Ein Beitrag von Werner Hoffmann

Danke an

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Plötzlich ging nichts mehr:
Nach einer scheinbar überstandenen Corona-Infektion fingen die Probleme erst richtig an. Massive Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Schmerzen, Kreislaufprobleme – und das über Wochen, Monate, Jahre.
Für viele begann mit dem Ende der akuten Infektion eine neue, zermürbende Krankheit: Long Covid, oftmals in Form des Chronischen Fatigue-Syndroms (ME/CFS).
Was bislang nur Wenige kannten, betrifft heute mindestens 650.000 Menschen in Deutschland – darunter auch 80.000 Kinder.

1. Die Ursprünge: Von Corona zu Long Covid
Long Covid beschreibt gesundheitliche Langzeitfolgen nach einer SARS-CoV-2-Infektion, die länger als zwölf Wochen andauern und nicht durch andere Diagnosen erklärt werden können. Symptome sind u. a.:
- extreme Erschöpfung (Fatigue)
- Gehirnnebel („Brain Fog“)
- Muskelschmerzen
- Atemprobleme
- Schlafstörungen
- Belastungsintoleranz (PEM)
Eine besonders schwere Form ist das sogenannte ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom), das durch postvirale Ursachen wie Epstein-Barr, Influenza oder eben auch SARS-CoV-2 ausgelöst werden kann. ME/CFS ist keine Modeerscheinung – sie ist eine wissenschaftlich anerkannte neuroimmunologische Erkrankung, die oft zu 100 % arbeitsunfähig macht.
2. Die Folgen: Isolation, Armut, Unsichtbarkeit
Was viele nicht sehen: Für Betroffene bedeutet die Krankheit einen völligen Bruch mit dem alten Leben. Arbeit? Kaum mehr möglich. Freunde treffen? Zu anstrengend. Alltag? Ein Marathon im Liegen. Viele sind dauerhaft bettlägerig, manche sogar auf Pflege angewiesen.
Und: Die sozialen Sicherungssysteme greifen nur unzureichend. Oft kämpfen Betroffene jahrelang um eine Anerkennung als erwerbsunfähig, um Pflegeleistungen, oder schlicht um das Verständnis ihrer Umwelt. Besonders bitter: Auch Kinder und Jugendliche sind betroffen – eine Generation, deren Lebensfreude abrupt durch Krankheit ersetzt wurde.
3. Das Still Loud Project: Musik gegen das Schweigen
Mit dem Song „Still Loud“ machen junge Musikerinnen und Musiker auf diese stille Katastrophe aufmerksam. Ihr Appell: Hört hin. Seht hin. Helft mit.
Denn wer betroffen ist, hat oft keine Stimme mehr in der Gesellschaft. Das Still Loud Project verleiht diesen Menschen eine – laut, eindringlich und berührend.
„Still Loud“ ist mehr als ein Song – es ist ein Ruf nach Gerechtigkeit und Sichtbarkeit.
4. Was wir tun können
- Politik: Forschung ausbauen, Hilfen vereinfachen, Reha-Programme schaffen
- Gesellschaft: Betroffene ernst nehmen, nicht abwerten oder psychologisieren
- Medizin: Aufklären, Weiterbilden, interdisziplinäre Teams fördern
- Jede:r Einzelne: Hinhören, Empathie zeigen, Still Loud weitertragen
Das Still Loud Project macht mit einem eigenen Song darauf aufmerksam.
Hört rein und macht Euch ein Bild wie die Lebensrealität von so vielen Menschen aussieht.
Fazit:
Long Covid und ME/CFS zeigen, wie verletzlich selbst gesunde Menschen sein können – und wie ungerecht eine Gesellschaft wird, wenn sie nicht hinschaut.
650.000 Stimmen – viele davon verstummt – fordern jetzt Aufmerksamkeit.
#LongCovid #MECFS #StillLoud #InvisibleDisability #Gesundheitspolitik