Die perfiden Spiele der CSU – Teil 14 – Söder und die Medien- & Verlagslobby

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Söder, Medienmacht und die gekaufte Meinung – wie die CSU seit Jahrzehnten die Öffentlichkeit manipuliert

Ein Beitrag von Werner Hoffmann – Demokrat der Mitte, weil eine Demokratie unabhängige Medien braucht und keine Politik, die Meinungsmacht zur eigenen Machtsicherung missbraucht.

Politik und Medien stehen in einem ständigen Spannungsverhältnis. Medien sollen kontrollieren, kritisieren und aufklären. Doch im Umfeld der CSU zeigt sich seit Jahrzehnten eine besonders enge Verbindung zu großen Verlagen und Medienhäusern – eine Allianz, die mehr nach Abhängigkeit als nach kritischer Distanz riecht.

Die CSU versteht es meisterhaft, ihre Botschaften über befreundete Kanäle zu transportieren. Ob Boulevardpresse, regionale Zeitungen oder große Verlagshäuser – kritische Distanz ist oft Fehlanzeige. Söder profitiert davon, dass die CSU in Bayern über Jahrzehnte ein informelles Netzwerk aus Politik, Medien und Wirtschaft geknüpft hat, das wie ein unsichtbares Machtkartell wirkt.

Beispiel 1: Die Amigo-Affäre

Die Amigo-Affäre der frühen 1990er-Jahre ist bis heute ein Synonym für Filz und Machtmissbrauch in Bayern. Der damalige Ministerpräsident Max Streibl musste zurücktreten, nachdem bekannt geworden war, dass er Luxusreisen von Unternehmern bezahlt bekam – unter anderem von Flugzeughersteller Dornier. Doch was passierte medial? Während in bundesweiten Medien der Skandal wochenlang Schlagzeilen bestimmte, hielten sich viele bayerische Regionalzeitungen auffallend zurück. Die Nähe der Verlage zur CSU sorgte dafür, dass der politische Flächenbrand im eigenen Haus erstaunlich schnell eingedämmt wurde. Die CSU lernte daraus: Wer die Medien im Griff hat, kontrolliert auch die öffentliche Wahrnehmung.

Beispiel 2: Die „Amigo 2.0“-Fälle um Parteifreunde

Auch Jahrzehnte später blieb das System erhalten. Immer wieder tauchten Fälle auf, in denen CSU-Politiker lukrative Nebenjobs, Beraterverträge oder Aufsichtsratsmandate erhielten – häufig in Unternehmen, die direkt von politischen Entscheidungen profitierten. Kritische Recherchen? Oft nur in überregionalen Medien wie „Süddeutsche Zeitung“ oder „Spiegel“. In vielen bayerischen Blättern blieb es bei kleinen Randnotizen – zu gefährlich schien es, die mächtige CSU direkt anzugreifen.

Beispiel 3: Söder und die „Presseförderung“

Unter Söder wurden staatliche Förderungen für regionale Medienhäuser weitergeführt. Offiziell natürlich zur „Sicherung der Pressevielfalt“. Doch inoffiziell wussten alle: Subventionen sind eine stillschweigende Loyalitätsprämie. Ein Verlag, der von Millionen an Fördergeldern profitiert, überlegt sich zweimal, ob er die Staatskanzlei frontal angreift.

Beispiel 4: Nähe zu Springer & Co.

Die CSU pflegt traditionell gute Kontakte zu den großen Verlagshäusern in Deutschland. Besonders Axel Springer SE mit „BILD“ und „Welt“ ist seit Jahrzehnten ein verlässlicher Verstärker konservativer Botschaften. Söder weiß, wie er mit knackigen Zitaten, populistischen Auftritten und kalkulierten Provokationen Schlagzeilen liefert, die gerne abgedruckt werden. Die Grenze zwischen Berichterstattung und politischem Marketing verschwimmt.

Beispiel 5: Medienlenkung durch Personalentscheidungen

Nicht zu unterschätzen ist die Personalpolitik im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. In den Rundfunkräten des Bayerischen Rundfunks sitzen seit Jahrzehnten Vertreter, die der CSU nahe stehen. Damit wird zwar keine direkte Zensur betrieben, doch der subtile Einfluss auf Themenauswahl, Gewichtung und Tonalität ist nicht zu übersehen. Söder profitiert von einer Grundstimmung, die ihm selten wirklich gefährlich wird.

Das perfide daran: Während Söder gerne von „Pressefreiheit“ schwadroniert, instrumentalisiert er die Medienlandschaft, um seine Macht zu zementieren. Kritiker werden diffamiert, missliebige Stimmen als „linke Meinungsmacher“ abgestempelt. So entsteht ein Klima, in dem Journalismus nicht mehr Wächter ist, sondern Komplize.

Für die Demokratie ist das brandgefährlich. Medien sind nicht nur Informationsquelle, sondern prägen die Wahrnehmung der Bürger. Wenn diese Wahrnehmung durch Verflechtungen und Abhängigkeiten einseitig verzerrt wird, entsteht Manipulation statt Aufklärung.

Die CSU hat dieses System perfektioniert – und Söder ist sein lautester Architekt. Er inszeniert Bilder, Schlagzeilen und Soundbites so, dass sie wirken wie Volksnähe, aber in Wahrheit nichts anderes sind als Propaganda im Gewand der Demokratie.

Und hier liegt die bittere Wahrheit: Die AfD ist keinen Deut besser – sie treibt exakt dieselbe Strategie, nur noch schriller, radikaler und gefährlicher.

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