Energie-Revolution aus Dänemark – Mega-Salz-Batterie speist 100.000 Haushalte mit 90 % Wirkungsgrad!

Ein Beitrag von

Jos Loock.

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Dänemarks geschmolzene Salz-Batterie versorgt 100.000 Haushalte – mit 90 % Effizienz

Ein dänisches Start-up stellt die Speichertechnik für erneuerbare Energien auf den Kopf: Hyme Energy hat eine geschmolzene Salz-Batterie entwickelt, die eine Gigawattstunde Energie speichern kann – genug, um 100.000 Haushalte zehn Stunden lang zu versorgen – und das mit einer Effizienz von bis zu 90 %.

Das System speichert Strom als thermische Energie, indem es geschmolzenes Hydroxidsalz auf 600 °C erhitzt. Diese Wärme wird anschließend genutzt, um Dampf für Heiz- oder Stromzwecke zu erzeugen. Anders als Lithium-Ionen-Batterien besteht diese Technologie aus günstigen, reichlich vorhandenen Industrie-Nebenprodukten und unterliegt kaum einem Verschleiß.

Ein weiterer Vorteil: Die Batterie lässt sich problemlos in bestehende Infrastrukturen integrieren und wird bereits für industrielle Anwendungen skaliert. So erwartet etwa der Molkereikonzern Arla Foods, mit dem Einsatz des Systems jährlich drei Millionen Euro einzusparen.

Thermische Batterien könnten somit zur tragenden Säule der industriellen Dekarbonisierung werden – sie bieten eine zuverlässige und skalierbare Speicherlösung für Wind- und Solarenergie, ganz ohne seltene Erden oder ökologische Nachteile.

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Ein Kommentar von

Werner Hoffmann
– Die Welt gibt es nur einmal…..
Die Erde kann auch ohne uns Menschen bestehen…
eben dann wieder mit Kleinlebewesen und ohne Menschen.

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Energie-Revolution aus Dänemark – Mega-Salz-Batterie speist 100.000 Haushalte mit 90 % Wirkungsgrad!

Diese neuartige Form des Energiespeichers nutzt keine elektrische, sondern eine thermochemische Speicherlösung – und das mit beeindruckender Effizienz. Das System von Hyme Energy setzt auf geschmolzenes Hydroxidsalz (z. B. Natrium- oder Kaliumhydroxid), das bei Temperaturen um 600 °C flüssig wird und große Energiemengen sicher und günstig speichert.

So funktioniert der chemisch-thermische Prozess

  1. Aufladung (Energieaufnahme), Strom aus Wind- und Solaranlagen wird über elektrische Heizer in Wärme umgewandelt und bringt das Hydroxidsalz auf Schmelztemperatur, das Salz speichert dabei sensible Wärme (Temperaturerhöhung) und latente Wärme (Phasenwechsel fest → flüssig),
  2. Speicherung, das flüssige Salz verbleibt in hochisolierten Tanks, die geringe Wärmeverluste ermöglichen, chemisch bleibt das Hydroxidsalz stabil, ohne Zersetzung oder Kapazitätsverlust – dadurch ist der Speicher langlebig,
  3. Entladung (Energieabgabe), die gespeicherte Wärme verdampft Wasser im Wärmetauscher, der entstehende Hochdruckdampf treibt Turbinen an (Strom) oder wird direkt in Prozessen genutzt (Prozesswärme), optimierte Wärmetauscher ermöglichen eine Rundtrip-Effizienz bis 90 %.

Warum Hydroxidsalze? Die chemischen Vorteile

  • Hohe Wärmekapazität und Stabilität, Hydroxidsalze wie NaOH/KOH speichern viel Wärme pro Volumen und bleiben bei Betriebstemperaturen chemisch stabil,
  • Kostengünstige Rohstoffe, es handelt sich oft um industrielle Nebenprodukte, weltweit verfügbar und preislich deutlich unter Lithium- oder Vanadium-Trägern,
  • Materialverträglichkeit, mit geeigneten Legierungen/Auskleidungen ist Korrosion beherrschbar, Wartungszyklen sind lang.

Wichtig: Ohne Lithium – ein strategischer Gamechanger

Der Bedarf an Lithium entfällt vollständig. Das reduziert Abhängigkeiten von kritischen Lieferketten, senkt Kosten und vermeidet Umweltbelastungen aus dem Lithiumabbau. Die Speicherlösung setzt konsequent auf nicht-kritische, reichlich verfügbare Rohstoffe.

Anwendungen und Integration

  • Industrieprozesswärme, z. B. in Molkereien, Papier- und Lebensmittelindustrie (Heizen, Trocknen, Pasteurisieren),
  • Strom- und Fernwärmekopplung, Dampf kann Turbinen speisen oder direkt ins Wärmenetz einspeisen,
  • Netzdienliche Speicherung, Überschüsse aus Wind und PV werden als Wärme zwischengespeichert und bedarfsgerecht abgerufen.

Skalierung und Effizienz

  • Skalierbar von MWh bis GWh, modulare Tanks erlauben große Energiemengen (z. B. ~1 GWh),
  • Hohe Systemeffizienz, dank optimierter Wärmeübertrager und Isolierung sind bis zu ~90 % Rundtrip-Effizienz erreichbar,
  • Geringer Verschleiß, kein elektrochemisches Altern wie bei Batterien, dadurch lange Lebensdauer und planbare OPEX.

Resümee

Thermische Batterien auf Basis geschmolzener Hydroxidsalze verbinden hohe Effizienz, niedrige Kosten und Rohstoffsouveränität. Sie sind prädestiniert, industrielle Prozesse zu dekarbonisieren, Lastspitzen zu glätten und erneuerbare Energien verlässlich zu integrieren – ohne Lithium und ohne seltene Erden.

Zukünftige Entwicklung: Windkraft & Photovoltaik ohne Abregelung

Die geschmolzene Salz-Batterie eröffnet völlig neue Perspektiven für den Einsatz von Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Eines der größten Probleme der Energiewende war bisher, dass erneuerbare Anlagen bei Spitzenproduktion abgeregelt werden müssen – also gezielt weniger Strom einspeisen dürfen –, weil das Netz die überschüssige Energie nicht aufnehmen kann. Das betrifft nicht nur Windparks, sondern auch Photovoltaikanlagen, die an sonnigen Tagen oft weit unter ihrem technisch möglichen Ertrag arbeiten, um Netzüberlastungen zu vermeiden.

Mit dieser Speichertechnologie kann genau dieses Problem gelöst werden: Überschüsse aus Wind- und Solarstrom werden nicht mehr „weggeworfen“, sondern in Form von Wärme im Hydroxidsalz gespeichert. Selbst bei Starkwindphasen oder wolkenlosem Himmel kann jede erzeugte Kilowattstunde sinnvoll genutzt werden.

Windkraft

  • An windreichen Tagen muss keine Abschaltung mehr erfolgen,
  • Die gespeicherte Energie kann später bei Flaute wieder ins Netz eingespeist werden,
  • Damit wird Windstrom planbarer, grundlastfähiger und wirtschaftlich attraktiver.

Photovoltaik

  • Auch hier entfällt das Abregeln in Mittagsstunden bei hoher Sonneneinstrahlung,
  • Überschüssiger Strom wird gespeichert und kann abends oder nachts genutzt werden,
  • Das steigert den Eigenverbrauchsanteil und die Rendite von PV-Anlagen erheblich.

Diese Salz-Batterien schaffen also nicht nur Speicherplatz für überschüssige Energie, sondern befreien Wind- und Solaranlagen von künstlichen Leistungsbremsen. Das Ergebnis: Mehr saubere Energie im Netz, höhere Rentabilität für Betreiber und ein entscheidender Schritt in Richtung 100 % erneuerbare Stromversorgung – ganz ohne fossile Reservekraftwerke.

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Rohstoffkosten-Vorteil: Warum Salzspeicher so günstig sind

Ein entscheidender Faktor, der die neue Technologie der geschmolzenen Salz-Batterien so attraktiv macht, ist der Preis des verwendeten Speichermaterials. Während herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien auf teures Lithiumhydroxid angewiesen sind, setzen diese thermischen Speicher auf kostengünstige Hydroxidsalze wie Natriumhydroxid (NaOH) oder Kaliumhydroxid (KOH).

Preisvergleich 2025

  • Lithiumhydroxid (LiOH): ca. 10.000–11.000 USD/Tonne,
  • Natriumhydroxid (NaOH): ca. 600–800 USD/Tonne,
  • Kaliumhydroxid (KOH): ca. 520–700 USD/Tonne.

Damit sind die eingesetzten Salze 15- bis 20-mal günstiger als die Lithiumverbindungen in klassischen Batteriespeichern. Gleichzeitig sind sie weltweit in großen Mengen verfügbar, meist als Nebenprodukt der Chlor-Alkali-Industrie, und ihre Preise sind seit Jahren weitgehend stabil.

Folgen für die Speicherwirtschaft

  • Deutlich niedrigere Investitionskosten für große Speicheranlagen,
  • Geringere Betriebskosten, da die Salze praktisch verschleißfrei sind und nicht regelmäßig ersetzt werden müssen,
  • Unabhängigkeit von volatilen Rohstoffmärkten, die Lithiumpreise können stark schwanken, während Hydroxidsalze preisstabil bleiben,
  • Ökologischer Vorteil: Die Herstellung verursacht deutlich weniger Umweltbelastung als der Abbau von Lithium.

Resümee

Die Kombination aus extrem niedrigen Rohstoffkosten, hoher Effizienz und langer Lebensdauer macht diese Speicherform zu einer der wirtschaftlich attraktivsten Technologien für die Energiewende. Sie erlaubt nicht nur, erneuerbare Energie langfristig zu speichern, sondern tut dies auch zu einem Bruchteil der Kosten herkömmlicher Batteriesysteme.

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