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Wer hätte es gedacht? Die lautesten Gegner der Energiewende sind oft nicht „besorgte Bürger“ – sondern bestens versorgte Lobbyprojekte.
Wie Golem berichtet, finanzieren Ölkonzerne weltweit gezielt Kampagnen gegen Wind- und Solarkraft.
Auch in Deutschland.
Mit professionellen PR-Agenturen, getarnten Bürgerinitiativen und millionenschweren Budgets.
Das Ziel? Zweifel säen. Verzögern. Blockieren. Alles, damit fossile Geschäftsmodelle noch ein bisschen länger laufen.
Das Fatale:
Viele, die auf die Desinformation hereinfallen, merken nicht, dass sie längst Teil einer Inszenierung sind.

Quelle: siehe ganz unten *
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und den Erhalt unserer Demokratie.
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Ein Kommentar von Werner Hoffmann
Executive Summary (Zusammenfassung)
Modellrechnungen, die von Bundesstaaten in Auftrag gegeben wurden, zeigen klar:
Die Nutzung der starken Winde vor der Küste Neuenglands ist unverzichtbar, um die erneuerbaren Energieziele der Region zu erreichen.
Bereits vor der zweiten Amtseinführung von Donald Trump sahen sich Offshore-Windprojekte erheblichen Widerständen und zahlreichen Klagen ausgesetzt.
Diese führten zu Verzögerungen bei einer Energieform, die für die Klimaziele entscheidend ist. Mit neuen präsidialen Erlassen und der angedrohten Streichung von Bundesunterstützung im Jahr 2025 wird der Ausbau der Offshore-Windenergie komplizierter denn je.
Frühere Arbeiten (Against the Wind und Beyond Dark Money) lieferten erste Einblicke in die sozialen und organisatorischen Strukturen hinter dem Widerstand.
Für den neuen Bericht wurden zwischen Januar 2020 und Mai 2025 Klagen sowie von Anwälten verfasste Eingaben bei Bundesbehörden zu Offshore-Windprojekten im Nordosten ausgewertet.
Ergebnis:
Fünf zentrale Netzwerke lassen sich identifizieren – drei davon um private Kanzleien mit mehrfachen Klagen, zwei weitere um einen fossilen Thinktank und einzelne, besonders aktive Anwälte.
Obwohl viele Klagen abgewiesen wurden, erreichen sie ihr Ziel:
Verzögerungen, Unsicherheit und Zweifel. Allein das Anrufen von Umweltgesetzen (z. B. Endangered Species Act, Marine Mammal Protection Act) kann Projekte aufhalten, Investoren verunsichern und Zweifel in Öffentlichkeit und Politik säen.
Diese administrative Litigation behindert den Ausbau der Erneuerbaren und gefährdet die Erreichung der Klimaziele.
Introduction (Einleitung)
Bis Mitte 2025 waren Offshore-Windprojekte entlang der US-Ostküste Ziel von Dutzenden Klagen – eingereicht von lokalen Gruppen, Fischerei-Verbänden und Organisationen, die gezielt Klimaschutz blockieren.
Häufiges Muster:
Es wird behauptet, Genehmigungsverfahren hätten Risiken für geschützte Arten (z. B. den Nordatlantischen Glattwal) oder für Kulturerbestätten nicht korrekt bewertet. Schlagworte wie „Windkraft tötet Wale“ dominieren solche Klagen.
Gleichzeitig zeigen Untersuchungen der US-Behörde NOAA:
Die Hauptursachen für Walsterben sind Verheddern in Fanggerät und Schiffskollisionen – nicht Bau oder Betrieb von Offshore-Windanlagen.
Es gibt bislang keinen dokumentierten Wal-Tod durch Offshore-Wind.
Mindestens zehn Verfahren wurden bereits von Bundesgerichten abgewiesen;
keines führte zu einer gerichtlichen Neuprüfung von Windkraft-Genehmigungen.
Projekte wie South Fork und Vineyard Wind 1 liefern trotz laufender Klagen bereits Strom.
Die Studie ordnet dieses Vorgehen als „weiche“ Klimaleugnung ein:
Nicht die Klimawissenschaft wird bestritten, sondern die Lösungen werden mit juristischen Mitteln gezielt unterminiert – durch Verzögerungen, Kostensteigerungen und den strategischen Einsatz von Angstnarrativen.
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Die fünf Netzwerke
Marzulla Law LLC
Die Kanzlei Marzulla Law LLC aus Washington, D.C. tritt am häufigsten in den Klagen gegen Offshore-Windprojekte im Nordosten der USA auf. Hauptanwälte sind Nancie und Roger Marzulla. Sie vertreten Kläger in mindestens vier großen Verfahren entlang der Ostküste.
Beispiele für Klagen:
– Ocean City, Maryland vs. US Department of the Interior (2024),
– Green Oceans vs. US Department of the Interior (2024),
– Responsible Offshore Development Alliance vs. US Department of the Interior (2022),
– Save Long Beach Island vs. US Department of the Interior (2023).
Die Argumentation ist stets ähnlich: Bundesbehörden hätten bei der Genehmigung zentrale Umweltgesetze verletzt. Paradox ist, dass die Marzullas Umweltschutzgesetze nutzen, um erneuerbare Projekte zu blockieren – obwohl sie zuvor meist fossile Unternehmen gegen Umweltauflagen verteidigten.
Hintergrund: Beide arbeiteten in den 1980er Jahren bei der konservativen Mountain States Legal Foundation, die Millionen von der Scaife-Stiftung erhielt. Nancie gründete 1991 die Defenders of Property Rights, die u. a. mit der Tabakindustrie kooperierte. Beide waren zudem Teil der Cooler Heads Coalition, einem Netzwerk von Klimawandelleugnern.
Fazit: Marzulla Law LLC ist ein zentraler Knotenpunkt des juristischen Widerstands. Ziel ist nicht Walschutz, sondern die Verzögerung der Energiewende im Interesse fossiler Industrien.
Texas Public Policy Foundation (TPPF)
Im Dezember 2021 reichte die konservative Denkfabrik TPPF eine Klage gegen das Bundesinnenministerium ein, um das Projekt Vineyard Wind 1 zu stoppen – ein Offshore-Windpark, der 400.000 Haushalte versorgen sollte. TPPF vertrat sechs kommerzielle Fischereiunternehmen.
Die Argumente stützten sich auf angebliche Verstöße gegen Umweltgesetze sowie ökonomische Schäden für die Fischerei. Vier Anwälte von TPPF führten den Prozess – alle mit engen Verbindungen zur Federalist Society.
Finanzierung: TPPF erhielt zwischen 2017 und 2021 mehrere Millionen Dollar von der Koch-Stiftung, vom Koch-Institut, vom State Policy Network und von DonorsTrust. Führende Köpfe der Stiftung sind direkt in Öl- und Gasunternehmen aktiv.
Fazit: TPPF tritt nicht als neutrale Stimme der Fischerei auf, sondern als Teil des fossilen Lobby-Netzwerks. Ziel ist es, die Energiewende zu verzögern.
Heartland Institute, CFACT und NLPC
Im Jahr 2024 klagten das Heartland Institute, CFACT und das NLPC gemeinsam gegen das Projekt Coastal Virginia Offshore Wind mit 176 geplanten Turbinen. Hauptargument: angebliche Gefahren für den Nordatlantischen Glattwal – ein Narrativ, das wissenschaftlich widerlegt ist.
Heartland Institute: berüchtigt für Klimawandelleugnung, finanzierte Klimaskeptiker, erhielt Gelder von ExxonMobil und Shell.
CFACT: Mitglied der Cooler Heads Coalition, betrieben von Exxon- und Koch-Geldern, betreibt die Plattform Climate Depot.
NLPC: konservativer Thinktank, unterstützt von der Scaife-Stiftung und Mitglied des State Policy Network.
Vertreten wurden die Kläger u. a. von David P. Hubbard und Paul D. Kamenar, letzterer Senior Fellow bei der Federalist Society.
Fazit: Die Klagen dienen nicht dem Walschutz, sondern sind Teil einer fossilen Interessenagenda, die Klimaschutz gezielt blockiert.
Cultural Heritage Partners (CHP)
CHP tritt als Verteidiger kultureller Werte und Tourismus auf, verklagt aber systematisch Offshore-Windprojekte mit Verweis auf angebliche „optische Schäden“.
Beispiel: Vertretung der Insel Nantucket gegen Vineyard Wind. CHP behauptete, 30% der Touristen würden künftig fernbleiben – eine Fehlinterpretation wissenschaftlicher Studien, die nur 5% Rückgang bei weit entfernten Projekten zeigen.
Doppelrolle: CHP wehrt zwar auch fossile Projekte ab, trägt aber gleichzeitig dazu bei, dass fossile Anlagen länger laufen. Wohlhabende Küstenorte sichern sich so Privilegien, während ärmere Gemeinden weiter unter fossilen Belastungen leiden.
Fazit: CHP wirkt als juristischer Blockierer der Energiewende – mit dem Deckmantel des Kulturerhalts.
Kelley Drye & Warren
Die Kanzlei Kelley Drye & Warren vertritt den Fisheries Survival Fund gegen Offshore-Windprojekte wie Vineyard Wind. Offiziell geht es um die Rett
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Schlussfolgerung
Die Analyse der fünf juristischen Netzwerke zeigt deutlich: Der Widerstand gegen Offshore-Windenergie an der US-Ostküste ist kein loses Sammelsurium von Bürgerinitiativen, sondern ein gezielt aufgebautes Netz aus Kanzleien, Thinktanks und fossilen Interessen.
Zentrale Erkenntnisse:
– Kanzleien wie Marzulla Law LLC oder Kelley Drye & Warren nutzen Umweltgesetze, um erneuerbare Projekte zu verzögern,
– Thinktanks wie TPPF, Heartland Institute und CFACT verschleiern ihre fossile Finanzierung, treten aber als „unabhängige“ Kritiker auf,
– Wohlhabende Küstengemeinden führen Prozesse zum Schutz ihrer Privilegien (Panorama, Immobilienwerte), während die Energiewende ausgebremst wird,
– Klagen erzeugen auch ohne Erfolg Unsicherheit, Kostensteigerungen und politische Zweifel.
Folgen: Diese Blockaden gefährden nicht nur den Ausbau der Windenergie, sondern auch die Fähigkeit der USA, ihre Klimaziele zu erreichen. Gesetze, die eigentlich zum Schutz von Arten und Lebensräumen geschaffen wurden, werden instrumentalisiert, um eine fossile Agenda durchzusetzen.
Einschätzung der Forscher: Die Studie spricht von einer Form der „weichen Klimaleugnung“: Anstatt die Klimawissenschaft selbst anzugreifen, unterminieren diese Netzwerke gezielt die Lösungen – mit juristischen Mitteln, PR-Kampagnen und Angstnarrativen.
Ausblick: Unter einer klimapolitisch feindlichen Bundesregierung ist zu erwarten, dass solche Strategien weiter zunehmen. Umso wichtiger ist es, diese Netzwerke offenzulegen, damit Politik, Medien und Öffentlichkeit erkennen, wessen Interessen tatsächlich hinter den Klagen stehen.
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Aufgrund dieser Studie wird eindeutige belegt, wie in den USA die erneuerbare Energie versucht wird, auszubremsen.
Für mich stellt sich nun die Frage, welche Verbindungen bestehen hier in die EU und insbesondere nach Deutschland?
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Schaut man sich die Verbindungen zur EU und insbesondere Deutschland an, dann gibt es hier auch Verbindungen beispielsweise zu EIKE, die auch personell mit der AfD Verbunden ist.
Hashtags:
#Energiewende #Desinformation #FossileLobby #Klimaschutz #Demokratie
Quellen: