Während globale Wissenschaftler:innen analysieren, wie unsere Welt im Jahr 2100 noch bewohnbar bleibt, bleibt Deutschland im Klein-Klein stecken.
Gas aus dem Klimafonds?
Wird schon passen.
Tempolimit?
Zu kompliziert.
Elementarschadenversicherung? Lieber erstmal Arbeitsgruppe.
Der neue Bericht des Club of Rome („Earth for All“) präsentiert zwei Szenarien:
- Too little, too late
Wir machen weiter wie bisher. Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer, das Klima instabil. Regionale Zusammenbrüche, soziale Krisen, ökologische Kipppunkte. - The Giant Leap
Wir beseitigen Armut, reduzieren Ungleichheit, stärken Gleichstellung, transformieren Ernährung und Energie. Das 2‑Grad‑Ziel bleibt erreichbar. Die Menschheit bleibt handlungsfähig.
Beide Szenarien sind wissenschaftlich modelliert, keine Science Fiction.
Und trotzdem wirkt es wie Zukunftsmusik aus einer anderen Galaxie, wenn man sieht, worüber hierzulande gestritten wird.
Als ob soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz zwei verschiedene Debatten wären.
Der Club of Rome sagt deutlich, ohne radikale politische Wende wird es keine nachhaltige Zukunft geben. Es reicht nicht, ein paar Technologien auszutauschen.
Es geht um Machtverhältnisse, Verteilungsfragen, globale Zusammenarbeit.
Um ein anderes Wirtschaftsmodell!
Doch während andere über systemische Transformation reden, spielt die deutsche Politik weiter fossiles Mikado. Wer sich zuerst bewegt, verliert. Klimafolgen sind längst real aber die Antworten bleiben symbolisch.
Was fehlt, ist nicht das Wissen. Sondern der politische Wille. Und die Bereitschaft, Macht neu zu denken.
Wer 2100 nicht in einem dystopischen Weltfragment aufwachen will, braucht heute mehr als Reformkosmetik. Es braucht Mut zum Sprung, nicht zum Weiterwursteln.