Fastenpredigt zu scharf? Wie Söders Dünnhäutigkeit Maxi Schafroth den Nockherberg kostete

Söder ist bekannt für Extrempopulismus. Er teilt gerne Hass gegen Grüne, kann aber selbst nicht einstecken.

Ein Beitrag von
Werner Hoffmann – Demokratie der Mitte, weil Vernunft vor Ideologie kommt

Jahr für Jahr blickt die politische Öffentlichkeit auf den Münchner Nockherberg.

Dort wird bei Starkbier und deftiger Kost auch die politische Elite der Lächerlichkeit preisgegeben – satirisch, pointiert, mit derbem Humor.

Doch im Jahr 2025 wurde der Rahmen der Satire offenbar überschritten – zumindest aus Sicht der CSU. Im Zentrum: Maximilian Schafroth, der Kabarettist und Fastenredner.

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Er wird 2026 nicht mehr auf der Bühne stehen. Grund: seine schonungslose Kritik an Markus Söder.

Satire trifft Nerv – Söder als „Inszenierungspolitiker“

In seiner Fastenpredigt 2025 legte Schafroth den Finger tief in die politische Wunde. Vor den Augen des Publikums – darunter auch der bayerische Ministerpräsident höchstpersönlich – analysierte der Kabarettist messerscharf die Politik von Söder:

„Du bist kein Ministerpräsident mehr, du bist ein deutscher Populist mit Erlöserattitüde!“

– Maximilian Schafroth am Nockherberg 2025

Er warf Söder vor, sich selbst als Retter des Landes zu inszenieren und dabei die Realität zu verzerren. Er schuf ein Bild vom Ministerpräsidenten, der sich mehr für Show als für Inhalte interessiert:

„Du bist eine politische Künstliche Intelligenz, trainiert auf Applaus und Empörung.“

– Schafroth über Söders Stil der Inszenierung

Reaktionen aus dem Publikum – Buhrufe und Beifall

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Was in früheren Jahren mit Johlen und Lachen quittiert wurde, rief diesmal gemischte Reaktionen hervor. Vor allem aus den Reihen der CSU gab es verhaltenen Applaus, verschränkte Arme und manche Buhrufe. Söder selbst zeigte sich zwar äußerlich gefasst – seine Mimik sprach Bände. Nicht wenige Beobachter sahen in seiner Reaktion eine tiefe Verletztheit durch die ungewohnt direkte Satire.

Nachspiel: Absetzung durch die Hintertür

Obwohl nie offiziell bestätigt, ist klar: Schafroth wird 2026 nicht mehr auf dem Nockherberg sprechen. Stattdessen übernimmt Stephan Zinner, ein Schauspieler, der früher Söder parodierte. Ein klares Signal: Weniger Schärfe, mehr Inszenierung.

„Es war eine Fastenpredigt, die nicht bloß derbleckte, sondern sezierte.“

– Süddeutsche Zeitung, 14. März 2025

Und auch vonseiten des FC Bayern kam Kritik: Vorstandschef Jan-Christian Dreesen nannte Schafroths Worte „respektlos“ und „unangemessen“, wie die Abendzeitung München berichtete. Dabei vergaß man offenbar, dass gerade der Nockherberg nie ein Platz für höfliche Zurückhaltung war.

Söder live dabei – aber ohne Humor?

Resümee: Markus Söder war als Zuschauer dabei.

Die Bilder gingen durchs Netz: Markus Söder im Publikum, lächelnd, aber zunehmend ernster werdend. Mancher sah den CSU-Chef innerlich kochen. Denn:

Kritik ist das Herzstück der Demokratie – doch wer wie Söder gern austeilt, muss auch einstecken können.

Ergebnis: Politische Satire? Ja – aber bitte CSU-kompatibel.

Ergebnis: Söder mit seinen populistischen Äußerungen im Vorfeld, hatte wohl die Kritik nicht ertragen.

Die Causa Schafroth zeigt exemplarisch, wie dünnhäutig politische Akteure inzwischen auf Kritik reagieren. Statt den Diskurs zu fördern, wird offenbar lieber auf „Satire light“ umgestellt – Hauptsache, niemand aus der Staatskanzlei ist beleidigt.

Ein Nockherberg ohne bissige Fastenpredigt ist wie Starkbier ohne Umdrehung – süßlich, aber wirkungslos.

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