Kühler Kopf trotz Hitzewelle – warum Luft-Luft-Wärmepumpen alle Klimageräte alt aussehen lassen!

Ein Beitrag von

Werner Hoffmann

Einleitung: Wenn Deutschland im Hitzefieber kocht

32 bis 38 °C im Schatten, Hitzewarnung vom Deutschen Wetterdienst – und in der Nacht will das Schlafzimmer einfach nicht unter 27 °C sinken.

Millionen Menschen in Deutschland denken in diesen Tagen über eine Klimaanlage nach – zumindest fürs Schlafzimmer, viele aber auch fürs ganze Haus.

Doch wer sich mit dem Thema Kühlung beschäftigt, stößt schnell auf eine entscheidende Frage:

Welches System kühlt am besten, am effizientesten und am kostengünstigsten – und sorgt gleichzeitig dafür, dass die Luftfeuchtigkeit sinkt?

Denn:

Hohe Luftfeuchtigkeit ist neben der Temperatur der zweite große Feind unseres Wohlbefindens.

Schon 60 % Luftfeuchtigkeit bei hohen Temperaturen lässt den Körper schwer schwitzen und den Schlaf zur Qual werden.

Gute Kühltechnik senkt daher nicht nur die Temperatur, sondern entzieht der Luft auch überschüssige Feuchtigkeit.


Die verschiedenen Möglichkeiten zur Abkühlung im Haus

Mobile Klimageräte mit Abluftschlauch durchs Fenster

  • Sofort einsatzbereit, keine Montage nötig
  • Günstiger Einstiegspreis (ab ca. 180 €)
  • Fenster kann nicht richtig geschlossen werden – warme Luft dringt ein
  • Hoher Stromverbrauch (ca. 1 kW pro Stunde)
  • Deutlich hörbar im Betrieb
  • Begrenzte Entfeuchtungsleistung

Stromkosten-Beispiel: 6 h Betrieb pro Tag über 30 Tage: rund 77 € pro Monat für einen Raum.

Monoblock-Wandgeräte (ohne Außengerät)

  • Feste Installation mit Wanddurchbruch
  • Bessere Abdichtung als mobiles Gerät
  • Kein Außengerät notwendig
  • Effizienz ähnlich wie mobiles Gerät (~1 kW/h)
  • Geräuschentwicklung innen

Stromkosten-Beispiel: ebenfalls rund 77 € pro Monat für einen Raum.

Klimaanlage mit Außengerät und Innenschlauch

  • Außengerät übernimmt Wärmeabgabe
  • Innen deutlich leiser
  • Höhere Effizienz als Monoblock
  • Stromverbrauch meist 1,2–1,5 kW/h

Stromkosten-Beispiel: 93–116 € pro Monat und Raum.

Luft-Luft-Wärmepumpe (Split-Gerät)

Klimaanlage Innengerät Wärmepumpe
Wärmepumpe Außengerät Klimawandel
Unteres Gerät ist außen, oberes Gerät ist innen
  • Innen- und Außengerät arbeiten mit reversiblen Kältekreislauf
  • Sehr effizient (ca. 0,8 kW/h)
  • Sehr leise (ab 19 dB)
  • Senkt zuverlässig Luftfeuchtigkeit
  • Kann auch heizen
  • Längere Lebensdauer, wenig Wartung

Stromkosten-Beispiel: ca. 62 € pro Monat und Raum.


Kostenvergleich – 1 Raum vs. 5 Räume (120 m²)

Annahme: 6 h Betrieb pro Tag, 30 Tage pro Monat, Strompreis 0,43 €/kWh

Mobile Klimaanlage

  • 1 Raum: 77 €/Monat
  • 5 Räume: 387 €/Monat

Monoblock-Wandgerät

  • 1 Raum: 77 €/Monat
  • 5 Räume: 387 €/Monat

Klimaanlage mit Außengerät und Schlauch

  • 1 Raum: 93–116 €/Monat
  • 5 Räume: 465–580 €/Monat

Luft-Luft-Wärmepumpe

  • 1 Raum: 62 €/Monat
  • 5 Räume: 310 €/Monat

Klarer Sieger: Die Luft-Luft-Wärmepumpe

  • Höchste Energieeffizienz
  • Doppelnutzen: Kühlen und Heizen
  • Bessere Luftqualität durch Entfeuchtung
  • Leiser Betrieb – ideal fürs Schlafzimmer
  • Langfristig günstiger im Betrieb

Praxisbeispiel

  • Haushalt in Süddeutschland, 5 Räume (120 m²)
  • Vorher: 5 mobile Klimageräte, 1.500 kWh/Sommer → 645 € Stromkosten
  • Nachher: Multi-Split-Wärmepumpe, 800 kWh/Sommer → 344 € Stromkosten
  • Ersparnis: 301 € pro Jahr nur beim Kühlen

Resümee

Wer heute über Kühlung im Haus nachdenkt, sollte nicht nur die Anschaffungskosten im Blick haben, sondern vor allem Effizienz, Luftqualität und Langzeitkosten. Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist hier der klare Sieger:

  • Günstiger im Betrieb
  • Besser für die Gesundheit
  • Ganzjährig nutzbar
  • Zukunftssicher und förderfähig

Gerade bei mehreren Räumen ist der Unterschied zu mobilen Geräten dramatisch – und wer einmal in einem angenehm kühlen, trockenen Schlafzimmer geschlafen hat, will nie wieder auf diese Technik verzichten.

——

Übrigens sind diese Luft – Luft – Wärmepumpen nicht nur zum kühlen und trocknen der Luft, sondern auch zum heizen, sehr gut geeignet.

95 % aller Heizungen in Norwegen sind Luft – Luft – Wärmepumpen.

Die falsch Behauptung, dass Wärmepumpen nur bis zu -10 oder 20° geeignet sind, ist falsch. In Norwegen wird es zeitweise ja noch viel kälter.

Hohe Energieeffizienz spart bares Geld

Luft-Luft-Wärmepumpen punkten nicht nur mit Komfort, sondern auch mit einer beeindruckenden Energieeffizienz. Dank moderner Invertertechnik passen sie ihre Leistung exakt dem aktuellen Bedarf an und vermeiden unnötigen Stromverbrauch. Mit einem SEER (saisonales Energieeffizienzverhältnis) von häufig über 6 erzeugen sie aus 1 kWh Strom bis zu 6 kWh Kühl- oder Heizleistung. Das bedeutet: deutlich geringere Betriebskosten im Vergleich zu herkömmlichen Klimageräten – und ein spürbar kleinerer CO₂-Fußabdruck. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage lassen sich die Betriebskosten zusätzlich stark senken – an sonnigen Tagen oft nahezu auf null.

In meinem Einfamilienhaus hatte ich im September 2022 einen Betrieb beauftragt, eine Luft – Luft – Wärmepumpe einzubauen.

Der Grund war damals relativ einfach:

Die Gasspeicher waren seltsamerweise in Deutschland zu diesem Zeitpunkt aufgrund von so genannten Wartungsarbeiten in Russland nur noch zu 75 % befüllt.

Gleichzeitig war zu diesem Zeitpunkt die russische Manöverübung an der ukrainischen Grenze.

Da ich damals eine Klimaanlage mir überlegt hatte, einzubauen und diese Situation in Russland/Ukraine entstanden war, hatte ich mich zu dem Einbau der Luft – Luft – Wärmepumpe entschieden.

Im Januar 2023 wurde dann diese Luft – Luft – Wärmepumpe eingebaut.

Die Gasheizung ist zwar immer noch im Haus, wird jedoch fast ausschließlich nur noch für Warmwasseraufbereitung genutzt.

Eines hatte ich nicht bedacht: im Badezimmer ist keine Luft – Luft – Wärmepumpe eingebaut.

Deshalb wird zeitweise auch noch die Gasheizung derzeit genutzt.

Bei einer nächsten größeren Renovierung wird allerdings dann auch dort noch eine Luft – Luft – Wärmepumpe eingebaut und die Warmwasseraufbereitung ebenso damit vorgenommen.

Die Kosten betrugen für fünf Innen- und zwei Außengeräte auf rund 15.500 €, wobei nach Abzug der Förderung ein Betrag von etwa 10.000 € entstanden ist.

Bei der Erweiterung entstehen vielleicht nochmals rund 4-5000 € an Kosten.

Gas wird in den nächsten 20 Jahren vom Preis her auf jeden Fall erheblich teurer werden.

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