Die Trickserei der fossilen Lobby den menschengemachten Klimawandel abzustreiten am Beispiel von Dr. Martin F. Hock – Klima-Fakten bewusst perfide fehlrahmen.

Ein Beitrag von

Werner Hoffmann.

Videodaestellung

Dr. Martin F. Hock ist deutscher Petrophysiker und Consultant für Formation Evaluation.

Jahrzehntelang arbeitete er in der Öl- und Gasindustrie, unter anderem für BEB und ExxonMobil Germany.

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Heute tritt er auf LinkedIn mit Beiträgen über Klima- und Energiethemen auf – oft in der Pose des nüchternen Datenanalysten.

Doch hinter der kühlen Sprache steckt ein altbekanntes Muster: die Relativierung menschengemachter Erwärmung durch scheinbar technische Argumente.

Seine zentralen Aussagen

In mehreren LinkedIn-Posts schreibt Hock sinngemäß:

  • Er zeige „Messdaten, keine Behauptungen
  • Die Erwärmung laufe „seit über 300 Jahren“ – also seit dem Ende der Kleinen Eiszeit
  • Sonnenzyklen seien der entscheidende Treiber
  • Der CO₂-Effekt sei „logarithmisch – also keine Panik
  • Meeresspiegelmessungen aus Brest zeigten „keine dramatische Veränderung“
  • Als Empfehlung nennt er das Buch Climate Uncertainty and Risk von Judith Curry, das betont, „was wir nicht wissen“.

Auf den ersten Blick klingt das differenziert – tatsächlich aber werden Daten aus ihrem Kontext gelöst und globale Zusammenhänge verkürzt.

1. Daten zeigen ist nicht gleich verstehen

Natürlich sind Temperaturreihen und Meeresspiegelkurven echte Messungen. Aber die Aussagekraft hängt davon ab, welche Daten, welche Region, welcher Zeitraum. Wer lokale Reihen aus Europa oder einzelne Pegel wie Brest verwendet, erhält Regionalgeschichte, nicht globale Klimadiagnose. Das IPCC, die NASA und der Deutsche Wetterdienst werten tausende Messpunkte weltweit aus. Sie zeigen eindeutig: Die Erwärmung betrifft alle Kontinente gleichzeitig – ein Muster, das nur durch den Treibhauseffekt erklärbar ist.

2. Die „Kleine Eiszeit“ erklärt keine Gegenwart

Zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert kühlte Europa durch Vulkanausbrüche und geringere Sonnenaktivität ab – die sogenannte „Kleine Eiszeit“. Diese Phase endete um 1850. Doch die rasante Erwärmung begann erst nach 1950, parallel zur weltweiten Verbrennung fossiler Energien. Das globale Temperaturplus seit damals liegt bei etwa 1,3 Grad – deutlich über jeder natürlichen Schwankung der letzten Jahrtausende. Die Behauptung, der Trend laufe „seit 300 Jahren“, vermischt regionale Erholung mit anthropogener Beschleunigung.

3. Sonnenzyklen – zu schwach für das heutige Signal

Die Sonne beeinflusst das Klima, aber ihre Aktivität hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht erhöht. Trotz leicht rückläufiger Sonnenleistung steigt die Temperatur weiter. Klimamodelle, die nur natürliche Faktoren enthalten, zeigen keine Erwärmung – erst mit menschlichen Emissionen passen Beobachtungen und Simulation überein. Das spricht klar gegen die These „die Sonne ist schuld“.

4. CO₂ wirkt logarithmisch – aber stark

Physikalisch korrekt: Die Erwärmung pro zusätzlichem CO₂-ppm nimmt logarithmisch ab. Doch auch bei dieser Sättigung erzeugt eine Verdopplung rund 3,7 Watt pro Quadratmeter zusätzliche Strahlungsenergie. Diese Energie heizt Ozeane, schmilzt Eis und verschiebt Wettermuster. „Logarithmisch“ heißt also nicht harmlos – es heißt nur: die Wirkung wächst etwas langsamer, bleibt aber massiv relevant.

5. Meeresspiegel-Beispiele – Cherry Picking

Einzelne Pegelorte wie Brest schwanken durch Landhebung, Sedimente und lokale Gezeiten. Global gemittelt zeigen über 400 Tide-Gauges und Satellitenmessungen seit 1993 einen beschleunigten Anstieg: von 1,5 mm auf heute über 3,5 mm pro Jahr. Das entspricht jährlich Milliarden Tonnen schmelzendem Eis. Ein ruhiger Pegelwert an einem Ort ist kein Gegenbeweis, sondern ein statistisches Rauschen im globalen Trend.

6. Unsicherheit ist kein Argument gegen Evidenz

Judith Curry betont wissenschaftliche Unsicherheiten – ein legitimes Thema. Doch „Uncertainty“ bedeutet nicht „Unwissen“. Die Grundursache der Erwärmung ist längst klar; offen bleiben nur Details zu Geschwindigkeit und regionaler Verteilung. Wer Unsicherheit betont, um Handeln zu bremsen, verwechselt Forschung mit Zweifelspolitik.

Warum das gefährlich ist

Dr. Hocks Darstellungen wirken akademisch, aber sie reproduzieren klassische Narrative der fossilen Lobby: Man zeigt reale Daten, aber ohne globalen Maßstab. Man verschiebt die Diskussion von Ursachen zu Unsicherheiten. So entsteht Scheinsachlichkeit, die Zweifel säen soll, nicht Erkenntnis. Gerade Menschen mit naturwissenschaftlichem Titel verleihen solchen Botschaften Gewicht – und genau das macht sie so wirksam.

Was seriöse Analyse erfordert

  • Globale Mehr-Indikatoren-Sicht: Atmosphäre, Ozeane, Eisschilde, Biosphäre.
  • Attributionsstudien: „mit vs. ohne Treibhausgase“.
  • Transparente Unsicherheiten, ohne das Grundsignal zu relativieren.

So arbeitet moderne Klimaforschung – interdisziplinär, überprüfbar und offen.

Schluss

Dr. Martin F. Hock zeigt Daten, aber er verfehlt den Kompass. Er verwechselt Lokalreihen mit Weltklima, natürliche Zyklen mit menschengemachter Dynamik und logarithmische Physik mit Entwarnung. Das Ergebnis: ein gefährlicher Schein der Objektivität, der politische Trägheit nährt.

Daten sind keine Meinung – der Kontext macht sie zur Erkenntnis.

Werner Hoffmann - Die Welt gibt es nur einmal..... Die Erde kann auch ohne uns Menschen bestehen... eben dann wieder mit K,leinlebewesen und ohne Menschen
Werner Hoffmann – Die Welt gibt es nur einmal….. Die Erde kann auch ohne uns Menschen bestehen… eben dann wieder mit Kleinlebewesen und ohne Menschen

#Klimawandel #FossileLobby #CO2Fakten #Klimawissenschaft #FaktenstattMeinung

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