorbehalten, auch Beiträge aus deren Reihen zu posten.“
***Berichtigung: der Beitrag ist zwar von Professor Doktor Maximilian Fichtner, das Video ist jedoch nicht von ihm, sondern von einem CDU Abgeordneten.
Alle Zitate stammen jedoch von der LinkedIn-Seite des Herrn Professor Doktor Maximilian Fichtner.
Wisst ihr noch, Ulf Poschardt? Der Mann, der ernsthaft in einem Podcast sagte, Deutschland sei gar nicht ungleich genug. Seine „Forderung“: Es müsste Menschen viel schlechter gehen, damit es anderen viel besser geht. Ein Zynismus, der kaum auszuhalten ist – und der trotzdem offenbart, worum es den selbsternannten Liberalen in Wahrheit geht: nicht um Chancen, nicht um Gerechtigkeit, sondern um das Prinzip „unten treten, oben abkassieren“.
Und jetzt ratet mal, wer diesen Mann 2019 mit einem Preis ausgezeichnet hat? Richtig: die Ludwig-Erhard-Stiftung. Er bekam den Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik – einen Orden am Revers, verliehen von genau dem Netzwerk, das seit Jahrzehnten dafür sorgt, dass wirtschaftsliberale Ideologie in diesem Land nicht stirbt, sondern immer wieder als „Vernunft“ verkauft wird.
Schauen wir genauer hin: Im Vorstand dieser Stiftung sitzt Roland Koch, der alte CDU-Machtpolitiker, flankiert von Linda Teuteberg (FDP), Sarna Röser (Unternehmerin) und Godelieve Quisthoudt-Rowohl (CDU). Schatzmeister ist Nicolaus Heinen, Geschäftsführer Patrick Opdenhövel. Klingt harmlos, ist aber in Wahrheit die Schaltzentrale, die neoliberale Denkweisen immer wieder ins Schaufenster stellt.
Die Mitgliederliste ist ein einziges Netzwerkbuch: Friedrich Merz, Kanzler und CDU-Chef, ist selbst Mitglied. Jens Spahn, Profiteur erster Klasse, gehört dazu. Dazu Bettina Stark-Watzinger (FDP), Hans-Werner Sinn, Jens Weidmann, Theo Waigel – und selbst Roland Tichy, der zwischenzeitlich den Vorsitz innehatte. Kurz: Wer Rang und Namen hat im marktradikalen Spektrum, ist hier eingebunden.
Und was macht diese Stiftung? Sie gibt sich als Bewahrerin der Sozialen Marktwirtschaft, als Denkmal für Ludwig Erhard. In Wahrheit ist sie ein Machtlabor: Sie organisiert Kamingespräche, Kolloquien, Preisverleihungen. Sie kürt Journalist:innen wie Poschardt, die Ungleichheit schönreden. Sie bejubelt Politiker:innen wie Katherina Reiche, die im Mai 2025 zur Wirtschaftsministerin wurde – und ganz nebenbei selbst in der Jury sitzt, die über die Vergabe des Preises entscheidet.
Das Muster ist ekelhaft klar: Die Stiftung liefert die Ideologie. Die Jury verleiht Preise an die passenden Meinungsmacher. Politiker:innen wie Reiche und Spahn setzen das Ganze um. Und Merz hält den Schirm darüber.
So entsteht ein geschlossener Kreislauf, in dem Ungleichheit nicht bekämpft, sondern veredelt wird. Ein Zirkel, in dem man sich gegenseitig Preise, Posten und Prestige zuschiebt, während draußen immer noch vom „sozialen“ Teil der Sozialen Marktwirtschaft geredet wird – einem Teil, der in diesem Club längst beerdigt ist. Mit Applaus, Preisverleihung und Sekt im Atrium.
Wir haben lange geahnt, wie es lief. Heute liegt es schwarz auf weiß:
Ein Minister, der den RKI-Chef in der Pandemie nicht nur überstimmte, sondern kommandierte – und zwar nicht über die offiziellen Kanäle des Ministeriums, sondern über ein Postfach seines Bundestagsbüros.
366 Seiten E-Mails, erstritten durch ein Investigativ-Kollektiv per Informationsfreiheitsgesetz (IFG), zeigen:
Jens Spahn gab Lothar Wieler konkrete Vorgaben, stimmte Papiere ab, setzte Linien – bis hin zu Quarantäneregeln („10 Tage MIT Freitestung“) – und quittierte wissenschaftliche Einwände mit dem Satz:
„Das habe ich ja gestern Abend schon mit dem Taschenrechner widerlegt.“
Das ist nicht nur arrogant, das ist juristisch heikel.
In Deutschland ist Aktenführung kein bürokratischer Luxus, sie folgt direkt aus dem Rechtsstaatsprinzip (Art. 20 Abs. 3 GG).
Die Gemeinsame Geschäftsordnung der Bundesministerien (§ 12 GGO) und die Registraturrichtlinie verpflichten, alle aktenrelevanten Vorgänge nachvollziehbar zu dokumentieren – ausdrücklich auch dienstliche E-Mails, egal von welchem Account.
Selbst Telefonate oder SMS müssen verschriftlicht werden. Je größer die Tragweite, desto strenger die Pflicht. Pandemieentscheidungen sind die Königsklasse dieser Pflicht.
Und ja, das RKI ist dem Ministerium unterstellt – aber das Infektionsschutzgesetz (§ 4 IfSG) weist ihm explizit die wissenschaftliche Rolle zu. Politik darf entscheiden, muss aber transparent abwägen, nicht per Schattenkanal wissenschaftlichen Rat überspielen.
Das Muster kennen wir: Schon bei den Maskendeals setzte Spahn gegen den Rat der Fachabteilung den Preis im Open-House-Verfahren nach oben. Ergebnis: laut späteren Berichten rund 623 Millionen Euro Mehrkosten. Begründung damals: „Krise“.
Genau deshalb braucht es mehr Dokumentation, nicht weniger.
Brisant ist auch:
Ohne IFG gäbe es diese Einblicke gar nicht.
Die jetzige Union wollte das Gesetz kürzlich einschränken – wer Aufklärung erschwert, hat meistens einen Grund.
Das hier ist größer als Spahn.
Es geht um die Architektur von Verantwortung.
Wissenschaft darf widersprechen, Politik darf entscheiden – aber sie muss es offen tun. Mit Akte, mit Datum, mit Weg. Nicht mit Parteiadresse. Nicht mit „Taschenrechner“.
Werner Hoffmann – Demokrat der Mitte, weil es wichtig ist, das politische Kalkül hinter den Methoden der AfD klar zu benennen.
Dauerhafte Provokation als System
Die AfD lebt von der Grenzüberschreitung:
Gezielte Tabubrüche: Je extremer die Aussage, desto sicherer die Aufmerksamkeit in den Medien,
Reaktionen einkalkuliert: Empörung von Politik und Gesellschaft wird bewusst provoziert – und dann als „Beleg“ dafür genutzt, dass man die „unbequeme Wahrheit“ ausspricht,
Drehung ins Opfer-Narrativ: Kritik an der AfD wird sofort umgedeutet in „Zensur“ oder „Meinungsunterdrückung“.
Beispiel: Bundestag und Landesparlamente
Immer wieder provoziert die AfD im Parlament mit Beleidigungen, Zwischenrufen oder Tabubrüchen. Ziel ist nicht die inhaltliche Debatte, sondern die Schlagzeile danach: „Alle gegen uns“. So wird jede Rüge oder jedes Ordnungsgeld als politischer Vorteil genutzt.
Die langfristige Strategie
Radikalisierung der eigenen Basis: Wer sich ständig „gegen das System“ im Kampf sieht, bleibt mobilisiert und wahlbereit,
Vergiftung des öffentlichen Diskurses: Wenn jede demokratische Reaktion sofort als „Hetze“ oder „Ausgrenzung“ umgedeutet wird, verschiebt sich die politische Kultur Stück für Stück.
Die AfD will keine Lösungen liefern – sie will Konflikte. Ihre Provokationen sind kein Zufall, sondern kalkulierte Inszenierung.
——
Das Muster der kalkulierten Provokation
Die AfD betreibt Provokation nicht zufällig oder sporadisch, sondern systematisch. Sie lebt von der ständigen Verletzung parlamentarischer Umgangsformen und politischer Spielregeln. Wer die Sitzungen im Bundestag oder in Landtagen verfolgt, kann diese Taktik in Echtzeit beobachten:
Störungen durch Zwischenrufe, die bewusst verletzend formuliert sind,
Beleidigungen gegen Abgeordnete anderer Parteien, die persönliche Grenzen überschreiten,
plakative Skandalaussagen, die sofort Schlagzeilen garantieren.
Das Ziel ist immer dasselbe: Aufmerksamkeit erzeugen, sich als „Einzige gegen das Establishment“ zu inszenieren – und dabei das demokratische Miteinander Schritt für Schritt zu zerstören.
Konkretes Beispiel: Die Debatte um die „Remigration“
Ein prägnantes Beispiel war die Diskussion um das Wort „Remigration“, das im rechtsextremen Milieu längst als Synonym für Massenausweisung von Menschen mit Migrationshintergrund verstanden wird.
Die Inszenierung: AfD-Abgeordnete nutzen den Begriff immer wieder im Bundestag – wissend, dass er eine geschichtliche Nähe zu NS-Rhetorik aufweist,
Die erwartete Reaktion: Empörte Gegenreden aus allen demokratischen Fraktionen, scharfe Worte des Bundestagspräsidenten, breite mediale Berichterstattung,
Die Umdeutung: Am nächsten Tag erklärt die AfD: „Man will uns verbieten, über Rückführungen zu sprechen. Seht her, wie man uns mundtot machen will!“.
Damit wird eine bewusst menschenfeindliche Provokation nicht nur in eine Schlagzeile verwandelt, sondern gleich doppelt ausgeschlachtet: Erst durch den Skandal, dann durch das Opfer-Narrativ.
Landesparlamente als Bühne
Noch deutlicher tritt diese Strategie in Landesparlamenten zutage. Dort sitzt die AfD oft nicht in der ersten Reihe der politischen Gestaltung, sondern nutzt die Bühne ausschließlich für Provokation:
In Baden-Württemberg bezeichnete ein AfD-Abgeordneter Grüne und SPD öffentlich als „Volksverräter“. Rüge und Ordnungsgeld folgten – doch genau das war das Ziel: Er erschien in den Abendnachrichten,
In Sachsen legte die AfD mehrfach Anträge vor, die keinerlei praktische Relevanz hatten, aber Schlagworte wie „Asylflut“ oder „Gender-Ideologie“ enthielten. Inhaltlich irrelevant, aber medial verwertbar,
In Bayern störten AfD-Abgeordnete gezielt Debatten, indem sie mit Zwischenrufen wie „Lügenpresse!“ oder „Ihr wollt Deutschland abschaffen!“ provozierten. Der Effekt: Empörung, Abbruch von Redebeiträgen – und am Ende Schlagzeilen, die genau diesen Konflikt abbildeten.
Die perfide Wirkung
Diese Methode wirkt auf mehreren Ebenen:
Medial: Jede Rüge ist eine Schlagzeile, jede Eskalation ein Fernsehbild,
Politisch: Die AfD hält ihre Basis mobil, die in den Provokationen eine „mutige Gegenwehr“ gegen das „System“ sieht,
Gesellschaftlich: Die politische Kultur verroht, wenn das gezielte Tabu-Brechen zur Routine wird.
Demokratische Antwort
Die Frage bleibt: Wie geht man mit dieser Dauerprovokation um? Ignorieren? Kritisieren? Sanktionieren?
Ignorieren nimmt der AfD kurzfristig Aufmerksamkeit, birgt aber die Gefahr, dass menschenfeindliche Aussagen unwidersprochen stehenbleiben,
Kritisieren entlarvt die Inhalte, füttert aber zugleich die Opfer-Inszenierung,
Sanktionieren ist notwendig, wenn Grenzen überschritten werden – doch auch das wird medial als „Zensur“ ausgeschlachtet.
Genau hier liegt die perfide Stärke der AfD: Jede Reaktion, ob Schweigen oder Empörung, wird von ihr genutzt.
Resümee
Das Beispiel der „Remigration“-Debatte zeigt exemplarisch, wie die AfD Provokationen kalkuliert einsetzt, um Aufmerksamkeit zu erzwingen und demokratische Institutionen zu beschädigen. Sie spielt dabei mit den Reflexen einer offenen Gesellschaft – und verwandelt selbst berechtigte Kritik in ein Narrativ der Unterdrückung.
Die demokratischen Parteien stehen damit vor einer schwierigen Aufgabe: Sie müssen einerseits klare Kante gegen Hass und Hetze zeigen, andererseits dürfen sie der AfD nicht das Spektakel liefern, das diese so dringend braucht.
Fest steht: Die AfD liefert keine Lösungen. Sie liefert Provokationen – und diese sind das eigentliche Programm.
Klimawandel frisst Geschäftsmodelle. Weltweit. Aber klar, Wohlstand schützt sich selbst
Italien bangt um Übernachtungen. Hitze, Brände, Wasserknappheit.
Wer Klimaschutz für einen Wohlstandskiller hält, verwechselt Ursache und Wirkung.
Ohne Klimaschutz fällt der Markt aus, nicht nur die Saison.
Das Muster wiederholt sich überall. Wintertourismus ohne Schnee bricht ein. Landwirtschaft verliert Erträge, Anbauzonen wandern. Niedrigwasser stoppt Schifffahrt, Lieferketten reißen. Korallen sterben, Tauchziele verlieren Wert. Der Panama Kanal rationiert Durchfahrten, der Rhein limitiert Frachterladungen.
Finanz und Immobilien bekommen es zuerst ab. Versicherer ziehen sich aus Risikogebieten zurück, Prämien explodieren, Objekte werden unverkäuflich.
Banken preisen Klimarisiken ein. Küstenstädte verlieren Marktwert, innenliegende Hitzeinseln werden unbewohnbar. Unversicherbar heißt unfinanzierbar.
Industrie hängt an Wasser und Kühlung. AKW und Kohlemeiler drosseln bei Hitze, Wasserkraft fällt in Dürren aus.
Rechenzentren und Fabriken brauchen teure Notkühlung. Stromspitzen, Blackouts, Produktionsausfälle.
Wer jetzt Wind, Solar, Speicher und Netze bremst, zahlt doppelt und verliert Märkte.
Die These steht. Klimawandel pulverisiert Geschäftsmodelle.
Klimaschutz ist Risikomanagement, Standortsicherung, Versicherbarkeit.
Alles andere ist Naividenz mit Preisschild in CO2 und Milliardenverlusten. Mic drop.
——
Tourismus 2.0: Wenn Hitze, Dürre & Schneemangel zuschlagen – 20 bitterböse Freizeitideen für die Klimakrise
Ein Kommentar von Werner Hoffmann
– Die Welt gibt es nur einmal….. Die Erde kann auch ohne uns Menschen bestehen… eben dann wieder mit Kleinlebewesen und ohne Menschen
Wenn der Klimawandel die Klassiker zerstört – Strandurlaub bei 45 Grad, Skifahren ohne Schnee, Korallenriffe als graue Skelette – braucht es „neue Freizeitideen“. Sarkastisch? Ja. Aber der Ernst dahinter ist real.
Hitzetourismus in Italien – „Survival im 50-Grad-Schatten“ statt Strandliegen,
Dolce Sauna Vita – draußen sitzen, schwitzen, jammern: Wellness all inclusive,
Klimaversicherungs-Exkursion – live erleben, warum „unversicherbar = unfinanzierbar“ ist,
Notkühlungs-Camping – Zelt neben Rechenzentren: warme Abluft garantiert,
Dürre-Festival – Open-Air ohne Getränkelogistik: „Trinken ist von gestern“,
Pool-Kreuzfahrt – wenn Kanäle rationieren, schippert man im Hotelbecken,
Mic-Drop-Urlaub – zu Hause bleiben, Emissionen sparen, Nerven schonen.
Resümee
Humor hilft, die Absurdität zu zeigen – lösen kann er nichts. Klimawandel nimmt Märkte, Sicherheit und Lebensqualität. Klimaschutz ist Risikomanagement, Standortpolitik und Versicherbarkeit. Wer Wind, Solar, Speicher und Netze bremst, zahlt doppelt – erst mit Milliarden, dann mit verlorener Zukunft.
Die Bundesregierung hat doch etwas in ihren ersten 100 Tagen geschafft:
Für schlanke 80,5 Millionen Euro hat sie in den vergangenen neun Monaten Menschen an der Grenze zurückgewiesen. Nicht viele, aber immerhin. Genauer gesagt:
310 Asylsuchende in den ersten Monaten unter Innenminister Dobrindt.
Macht rund 259.000 Euro pro Person. Mindestens.
#GrüneGrenze Warum „Mindestens“? Was wir nicht wissen:
Meist ist 50 Meter neben dem Grenzübergang die grüne Grenze.
Ein Waldweg, eine andere Straße.
Wer da nicht über einen kleinen Umweg doch nach Deutschland einreist, muss auch schon ziemlich doof sein.
Ich glaube jedenfalls nicht, dass die sagen: Ach so, dann fahre ich eben zurück nach Syrien, Afghanistan oder Algerien.
#KostenUndNutzen Von Mitte September 2024 bis Ende Juni 2025 – also rund 9,5 Monate – verschlang der Einsatz 80,5 Millionen Euro. Hochgerechnet auf ein Jahr: gut 100 Millionen Euro. Der größte Posten? Überstunden: 37,9 Millionen Euro. Dazu Hotelunterkünfte für Beamte, Verpflegung, Zulagen für „Dienst zu ungünstigen Zeiten“, Führungs- und Einsatzmittel, Betrieb der Grenzstationen.
14.000 Bundespolizist:innen sind im Einsatz, die an Bahnhöfen, Flughäfen oder in Ermittlungen fehlen.
#SymbolStattSubstanz Offiziell geht es um die „Eindämmung irregulärer Migration“. In der Realität wird der Effekt kaum beziffert – außer eben die 310 Zurückweisungen zu Beginn. Selbst wenn die Zahl heute höher läge: Bei einem dreistelligen Millionenbetrag Jahreskosten bleibt die Kosten-Nutzen-Bilanz verheerend. Und das, obwohl selbst Asylsuchende an der Grenze zurückgewiesen werden – eine Praxis, die rechtlich umstritten ist und laut Kritiker:innen europäisches Recht verletzt.
#WasManDavonHabenKönnte 100 Millionen Euro im sozialen Bereich: Das wären 2.000 Sozialarbeiter:innenstellen (à 50.000 Euro), 3.300 Kita-Plätze (à 30.000 Euro) oder 10.000 Geflüchtete in Sprach- und Integrationskursen (à 10.000 Euro). Alles Maßnahmen, die Ursachen bekämpfen statt Symptome. Die nachhaltiger wirken als ein martialisches Grenzfoto in der Tagesschau – aber eben weniger fotogen sind.
#PolitikDerBilder Grenzkontrollen sind nicht nur ein logistisches, sondern vor allem ein symbolisches Projekt. Sie signalisieren Härte – selbst wenn der reale Nutzen fragwürdig bleibt. Sie bedienen das Bild von „Kontrolle zurückgewinnen“, auch wenn die Kontrolle längst in einem anderen Politikfeld liegt: Asylverfahren beschleunigen, Integration fördern, Rückführungen rechtsstaatlich umsetzen.
#Resümee Wir zahlen nicht für Sicherheit, sondern für eine Pose. Eine Pose, die pro zurückgewiesener Person ein Vielfaches dessen kostet, was deren Versorgung und Integration gekostet hätte. Vielleicht ist das die ehrlichste Bilanz dieser Politik: teuer, ineffektiv, aber optisch wirksam. Und optisch wirksam ist in Zeiten der Schlagzeilenpolitik leider oft genug.
Teil 1: Drei Stunden Alaska – und eine Pressekonferenz voller Leerformeln
Es war kein Geheimtreffen, sondern ein offiziell angekündigtes Gipfeltreffen: Donald Trump und Wladimir Putin saßen sich im fernen Alaska ganze drei Stunden gegenüber. Die Welt schaute gebannt zu – denn alle fragten sich: Wird es nach Jahren des Krieges in der Ukraine endlich zu einem Durchbruch kommen?
Nach dem Gespräch traten beide vor die Kameras. Doch die mit Spannung erwartete Pressekonferenz enttäuschte. Statt klarer Ergebnisse gab es nur vage Floskeln über „konstruktive Gespräche“, „gemeinsame Interessen“ und die Notwendigkeit „globaler Stabilität“. Inhalt? Fehlanzeige. Alles wirkte wie ein bewusst inszeniertes Nebelspiel.
Einen Tag später dann der Paukenschlag: Putin soll klargemacht haben, dass ein Kriegsende nur infrage kommt, wenn die gesamte Region Donbass an Russland fällt. Damit verschiebt sich der Fokus: Es geht nicht um Frieden, sondern um Territorien, Bodenschätze und geopolitische Macht.
Teil 2: Donbass – Schatzkammer der Ukraine
Der Donbass ist das wirtschaftliche Rückgrat der Ukraine – voller Rohstoffe, Schwerindustrie und strategischer Infrastruktur. Steinkohle, Koks-Kohle, Stahlwerke, aber auch Mangan, Uran und seltene Erden machen die Region so wertvoll. Wer den Donbass kontrolliert, kontrolliert einen erheblichen Teil des ukrainischen Bruttoinlandsprodukts.
Für Putin bedeutet das: Ressourcen sichern, die Ukraine schwächen und geopolitische Kontrolle ausbauen. Für Trump wiederum könnten vor allem Seltene Erden und Energiequellen im Rest der Ukraine interessant sein. Am Ende läuft es auf eine Aufteilung hinaus: Russland nimmt den Donbass, während der Westen die restlichen Rohstoffe wirtschaftlich ausnutzt.
Teil 3: Strategisches Schachbrett – warum der Donbass mehr ist als Kohle und Stahl
Neben den Rohstoffen spielt der Donbass auch strategisch eine Schlüsselrolle:
Landbrücke zur Krim – militärische und logistische Versorgung,
Pufferzone gegen NATO und EU,
Kontrolle über Bahnknoten, Energie- und Exportwege,
Militärische Festungen durch Industrieanlagen,
Propaganda-Wert als „russisches Land“.
Putin sichert sich damit nicht nur Ressourcen, sondern auch einen Brückenkopf, von dem aus er Europa erpressen kann. Trump könnte das wiederum als „Friedenserfolg“ verkaufen – auf Kosten der Ukraine.
Der Donbass (Donezbecken) besteht aus den Verwaltungsgebieten Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine.
Er grenzt im Osten direkt an Russland.
Im Süden grenzt er ans Asowsche Meer, aber nicht an die Krim.
Zwischen Donbass und Krim liegt noch ein Stück der Region Saporischschja (Zaporizhzhia) sowie Teile von Cherson.
Das bedeutet:
Der Donbass reicht nicht bis an die Krim heran. Es gibt also einen geographischen Zwischenraum, den Russland seit Beginn des Krieges teilweise besetzt hat, um eine Landbrücke zur Krim zu schaffen (über Mariupol, Melitopol, Berdjansk).
Teil 4: Frieden oder Erpressung? – Das gefährliche Spiel mit der Ukraine
Was sich abzeichnet, ist kein echter Friedensplan, sondern ein Diktat: Land gegen Frieden. Die Ukraine würde Territorium verlieren, Russland triumphieren, und Trump könnte sich als Vermittler inszenieren. Doch in Wahrheit wäre es nichts anderes als Erpressung – mit katastrophaler Signalwirkung für die Weltordnung.
Teil 5: Trumps Blick auf die Rohstoffe – Deal mit Selenskyj?
Trump hat bereits im Vorfeld mit Selenskyj Absprachen getroffen:
Rohstoffe gegen militärische Unterstützung.
Seltene Erden, Gasvorkommen und Agrarprodukte sollen den USA zufallen – als „Ersatz“ für die milliardenschwere Hilfe im Krieg.
Der Krieg wird so zum Geschäftsmodell, bei dem die Ukraine zur Verhandlungsmasse degradiert wird.
Teil 6: Der Diktatfrieden als Einladung für China
Wenn der Westen Putins Bedingungen akzeptiert, sendet das ein Signal an Peking: Aggression lohnt sich. China könnte Taiwan angreifen – und Trump vielleicht wegsehen, solange er auch seinen „Stück Kuchen“ bekommt. Ein solcher Präzedenzfall würde die internationale Ordnung endgültig zerstören.
Teil 7: Gefahr für Westeuropa – Putins nächster Schritt
Putin wird sich mit dem Donbass nicht zufrieden geben.
Nächste Ziele könnten das Baltikum, Polen oder Moldau sein.
Ein Angriff auf einen NATO-Staat würde das Bündnis direkt auf die Probe stellen. Europa müsste entscheiden: Hält es zusammen oder zerbricht es an Putins Aggression?
Teil 8: Warum Europa Selenskyj weiter unterstützen muss
Die Ukraine verteidigt nicht nur ihre Freiheit, sondern die Freiheit Europas. Deshalb muss Europa weiter Waffen, Geld und politische Rückendeckung liefern. Nur ein Sieg der Ukraine kann zeigen, dass Aggression nicht belohnt wird.
Teil 9: Deutschlands Rolle – Verteidigung ausbauen
Deutschland muss endlich seine Verteidigung ernst nehmen:
Bundeswehr modernisieren, Rüstungsproduktion ausweiten, Bevölkerungsschutz und Cyberabwehr stärken.
Putin wird nicht aufhören – deshalb braucht es Stärke als Antwort.
Teil 10: Gesamtbewertung – Diktat oder Freiheit?
Das Treffen in Alaska und Putins Forderung zeigen: Hier geht es nicht um Frieden, sondern um Beute. Putin will den Donbass, Trump will die restlichen Rohstoffe, China schaut zu und wartet auf seine Chance.
Europa steht am Scheideweg.
Ein Einknicken wäre das Ende der Freiheit – Standhaftigkeit dagegen der einzige Weg, unsere Demokratie und Sicherheit zu bewahren.
——-
Kommentar von
#Francesco #Garita.
—-
Übrigens: In Alaska trat Lawrow im CCCP-Shirt auf.
Vier Buchstaben, die für viele wie ein Retro-Spaß aussehen, sind in Wahrheit ein politisches Signal.
Das ist keine Nostalgie, sondern ein imperialistisches Bekenntnis.
Moskau macht deutlich, dass die Sowjetunion nicht als vergangenes Kapitel gesehen wird, sondern als Projekt, das wiederbelebt werden soll.
Wer dieses Symbol als Folklore abtut, verkennt die Realität:
Es steht für Machtanspruch, Expansion und die Botschaft, dass Freiheit und Grenzen aus russischer Sicht nur provisorisch sind.
Für die ehemaligen Sowjetrepubliken ist das nichts anderes als eine offene Drohung.
Das Shirt sagt: Eure Unabhängigkeit ist nicht sicher, eure Selbstbestimmung gilt nur solange Moskau es zulässt.
Es ist ein Hinweis darauf, dass Russland Geschichte mit Gewalt zur Gegenwart machen will – im Namen eines imperialistischen Traums.
Das war kein Zufall und keine Mode – es war eine klare Ansage.
———-
Nachtrag als Kommentar von Werner Hoffmann
Es geht Trump nicht nur darum, fossile Energien und seltene Erden für sein Business zu gewinnen.
Sein Kalkül ist noch perfider:
Er will Europa schwächen.
Denn durch die riesigen US-Energieimporte (die EU verpflichtete sich laut Einigung, jährlich rund USD 250 Mrd in US-Energie – Öl, LNG, Nuklearprodukte – zu investieren; insgesamt also USD 750 Mrd über drei Jahre) wird Europa faktisch erpresst und muss seinerseits mehr Ressourcen in die Ukraine investieren – und hat weniger, um eigene Infrastrukturen aufzubauen.
Wir „willigen Europäer“ sollten uns bewusst sein: Wir sind über 500 Millionen Menschen (EU + Großbritannien ohne Ungarn) – im Vergleich zu nur 333 Millionen in den USA, 144 Millionen in Russland oder gerade einmal 9,6 Millionen in Ungarn. Wenn wir unsere Kräfte bündeln, könnten wir auf der Weltbühne ein enormes Gewicht entfalten. Doch solange wir uns von Spaltern wie Trump, Putin oder Orban auseinanderdividieren lassen, bleiben wir unter unseren Möglichkeiten.
Trump geht geopolitische Risiken kalkulierbar an. Er kümmert sich nicht, ob China in wenigen Jahren Taiwan angreift – solange die Chipproduktion dann zu den USA verlagert wurde oder er sich anderweitig abgesichert hat.
Trump ist Geschäftsmann – pure Agenda, keine Prinzipien. Rechtsstaatlichkeit, Gerechtigkeit, Anstand? Für ihn Nebensache. Moral kennt er schlicht nicht.
Die langfristigen Effekte rechtspopulistischer Politik lassen sich in Ungarn mittlerweile gut betrachten. Die Einkommensarmut hat sich dort im Vergleich zum EU-Schnitt in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat eine länderübergreifende Einkommensverteilung berechnet, als wäre die EU ein einziger Staat. Um die Preisunterschiede zwischen den Ländern zu berücksichtigen, werden die nationalen Währungen in sogenannte Kaufkraftstandards (KKS) umgerechnet. Mit einem KKS können die Konsumenten in allen Ländern rein rechnerisch die gleiche Menge an Waren und Dienstleistungen kaufen. Das EU-weite Medianeinkommen betrug demnach im Jahr 2021 – das ist der aktuell verfügbare Datenstand – 1.529 KKS. In deutschen Preisen wären das rund 1.651 Euro.
Legt man die solcherart um Kaufkraftunterschiede bereinigten Einkommen zugrunde, ändern sich die Befunde für die Einkommensverteilung erheblich. In Deutschland gelten gemessen am EU-weiten kaufkraftbereinigten Medianeinkommen nur gut 7 % der Bevölkerung als einkommensarm – also etwas weniger als halb so viele wie in der nationalen Betrachtung.
Griechenland, die Slowakei, Rumänien, Bulgarien und insbesondere das Schlusslicht Ungarn haben bezogen auf diese Metrik einen sehr hohen Anteil von Einkommensarmut. Für Ungarn hat dieser sich seit dem Amtsantritt Orbáns von 27 % (2001) auf annähernd 58 % (2021) mehr als verdoppelt. Das ist die bei weitem schlechteste Langfrist-Performance aller EU-Mitglieder.