Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören –
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Wir müssen unbedingt die Logik von dem #Bundeskanzler Friedrich Merz etwas weiter einsetzen!
Sein Logik-Totschlag-Argument im Bundestag: „ #Allein_können_wir_eh_nichts_ändern.“
Er meint damit, dass wir wohl auf die Aktivitäten beim bekämpfen des Klimawandels verzichten sollten… und weiter fossile Energie nutzen sollen. Wie dumm und/oder perfide seine Aussage ist, wird deutlich, wenn man einfach mal den Kontext leicht verändert:
Steuerhinterziehung
„Allein können wir nichts ändern“ – also warum überhaupt noch Steuern zahlen? Wenn nur ich ehrlich bin, bringt das doch nichts.“
Gewalt gegen Frauen
„Allein können wir nichts ändern“ – dann kann ich ja zuschauen, wenn Frauen misshandelt werden. Mein Eingreifen würde doch nichts verändern.
Verkehrsregeln
„Allein können wir nichts ändern“ – warum also bei Rot stehen bleiben? Wenn alle fahren, bringt mein Anhalten auch nichts.
Abschiebung von IS-Terroristen
„Allein können wir nichts ändern“ – dann lassen wir IS-Attentäter eben hier. Wenn wir sie abschieben, töten sie halt woanders. Ist ja nicht unser Problem.“
Diese Logik ist nicht nur zynisch – sie ist brandgefährlich. Wer Verantwortung kleinrechnet, legitimiert Untätigkeit. Gerade in der Politik braucht es Vorbilder, keine Ausreden.
#Friedrich #Merz, Es wird Zeit, dass Sie mal über Ihre Aussagen besser nachdenken oder eben zurücktreten!
Allein können wir nichts ändern“ – schlüssig, bequem und die perfekte Ausrede, um nichts zu tun. 🔥
Und genau diese Ausrede hat Friedrich Merz heute im Bundestag bemüht. In einer der zentralen Fragen unserer Zeit: dem Klimaschutz:
„Deutschland hat ungefähr 1 % der Weltbevölkerung, wir stellen ungefähr 2 % des Problems dar. Selbst wenn wir morgen klimaneutral wären, würde keine einzige Naturkatastrophe auf der Welt weniger geschehen.“
Doch das sogenannte Zwei-Prozent-Argument ist gefährlich verkürzt. Hier vier Gründe, warum:
▶️ Verantwortung verschwindet nicht, wenn man sie aufteilt Wenn jedes Land mit 2 % sagt: „Wir sind zu klein“ – tut am Ende niemand etwas. → Verantwortung entsteht nicht durch Größe, sondern durch Mitwirkung.
▶️ Jede Person in Deutschland lebt überproportional klimaschädlich Deutschland: ca. 9,7 t CO₂ pro Person Welt: ca. 5 t Kenia/Nepal: < 0,3 t → Wer mehr verursacht, muss auch mehr beitragen.
▶️ Klimaschutz ist Pflicht, nicht Kür Deutschland ist rechtlich und moralisch verpflichtet zu handeln. Pariser Abkommen: völkerrechtlich bindend, unabhängig vom Emissionsanteil Grundgesetz Art. 20a: verpflichtet zum Schutz der Lebensgrundlagen → Das Zwei-Prozent-Argument hält hier nicht stand. Recht geht vor Rechenkunst.
▶️ Aber was ist mit China und den USA? Ja, sie sind die größten Emittenten – aber auch dort passiert etwas: 🇨🇳 China: 74 % der weltweiten EE-Neubauten, erstmals sinkende Emissionen 🇺🇸 USA: Rückschritte im Bund, aber ambitionierte Bundesstaaten wie Kalifornien → Wer in Deutschland bremst, verliert Anschluss und Glaubwürdigkeit.
➡️ Wer Verantwortung kleinrechnet, schafft keine Lösungen, sondern Ausreden. Klimaschutz beginnt da, wo man kann – nicht erst, wenn es sich rechnet. Und dass Wirtschaft und Klimaschutz längst kein Widerspruch mehr sind, wissen wir doch auch.
Werner Koller Ökonomie / Politische
Philosophie / Wirtschaftsrecht.
Bei der Bundespolizei sorgen die verschärften Grenzkontrollen zunehmend für Kritik. Aufwand und Belastung für die Beamten seien enorm, der Nutzen der Maßnahme hingegen gering.
Zwei Monate nach Beginn der verschärften Kontrollen an deutschen Grenzen mit Zurückweisungen von Asylbewerbern hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) den Aufwand als zunehmend unverhältnismäßig kritisiert und vor langen Staus in der Ferienzeit gewarnt. „Die Zahl der Zurückweisungen von Asyl- und Schutzsuchenden ist tatsächlich sehr gering, der Aufwand für die Bundespolizei dagegen riesig“, sagte GdP-Bundespolizei-Gewerkschaftschef Andreas Roßkopf der „Augsburger Allgemeinen“. „Die Überstunden steigen dramatisch an“, betonte er.
Der offiziellen Zahl von 285 Zurückweisungen an den Grenzen bis Ende Juni stünden inzwischen 2,8 Millionen Überstunden bei der Bundespolizei gegenüber. „Das gefährdet Motivation und Gesundheit der Beschäftigten enorm“, warnte Roßkopf und forderte, die „aktuelle Intensität der Grenzkontrollen“ müsse so schnell wie möglich reduziert werden. „Personell und materiell können wir das jetzige Vorgehen nur noch wenige Wochen leisten.“ Auch die unsichere Rechtslage sei für viele Beamte eine Belastung.
Durch Wartezeiten für Pendler und die verlängerten Abfertigungszeiten für Gütertransporte kommt es zudem zu zusätzlichen Kosten für Unternehmen und Problemen in Lieferketten.
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Kommentar von
Kristian Schneider.
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Jetzt gehen wir Mal davon aus, dass die Zahlen stimmen, dann ziehe ich perönlich daraus daraus folgende Schlüsse als „nicht-„Experte
Populismus lohnt sich nicht, daraus können wir lernen, denn das wahre Problem ist nicht die Einreise, sondern die Durchsetzung von Gesetzen im Land! Hätte man diese Beamte für die Kriminalitätsbekämpfung im Inland eingesetzt, könnte man aus meiner Sicht bessere Effekte erzielen. Ganz im gegenteil, Pendler und Transportunternehmen sind genervt …
Kosten/Nutzen darf eigentlich bei der (Bundes-)Polizei nicht der Primärfaktor sein, sondern die Wirksamkeit von Massnahmen, die diese durchführen. Sind diese Massnahmen also wirksam und sorgen diese für Abschreckung? Das weiss ich nicht!
Aus meiner Sicht sollte einerseits die Innere Sicherheit durch wirksame Polizeiarbeit gestärkt werden und nicht einem blinden Populismus folgen. Andererseits muss ich leider auch feststellen, dass viele Menschen solche symbolischen Aktionen richtig gut finden, die komplexität nicht durchschauen (wollen) und als Konsequenz darin die richtige Handlung sehen! Dann ist das eben so, dass muss ich als Demokrat aushalten, wenn das die Mehrheit so möchte, auch wenn die Zusammenhänge nciht verstanden werden…
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Kommentar von
Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören –
Grenz-Irrsinn! Millionen Überstunden für 285 Zurückweisungen – Jetzt schlägt selbst die Bundespolizei Alarm!
Mit Symbolpolitik statt Sicherheit: Was Grenzkontrollen wirklich bringen
Faktenlage
285 Zurückweisungen von Asylsuchenden bis Ende Juni.
2,8 Millionen Überstunden bei der Bundespolizei.
400 Millionen Euro volkswirtschaftlicher Schaden durch Wartezeiten.
Kritik kommt nicht nur von NGOs, sondern aus der Polizei selbst:
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht von einer dramatischen Belastung – sowohl personell als auch rechtlich.
2. Analyse von Christian Schneider:
Richtigerweise merkt er an:
Populistische Maßnahmen wie Grenzkontrollen bedienen eher das Gefühl von Kontrolle – sie lösen jedoch keines der tatsächlichen Probleme.
Viel sinnvoller wäre es, das vorhandene Personal in die Kriminalitätsbekämpfung, Ermittlungen und Prävention im Inland zu investieren.
Grenzkontrollen mit hohem Aufwand und minimaler Wirkung sind symbolische Politik auf Kosten von Steuerzahlern, Polizist:innen und Pendler:innen.
Er nennt es treffend „blinden Populismus“ – ein Etikett, das leider auf viele migrationspolitische Maßnahmen in der aktuellen Debatte zutrifft.
Ergänzende Gedanken:
A. Verhältnismäßigkeit:
Wenn 2,8 Mio. Überstunden zu 285 tatsächlichen „Erfolgen“ führen,
ist das ein Effizienzverhältnis von 1:9825.
Das ist ökonomisch absurd und rechtspolitisch gefährlich – denn damit wird der Schengenraum politisch untergraben, ohne nennenswerten Sicherheitsgewinn.
B. Rechtlicher Aspekt:
Grenzkontrollen im Schengenraum dürfen nur zeitlich begrenzt und ausnahmsweise eingeführt werden – etwa bei konkreter Bedrohungslage. Eine dauerhafte Ausdehnung ist rechtswidrig und europarechtswidrig – auch darauf weist der eingangs zitierte Text zurecht hin.
C. Politische Instrumentalisierung:
Gerade in Wahlkampfzeiten setzen Konservative und Rechtspopulisten auf solche Maßnahmen, um Handlungsfähigkeit zu demonstrieren. Doch dabei entsteht ein Scheinsicherheitsgefühl, das langfristig Vertrauen in funktionierende, rechtsstaatliche Sicherheitspolitik untergräbt.
D. Psychologische Komponente:
Christian Schneider trifft einen weiteren wunden Punkt: Viele Bürger:innen begrüßen solche Maßnahmen, weil sie leicht verständlich sind. Dass sie ineffektiv, teuer und gefährlich für die Grundrechte sind, wird ausgeblendet – bewusst oder unbewusst. Das ist ein Bildungs- und Kommunikationsproblem der politischen Mitte.
Mein Fazit:
Die aktuellen Grenzkontrollen sind teuer, ineffizient und politisch motiviert. Sie dienen nicht der Sicherheit, sondern der gefühlten Handlungsfähigkeit in der Migrationsdebatte. Dabei leidet nicht nur die Polizei, sondern auch das Ansehen Europas und das Vertrauen in den Rechtsstaat. Es ist Zeit, den Fokus auf echte Lösungen zu legen: Integration, Rechtssicherheit, konsequente Verfahren im Inland – und eine klare Absage an Symbolpolitik.
Werner Koller Ökonomie / Politische
Philosophie / Wirtschaftsrecht.
Bei der Bundespolizei sorgen die verschärften Grenzkontrollen zunehmend für Kritik. Aufwand und Belastung für die Beamten seien enorm, der Nutzen der Maßnahme hingegen gering.
Zwei Monate nach Beginn der verschärften Kontrollen an deutschen Grenzen mit Zurückweisungen von Asylbewerbern hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) den Aufwand als zunehmend unverhältnismäßig kritisiert und vor langen Staus in der Ferienzeit gewarnt. „Die Zahl der Zurückweisungen von Asyl- und Schutzsuchenden ist tatsächlich sehr gering, der Aufwand für die Bundespolizei dagegen riesig“, sagte GdP-Bundespolizei-Gewerkschaftschef Andreas Roßkopf der „Augsburger Allgemeinen“. „Die Überstunden steigen dramatisch an“, betonte er.
Der offiziellen Zahl von 285 Zurückweisungen an den Grenzen bis Ende Juni stünden inzwischen 2,8 Millionen Überstunden bei der Bundespolizei gegenüber. „Das gefährdet Motivation und Gesundheit der Beschäftigten enorm“, warnte Roßkopf und forderte, die „aktuelle Intensität der Grenzkontrollen“ müsse so schnell wie möglich reduziert werden. „Personell und materiell können wir das jetzige Vorgehen nur noch wenige Wochen leisten.“ Auch die unsichere Rechtslage sei für viele Beamte eine Belastung.
👉 Durch Wartezeiten für Pendler und die verlängerten Abfertigungszeiten für Gütertransporte kommt es zudem zu zusätzlichen Kosten für Unternehmen und Problemen in Lieferketten.
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Kommentar von
Kristian Schneider.
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Jetzt gehen wir Mal davon aus, dass die Zahlen stimmen, dann ziehe ich perönlich daraus daraus folgende Schlüsse als „nicht-„Experte
Populismus lohnt sich nicht, daraus können wir lernen, denn das wahre Problem ist nicht die Einreise, sondern die Durchsetzung von Gesetzen im Land! Hätte man diese Beamte für die Kriminalitätsbekämpfung im Inland eingesetzt, könnte man aus meiner Sicht bessere Effekte erzielen. Ganz im gegenteil, Pendler und Transportunternehmen sind genervt …
Kosten/Nutzen darf eigentlich bei der (Bundes-)Polizei nicht der Primärfaktor sein, sondern die Wirksamkeit von Massnahmen, die diese durchführen. Sind diese Massnahmen also wirksam und sorgen diese für Abschreckung? Das weiss ich nicht!
Aus meiner Sicht sollte einerseits die Innere Sicherheit durch wirksame Polizeiarbeit gestärkt werden und nicht einem blinden Populismus folgen. Andererseits muss ich leider auch feststellen, dass viele Menschen solche symbolischen Aktionen richtig gut finden, die komplexität nicht durchschauen (wollen) und als Konsequenz darin die richtige Handlung sehen! Dann ist das eben so, dass muss ich als Demokrat aushalten, wenn das die Mehrheit so möchte, auch wenn die Zusammenhänge nciht verstanden werden…
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Kommentar von
Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören –
Grenz-Irrsinn! Millionen Überstunden für 285 Zurückweisungen – Jetzt schlägt selbst die Bundespolizei Alarm!
Symbolpolitik statt Sicherheit: Was Grenzkontrollen wirklich bringen
1. Faktenlage:
285 Zurückweisungen von Asylsuchenden bis Ende Juni. 2,8 Millionen Überstunden bei der Bundespolizei. 400 Millionen Euro volkswirtschaftlicher Schaden durch Wartezeiten. Kritik kommt nicht nur von NGOs, sondern aus der Polizei selbst: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht von einer dramatischen Belastung – sowohl personell als auch rechtlich.
2. Analyse von Christian Schneider:
Richtigerweise merkt er an: Populistische Maßnahmen wie Grenzkontrollen bedienen eher das Gefühl von Kontrolle – sie lösen jedoch keines der tatsächlichen Probleme. Viel sinnvoller wäre es, das vorhandene Personal in die Kriminalitätsbekämpfung, Ermittlungen und Prävention im Inland zu investieren. Grenzkontrollen mit hohem Aufwand und minimaler Wirkung sind symbolische Politik auf Kosten von Steuerzahlern, Polizist:innen und Pendler:innen. Er nennt es treffend „blinden Populismus“ – ein Etikett, das leider auf viele migrationspolitische Maßnahmen in der aktuellen Debatte zutrifft.
🔎 Ergänzende Gedanken:
A. Verhältnismäßigkeit:
Wenn 2,8 Mio. Überstunden zu 285 tatsächlichen „Erfolgen“ führen, ist das ein Effizienzverhältnis von 1:9825. Das ist ökonomisch absurd und rechtspolitisch gefährlich – denn damit wird der Schengenraum politisch untergraben, ohne nennenswerten Sicherheitsgewinn.
B. Rechtlicher Aspekt:
Grenzkontrollen im Schengenraum dürfen nur zeitlich begrenzt und ausnahmsweise eingeführt werden – etwa bei konkreter Bedrohungslage. Eine dauerhafte Ausdehnung ist rechtswidrig und europarechtswidrig – auch darauf weist der eingangs zitierte Text zurecht hin.
C. Politische Instrumentalisierung:
Gerade in Wahlkampfzeiten setzen Konservative und Rechtspopulisten auf solche Maßnahmen, um Handlungsfähigkeit zu demonstrieren. Doch dabei entsteht ein Scheinsicherheitsgefühl, das langfristig Vertrauen in funktionierende, rechtsstaatliche Sicherheitspolitik untergräbt.
D. Psychologische Komponente:
Christian Schneider trifft einen weiteren wunden Punkt: Viele Bürger:innen begrüßen solche Maßnahmen, weil sie leicht verständlich sind. Dass sie ineffektiv, teuer und gefährlich für die Grundrechte sind, wird ausgeblendet – bewusst oder unbewusst. Das ist ein Bildungs- und Kommunikationsproblem der politischen Mitte.
📌 Mein Fazit:
Die aktuellen Grenzkontrollen sind teuer, ineffizient und politisch motiviert. Sie dienen nicht der Sicherheit, sondern der gefühlten Handlungsfähigkeit in der Migrationsdebatte. Dabei leidet nicht nur die Polizei, sondern auch das Ansehen Europas und das Vertrauen in den Rechtsstaat. Es ist Zeit, den Fokus auf echte Lösungen zu legen: Integration, Rechtssicherheit, konsequente Verfahren im Inland – und eine klare Absage an Symbolpolitik.
⚠️ Breaking: Dammbruch beim Klimaschutz – Die Konservativen paktieren mit rechtsextremen Klimaleugnern
Gestern haben die Konservativen im Europäischen Parlament zugelassen, dass ausgerechnet die rechtsextreme Fraktion Patriots for Europe den Berichterstatterposten für das zentrale Klimagesetz der Legislaturperiode übernimmt, darunter Parteien wie die FPÖ oder Le Pens Rassemblement National.
Die Rolle des Berichterstatters ist entscheidend: Sie steuert den gesamten Prozess, vom ersten Entwurf bis zu den Verhandlungen mit Rat und Kommission. Nun droht massive Verzögerung. Die Folge: Die EU wird voraussichtlich ohne gemeinsame Position zur COP fahren und damit ihre Glaubwürdigkeit in der internationalen Klimapolitik riskieren.
👉 Heute hätte das Parlament mit einem Eilverfahren (urgency procedure) den Einfluss der Rechtsextremen begrenzen können. Grüne, Sozialdemokraten und Liberale haben dafür gestimmt. Die Konservativen? Haben sich dagegen entschieden und damit gemeinsam mit den Rechtsextremen abgestimmt. Das ist ein Tiefpunkt, für den Klimaschutz, für die europäische Demokratie, für das internationale Ansehen der EU.
Wir pro-europäischen Kräfte werden alles daran setzen, dennoch einen gangbaren Weg zu finden, um ein ambitioniertes 2040-Ziel zu verabschieden. Aber klar ist: Ohne Teile der Konservativen wird das nicht gelingen. Sie müssen sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen – bei den Klimaleugnern oder bei denen, die Europa zukunftsfähig machen wollen.
Warum Jens Spahn wie ein Dickschädel die Digitalsteuer blockieren will und den Techgiganten hilft.
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Ein Beitrag von
Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Extremflügel das Land zerstören. –
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In der ntv-Sendung „Frühstart“ am 9. Juli 2025 hat SPD-Parlamentsgeschäftsführer Dirk Wiese bekräftigt, dass die SPD an der Einführung einer Digitalsteuer für internationale Internetkonzerne wie Google, Amazon oder Meta festhalten will – trotz Widerstand aus der Union. Die Argumentation: Diese Konzerne erwirtschaften in Europa Milliardenumsätze, zahlen jedoch kaum Steuern und entziehen sich damit ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.
Jens Spahn stellt sich quer – und wessen Interessen vertritt er wirklich?
Besonders auffällig ist der Widerstand von Jens Spahn (CDU). Er warnt öffentlich davor, dass eine Digitalsteuer zu Vergeltungszöllen führen könnte – ein Argument, das direkt aus den Denkfabriken der US-amerikanischen Republikaner stammen könnte. Denn auffällig häufig positioniert sich Spahn in letzter Zeit pro-amerikanisch, insbesondere in Wirtschaftsfragen.
Er nahm sogar im Juli 2024 am Parteitag der Republikaner in Milwaukee teil, wo er sich mit Vertretern der Partei und der fossilen Lobby traf.
Jens Spahn Ein Propaganda-Sprachrohr der CDU,der auch an Versammlungen in den USA bei Republikanern auftritt
Gespräche, die er offiziell nie kommentierte, die jedoch Rückschlüsse darauf zulassen, wie eng er inzwischen mit den wirtschaftsliberalen und klimaskeptischen Kräften in den USA vernetzt ist.
Es steht zu befürchten, dass Spahn nicht nur aus Sorge vor Zöllen agiert, sondern bewusst im Interesse der Tech- und Energielobbys handelt – und damit deutschen Interessen schadet.
Nicht nur die Maskenaffäre, sondern auch seine Blockadehaltung gegen die Digitalsteuer beschädigt das Vertrauen in eine gerechte und zukunftsorientierte Steuerpolitik.
Wer weiß, vielleicht ist Jens Spahn oder sein persönliches Umfeld auch bei Techgiganten besonders engagiert…..!!??!!??
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Besonders interessant aus dem Dunstkreis von Jens Spahn ist auch folgendes:
Jens Spahn hatte in der Vergangenheit konkrete Pläne, sich im digitalen oder technologiebezogenen Bereich unternehmerisch zu betätigen – insbesondere nach dem Ende seiner Zeit als Bundesgesundheitsminister.
Hier sind die bekannten Eckpunkte:
易 Jens Spahns Interesse an Digitalwirtschaft & KI – was bekannt ist:
Pläne für ein eigenes Unternehmen:
Jens Spahn hatte nach dem Ende seiner Ministerzeit öffentlich erklärt, sich ein eigenes Unternehmen im Bereich Digital Health, Künstliche Intelligenz (KI) oder Dateninfrastruktur im Gesundheitswesen vorstellen zu können.
Die Pläne wurden nie vollständig konkretisiert, tauchten aber in mehreren Interviews auf (z. B. im „Handelsblatt“ und der „FAZ“). Netzwerk zu Tech-Investoren & Gesundheitswirtschaft:
Während seiner Amtszeit baute Spahn enge Kontakte zu Unternehmen und Beratern im digitalen Gesundheitssektor auf – darunter Start-ups im Bereich elektronische Patientenakte, digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) und sogar US-nahe Digitalfirmen.
Verbindung zu Andrian Hale & Healthtech-Investoren:
Laut einigen Medienberichten aus dem Umfeld von Gründerszene und Business Insider habe Spahn Gespräche mit internationalen Investoren geführt, darunter Akteure aus dem Umfeld von Palantir, Amazon Web Services und anderen datenzentrierten Konzernen.
Wem gehört Palantir?
Mitgründer und größter Einzelaktionär ist Peter Thiel.
Peter Thiel ist ein enger Trump-Verbündeter.
Die Haltung von Peter Thoel zur Politik und zur Demokratie ist nicht nur kritisch, sondern in Teilen dezidiert antidemokratisch, autoritär und elitär geprägt.
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Interessenskonflikte nach dem Ministeramt?
Nach dem Ende seiner Amtszeit wurde medial spekuliert, ob Spahn künftig als Berater oder Investor im Bereich Digital Health oder digitale Verwaltung tätig werde – in Bereichen, die er als Minister zuvor selbst reguliert hatte.
Kein offizieller Firmenstart – bisher:
Bis 2025 ist keine aktive Firmengründung durch Jens Spahn bekannt geworden.
Es gab aber mehrere Vorstöße, etwa in Form von Beteiligungen, Gesprächsanbahnungen oder Lobby-Nähe.
Bewertung:
Diese Aussagen zeigen ein deutliches Muster:
Jens Spahn hat ein großes Interesse am Digitalsektor – sei es aus politischer, wirtschaftlicher oder strategischer Perspektive.
Seine Ablehnung der Digitalsteuer könnte also auch im Licht eigener wirtschaftlicher Ambitionen betrachtet werden, besonders wenn US-Techfirmen und Investoren eine wichtige Rolle spielen.
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Zusammenfassend über Jens Spahn vertrete ich die Auffassung – mit steigender Überzeugung – dass Jens Spahn nichts Gutes für Deutschland und die Demokratie im Sinn hat.
Die Maskenaffäre ist nur ein Grund, warum Jens Spahn kein politisches Amt inne haben sollte.
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Zurück zum eigentlichen Thema:
✅ Zehn Gründe, warum eine Digitalsteuer wichtig ist
Steuergerechtigkeit herstellen – Alle tragen ihren fairen Anteil, auch globale Konzerne.
Vertrauen in den Staat stärken – Bürger:innen akzeptieren Steuern eher, wenn Konzerne nicht davonkommen.
Wettbewerb schützen – Lokale Unternehmen werden entlastet, wenn Digitalkonzerne nicht länger steuerlich bevorteilt sind.
Haushaltsdefizite abbauen – Zusätzliche Einnahmen helfen bei der Konsolidierung der Staatsfinanzen.
Internationale Vorreiterrolle übernehmen – Deutschland kann mit gutem Beispiel vorangehen und europäische Standards setzen.
Missbrauch von Steuerschlupflöchern eindämmen – Globale Digitalkonzerne sollen nicht länger Gewinne in Steueroasen verschieben.
Finanzierung des digitalen Wandels – Die Transformation braucht Investitionen in Netze, Bildung und Sicherheit.
Stärkung der Demokratie – Wer Plattformen betreibt, muss sich auch an gesellschaftlichen Kosten beteiligen.
Reformstau auflösen – Einnahmen schaffen finanziellen Spielraum für lang überfällige Projekte.
Generationenfairness – Die künftige Generation soll nicht allein für heutige Investitionen zahlen müssen.
Dreißig sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten der Digitalsteuer
Breitbandausbau in ländlichen Regionen
5G- und Glasfaserinfrastruktur in Schulen und Universitäten
Digitale Endgeräte für sozial benachteiligte Schüler:innen
Lehrkräftefortbildung in digitaler Didaktik
Finanzierung öffentlicher IT-Sicherheitsbehörden (z. B. BSI)
Entwicklung barrierefreier, digitaler Bürgerdienste
Digitale Weiterbildung für Erwachsene („Digitalführerschein“)
Smart Grids für Energieversorger und Stadtwerke
IT-Infrastruktur in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen
Förderung nachhaltiger digitaler Start-ups
Künstliche Intelligenz und Ethikforschung
Digitale Aufklärung gegen Desinformation & Hass im Netz
Stärkung kommunaler IT und Cyberschutz
Digitales Kulturgut: Museen und Archive online machen
Digitale Teilhabe für Senior:innen und Menschen mit Behinderung
Umwelt- und Verkehrsprojekte mit digitalen Steuerungssystemen
Bürgerzentren mit digitaler Beratung und Service-Helpdesks
Digitale Schulungen für Senior:innen – z. B. Online-Banking, E-Rezepte, Behördenportale
Ausbau von Online-Terminservices in Behörden
Digitale Sprachlernplattformen für Migrant:innen
Technikverleih in öffentlichen Bibliotheken
Nachbarschaftsplattformen zur digitalen Selbsthilfe
Förderung von Homeoffice im öffentlichen Dienst
Regionale Online-Beteiligungsplattformen
Barrierefreie Online-Dienste mit Gebärdensprache und Leichter Sprache
Förderung europäischer Alternativen zu US-Plattformen
Digitale Beratungsstellen für psychische Gesundheit und Krisenhilfe
Resümee
Die Einführung einer Digitalsteuer ist keine Schikane – sie ist ein Gebot der Fairness. Wenn Internetgiganten in Europa Milliardengewinne machen, ohne angemessene Steuern zu zahlen, leidet nicht nur der Staatshaushalt, sondern auch das Gerechtigkeitsgefühl der Bevölkerung.
Die Einnahmen aus dieser Steuer können gezielt in Zukunftsprojekte fließen, die den digitalen, sozialen und ökologischen Wandel voranbringen. Eine gerechte Steuerpolitik bedeutet: Alle tragen Verantwortung – auch jene, die bisher erfolgreich versucht haben, sich dieser zu entziehen.
Dass Jens Spahn sich offen gegen diese Steuer stellt und zugleich Kontakte zu US-Lobbys pflegt, wirft Fragen auf – über politische Loyalitäten und wirtschaftliche Interessen. Deutschland darf sich keine Politik leisten, die auf das Wohlwollen amerikanischer Konzerne setzt, während hierzulande dringend Gelder für Bildung, Digitalisierung und Klimaschutz gebraucht werden.
– Das Wikingerdorf Gudvangen: Auf den Spuren der Nordmänner
Ein Beitrag von Werner Hoffmann
– Demokratie der Mitte, weil Geschichte erlebbar bleiben muss –
⚓ Ankunft in Vik – Tor zur Vergangenheit
Nach dem Anlegen des Schiffes begann der Landgang per Tenderboot – leise gleitend über das Wasser, umgeben von dramatischen Berglandschaften.
In Vik, einem charmanten Ort am Sognefjord, startete unsere Busreise in eine
längst vergangene Zeit.
Vik blickt auf eine über tausendjährige Geschichte zurück. Bereits in der Wikingerzeit war die Region von großer Bedeutung – als Handelsplatz, Agrarzentrum und religiöser Knotenpunkt. Besonders bekannt ist Vik für den traditionsreichen Käse Gamalost und die einzigartige mittelalterliche Architektur.
⛪ 1. Stopp: Die sagenhafte Hopperstad Stabkirche
Erster Halt war die eindrucksvolle Hopperstad Stabkirche – ein wahres Juwel norwegischer Baukunst. Sie wurde um das Jahr 1130 errichtet und zählt zu den ältesten noch erhaltenen Stabkirchen Norwegens.
Die Architektur ist einzigartig: Überlappende Holzschindeldächer, filigrane Drachenköpfe und mystische Symbolik verbinden altnordische Baukunst mit christlichen Elementen.
Gräber gibt es hier wohl für immer.
Die Kirche wurde vom Norwegischen Verein für Denkmalpflege (Fortidsminneforeningen) liebevoll restauriert und vermittelt heute ein authentisches Gefühl mittelalterlicher Spiritualität.
燎 Vik – Heimat des Gamalost: Der Käse der Wikinger
Neben seiner spirituellen und landschaftlichen Bedeutung ist Vik auch kulinarisch bedeutsam – als eine der letzten Regionen Norwegens, in denen noch der Gamalost (übersetzt: „alter Käse“) traditionell hergestellt wird.
Der Gamalost ist kein Käse für jedermann – intensiv im Geschmack, bröselig in der Konsistenz, dunkelgelb bis bräunlich in der Farbe. Aber er ist ein echtes Wikinger-Erbe: Schon vor über 1000 Jahren war er eine wichtige Eiweißquelle für Seefahrer und Bauern – haltbar, nährstoffreich und ohne zugesetzte Labstoffe.
Historische Herstellung:
Die traditionelle Produktion beginnt mit entrahmter Sauermilch, die vorsichtig erwärmt und unter ständigem Rühren dickgelegt wird. Die Masse wird anschließend in Holzformen gepresst, oft mit Runenmustern verziert. Danach beginnt die Trocknung – in offenen, luftigen Speichern, wo der Käse seine charakteristische feste Konsistenz erhält.
Besonders charakteristisch: Der Gamalost wird mit Edelschimmel aus der Umgebung eingerieben, ähnlich wie Blauschimmelkäse – allerdings nur auf der Oberfläche. Der Reifungsprozess kann mehrere Wochen dauern und verleiht dem Käse seine unverwechselbare Tiefe.
Im örtlichen Gamalostfestival wird dieser Käse jedes Jahr gefeiert – inklusive Verkostung, Live-Herstellung und Musik.
️ Panoramafahrt über Vikafjellet & Stalheimskleiva
Im Anschluss fuhren wir weiter durch die spektakulären Landschaften Westnorwegens.
Die Route führte über das Vikafjellet – ein Hochplateau mit glitzernden Bergseen und schroffen Felsen. Immer wieder Fotostopps – kristallklare Luft, endlose Weite, unvergessliche Ausblicke.
Besonders spektakulär: die Fahrt über die Stalheimskleiva – eine der steilsten Serpentinenstraßen Europas. Hier schraubt sich der Bus durch enge Kehren mit Blick auf Wasserfälle, steile Berghänge und tiefe Schluchten. Ein echtes Highlight der Reise!
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Zwischen Elch, Bär und Farbenspiel – Norwegens Natur erzählt Geschichten
Wer durch Norwegen reist, begegnet nicht nur atemberaubenden Landschaften, sondern auch einer Tierwelt, die so still wie majestätisch ist – und einer Architektur, die durch ihre Farben mehr verrät, als man denkt.
Geformt von Eis und Zeit
Norwegens Landschaft war einst doppelt so hoch und sanfter geformt.
Erst die Eiszeiten meißelten das heutige Bild:
Gletscher schoben sich mit gewaltiger Kraft durch Täler, schürften Gestein ab und hinterließen die charakteristischen U-Täler.
Als die Gletscher vor rund 10.000 Jahren schmolzen, flutete das Meer die tiefen Rinnen – die Fjorde entstanden: von Bergen umrahmte Meeresarme, heute Wahrzeichen Norwegens.
Farben, die sprechen – Häuser als Spiegel der Gesellschaft
In Norwegen war die Farbe eines Hauses nie nur eine Frage des Geschmacks – sie war ein soziales Statement:
Rot: Günstig herzustellen aus Fischleberöl und Eisenoxid – das pragmatische Rot der Bauern und Fischer.
Weiß: Teures Metallweiß, Symbol für Eleganz und Wohlstand – ein Statussymbol.
Gelb: Die freundliche Farbe der Bauernhöfe – traditionell, warm, einladend.
Blau: Küstennähe, Meeressehnsucht – das Leben mit und am Wasser.
Grün: Harmonie mit der Landschaft – besonders in den Bergen oft zu sehen.
Schwarz: Wärmespeichernd, modern, schlicht – beliebt in kalten, schneereichen Regionen.
So wird jedes Haus in Norwegen zum kulturellen Zeugnis von Naturanpassung, Ressourcenverfügbarkeit – und sozialem Wandel.
歷 Elch – der stille Riese des Nordens
Der Elch ist das größte Wildtier Norwegens – und zugleich sein bekanntestes. In den Wäldern und an Waldrändern des Südens und Ostens begegnet man ihm durchaus häufig. Besonders im Morgengrauen oder in der Dämmerung kann er plötzlich am Straßenrand auftauchen – ein beeindruckender, aber auch gefährlicher Anblick im Straßenverkehr.
Norwegisch: Elg
Größe: Bis 2,3 m Schulterhöhe
Verbreitung: Ganz Norwegen, besonders im Osten
Begegnungschance: Hoch
Braunbär – der scheue König der Wälder
Weniger bekannt, aber ebenfalls heimisch ist der Braunbär – allerdings nur in kleinen Beständen und abgelegenen Grenzregionen zu Schweden, wie in Hedmark oder Finnskogen. Die rund 150–200 Bären leben extrem scheu, sind nachtaktiv und meiden den Menschen.
Norwegisch: Bjørn
Lebensraum: Grenzregionen, tiefe Wälder
Gefahr für Menschen: Sehr gering
Begegnungschance: Extrem selten
KI-generiert
Weitere wilde Bewohner
Wolf (Ulv): Wenige Rudel, streng geschützt, umstrittene Population
Luchs (Gaupe): Scheu, selten sichtbar, vor allem in bewaldeten Regionen
Moschusochse (Moskus): In Dovrefjell heimisch – urzeitlich wirkend und imposant
Resümee
Norwegen ist ein Land, in dem sich Naturgeschichte und Kultur tief miteinander verweben. Die Fjorde, durch Eis geformt, bilden die Bühne. Elche und Bären beleben sie im Verborgenen. Und die Hausfarben, scheinbar nebensächlich, erzählen Geschichten über Klima, Status und Gemeinschaft.
Wer in Norwegen unterwegs ist, bewegt sich nicht nur durch eine Landschaft – sondern durch ein lebendiges, vielschichtiges Geschichtsbuch aus Farbe, Stein und Tier.
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️ Wilde Bärte, weise Runen – Mein Tag im echten Wikinger-Dorf von Gudvangen
Wo Geschichte nicht erzählt, sondern gelebt wird
Ein Beitrag von Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Geschichte fühlbar sein muss
⛰️ Die Kulisse: Tiefer Fjord, hohe Berge – und ein Zeitsprung ins Jahr 900
Es beginnt früh am Morgen. Unser Schiff legt an der rauen Westküste Norwegens an.
In der Ferne ragen dramatische Felswände über dem glitzernden Wasser auf – wir sind im Nærøyfjord, einem UNESCO-Welterbe. Von hier aus geht es weiter mit dem Bus, vorbei an Wasserfällen, an grasenden Ziegen, durch das enge Tal von Stalheimskleiva – bis wir schließlich eintreffen: im Wikingerdorf Gudvangen, dem vielleicht authentischsten Ort, um in die nordische Vergangenheit einzutauchen.
Gudvangen – kein Museum, sondern ein echtes Dorf mit echten Wikingern
Was Gudvangen von anderen Freilichtmuseen unterscheidet?
Hier leben Menschen wie im 10. Jahrhundert. Es gibt keine abgesperrten Areale, keine „Bitte nicht anfassen“-Schilder. Stattdessen: offene Werkstätten, rauchende Feuerstellen, Felle, Rinderknochen, alte Kräuter, Wikinger mit tätowierten Armen und selbstgenähten Tuniken.
Und mittendrin: wir – Besucher, die keine Zuschauer bleiben dürfen, sondern eingeladen sind, Teil der Geschichte zu werden.
臨 Station 1–3: Textilien, Schafe und ein ganz besonderer Geruch
Unsere Tour beginnt in einem unscheinbaren Holzhaus, dem „Textilhaus“.
Hier erzählt uns ein Wikinger in Tunika, Beinwickeln und Bart von der zentralen Rolle der Textilherstellung im Alltag:
Wolle war das Rückgrat der Kleidung – gewonnen von nordischen Schafen mit Doppelfell
Gereinigt wurde die Wolle in Flüssen, mit Steinen beschwert – oder mit bloßen Händen gewaschen
Danach: Spinnen mit Holzspindeln, Weben mit dem Gewichtswebstuhl – ein Prozess, der für eine Tunika bis zu 400 Stunden dauerte
Wir lernen: In der Wikingerzeit war Kleidung nicht nur praktisch – sie war Status, Können, Schönheit. Und alles begann mit einem nassen, stinkenden Schafsfell.
Farbenrausch statt Lederklischee
Besonders eindrucksvoll: die Färbetechniken.
Grün aus Brennnessel, Gelb aus Zwiebelschalen, Braun aus Nussschalen. Aber für Rot, Blau und Lila brauchte man:
Waid – eine Pflanze, die durch Oxidation aus grünem Sud blau färbt
Ammoniak – erzeugt durch wochenlang vergorenen Urin (!)
Cochenille-Insekten – 5.000 Stück für ein Kilo Lila-Farbe
Farben waren teuer – und wer Rosa oder Purpur trug, war kein Modeschöpfer, sondern ein reicher Krieger, ein Jarl, vielleicht ein König.
喝 Station 4: Opfer, Götter, Valhalla – Glaube als Lebensziel
Dann kommt der Moment, der den Besuch in etwas anderes verwandelt: Wir stehen auf einer Lichtung vor geschnitzten Holzfiguren. Unser Guide – ein mitreißender Erzähler in Wikingerkleidung – spricht über den Glauben der Nordmänner:
Über Odin, der sich selbst an den Weltenbaum hing
Über Thor, den wetterlaunischen Held mit Hammer
Über Freya, Göttin der Liebe und des Krieges
Über Loki, Vater von Monstern wie Fenrir und Hel
Und über den Weg nach Valhalla: nur wer im Kampf stirbt oder sich freiwillig opfert, darf hinein
Es ist rau, es ist archaisch – aber auch voller Poesie. Die Götter sind keine fernen Herrscher, sondern begleitende Spiegel des Lebens. Sie lieben, saufen, scheitern. Wie wir.
Ragnarök und das Ende der Welt
Wir hören vom Schicksal der Welt: Ragnarök.
Der Fenrirwolf verschlingt Odin. Thor tötet die Weltschlange, stirbt aber an ihrem Gift. Die Sonne vergeht. Doch am Ende entsteht eine neue Welt – aus der Asche, mit neuem Leben.
Ein ewiger Kreislauf – Tod ist nicht das Ende, sondern ein Übergang.
Axtwerfen, Bogenschießen – und Apfelopfer an die Götter
Nach der Tour haben wir Zeit zur freien Verfügung. Was tun?
Axtwerfen auf Baumstämme
Bogenschießen mit handgeschnitzten Bögen
Besuch des Schmieds am Dorfrand
Oder: Ein Apfel als Opfer an Idun bringen – Göttin der Jugend
Wir essen ein einfaches, aber authentisches Wikinger-Mahl: Fleisch, Fladenbrot, Wildkräuter – gewürzt mit Geschichten.
Ein letztes Foto – und der Blick zurück
Ich fotografiere den Erzähler. In seinem Gesicht: ein Lächeln, das mehr sagt als tausend Bücher.
Gudvangen ist keine Rekonstruktion. Es ist Erinnerung in Echtzeit.
⚔️ Resümee
Ein Tag im Wikingerdorf ist kein Museumsbesuch. Es ist eine Zeitreise in eine Welt voller Härte, Hoffnung und Handwerk. Man riecht das Feuer, hört das Klopfen der Schmiede, spürt die Kälte der Berge – und merkt: Diese Kultur war mehr als Plünderung und Helme mit Hörnern. Sie war Gemeinschaft. Glaube. Kunst. Und Kampf um Sinn.
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Gesellschaftsform der Wikinger – zwischen Clankultur und Frühdemokratie
⚖️ 1. Thing – das Versammlungswesen (frühdemokratisches Element)
Das „Thing“ (oder Þing) war die wichtigste institutionelle Struktur:
Es war eine Volksversammlung freier Männer (Frauen hatten nur indirekt Einfluss)
Hier wurden Gesetze beschlossen, Streitigkeiten geschlichtet, Urteile gefällt
Es gab regionale, überregionale und sogar nationale Things (z. B. das „Althing“ auf Island – seit 930 n. Chr.)
Alle freien Männer durften mitreden und mitentscheiden, z. B. bei:
Streitigkeiten
Landverteilungen
Allianzen und Fehden
Sippenverträgen
→ Das Thing war damit ein Element früher basisdemokratischer Rechtsprechung – allerdings nur innerhalb der Oberschicht.
2. Jarls, Könige und lokale Machthaber – (proto-monarchisch)
Die Wikinger kannten keine zentralisierte Monarchie wie in späteren Königreichen
Es gab viele lokale Herrscher (Jarls), die über ihre Gebiete herrschten
Manchmal wurden Könige (Konungr) gewählt – vor allem in Norwegen, Dänemark, Schweden
Aber: Die Macht eines Königs war nicht absolut – sie beruhte auf Loyalität, Gefolgschaft und dem Ansehen im Thing
→ Es handelte sich eher um eine aristokratische Stammesherrschaft mit Wahlmonarchie-Elementen
3. Keine Anarchie – sondern klar strukturierte soziale Ordnung
Trotz der kämpferischen Außenwirkung war das Wikingerleben nicht chaotisch oder anarchisch, sondern:
Stark reglementiert durch Gewohnheitsrecht
Klar strukturiert in soziale Klassen:
Jarls – die adelige Oberschicht
Karls – freie Bauern, Handwerker, Händler
Thralls – Unfreie/Sklaven (meist Kriegsbeute)
Ehre, Blutrache, Sippenrecht – all das ersetzte ein formales Staatswesen.
→ Die Wikinger lebten also in geordneten Stammesgesellschaften mit starker Gemeinschaftsethik – kein anarchisches Durcheinander.
Resümee
Die Wikinger kannten keinen zentralen Staat, aber sie entwickelten bemerkenswert frühe Formen von Mitbestimmung. Das Thing war ein Vorläufer heutiger demokratischer Institutionen – wenn auch elitär geprägt. Ihre Gesellschaft war weder Monarchie noch Demokratie, sondern ein klanbasiertes Ehren- und Rechtssystem, in dem Entscheidungen gemeinschaftlich, aber durch Hierarchie geprägt getroffen wurden.
Nach dieser Besichtigung ging es zurück zum Schiff.
Und während der Rückfahrt gab es noch einige Geschichten vom Reiseleiter:
Trolle in Norwegen – Magische Ungeheuer oder stille Hüter der Berge?
Wenn sich die Nebel über Norwegens tief eingeschnittenen, abgeliebten Tälern legen und das Sonnenlicht nur zaghaft durch die moosbedeckten Wälder dringt, dann kann man sie fast noch spüren – die alten Geschichten von Trollen.
Diese uralten Wesen gehören zu den bekanntesten Figuren der nordischen Volksüberlieferung und sind tief mit der norwegischen Identität verwoben.
In ihren sprachlichen Wurzeln bedeutet das Wort „Troll“ etwas Unheimliches oder Magisches – ein Wesen, das sich außerhalb der natürlichen Ordnung bewegt.
In der altisländischen Edda-Literatur tauchen sie nur vereinzelt auf, dort eher als Jötunn – also Riesen, die mit den Göttern in ein kosmisches Ringen geraten. Diese mythologischen Riesen waren Spieler in einem göttlichen Drama. Doch im Laufe der Jahrhunderte emanzipierten sich die Trolle der norwegischen Folklore zu eigenständigen Sagengestalten – oft mit sehr lokalem Bezug.
Wie sehen Trolle aus?
Die Vorstellungen sind vielfältig. In manchen Geschichten sind sie riesig, manchmal sogar berggroß. Es heißt, sie hätten lange Nasen, zerzaustes Haar, dicke Finger und leben in dunklen Höhlen oder hinter donnernden Wasserfällen. Andere Sagen beschreiben kleinere Trolle, manchmal menschenähnlich, aber mit einem einzigen Auge oder einem Schwanz. Besonders faszinierend sind die sogenannten Hülde-Trolle – schön anzusehen, aber trügerisch. Sie besitzen manchmal einen Kuhschwanz, verlocken Wanderer, führen sie in die Irre oder verführen sie – ganz wie wir das von den Sirenen kennen.
Eines aber ist fast immer gleich: Trolle sind lichtscheu. Sobald sie mit Sonnenlicht in Berührung kommen, erstarren sie zu Stein. Viele bizarre Felsformationen in Norwegen gelten deshalb bis heute als versteinerte Trolle. Vielleicht haben Sie ja schon mal den Begriff Trolltunga gehört – die Zunge des Trolls. Es ist eine markante Felsformation bei Odda, die spektakulär über einem See ragt. Ob sie wirklich einem Troll gehörte, lässt sich schwer sagen. Aber der Name erzählt seine eigene Geschichte.
Was tun Trolle eigentlich?
Trolle sind nicht grundsätzlich böse, aber sie gelten als launisch, misstrauisch und unberechenbar. Sie meiden den Kontakt zu Menschen, reagieren aber mit Wut, wenn man sie stört, betrügt oder ihr Zuhause verletzt. In vielen Volkssagen stehlen sie Kühe oder sogar kleine Kinder, legen Fallen, oder bewachen verborgene Schätze. In anderen Erzählungen helfen sie sogar den Bauern – etwa, indem sie heimlich in der Nacht bei der Ernte helfen, sofern man ihnen zuvor Respekt erwiesen hat.
Bekannt ist auch der Glaube, dass man beim Hausbau besonders vorsichtig sein müsse – denn wenn man einen bestimmten Stein entfernt, könnte es sich dabei um das Zuhause eines Trolls handeln. Wer das missachtet, riskiert Pech, Krankheit oder Unglück. In alten Zeiten stellte man zu Weihnachten sogar eine Schüssel Brei vor die Tür – nicht nur für Hausgeister, sondern auch, um die Trolle milde zu stimmen.
Vom Heidentum zur christlichen Umdeutung
Mit der Christianisierung verschwanden die Trolle nicht. Sie wurden umgedeutet: In der neuen Weltordnung galten sie fortan als dämonische oder teuflische Wesen, als Symbol für das Heidnische und das Dunkle. Doch über die Jahrhunderte verloren sie ihren Schrecken. Im 19. Jahrhundert wurden sie durch die norwegischen Märchensammler Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe wiederentdeckt – so wie in Deutschland die Brüder Grimm. Die Trolle wurden zu literarischen Figuren, oft tölpelhafte, listig überlistete Riesen – gefährlich, aber dümmlich, und damit perfekte Gegenspieler für mutige Bauern oder schlaue Kinder.
Ein besonders bekanntes Beispiel ist das Märchen „Die drei Böcke Brüse“. Darin lebt ein Troll unter einer Brücke und will jeden fressen, der darüber geht – bis der größte der drei Ziegenböcke ihn kurzerhand in den Fluss wirft. Eine Geschichte, die bis heute in norwegischen Kindergärten erzählt wird.
Trolle in der Gegenwart – Souvenir, Symbol und Schattenwesen
Heute sind Trolle in Norwegen allgegenwärtig: als Souvenirs mit wackelnden Nasen, als Figuren in Kinderbüchern, als touristische Markenzeichen. Ganze Straßenabschnitte wie die berühmte Trollstigen („Troll-Leiter“) sind nach ihnen benannt. Museen, Restaurants, Aussichtspunkte – überall trifft man auf trollige Namen und Dekorationen.
Auch in der internationalen Popkultur sind Trolle angekommen: in Videospielen, in Fantasyromanen, in Filmen wie Trollhunter, Frozen oder Troll. Mal düster, mal freundlich, mal weise. Und manchmal – da passiert es einfach so: Man verliert einen Handschuh im Wald, einen Schlüssel, ein ganzes Picknickbrot. Und die Norweger sagen dann augenzwinkernd: „Das waren wohl die Trolle.“
Denn das gehört auch zur Erzählung: Die Trolle nehmen sich manchmal heimlich etwas, wenn sie merken, dass jemand unhöflich ist oder sich nicht an die Regeln der Natur hält. Deshalb gibt es bis heute einen alten norwegischen Brauch: Wenn du etwas aus der Natur nimmst – eine Blume, einen Apfel, einen schönen Stein –, dann lass auch etwas zurück. Vielleicht einen kleinen Kieselstein, ein Lächeln, ein Danke. So zeigt man den Trollen, dass man respektvoll ist.
Und Trolle merken so etwas.
Sie mögen keine Gier. Aber sie mögen Höflichkeit, Teilen, Achtsamkeit. Und wer freundlich ist – den lassen sie in Ruhe. Oder helfen sogar heimlich, still und unsichtbar.
Resümee
Die Trolle sind mehr als nur ein folkloristisches Märchenwesen. Sie verkörpern Norwegens tiefe Verbindung zur Natur, zu Mythen, zur Stille – und zur Demut gegenüber einer Welt, die größer ist als wir selbst. In Stein gemeißelt, in Geschichten bewahrt, in Herzen behalten.
Wer mit offenen Augen reist, wer respektvoll mit der Natur umgeht, könnte sie vielleicht entdecken: als Schatten zwischen den Bäumen. Als Lichtblitz hinter einem Wasserfall. Als Fels, der irgendwie… lebt. Und wer weiß: Vielleicht entdecken Sie beim Sichten Ihrer Urlaubsfotos später auch noch einen kleinen Schatten, der da gar nicht hingehört.
Jens Spahn und Peter Thiel WHAT? Ideologische Parallelen einer neuen Machtvision
Wenn man über Macht, Politik und die Zukunft der Demokratie nachdenkt, könnte man zwei Figuren ins Blickfeld nehmen, die auf den ersten Blick kaum zusammenpassen: Jens Spahn, CDU-Politiker und Peter Thiel, US-Tech-Milliardär und PayPal-Mitgründer. Doch bei genauerem Hinsehen zeigen sich überraschende ideologische Schnittmengen.
Insbesondere in ihrem Verständnis von politischer Steuerung, Autorität und gesellschaftlicher Ordnung.
Peter Thiel, einer der einflussreichsten Tech-Investoren, ist tief verwurzelt in einer religiös-apokalyptischen Weltsicht. Er glaubt an biblische Prophezeiungen, sieht die USA als Schutzwall gegen den Untergang und unterstützt politische Figuren wie JD Vance, den er als möglichen nächsten Präsidenten aufbaut. Zentral ist für ihn der „Katechon“ eine Kraft, die das Ende aufhält. Der Antichrist steht in seiner Sicht für eine Welt liberaler Gleichheit, staatlicher Kontrolle. Für die humanitäre Demokratie. Thiels Gegenmodell: Führung statt Aushandlung. Zielgerichtete Macht statt Kompromiss. Ein autoritär geprägtes Gesellschaftsbild, fast monarchisch, mit einem „Präsidenten als CEO“.
Auf den ersten Blick scheint Jens Spahn eine andere Figur. Doch auch bei ihm zeigt sich ein Führungsverständnis, das auf klare Durchsetzung, nicht auf breite Debatte setzt. In der Pandemie agierte er mit unternehmerischer Haltung: schnelle Prozesse, wenig Raum für Widerspruch. Was als Krisenmanagement begann, wirkt rückblickend wie Ausdruck einer politischen Grundhaltung, in der demokratische Verfahren eher hinderlich erscheinen.
Spahn nutzt strategische Kommunikation gezielt. Wenn er die Grünen mit der AfD gleichsetzt, ist das kein Zufall, sondern Teil einer Polarisierung, die Gegner diskreditiert. Er agiert in einem politischen Spiel, das weniger von Debatte als von Deutungshoheit lebt.
Trotz Maskenaffäre erhält Spahn Rückendeckung von Friedrich Merz, Ministerin Warken, Julia Klöckner. Das legt nahe, dass seine Art von Politik mit den strategischen Interessen der CDU vereinbar ist – vielleicht sogar erwünscht.
Die Frage ist nicht, ob Spahn ein autoritäres System errichten will. Sondern: Wie viel autoritäre Logik kann sich in demokratischen Strukturen einnisten ohne dass wir es bemerken?
Peter Thiel und Jens Spahn zeigen: Die Vision einer starken, steuernden Führung, jenseits demokratischer Aushandlung, ist anschlussfähig geworden. In zwei Welten. Mit ähnlichen Ideen von Macht.