Historische Darstellung: Entstehung der Amadeu Antonio Stiftung und Herkunft des Namens – ergänzt um die aktuellen Angriffe der AfD vom 12. November 2025

Hier erst mal die historische Einordnung, dann der konkrete Tatablauf – und anschließend der politische Angriff der AfD auf genau diese Stiftung am 12. November 2025.

1. Wie und warum die Amadeu Antonio Stiftung entstanden ist

Die Amadeu Antonio Stiftung (AAS) wurde 1998 gegründet. Initiatorin war die Publizistin Anetta Kahane, Stifter war Karl Konrad von der Groeben. Ihr Auftrag:

Die Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus zu stärken.

Der Hintergrund:

  • Anfang der 1990er Jahre erschütterten Deutschland massive rassistische Ausschreitungen: Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen,
  • Opfer rechter Gewalt fanden in Politik und Medien kaum Gehör,
  • staatliche Institutionen verharmlosten rechte Angriffe häufig,
  • gleichzeitig wuchs eine aggressive Neonaziszene.

Die Stiftung entstand daher als bewusster Gegenentwurf:

  • Unterstützung lokaler Initiativen,
  • Aufklärung über rechte Gewalt,
  • Sichtbarkeit für Opfer,
  • Demokratieförderung und Präventionsarbeit.

Die Namenswahl war Programm:

Nicht die Gründerin sollte im Mittelpunkt stehen, sondern ein Mensch, der durch rassistische Gewalt getötet wurde.

2. Wer war Amadeu Antonio?

Amadeu Antonio Kiowa, geboren am 12. August 1962 in Angola, kam 1987 als angolanischer Vertragsarbeiter in die DDR.

Er arbeitete in Eberswalde als Fleischer, hatte dort eine Freundin, erwartete ein Kind und hoffte auf ein stabiles Leben.

Doch nach der Wiedervereinigung verloren viele Vertragsarbeiter ihre Jobs, während sich rassistische Gewalt besonders in Ostdeutschland dramatisch verstärkte.

In dieser gefährlichen Stimmung geriet Amadeu Antonio ins Visier neonazistischer Gewalttäter.

3. Die Mordnacht in Eberswalde – der genaue Tatablauf

In der Nacht vom 24. auf den 25. November 1990 zog eine Gruppe von 40–50 rechtsextremen Jugendlichen durch Eberswalde.

Ihr erklärtes Ziel:

„Neger klatschen“ (ein dokumentiertes Täterzitat).

Der Ablauf der Tat

  • Amadeu Antonio kam von einer Feier,
  • wurde von der Gruppe entdeckt,
  • es kam zu einer Hetzjagd,
  • die Täter schlugen ihn nieder,
  • traten ihn zu Boden,
  • ein Täter sprang ihm mit beiden Füßen auf den Kopf.

Er fiel ins Koma und starb am 6. Dezember 1990.

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Justiz und Behörden

  • Die Polizei griff trotz früherer Zwischenfälle nicht ein.
  • Der Richter im Prozess benutzte mehrfach rassistische Begriffe.
  • Verurteilt wurde am Ende nur “Körperverletzung mit Todesfolge”.
  • Die Höchststrafe: 4 Jahre Haft.

Für viele war das ein Synonym für die Verharmlosung rechter Gewalt und institutionellen Rassismus der frühen Nachwendezeit.

4. Warum die Stiftung seinen Namen trägt

1998 wurde die Stiftung nach Amadeu Antonio benannt, um:

  • seine Geschichte sichtbar zu halten,
  • die Opferperspektive ins Zentrum zu rücken,
  • ein Mahnmal gegen Rassismus zu schaffen,
  • und die frühe Phase rechtsextremer Gewalt nach 1990 nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

5. Aktuelle politische Angriffe der AfD – Mittwoch, 12. November 2025

Am Mittwoch, dem 12. November 2025, kam es im Bundestag zu einem politischen Vorgang, der die historische Tragweite der Stiftung auf erschreckende Weise unterstrich.

Während einer Debatte zur Demokratieförderung trat Alice Weidel, Co-Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, ans Rednerpult und forderte lautstark, dass die Amadeu Antonio Stiftung:

“Keine weitere Förderung, keine Steuergelder, keinen Cent mehr”

erhalten solle.

Diese Attacke war kein Ausrutscher, sondern ein Teil einer breiteren Kampagne der AfD gegen zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich gegen rechte Gewalt engagieren.

Dabei offenbart sich etwas Grundsätzliches:

Warum dieser Angriff so entlarvend ist

  • Die Stiftung setzt sich gegen Rassismus, Antisemitismus und Neonazismus ein.
  • Sie dokumentiert rechte Gewalt und benennt Täter beim Namen.
  • Sie ist eine der wichtigsten Stimmen gegen rechtsextreme Strukturen in Deutschland.

Dass ausgerechnet die AfD – deren rechtsextreme Positionen mehrfach vom Verfassungsschutz eingestuft wurden – genau diese Stiftung bekämpft, zeigt einmal mehr:

Wie weit rechtsradikal das Gedankengut innerhalb der AfD mittlerweile verankert ist – und offenbar auch bei Alice Weidel selbst.

DeluluTante Alice Weidel – delulu:
Es wird oft scherzhaft verwendet, um auszudrücken, dass jemand zu sehr an etwas glaubt, das nicht der Realität entspricht.

Die Attacke auf die Amadeu Antonio Stiftung ist daher nicht einfach ein politischer Antrag. Sie ist ein ideologisches Fanal: Ein Angriff auf die Menschen, für die sich die Stiftung einsetzt – und ein Angriff auf die demokratische Zivilgesellschaft.

6. Zusammenfassung in einem Satz

Die Amadeu Antonio Stiftung entstand 1998 als Reaktion auf die rassistischen Pogrome und Morde der frühen 1990er Jahre und trägt den Namen des angolanischen Vertragsarbeiters Amadeu Antonio – und genau diese Stiftung wurde am 12. November 2025 von Alice Weidel und der AfD lautstark attackiert, was zeigt, wie tief rechtsradikale Denkmuster im AfD-Führungspersonal verankert sind.

#Deutschland #AfD #Weidel #Hetze #AmadeuAntonio

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