– Das Wikingerdorf Gudvangen: Auf den Spuren der Nordmänner
Ein Beitrag von Werner Hoffmann
– Demokratie der Mitte, weil Geschichte erlebbar bleiben muss –
⚓ Ankunft in Vik – Tor zur Vergangenheit
Nach dem Anlegen des Schiffes begann der Landgang per Tenderboot – leise gleitend über das Wasser, umgeben von dramatischen Berglandschaften.
In Vik, einem charmanten Ort am Sognefjord, startete unsere Busreise in eine
längst vergangene Zeit.
Vik blickt auf eine über tausendjährige Geschichte zurück. Bereits in der Wikingerzeit war die Region von großer Bedeutung – als Handelsplatz, Agrarzentrum und religiöser Knotenpunkt. Besonders bekannt ist Vik für den traditionsreichen Käse Gamalost und die einzigartige mittelalterliche Architektur.
⛪ 1. Stopp: Die sagenhafte Hopperstad Stabkirche
Erster Halt war die eindrucksvolle Hopperstad Stabkirche – ein wahres Juwel norwegischer Baukunst. Sie wurde um das Jahr 1130 errichtet und zählt zu den ältesten noch erhaltenen Stabkirchen Norwegens.
Die Architektur ist einzigartig: Überlappende Holzschindeldächer, filigrane Drachenköpfe und mystische Symbolik verbinden altnordische Baukunst mit christlichen Elementen.
Gräber gibt es hier wohl für immer.
Die Kirche wurde vom Norwegischen Verein für Denkmalpflege (Fortidsminneforeningen) liebevoll restauriert und vermittelt heute ein authentisches Gefühl mittelalterlicher Spiritualität.
燎 Vik – Heimat des Gamalost: Der Käse der Wikinger
Neben seiner spirituellen und landschaftlichen Bedeutung ist Vik auch kulinarisch bedeutsam – als eine der letzten Regionen Norwegens, in denen noch der Gamalost (übersetzt: „alter Käse“) traditionell hergestellt wird.
Der Gamalost ist kein Käse für jedermann – intensiv im Geschmack, bröselig in der Konsistenz, dunkelgelb bis bräunlich in der Farbe. Aber er ist ein echtes Wikinger-Erbe: Schon vor über 1000 Jahren war er eine wichtige Eiweißquelle für Seefahrer und Bauern – haltbar, nährstoffreich und ohne zugesetzte Labstoffe.
Historische Herstellung:
Die traditionelle Produktion beginnt mit entrahmter Sauermilch, die vorsichtig erwärmt und unter ständigem Rühren dickgelegt wird. Die Masse wird anschließend in Holzformen gepresst, oft mit Runenmustern verziert. Danach beginnt die Trocknung – in offenen, luftigen Speichern, wo der Käse seine charakteristische feste Konsistenz erhält.
Besonders charakteristisch: Der Gamalost wird mit Edelschimmel aus der Umgebung eingerieben, ähnlich wie Blauschimmelkäse – allerdings nur auf der Oberfläche. Der Reifungsprozess kann mehrere Wochen dauern und verleiht dem Käse seine unverwechselbare Tiefe.
Im örtlichen Gamalostfestival wird dieser Käse jedes Jahr gefeiert – inklusive Verkostung, Live-Herstellung und Musik.
️ Panoramafahrt über Vikafjellet & Stalheimskleiva
Im Anschluss fuhren wir weiter durch die spektakulären Landschaften Westnorwegens.
Die Route führte über das Vikafjellet – ein Hochplateau mit glitzernden Bergseen und schroffen Felsen. Immer wieder Fotostopps – kristallklare Luft, endlose Weite, unvergessliche Ausblicke.
Besonders spektakulär: die Fahrt über die Stalheimskleiva – eine der steilsten Serpentinenstraßen Europas. Hier schraubt sich der Bus durch enge Kehren mit Blick auf Wasserfälle, steile Berghänge und tiefe Schluchten. Ein echtes Highlight der Reise!
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Zwischen Elch, Bär und Farbenspiel – Norwegens Natur erzählt Geschichten
Wer durch Norwegen reist, begegnet nicht nur atemberaubenden Landschaften, sondern auch einer Tierwelt, die so still wie majestätisch ist – und einer Architektur, die durch ihre Farben mehr verrät, als man denkt.
Geformt von Eis und Zeit
Norwegens Landschaft war einst doppelt so hoch und sanfter geformt.
Erst die Eiszeiten meißelten das heutige Bild:
Gletscher schoben sich mit gewaltiger Kraft durch Täler, schürften Gestein ab und hinterließen die charakteristischen U-Täler.
Als die Gletscher vor rund 10.000 Jahren schmolzen, flutete das Meer die tiefen Rinnen – die Fjorde entstanden: von Bergen umrahmte Meeresarme, heute Wahrzeichen Norwegens.
Farben, die sprechen – Häuser als Spiegel der Gesellschaft
In Norwegen war die Farbe eines Hauses nie nur eine Frage des Geschmacks – sie war ein soziales Statement:
Rot: Günstig herzustellen aus Fischleberöl und Eisenoxid – das pragmatische Rot der Bauern und Fischer.
Weiß: Teures Metallweiß, Symbol für Eleganz und Wohlstand – ein Statussymbol.
Gelb: Die freundliche Farbe der Bauernhöfe – traditionell, warm, einladend.
Blau: Küstennähe, Meeressehnsucht – das Leben mit und am Wasser.
Grün: Harmonie mit der Landschaft – besonders in den Bergen oft zu sehen.
Schwarz: Wärmespeichernd, modern, schlicht – beliebt in kalten, schneereichen Regionen.
So wird jedes Haus in Norwegen zum kulturellen Zeugnis von Naturanpassung, Ressourcenverfügbarkeit – und sozialem Wandel.
歷 Elch – der stille Riese des Nordens
Der Elch ist das größte Wildtier Norwegens – und zugleich sein bekanntestes. In den Wäldern und an Waldrändern des Südens und Ostens begegnet man ihm durchaus häufig. Besonders im Morgengrauen oder in der Dämmerung kann er plötzlich am Straßenrand auftauchen – ein beeindruckender, aber auch gefährlicher Anblick im Straßenverkehr.
Norwegisch: Elg
Größe: Bis 2,3 m Schulterhöhe
Verbreitung: Ganz Norwegen, besonders im Osten
Begegnungschance: Hoch
Braunbär – der scheue König der Wälder
Weniger bekannt, aber ebenfalls heimisch ist der Braunbär – allerdings nur in kleinen Beständen und abgelegenen Grenzregionen zu Schweden, wie in Hedmark oder Finnskogen. Die rund 150–200 Bären leben extrem scheu, sind nachtaktiv und meiden den Menschen.
Norwegisch: Bjørn
Lebensraum: Grenzregionen, tiefe Wälder
Gefahr für Menschen: Sehr gering
Begegnungschance: Extrem selten
KI-generiert
Weitere wilde Bewohner
Wolf (Ulv): Wenige Rudel, streng geschützt, umstrittene Population
Luchs (Gaupe): Scheu, selten sichtbar, vor allem in bewaldeten Regionen
Moschusochse (Moskus): In Dovrefjell heimisch – urzeitlich wirkend und imposant
Resümee
Norwegen ist ein Land, in dem sich Naturgeschichte und Kultur tief miteinander verweben. Die Fjorde, durch Eis geformt, bilden die Bühne. Elche und Bären beleben sie im Verborgenen. Und die Hausfarben, scheinbar nebensächlich, erzählen Geschichten über Klima, Status und Gemeinschaft.
Wer in Norwegen unterwegs ist, bewegt sich nicht nur durch eine Landschaft – sondern durch ein lebendiges, vielschichtiges Geschichtsbuch aus Farbe, Stein und Tier.
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️ Wilde Bärte, weise Runen – Mein Tag im echten Wikinger-Dorf von Gudvangen
Wo Geschichte nicht erzählt, sondern gelebt wird
Ein Beitrag von Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Geschichte fühlbar sein muss
⛰️ Die Kulisse: Tiefer Fjord, hohe Berge – und ein Zeitsprung ins Jahr 900
Es beginnt früh am Morgen. Unser Schiff legt an der rauen Westküste Norwegens an.
In der Ferne ragen dramatische Felswände über dem glitzernden Wasser auf – wir sind im Nærøyfjord, einem UNESCO-Welterbe. Von hier aus geht es weiter mit dem Bus, vorbei an Wasserfällen, an grasenden Ziegen, durch das enge Tal von Stalheimskleiva – bis wir schließlich eintreffen: im Wikingerdorf Gudvangen, dem vielleicht authentischsten Ort, um in die nordische Vergangenheit einzutauchen.
Gudvangen – kein Museum, sondern ein echtes Dorf mit echten Wikingern
Was Gudvangen von anderen Freilichtmuseen unterscheidet?
Hier leben Menschen wie im 10. Jahrhundert. Es gibt keine abgesperrten Areale, keine „Bitte nicht anfassen“-Schilder. Stattdessen: offene Werkstätten, rauchende Feuerstellen, Felle, Rinderknochen, alte Kräuter, Wikinger mit tätowierten Armen und selbstgenähten Tuniken.
Und mittendrin: wir – Besucher, die keine Zuschauer bleiben dürfen, sondern eingeladen sind, Teil der Geschichte zu werden.
臨 Station 1–3: Textilien, Schafe und ein ganz besonderer Geruch
Unsere Tour beginnt in einem unscheinbaren Holzhaus, dem „Textilhaus“.
Hier erzählt uns ein Wikinger in Tunika, Beinwickeln und Bart von der zentralen Rolle der Textilherstellung im Alltag:
Wolle war das Rückgrat der Kleidung – gewonnen von nordischen Schafen mit Doppelfell
Gereinigt wurde die Wolle in Flüssen, mit Steinen beschwert – oder mit bloßen Händen gewaschen
Danach: Spinnen mit Holzspindeln, Weben mit dem Gewichtswebstuhl – ein Prozess, der für eine Tunika bis zu 400 Stunden dauerte
Wir lernen: In der Wikingerzeit war Kleidung nicht nur praktisch – sie war Status, Können, Schönheit. Und alles begann mit einem nassen, stinkenden Schafsfell.
Farbenrausch statt Lederklischee
Besonders eindrucksvoll: die Färbetechniken.
Grün aus Brennnessel, Gelb aus Zwiebelschalen, Braun aus Nussschalen. Aber für Rot, Blau und Lila brauchte man:
Waid – eine Pflanze, die durch Oxidation aus grünem Sud blau färbt
Ammoniak – erzeugt durch wochenlang vergorenen Urin (!)
Cochenille-Insekten – 5.000 Stück für ein Kilo Lila-Farbe
Farben waren teuer – und wer Rosa oder Purpur trug, war kein Modeschöpfer, sondern ein reicher Krieger, ein Jarl, vielleicht ein König.
喝 Station 4: Opfer, Götter, Valhalla – Glaube als Lebensziel
Dann kommt der Moment, der den Besuch in etwas anderes verwandelt: Wir stehen auf einer Lichtung vor geschnitzten Holzfiguren. Unser Guide – ein mitreißender Erzähler in Wikingerkleidung – spricht über den Glauben der Nordmänner:
Über Odin, der sich selbst an den Weltenbaum hing
Über Thor, den wetterlaunischen Held mit Hammer
Über Freya, Göttin der Liebe und des Krieges
Über Loki, Vater von Monstern wie Fenrir und Hel
Und über den Weg nach Valhalla: nur wer im Kampf stirbt oder sich freiwillig opfert, darf hinein
Es ist rau, es ist archaisch – aber auch voller Poesie. Die Götter sind keine fernen Herrscher, sondern begleitende Spiegel des Lebens. Sie lieben, saufen, scheitern. Wie wir.
Ragnarök und das Ende der Welt
Wir hören vom Schicksal der Welt: Ragnarök.
Der Fenrirwolf verschlingt Odin. Thor tötet die Weltschlange, stirbt aber an ihrem Gift. Die Sonne vergeht. Doch am Ende entsteht eine neue Welt – aus der Asche, mit neuem Leben.
Ein ewiger Kreislauf – Tod ist nicht das Ende, sondern ein Übergang.
Axtwerfen, Bogenschießen – und Apfelopfer an die Götter
Nach der Tour haben wir Zeit zur freien Verfügung. Was tun?
Axtwerfen auf Baumstämme
Bogenschießen mit handgeschnitzten Bögen
Besuch des Schmieds am Dorfrand
Oder: Ein Apfel als Opfer an Idun bringen – Göttin der Jugend
Wir essen ein einfaches, aber authentisches Wikinger-Mahl: Fleisch, Fladenbrot, Wildkräuter – gewürzt mit Geschichten.
Ein letztes Foto – und der Blick zurück
Ich fotografiere den Erzähler. In seinem Gesicht: ein Lächeln, das mehr sagt als tausend Bücher.
Gudvangen ist keine Rekonstruktion. Es ist Erinnerung in Echtzeit.
⚔️ Resümee
Ein Tag im Wikingerdorf ist kein Museumsbesuch. Es ist eine Zeitreise in eine Welt voller Härte, Hoffnung und Handwerk. Man riecht das Feuer, hört das Klopfen der Schmiede, spürt die Kälte der Berge – und merkt: Diese Kultur war mehr als Plünderung und Helme mit Hörnern. Sie war Gemeinschaft. Glaube. Kunst. Und Kampf um Sinn.
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Gesellschaftsform der Wikinger – zwischen Clankultur und Frühdemokratie
⚖️ 1. Thing – das Versammlungswesen (frühdemokratisches Element)
Das „Thing“ (oder Þing) war die wichtigste institutionelle Struktur:
Es war eine Volksversammlung freier Männer (Frauen hatten nur indirekt Einfluss)
Hier wurden Gesetze beschlossen, Streitigkeiten geschlichtet, Urteile gefällt
Es gab regionale, überregionale und sogar nationale Things (z. B. das „Althing“ auf Island – seit 930 n. Chr.)
Alle freien Männer durften mitreden und mitentscheiden, z. B. bei:
Streitigkeiten
Landverteilungen
Allianzen und Fehden
Sippenverträgen
→ Das Thing war damit ein Element früher basisdemokratischer Rechtsprechung – allerdings nur innerhalb der Oberschicht.
2. Jarls, Könige und lokale Machthaber – (proto-monarchisch)
Die Wikinger kannten keine zentralisierte Monarchie wie in späteren Königreichen
Es gab viele lokale Herrscher (Jarls), die über ihre Gebiete herrschten
Manchmal wurden Könige (Konungr) gewählt – vor allem in Norwegen, Dänemark, Schweden
Aber: Die Macht eines Königs war nicht absolut – sie beruhte auf Loyalität, Gefolgschaft und dem Ansehen im Thing
→ Es handelte sich eher um eine aristokratische Stammesherrschaft mit Wahlmonarchie-Elementen
3. Keine Anarchie – sondern klar strukturierte soziale Ordnung
Trotz der kämpferischen Außenwirkung war das Wikingerleben nicht chaotisch oder anarchisch, sondern:
Stark reglementiert durch Gewohnheitsrecht
Klar strukturiert in soziale Klassen:
Jarls – die adelige Oberschicht
Karls – freie Bauern, Handwerker, Händler
Thralls – Unfreie/Sklaven (meist Kriegsbeute)
Ehre, Blutrache, Sippenrecht – all das ersetzte ein formales Staatswesen.
→ Die Wikinger lebten also in geordneten Stammesgesellschaften mit starker Gemeinschaftsethik – kein anarchisches Durcheinander.
Resümee
Die Wikinger kannten keinen zentralen Staat, aber sie entwickelten bemerkenswert frühe Formen von Mitbestimmung. Das Thing war ein Vorläufer heutiger demokratischer Institutionen – wenn auch elitär geprägt. Ihre Gesellschaft war weder Monarchie noch Demokratie, sondern ein klanbasiertes Ehren- und Rechtssystem, in dem Entscheidungen gemeinschaftlich, aber durch Hierarchie geprägt getroffen wurden.
Nach dieser Besichtigung ging es zurück zum Schiff.
Und während der Rückfahrt gab es noch einige Geschichten vom Reiseleiter:
Trolle in Norwegen – Magische Ungeheuer oder stille Hüter der Berge?
Wenn sich die Nebel über Norwegens tief eingeschnittenen, abgeliebten Tälern legen und das Sonnenlicht nur zaghaft durch die moosbedeckten Wälder dringt, dann kann man sie fast noch spüren – die alten Geschichten von Trollen.
Diese uralten Wesen gehören zu den bekanntesten Figuren der nordischen Volksüberlieferung und sind tief mit der norwegischen Identität verwoben.
In ihren sprachlichen Wurzeln bedeutet das Wort „Troll“ etwas Unheimliches oder Magisches – ein Wesen, das sich außerhalb der natürlichen Ordnung bewegt.
In der altisländischen Edda-Literatur tauchen sie nur vereinzelt auf, dort eher als Jötunn – also Riesen, die mit den Göttern in ein kosmisches Ringen geraten. Diese mythologischen Riesen waren Spieler in einem göttlichen Drama. Doch im Laufe der Jahrhunderte emanzipierten sich die Trolle der norwegischen Folklore zu eigenständigen Sagengestalten – oft mit sehr lokalem Bezug.
Wie sehen Trolle aus?
Die Vorstellungen sind vielfältig. In manchen Geschichten sind sie riesig, manchmal sogar berggroß. Es heißt, sie hätten lange Nasen, zerzaustes Haar, dicke Finger und leben in dunklen Höhlen oder hinter donnernden Wasserfällen. Andere Sagen beschreiben kleinere Trolle, manchmal menschenähnlich, aber mit einem einzigen Auge oder einem Schwanz. Besonders faszinierend sind die sogenannten Hülde-Trolle – schön anzusehen, aber trügerisch. Sie besitzen manchmal einen Kuhschwanz, verlocken Wanderer, führen sie in die Irre oder verführen sie – ganz wie wir das von den Sirenen kennen.
Eines aber ist fast immer gleich: Trolle sind lichtscheu. Sobald sie mit Sonnenlicht in Berührung kommen, erstarren sie zu Stein. Viele bizarre Felsformationen in Norwegen gelten deshalb bis heute als versteinerte Trolle. Vielleicht haben Sie ja schon mal den Begriff Trolltunga gehört – die Zunge des Trolls. Es ist eine markante Felsformation bei Odda, die spektakulär über einem See ragt. Ob sie wirklich einem Troll gehörte, lässt sich schwer sagen. Aber der Name erzählt seine eigene Geschichte.
Was tun Trolle eigentlich?
Trolle sind nicht grundsätzlich böse, aber sie gelten als launisch, misstrauisch und unberechenbar. Sie meiden den Kontakt zu Menschen, reagieren aber mit Wut, wenn man sie stört, betrügt oder ihr Zuhause verletzt. In vielen Volkssagen stehlen sie Kühe oder sogar kleine Kinder, legen Fallen, oder bewachen verborgene Schätze. In anderen Erzählungen helfen sie sogar den Bauern – etwa, indem sie heimlich in der Nacht bei der Ernte helfen, sofern man ihnen zuvor Respekt erwiesen hat.
Bekannt ist auch der Glaube, dass man beim Hausbau besonders vorsichtig sein müsse – denn wenn man einen bestimmten Stein entfernt, könnte es sich dabei um das Zuhause eines Trolls handeln. Wer das missachtet, riskiert Pech, Krankheit oder Unglück. In alten Zeiten stellte man zu Weihnachten sogar eine Schüssel Brei vor die Tür – nicht nur für Hausgeister, sondern auch, um die Trolle milde zu stimmen.
Vom Heidentum zur christlichen Umdeutung
Mit der Christianisierung verschwanden die Trolle nicht. Sie wurden umgedeutet: In der neuen Weltordnung galten sie fortan als dämonische oder teuflische Wesen, als Symbol für das Heidnische und das Dunkle. Doch über die Jahrhunderte verloren sie ihren Schrecken. Im 19. Jahrhundert wurden sie durch die norwegischen Märchensammler Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe wiederentdeckt – so wie in Deutschland die Brüder Grimm. Die Trolle wurden zu literarischen Figuren, oft tölpelhafte, listig überlistete Riesen – gefährlich, aber dümmlich, und damit perfekte Gegenspieler für mutige Bauern oder schlaue Kinder.
Ein besonders bekanntes Beispiel ist das Märchen „Die drei Böcke Brüse“. Darin lebt ein Troll unter einer Brücke und will jeden fressen, der darüber geht – bis der größte der drei Ziegenböcke ihn kurzerhand in den Fluss wirft. Eine Geschichte, die bis heute in norwegischen Kindergärten erzählt wird.
Trolle in der Gegenwart – Souvenir, Symbol und Schattenwesen
Heute sind Trolle in Norwegen allgegenwärtig: als Souvenirs mit wackelnden Nasen, als Figuren in Kinderbüchern, als touristische Markenzeichen. Ganze Straßenabschnitte wie die berühmte Trollstigen („Troll-Leiter“) sind nach ihnen benannt. Museen, Restaurants, Aussichtspunkte – überall trifft man auf trollige Namen und Dekorationen.
Auch in der internationalen Popkultur sind Trolle angekommen: in Videospielen, in Fantasyromanen, in Filmen wie Trollhunter, Frozen oder Troll. Mal düster, mal freundlich, mal weise. Und manchmal – da passiert es einfach so: Man verliert einen Handschuh im Wald, einen Schlüssel, ein ganzes Picknickbrot. Und die Norweger sagen dann augenzwinkernd: „Das waren wohl die Trolle.“
Denn das gehört auch zur Erzählung: Die Trolle nehmen sich manchmal heimlich etwas, wenn sie merken, dass jemand unhöflich ist oder sich nicht an die Regeln der Natur hält. Deshalb gibt es bis heute einen alten norwegischen Brauch: Wenn du etwas aus der Natur nimmst – eine Blume, einen Apfel, einen schönen Stein –, dann lass auch etwas zurück. Vielleicht einen kleinen Kieselstein, ein Lächeln, ein Danke. So zeigt man den Trollen, dass man respektvoll ist.
Und Trolle merken so etwas.
Sie mögen keine Gier. Aber sie mögen Höflichkeit, Teilen, Achtsamkeit. Und wer freundlich ist – den lassen sie in Ruhe. Oder helfen sogar heimlich, still und unsichtbar.
Resümee
Die Trolle sind mehr als nur ein folkloristisches Märchenwesen. Sie verkörpern Norwegens tiefe Verbindung zur Natur, zu Mythen, zur Stille – und zur Demut gegenüber einer Welt, die größer ist als wir selbst. In Stein gemeißelt, in Geschichten bewahrt, in Herzen behalten.
Wer mit offenen Augen reist, wer respektvoll mit der Natur umgeht, könnte sie vielleicht entdecken: als Schatten zwischen den Bäumen. Als Lichtblitz hinter einem Wasserfall. Als Fels, der irgendwie… lebt. Und wer weiß: Vielleicht entdecken Sie beim Sichten Ihrer Urlaubsfotos später auch noch einen kleinen Schatten, der da gar nicht hingehört.
Der fünfte Tag unserer Reise begrüßte uns mit einem atemberaubenden Schauspiel der Natur – und einem heißen Espresso in der Hand.
Gegen 7:30 Uhr näherte sich unser Schiff dem kleinen norwegischen Ort Olden, tief im Nordfjord gelegen.
Doch bevor wir anlegen konnten, musste das Schiff im engen Fjord manövrieren – eine elegante 180-Grad-Wendung, präzise und scheinbar mühelos vollzogen.
Ich stand auf dem Panoramabalkon und genoss dabei den Moment mit einem frisch gebrühten Espresso.
Draußen entfaltete sich eine stille, majestätische Kulisse:
Das Wasser glatt wie ein Spiegel, eingerahmt von steilen Berghängen, über denen sich noch Schneefelder hielten. Nebelschwaden zogen durch die Gipfel, ein Wasserfall rauschte in der Ferne. Der Anblick war wie gemalt – kraftvoll und beruhigend zugleich.
Frühstück mit Aussicht
Nach diesem eindrucksvollen Start stellte sich, wie jeden Morgen, die angenehme Frage:
Wo frühstücken wir heute?
Die Auswahl an Bord ist vielfältig – vom Buffetrestaurant mit reichhaltiger Auswahl über das Bedienrestaurant mit frischem Service bis zum Bistro mit Kaffeehaus-Atmosphäre. Heute fiel unsere Wahl auf ein Frühstück mit Ausblick.
Ein Fensterplatz, frische Croissants, norwegischer Räucherlachs, Rührei, ein wenig Obst – dazu ein zweiter Espresso und der Blick auf Oldens Gletscherwelt. Während das Schiff langsam am Pier festmachte, badete die Landschaft im ersten Sonnenlicht des Tages. Eine Szenerie, wie sie intensiver kaum sein könnte.
Olden – ein Ort zwischen Gletscher und Geschichte
Olden mag klein sein, doch es blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits im Mittelalter siedelten hier Bauern und Fischer, geschützt vom Fjord und umgeben von fruchtbarem Land. Die alte Holzkirche von 1759 zeugt noch heute von dieser Zeit, ebenso wie die Stein-Kirche von 1934 etwas weiter oberhalb.
Im 19. Jahrhundert kamen dann die ersten Touristen – angelockt vom Briksdalsbreen, einem spektakulären Gletscherarm des Jostedalsbreen. Die Besucher reisten damals mit Pferdekutschen an, heute geht es bequemer mit Bus oder elektrischen Trollautos. Olden wurde zum Tor zur Gletscherwelt – und ist es bis heute geblieben.
Ein Morgen voller Stille, Staunen und Vorfreude
Während der Ort langsam erwachte und sich das Tageslicht über den Fjord legte, spürte man: Dies wird ein besonderer Tag. Noch lag der Gletscher-Ausflug vor uns – doch dieser Morgen war bereits ein Höhepunkt für sich. Natur, Ruhe, Genuss und Geschichte vereinten sich zu einem unvergesslichen Moment.
Mit dem Trollmobil zum Briksdal Gletscher
Anschließend sind wir um 13 Uhr mit dem Bus beim Schiff Aida abgefahren.
Mit dem Trollmobil zum Gletscher – Ein Ausflug ins „ewige Eis“
Nach dem morgendlichen Zauber von Olden und dem Spaziergang zur historischen Kirche wartete am Nachmittag ein weiteres Highlight: der Ausflug zum Briksdal-Gletscher, einem der bekanntesten Arme des mächtigen Jostedalsbreen – dem größten Festlandgletscher Europas.
Fahrt durch majestätische Landschaft
Schon die Busfahrt vom Hafen in Olden Richtung Briksdalen war ein Erlebnis für sich.
Die Straße schlängelte sich durch grüne Täler, vorbei an tosenden Wasserfällen, schroffen Felswänden und immer wieder spektakulären Ausblicken auf schneebedeckte Gipfel. Norwegen zeigte sich von seiner dramatischsten Seite.
Nach rund 40 Minuten erreichten wir die Talstation – hier begann der wohl charmanteste Teil des Ausflugs: Die Fahrt mit dem Trollmobil.
Diese offenen Elektrowagen bringen Besucher über eine kurvenreiche, teils steile Strecke etwa 2 Kilometer näher an den Gletscher heran.
Zu Fuß ins Gletscherreich
Die letzten 500 Meter legten wir zu Fuß zurück – vorbei an tosenden Wasserfällen, über kleine Brücken und durch eine wilde, urtümliche Landschaft. Schließlich erreichten wir den Gletschersee, an dessen Rand sich der blau schimmernde Ausläufer des Briksdalsbreen ins Wasser schob.
Ein Moment zum Innehalten.
Der Anblick war erhaben: Eis, das sich seit Jahrhunderten durch das Tal schiebt, im Kontrast zur kraftvollen, sommergrünen Natur.
Das Grollen des Eises, das Klopfen des Wassers und das Murmeln des Windes – hier wird Natur zur Kathedrale.
Rückweg mit Aussicht
Nach dem Aufenthalt machten wir uns zu Fuß zurück zum Trollmobil und ließen uns durch die dramatische Szenerie talwärts fahren.
Die Rückfahrt im Bus verlief ruhig – niemand wollte diesen Eindruck mit Worten übermalen.
Zurück in Olden lag das Schiff wartend im Fjord.
Unsere Gedanken aber blieben noch lange beim Gletscher.
Einen Gletscher, den wir noch sehen durften.
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Eisiges Wunder – und stilles Sterben
Der erste Blick auf den Briksdal-Gletscher ist überwältigend. Hoch oben zwischen den steilen Felswänden hängt das eisige Blau wie gefrorenes Licht. Das Gletschereis schimmert in verschiedenen Tönen – von Kristallweiß über Türkis bis hin zu einem geheimnisvollen Graublau, je nach Lichteinfall. Unterhalb liegt der stille Gletschersee, in dem sich die Szenerie wie ein Spiegel verdoppelt. Es wirkt zeitlos – majestätisch, unberührt, ewig.
Doch dieser Eindruck täuscht. Denn der Gletscher erzählt nicht nur von uralter Naturgewalt – sondern auch von einem stillen Sterben.
Der dramatische Rückzug seit 1900
Um 1900: Der Gletscher reichte weit über das heutige Seeufer hinaus.
1930er Jahre: Kurzzeitiges Wachstum während einer kühlen Phase.
Seit den 1950er Jahren: Kontinuierlicher Rückgang – Jahr für Jahr.
2000–2020: Der Gletscher verlor über 500 Meter an Länge.
2012: Rückzug um über 140 Meter – in nur einem Sommer.
Heute zieht sich der Gletscher jedes Jahr weiter ins Tal zurück. Eisabbrüche, Gletscherseen und Moränen zeugen vom Rückzug. Was einst ewiges Eis war, wird nun zu Wasser – sichtbar, spürbar, messbar.
Der Briksdal-Gletscher ist damit mehr als nur ein Ausflugsziel. Er ist ein Mahnmale der Klimakrise, das wir mit eigenen Augen sehen können. Und je schöner der Gletscher noch wirkt, desto bitterer wird das Wissen: Seine Schönheit ist endlich.
Wann ist der Briksdal-Gletscher verschwunden?
Bei anhaltender Erwärmung (aktueller Kurs):
Wenn die globale Erwärmung im derzeitigen Tempo (ca. +2,5 bis +3,0 °C bis 2100) weitergeht, könnte der Briksdalsbreen zwischen 2040 und 2060 nahezu vollständig verschwinden.
Das bedeutet: Kein sichtbarer Ausläufer mehr im Tal, der Gletscher würde sich in höhere, steilere Lagen zurückziehen, wo er kaum noch zugänglich ist.
Die „Gletscherzunge“, die heute noch den Gletschersee erreicht, wäre dann vollständig abgeschmolzen.
In optimistischen Klimaszenarien (max. +1,5 °C):
Selbst bei erfolgreicher Einhaltung des Pariser Klimaziels (was aktuell unwahrscheinlich ist), wäre der Briksdal-Gletscher stark zurückgebildet bis 2100, aber nicht vollständig verschwunden.
Kleine Gletscherreste im Hochgebirge würden überleben – aber ohne den charakteristischen Ausläufer, der ihn heute so berühmt macht.
Wissenschaftliche Basis:
Laut dem Norwegischen Zentrum für Klimadienste (NCCS) verlieren die meisten westnorwegischen Gletscher jedes Jahr mehrere Meter an Dicke.
Der Jostedalsbreen als Ganzes könnte bis Ende des Jahrhunderts 60–80 % seines Volumens verlieren.
Besonders kleine und niedrig gelegene Gletscherarme wie der Briksdalsbreen gelten als am stärksten bedroht.
Fazit:
Wenn nichts geschieht, ist der Briksdal-Gletscher in wenigen Jahrzehnten Geschichte – ein Verlust nicht nur für Norwegen, sondern für uns alle. Denn sein Verschwinden ist kein Einzelfall – sondern Teil einer globalen Erzählung vom Schmelzen der Zeit.
Kommentar:
Das Gletschersterben entsteht nicht von heute auf morgen.
Es geschieht langsam und dabei spielen alle fossile Aktivitäten weltweit eine Rolle.
Norwegen macht schon sehr viel, damit die Co2-Werte und auch Methan nicht die Atmosphäre erwärmen.
Entscheidend ist, was alle anderen Länder tun.
——
Übrigens: Im Laufe des Tages wurde es immer wärmer.
Nachdem wir vom Ausflug zurück waren, hatte es ca. 23 bis 25 Grad Celsius.
Gegen 18:30 Uhr hatten wir dann im East-Restaurant ein fabelhaftes Sushi-Menü genossen.
Der Tag begann mit einem Hauch nordischer Frische:
Nach dem Frühstück auf dem Schiff nutzten wir die Gelegenheit, Bergen auf eigene Faust ein wenig zu erkunden.
Die zweitgrößte Stadt Norwegens empfing uns mit einer eindrucksvollen Kulisse:
Der Hafen eingerahmt von bewaldeten Hügeln, das Licht mystisch gebrochen durch tiefhängende Wolken, und zwischen den alten Holzbauten wehte ein Hauch Geschichte.
Schon beim ersten Schritt durch die Gassen wird spürbar:
Bergen ist mehr als nur eine hübsche Postkartenstadt.
Sie wurde im Jahr 1070 gegründet und war über viele Jahrhunderte hinweg die bedeutendste Stadt Norwegens – kulturelles Zentrum, königliche Residenz und vor allem Handelsmetropole.
Hafen der Hilfsschiffe
Start des Ausflugs – BER07:
Bergen und Umgebung mit Boot und Bus
Um 11:45 Uhr trafen wir uns mit der AIDA-Reisegruppe zur geführten Tour „Bergen und Umgebung mit Boot und Bus“.
Schon der Fußweg zum Bootsanleger ließ Vorfreude aufkommen – denn es wartete ein echtes Naturerlebnis auf uns.
Bootsfahrt durch die Fjorde und Schärenlandschaft
Die Bootsfahrt führte uns durch eine der spektakulärsten Landschaftsformen Skandinaviens: die norwegischen Schären.
Diese einzigartige Küstenstruktur entstand am Ende der letzten Eiszeit:
Tonnenschwere Gletscher hatten sich über das uralte Gestein geschoben, tiefe Rillen hinterlassen und das Gelände abgeschliffen.
Nach dem Rückzug des Eises füllte das Meer die tiefliegenden Rinnen – zurück blieb ein Labyrinth aus zehntausenden kleinen Felseninseln, Kuppen und flachen Felsen, die wie verstreut in der See liegen.
Der Begriff „Schäre“ stammt vom schwedischen Wort „skär“, das so viel wie „Fels im Meer“ bedeutet. Besonders faszinierend ist dabei: Viele dieser Schären ragen nur wenige Zentimeter über die Wasseroberfläche – andere tragen kleine Fischerhütten, Leuchttürme oder dichte Vegetation.
Während wir ruhig durch dieses Naturmosaik aus Wasser und Fels glitten, spiegelten sich Himmel und Felsen im glatten Fjordwasser.
Ab und zu zogen Möwen ihre Kreise, und in der Ferne tauchten traditionelle rote Häuser am Ufer auf. Eine Szenerie wie aus einem norwegischen Märchen.
Weiterfahrt mit dem Bus durch Bergens Umland
Nach dem Bootserlebnis wartete der zweite Teil des Ausflugs:
eine Panoramafahrt mit dem Bus durch die grünen Vororte und hügeligen Landschaften rund um Bergen. Saftige Wiesen, dichte Nadelwälder und idyllische Holzhäuser prägten das Bild. Auch moderne Wohngebiete zeigten sich – harmonisch eingebettet in die Natur.
Die norwegische Siedlungsstruktur bleibt dezent – kaum Hochhäuser, viel Natur. Alles wirkt durchdacht und respektvoll gegenüber der Landschaft.
Historischer Rundgang durch Bryggen – das Herz der Hanse in Norwegen
Zurück in der Stadt, führte uns der Guide durch das berühmte Bryggen-Viertel – das historische Herz von Bergen.
Der Name Bryggen bedeutet „Kai“ oder „Anlegeplatz“ und verweist auf die zentrale Lage am Hafen.
Seit dem 14. Jahrhundert war Bryggen das Zentrum des Hanseatischen Handels in Nordeuropa.
Deutsche Kaufleute – vor allem aus Lübeck, Bremen und Hamburg – hatten hier ein eigenes, abgeschlossenes Handelsviertel: das sogenannte Kontor.
Hier wurde besonders mit Stockfisch gehandelt, dem getrockneten Kabeljau, der in Norwegen produziert und nach Mitteleuropa exportiert wurde. Im Gegenzug brachten die Hanse-Kaufleute Bier, Getreide, Tuchwaren und Metallprodukte mit.
Fischmarkt
Übrigens: Einziges Manko ist, dass in Norwegen noch der Walfang erlaubt ist und dann sogar Walburger dort angeboten werden.
Ein Grund für mich dort nichts zu kaufen.
Übrigens: Dubai-Schokolade hatte ch nicht gesehen. Dafür aber Dubai-Donut.
Das Kontor war streng reglementiert: eigene Gerichtsbarkeit, klare Hierarchien, eigene Lagerhäuser und Versammlungsräume. Deutsch war über Jahrhunderte die Verkehrssprache in Bryggen – bis ins 18. Jahrhundert hinein.
Der große Brand von 1702 – Feuer über Bergen
Ein dramatisches Kapitel in der Geschichte von Bergen ist der Stadtbrand vom 19. Mai 1702.
Ursache war vermutlich ein Schornsteinbrand in einem der Holzhäuser, der sich – begünstigt durch starke Winde – rasend schnell über die dicht bebaute Holzstadt ausbreitete. Innerhalb weniger Stunden wurden über 80 % der Stadt zerstört – darunter auch große Teile von Bryggen und des Hansekontors.
Doch nicht alles fiel dem Feuer zum Opfer: Einige wenige Steinhäuser überstanden das Inferno – und mit ihnen wertvolle Archive, Handelsbücher, Grundbücher und juristische Dokumente. Diese Gebäude dienten bewusst als feuerfeste Lager und waren ein Rückgrat der hanseatischen Infrastruktur.
Nach dem Brand wurde Bryggen originalgetreu auf den mittelalterlichen Grundrissen wieder aufgebaut – erneut aus Holz, doch mit besseren Brandschutzvorkehrungen und breiteren Gassen.
Die heutigen Häuser stammen weitgehend aus der Zeit nach 1702, sind jedoch getreu dem ursprünglichen Stil rekonstruiert worden.
Seit 1979 steht Bryggen unter dem Schutz der UNESCO als Weltkulturerbe – als Symbol für interkulturellen Handel, mittelalterliche Stadtarchitektur und das deutsch-norwegische Handelsnetzwerk.
Rückkehr zum Schiff – Ein Tag voller Eindrücke
Nach dem Rundgang brachte uns ein kurzer Transfer wieder zurück zur AIDAmar.
Dieser Ausflug war ein echtes Highlight der Reise – eine gelungene Kombination aus Naturerlebnis, Landschaftsromantik und lebendiger Geschichte. Wer Norwegen nicht nur sehen, sondern verstehen will, bekommt in Bergen die perfekte Einführung: Schären, Fjorde, Hanse und Historie – alles an einem Tag.
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Um 18:00 Uhr legte unser Schiff pünktlich ab, damit es am nächsten Tag in Olden anlegt.
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Abends gab es dann wie immer fünf Auswahlrestaurants und ein sehr unterschiedliches Abendprogramm.
In der Nacht ist unser Kreuzfahrtschiff tief in den spektakulären Hardangerfjord hineingefahren – vom offenen Meer bis nach Eidfjord sind es rund 100 km.
Am Morgen präsentierte sich die Landschaft in mystischem Grau – Nebel, Wasser, Berge und Himmel verschmolzen fast zu einem einzigen Bild.
Eine fast surreale Stille lag über dem Fjord – ein atemberaubender Moment.
Flåm-Bahn, Bergenbahn und Wasserfälle
Start: 05.07.2025 um 10:30 Uhr – Treffpunkt bei den Ausflugsbussen
Fahrt zum Wasserfall Tvindefossen mit Fotostopp
Klicke beim nächsten Bild auf das Dreieck und Du siehst einen einmaligen Film
Weiterreise nach Gudvangen
Busfahrt durch Tunnel und Gebirgslandschaft nach Flåm
Fahrt mit der berühmten Flåmbahn über Myrdal mit Halt am Wasserfall Kjosfoss
Umstieg in die Bergenbahn und Rückfahrt durch das grüne Raundalen nach Voss
Mittagessen in Voss im traditionsreichen Fleischers Hotel:
Gegründet 1864 von Fredrik Fleischer, dessen Vorfahren vor rund 500 Jahren aus Deutschland nach Norwegen kamen
Das heutige Gebäude wurde 1889 im Schweizer Stil errichtet
Gastgeber für viele prominente Gäste – darunter Edvard Grieg, Könige und internationale Künstler
Besonders eindrucksvoll: Die 84-jährige Seniorchefin war persönlich anwesend und kümmerte sich charmant und aufmerksam um das Wohl der Gäste
Rückfahrt zum Schiff – inklusive Überquerung der imposanten Hardanger-Brücke
Reiseleitung mit Tiefgang
Unsere Reiseleitung wurde von einem erfahrenen Bayer durchgeführt, der während der gesamten Fahrt viele interessante Hintergrundinformationen zu Norwegen lieferte. Einige der spannendsten Punkte:
Die Fjorde Norwegens bestehen aus Salzwasser, das direkt vom Meer stammt – selbst im Inneren, über 100 km von der Küste entfernt, bleibt das Wasser salzhaltig (ca. 35 Promille).
Norwegen war bis ins frühe 20. Jahrhundert ein armes Agrarland. Erst durch die konsequente Nutzung der Wasserkraft begann ab den 1890er Jahren ein wirtschaftlicher Aufschwung:
Erstes Elektrizitätswerk 1891 in Hammerfest
Großkraftwerke u.a. in Rjukan (1911), später in Odda
Seit 1909 gilt das Konzessionsgesetz: Private Betreiber mussten Wasserkraftwerke nach etwa 40 Jahren an den Staat abgeben
Mit der Entdeckung des Ölfelds Ekofisk im Jahr 1969 begann Norwegens Ölzeitalter
Seit 1990 fließen Gewinne in den Government Pension Fund Global, heute mit über 1,7 Billionen US-Dollar einer der größten Staatsfonds der Welt
Die Hardanger-Brücke – Ein Jahrhundertprojekt
Die imposante Hängebrücke über den Hardangerfjord zählt zu den längsten Europas (1.310 m Spannweite). Ihre Geschichte im Überblick:
1930er Jahre: Erste Idee durch Aamund K. Bu
1938: Technische Machbarkeitsstudie
1969: Projekt wird im Zuge von Tunnelplanungen wieder aufgenommen
1985–1988: Regionale Beschlüsse und politische Vorbereitung
2006: Genehmigung durch das norwegische Parlament inklusive Mautmodell
26. Februar 2009: Baubeginn
17. August 2013: Eröffnung der Brücke
Voss – Norwegens Outdoor-Perle mit Geschichte
Die Stadt Voss wurde 1838 offiziell als Gemeinde gegründet, war aber schon im Mittelalter ein wichtiges Handels- und Handwerkszentrum. Die Eröffnung der Vossabanen (Bahnlinie) im Jahr 1883 brachte wirtschaftlichen Aufschwung.
Heute hat Voss etwa 16.100 Einwohner und ist bekannt für:
Das internationale Festival Ekstremsportveko (seit 1998)
Die Ole Bull Akademie für Volksmusik
Historische Ereignisse: Zerstörung im 2. Weltkrieg 1940, Wiederaufbau
Historisches Ärztehaus in Voss
Ein stilles Juwel von Voss ist das historische Ärztehaus, das über viele Jahrzehnte als Praxis und Wohnsitz der Landärzte diente. Heute befindet sich darin ein liebevoll eingerichtetes Ärztemuseum, das Einblicke in die Medizingeschichte Norwegens bietet:
Originale medizinische Instrumente aus dem 19. und 20. Jahrhundert
Antike Möbel, Arztkoffer, Uniformen und Rezeptbücher
Historische Patientenakten und medizinische Alltagsszenen
Ein eindrucksvolles Stück norwegischer Gesundheitsgeschichte – authentisch, anschaulich und atmosphärisch.
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Stromnation Norwegen – Wie Wasserkraft das ganze Land antreibt
Norwegen ist ein Land, das in beeindruckender Weise zeigt, wie konsequente Nutzung erneuerbarer Energiequellen das Fundament für Wohlstand, Klimaschutz und technische Innovation legen kann. Fast 99 % des norwegischen Stroms stammen aus Wasserkraft – und dieser Strom wird im ganzen Land vielseitig und intelligent genutzt: zum Heizen, zum Autofahren und für nahezu alle Lebensbereiche.
️ Heizen mit Strom: Wärmepumpen statt Öl
Heizen mit Strom ist in Norwegen Standard. Rund die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs entfällt auf Raumwärme in Haushalten, öffentlichen Gebäuden und Betrieben.
Besonders verbreitet sind Wärmepumpen, die mit sauberem Wasserkraftstrom betrieben werden und sehr effizient arbeiten.
Seit 2020 sind neue Ölheizungen gesetzlich verboten, bestehende Anlagen wurden größtenteils ersetzt.
Mobil mit Strom: Die E-Auto-Revolution
Norwegen ist globaler Spitzenreiter: 2024 waren rund 90 % aller Neuwagen rein elektrisch.
Der Bestand an E-Autos liegt inzwischen bei knapp 30 % aller PKW – mit stark steigender Tendenz.
Förderungen: Steuerfreiheit, Nutzung von Busspuren, keine Maut- oder Fährgebühren, kostenloses Parken, umfassender Ladeinfrastrukturausbau.
Plug-in-Hybride spielen kaum noch eine Rolle – Vollstromer dominieren.
100 % erneuerbar – Norwegens Strommix
Norwegen produziert jährlich ca. 157 TWh Strom, davon über 95 % aus Wasserkraft, ergänzt durch Windkraft.
Elektrifizierung durch Wärmepumpen und E-Mobilität erhöht den Strombedarf nur leicht – laut Studien um ca. 6 %.
Dank effizienter Technologie und Netzplanung bleibt der Pro-Kopf-Verbrauch stabil.
️ Zukunftsvision: Norwegen als Stromlieferant für Europa
Norwegen denkt längst europäisch. In den kommenden Jahren plant die Regierung einen massiven Ausbau der Offshore-Windkraft, um sowohl nationale als auch europäische Strombedarfe zu decken.
Bis 2040: Aufbau von bis zu 30 GW Offshore-Windleistung.
Stromexporte vor allem nach Deutschland, die Niederlande und Großbritannien.
Bestehende Stromkabel:
NordLink (1.400 MW) – nach Deutschland
North Sea Link (1.400 MW) – nach Großbritannien
NorNed (700 MW) – in die Niederlande
Weitere Anbindungen und grenzüberschreitende Netzprojekte sind in Planung.
Die Kombination aus Wasserkraft, Windenergie und einer hochentwickelten Infrastruktur macht Norwegen zur grünen Energiezentrale Nordeuropas.
✅ Fazit: Norwegen lebt die Energiewende – und denkt sie europäisch
Wasserkraft liefert nahezu emissionsfreien Strom für das ganze Land.
Wärmepumpen heizen Gebäude effizient und klimaneutral.
Elektromobilität ist in Norwegen längst der Normalfall.
Mit der Offshore-Windstrategie will Norwegen künftig auch ganz Europa mit grüner Energie versorgen.
Ein Modell, das zeigt: Mit politischem Willen, klugen Anreizen und natürlicher Ressourcennutzung lässt sich eine echte Energiewende gestalten – nachhaltig, wirtschaftlich und international anschlussfähig.
Der zweite Tag unserer Reise begann entspannt mit einem ausgiebigen Frühstück an Bord – begleitet vom Blick auf das offene Meer.
Der Horizont verschmolz mit dem Morgenhimmel, während sich das Schiff ruhig durch die Wellen bewegte.
Frisches Obst, knusprige Brötchen, Rührei und Kaffee boten den perfekten Start in einen besonderen Tag.
Und um 11:30 Uhr dann der gebuchte Sushi-Workshop
Sushi-Workshop mit dem Meister – Ein kulinarisches Erlebnis
Einführung in die Kunst des Sushi
Zunächst wurden die Grundlagen erklärt: Was ist Sushi eigentlich? Welche Zutaten braucht man? Und wie gelingt perfekter Sushi-Reis?
Der Sushi-Reis wurde zuvor gekocht und mit einer speziellen Mischung aus Reisessig, Zucker und Salz gewürzt.
Der Meister erklärte, dass es dabei auf das richtige Verhältnis und die Temperatur ankommt – der Reis sollte klebrig, aber locker sein.
狀 Die „Makisu“ – traditionelle Bambusmatte
Zum Rollen verwendeten wir die klassische Makisu – eine Sushi-Rollmatte aus Bambusstäbchen, die durch ihre flexible Struktur das Formen der Sushi-Rollen ermöglicht. Sie wurde mit Frischhaltefolie überzogen, um ein Ankleben zu verhindern.
省 Die erste Rolle – Kreativität trifft Geschmack
Anschließend durften wir selbst Hand anlegen:
Ein halbes Noriblatt wurde auf die Makisu gelegt.
Eine gleichmäßige Schicht Sushi-Reis wurde auf der rauen Seite verteilt.
Als Füllung wählten wir eine exotische Kombination aus Surimi (Krebsfleisch-Imitat) und frischer Mango.
Dann kam der spannendste Teil: das Rollen. Mit etwas Fingerspitzengefühl und Anleitung des Meisters entstand unsere erste, selbstgemachte Sushi-Rolle – und sie sah gar nicht mal so schlecht aus!
Weitere Sushi-Leckereien
Neben der klassischen Maki-Rolle lernten wir noch:
Inside-Out-Rollen (Uramaki) mit Mayonnaise und Lachs
Nigiri-Sushi – handgeformte Reishäppchen mit aufliegendem Fisch
Und sogar kreative Eigenkreationen mit Saucen wie der koreanischen Sushi-Mayoo
Am Ende durften wir alles selbst genießen – frisch zubereitet und direkt am Tresen. Der Geschmack war fantastisch, und das Wissen, es selbst gemacht zu haben, machte es noch besser.
淪♀️ Wellness am Nachmittag – Entspannung pur
️ Sauna mit Ausblick
Die bordeigene Panorama-Sauna bot einen beeindruckenden Blick auf das offene Meer. Während sich der heiße Dampf ausbreitete, konnte man förmlich spüren, wie der Alltagsstress langsam verdampfte. Zwischendurch sorgten kalte Duschen und ein Ruheraum mit Meerblick für angenehme Erfrischung.
♂️ Massage an Bord
Als besonderes Highlight folgte eine professionelle Rückenmassage im Spa-Bereich. Mit geschulten Händen wurden Verspannungen gelöst und neue Energie freigesetzt – begleitet von leiser Musik und duftenden Ölen. Eine Wohltat für Rücken, Schultern und Seele.
Die Pedikür als Abschluss durfte natürlich nicht fehlen.
Abendunterhaltung – Musicals & Magie
Der Tag klang stilvoll aus – mit musikalischen Darbietungen im bordeigenen Theater. Die Show war eine gelungene Mischung aus Gesang, Tanz und visuellen Effekten – fast wie am Broadway.
Besonders beeindruckend:
Eine Revue mit bekannten Musical-Hits
Beeindruckende Kostüme und Choreographien
Und ein Publikum, das begeistert applaudierte
Fazit: Ein Seetag wie aus dem Bilderbuch
Vom kulinarischen Start beim Sushi-Workshop, über die entspannende Wellness-Auszeit bis hin zur abendlichen Show – dieser Seetag war eine wunderbare Mischung aus Aktivität, Genuss und Erholung. Ein perfekter Urlaubstag auf See, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Was für ein Chaos! Mit dem Bus vom Schiff weg – und dann wieder zurück!
Was für ein verrückter Start in den Urlaub!
Die Vorfreude auf unsere AIDA-Kreuzfahrt war groß – doch der Einstieg verlief zunächst etwas holprig.
Unsere Anreise zur AIDA-Kreuzfahrt begann ganz normal – bis uns ein kurioses Verwirrspiel mit Koffern und Bussen in ein echtes Hin und Her verwickelte.
Gleich zu Beginn wurden wir – wie viele andere Gäste auch – zu einer Schlange geführt, bei der wir unsere Koffer abgeben sollten. Gesagt, getan. Direkt im Anschluss stiegen wir gemeinsam mit anderen Passagieren in einen Bus. Verwundert war ich schon: Das Schiff lag deutlich sichtbar nur wenige Schritte entfernt – warum also ein Bus?
Vielleicht, dachten wir, gibt es einen externen Sicherheitsbereich oder eine separate Einschiffungshalle. Doch was dann geschah, ergab für uns überhaupt keinen Sinn: Der Bus fuhr eine kurze Strecke – nicht zum Schiff, sondern in eine andere Richtung. Dort angekommen, stiegen wir aus und bekamen plötzlich unsere Koffer zurück.
Verwundert fragten wir einen der Mitarbeiter, was das Ganze solle. Die Antwort: „Und, wie war die Reise?“ – verbunden mit dem Hinweis, dass wir nun zu unserem Auto zurückgehen könnten.
Wir waren völlig irritiert. Denn wir waren doch noch gar nicht an Bord gewesen! Unsere klare Antwort: „Wir wollen auf das Schiff!“ – das war wohl deutlich genug, denn kurz darauf mussten wir warten, bis ein weiterer Bus kam, der uns endlich zurück zum Terminal brachte.
Dort luden wir unsere Koffer erneut aus, diesmal an einem anderen Schalter – mit einer deutlich kleineren Schlange. Nach Abgabe des Gepäcks folgte der eigentliche Sicherheitscheck. Endlich schien sich der normale Ablauf einzustellen.
Doch was dann passierte, setzte dem Chaos die Krone auf – unsere Kabine war in der Zwischenzeit zum Showroom erklärt worden…
Nachdem der Check-in in Warnemünde erledigt war, wollten wir direkt zu unserer Kabine.
Doch dort erwartete uns eine unerwartete Szene:
Eine AIDA-Mitarbeiterin erklärte uns freundlich, dass unser Zimmer derzeit als Showroom für andere Gäste diene.
Wir könnten erst ab 12:00 Uhr hinein – und das, obwohl wir explizit die Frühbucher-Option gewählt hatten, die uns einen Zugang ab 10:00 Uhr garantieren sollte.
Verwundert gingen wir trotzdem in Richtung unserer Kabine – und trauten unseren Augen kaum:
Eine lange Schlange von Menschen wartete darauf, unsere Kabine zu betreten.
Gruppenweise wurde unser Zimmer besichtigt – ein Kommen und Gehen wie auf einer Musterhausmesse.
Wir entschieden uns, zur Rezeption zu gehen und unseren Unmut zu äußern.
Dort reagierte man erfreulicherweise schnell:
Nach etwa 15 Minuten wurde uns Zugang gewährt, und das Zimmer wurde gründlich gereinigt – was bei der Besucheranzahl auch dringend nötig war.
Doch die nächste Enttäuschung ließ nicht lange auf sich warten:
Unser gebuchter Sushi-Kurs, laut Bestätigung um 11:00 Uhr, sollte angeblich gar nicht heute stattfinden.
Die Aussage an Bord:
„Der Kurs ist erst morgen.“
Ohne aktives Internetpaket konnten wir das leider nicht direkt über die AIDA-App gegenprüfen – ein Frustmoment.
Immerhin:
Die anschließende Sicherheitsübung verlief problemlos, und auch die WLAN-Aktivierung klappte dank eines hilfsbereiten Crewmitglieds schließlich doch noch.
Ab diesem Punkt nahm der Tag eine deutlich entspanntere Wendung: Alle weiteren Programmpunkte funktionierten einwandfrei, das Bordpersonal war aufmerksam, und auch das Schiff überzeugte mit Atmosphäre und Service.
Ein persönliches Highlight folgte dann um 18:30 Uhr: Mein Friseurtermin an Bord – professionell, freundlich und sehr gelungen.
Ein echtes Wellness-Erlebnis und perfekt, um den ersten Reisetag stilvoll ausklingen zu lassen.
Den krönenden Abschluss bildete eine kleine, aber feine Geste des AIDA-Teams:
Eine gekühlte Flasche Sekt wartete in unserer Kabine – als Entschuldigung für den holprigen Start. Charmant gelöst.
Und auch der Sushi-Workshop, der am ersten Tag ausgefallen war, fand am folgenden Tag wie angekündigt statt – gut organisiert, unterhaltsam und geschmacklich ein voller Erfolg.
Fazit: Nicht alles lief rund an diesem ersten Tag, doch AIDA zeigte sich reaktionsschnell und kundenorientiert. Die Reise kann kommen – ab jetzt bitte mit mehr Sushi und weniger Showroom.
Wer die App installiert hat, kann dort bei der gebuchten Reise auch die Rückerstattung geltend machen, wenn der Zug mehr als 30 Minuten Verspätung hat.
Die Rückerstattung wird dann innerhalb von circa zwei Tagen sogar erfolgen.