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Die Preise für Lithium-Ionen-Batterien sinken stärker als prognostiziert, wodurch neue Anwendungen und Märkte entstehen könnten.
Simon Moores, Geschäftsführer von Benchmark Minerals, einer Preisberichtsagentur, die spezifische Rohstoffmärkte für die Energiewende bearbeitet und Firmen berät, postete auf der Kurznachrichtenplattform X eine Analyse der aktuellen Marktsituation.
Lithium-Preise und Kosten für E-Auto-Batterien fallen
Die durchschnittlichen Kosten für Lithium-Ionen-Zellen lagen im September bei 66,5 Dollar (circa 63 Euro) pro Kilowattstunde. Das entspricht einem Rückgang von fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Besonders bemerkenswert: Die Kosten für Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Batterien sind unter die 60-Dollar-Marke gefallen und liegen teilweise sogar bei nur 45 Dollar (circa 43 Euro) pro Kilowattstunde. Damit ergeben sich neue, kostengünstige Möglichkeiten, insbesondere für stationäre Energiespeicher.
Zusätzlich beschleunigten Subventionen der chinesischen Regierung die Produktion und führten zu einer regelrechten Überkapazität an Batterien für Stromer. Dies machte es für Produzenten notwendig, die Preise für Rohstoffe entlang der gesamten Lieferkette zu senken.
LFP-Batterien als Schlüssel zu günstigeren Elektroautos
Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Akkus bieten besondere Vorteile: Sie sind preiswerter als andere Akkutypen und gelten als zuverlässige Option für den Massenmarkt. Im weltweit meistverkauften Elektroauto, dem Tesla Model Y, ist eine etwa 60 Kilowattstunden große LFP-Batterie verbaut. Mit den aktuellen Preisen kostet der Akku in der Basisversion rund 3.600 Dollar (etwa 3.400 Euro). Damit scheint eine Zukunft möglich, in der Elektroautos mit der Leistung eines Verbrenners günstiger werden als Benziner.
Die Nachfrage nach Batterien steigt zugleich weiterhin ungebremst, und Unternehmen suchen weltweit nach neuen Lithium-Vorkommen. Chile plant, seine Produktion in den kommenden zehn Jahren zu verdoppeln und China treibt Projekte in Afrika voran. Experten gehen davon aus, dass sich die Volksrepublik so die Kontrolle über den Batteriemarkt sichern will. Parallel dazu kündigte der Bergbaukonzern Rio Tinto an, durch den Kauf des US-Unternehmens Arcadium Lithium für 6,7 Milliarden Dollar in den Lithium-Markt einzutreten.
Auch die EU hat im wachsenden Wettbewerb um Batterien neue Handelsschranken eingeführt.
Die drastisch gefallenen Preise für Lithium-Ionen-Batterien bieten neue Chancen in der Energiespeicherbranche und fördern die Verbreitung kostengünstiger Stromer. Doch das derzeitige Überangebot und die Preistiefs sind möglicherweise nur von kurzer Dauer. Angesichts dessen ist eine Sicherung der gesamten Lieferkette (von der Zellproduktion bis hin zu den Rohstoffquellen) Branchenkennern zufolge entscheidend für den künftigen Erfolg der E-Mobilität.
(Quelle: efahrer.chip.de)
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