Ein Artikel von Werner Hoffmann
Was ist Uran-235 und Uran-239?
Uran-235 (U-235) ist das spaltbare Isotop, das in Kernkraftwerken genutzt wird, um durch Neutronenbeschuss eine Kettenreaktion auszulösen. Es ist in natürlichem Uran nur zu etwa 0,72 % enthalten und muss daher auf 3–5 % angereichert werden, um als Brennstoff zu funktionieren.
Uran-239 (U-239) entsteht, wenn das nicht-spaltbare Uran-238 ein Neutron einfängt. Über zwei Betazerfälle wandelt es sich in Plutonium-239 (Pu-239) um – ein hochgiftiges, spaltbares Element, das in modernen Reaktoren und auch in Atomwaffen eingesetzt wird.
⛏️ Die Gewinnung: Zerstörung für Brennstoff

Die Förderung von Uran ist ein ökologisches Desaster: In offenen Minen und durch chemische Auslaugung (ISL) wird der Rohstoff unter hohen Umweltbelastungen gewonnen. Ganze Regionen – ob in Afrika, Australien oder Kasachstan – kämpfen mit:
- radioaktiv verseuchtem Grundwasser
- überhöhten Krebsraten
- verwüsteten Landschaften
- indigenem Landraub
Der Energieaufwand für Abbau, Transport, Anreicherung und Brennelementherstellung ist erheblich – wird aber in der Klimabilanz der Atomkraft häufig ignoriert.
☢️ Strahlung im Betrieb: Beherrscht – aber nicht harmlos
Während der Reaktor läuft, erzeugen die Brennelemente hochenergetische Gammastrahlung und Neutronen. Diese werden durch Betonmauern, Wasserbecken und Reaktorgefäße abgeschirmt. Dennoch entweichen regelmäßig geringe Mengen radioaktiver Gase (Tritium, Krypton, Xenon) – gesetzlich erlaubt, aber biologisch nicht unbedenklich.
Für das Personal gelten Dosimeter, Schichtbegrenzungen und Strahlenschutzmaßnahmen – doch Studien zeigen: AKW-Beschäftigte erkranken überdurchschnittlich häufig an Krebs.
Sicherheit: Eine tickende Hochrisikotechnologie

Atomkraftwerke müssen jahrzehntelang gegen Naturkatastrophen, Flugzeugabstürze, Sabotage und Cyberangriffe geschützt werden. Das Restrisiko ist allgegenwärtig:
- In Fukushima genügte ein Tsunami für die Kernschmelze.
- In der Ukraine gerieten Reaktoren in ein Kriegsgebiet.
- In Frankreich mussten Reaktoren wegen Korrosionsschäden abgeschaltet werden.

Hinzu kommt: Jedes zivile Atomprogramm birgt das Potenzial zur militärischen Nutzung – über den Umweg von Plutonium-239.
樂 Gedankenspiel: Was, wenn es Atomkraft schon 1725 gegeben hätte?

Stellen wir uns vor, in der frühen Neuzeit hätte es bereits Kernkraftwerke gegeben. Die Brennstäbe aus dieser Zeit wären heute etwa 300 Jahre alt – und damit immer noch hochgefährlich:
- Plutonium-239: Halbwertszeit von 24.100 Jahren
- Neptunium-237: über 2 Millionen Jahre
- Jod-129: 15,7 Millionen Jahre
Was wäre passiert, wenn dieser Müll in deutschen Böden läge?
- Napoleon hätte ihn übermarschiert.
- Hitler oder Stalin hätten ihn möglicherweise für Waffen genutzt.
- Niemand hätte über Jahrhunderte verstanden, was dort eigentlich lagert.
Der Müll wäre älter als jede Demokratie – und gefährlicher als jede Bombe.

️ Atommüll: Ein Erbe für eine Million Jahre
Moderne Reaktoren produzieren hochradioaktiven Müll, der nirgendwo endgültig sicher gelagert ist. Er muss für mindestens 1 Million Jahre von Wasser, Luft, Menschen und Natur abgeschirmt werden. Kein Bauwerk der Menschheit war je für diesen Zeitraum gedacht – nicht einmal die Pyramiden.
Deutschland sucht seit Jahrzehnten ein Endlager – bislang ohne Erfolg.
Atomkraft: Teuer, langsam, gefährlich

- Reaktoren wie Hinkley Point C kosten über 40 Milliarden Euro
- Stromkosten: 15–25 Cent/kWh (laut IEA)
- Wind & Solar: unter 5 Cent/kWh – ohne Müll, ohne Risiko
Fazit: Die Rechnung kommt später – aber sie kommt
Atomkraft ist keine sichere Energiegewinnung – und noch dazu die teuerste, die sich die Menschheit je ausgedacht hat.
Sie verspricht Energie – und hinterlässt Risiken, die Generationen überdauern.
Wer behauptet, Atomkraft sei eine „Brückentechnologie“, sollte sich fragen:
Wohin führt diese Brücke – und wer muss sie für eine Million Jahre bewachen?
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Wie teuer die Herstellung eines Atomkraftwerkes ist, konnte man in letzter Zeit bereits an mehreren Orten feststellen.
Und bereits vor der Nutzung von Atomkraftwerken ist in der Herstellung eine Katastrophe bereits passiert.
Der Uranabbau gehört mit zu den schädlichsten Ereignissen bei der Gewinnung eines Rohstoffs!