Ein Beitrag von Werner Hoffmann
Es war Mittwochabend, der 12. November 2025. Ein Datum, das in der politischen Chronik dieses Landes nicht als Routine, sondern als Warnsignal stehen wird.

Im Bundestag schleudern Abgeordnete der AfD Hass und Häme in den Plenarsaal, diffamieren die Amadeu Antonio Stiftung, verhöhnen Ehrenamtliche und Aktivisten und greifen jene an, die seit Jahren die demokratische Kultur dieses Landes schützen.
Der Antrag der AfD, der Stiftung jede staatliche Förderung zu streichen, war kein spontaner Ausrutscher.
Er war ein kalkulierter Angriff, strategisch geplant und ideologisch gewollt – ein Test, wie weit man gehen kann, und ein Blick in die autoritäre Zukunft, die die AfD für Deutschland vorsieht.
Wer glaubt, es gehe „nur um eine Stiftung“, verkennt die Dimension: Dieser Angriff richtet sich gegen die gesamte demokratische Zivilgesellschaft.

Gegen alle, die sich ein freies, vielfältiges und menschenwürdiges Deutschland wünschen.
Warum die Amadeu Antonio Stiftung zum Feindbild der AfD wurde
Die Amadeu Antonio Stiftung ist seit Jahrzehnten eine der wichtigsten Säulen im Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus, Hassgewalt, digitale Hetze und Radikalisierung.
Sie dokumentiert rechte Straftaten, hilft Betroffenen, klärt an Schulen auf, legt Netzwerke offen und stärkt die demokratische Kultur. Sie tut das, was eine wehrhafte Demokratie braucht.
Und genau deshalb trifft sie das autoritäre Interesse der AfD mitten ins Herz. Wer politisch vom Hass lebt, greift jene an, die den Hass bekämpfen. Die Attacke zeigt: Die Stiftung ist wirksam – und deshalb gefährlich für die AfD.
Der wahre Plan der AfD: Zivilgesellschaft ausschalten
Der Angriff gilt nicht nur einer Stiftung. Er gilt unter anderem:
- Menschenrechtsorganisationen,
- Projekten gegen Rechtsextremismus,
- Vereinen für gesellschaftliche Vielfalt,
- Jugendinitiativen und Opferberatungsstellen,
- Umwelt- und Klimagruppen, Frauenhäusern und queeren Zentren,
- demokratischen Sportvereinen und unabhängigen Bildungsprojekten.
Kurz: Er gilt den Schutzmauern der Demokratie.
Die AfD weiß: Man kann einen demokratischen Staat nicht von heute auf morgen abschaffen.
Aber man kann ihm langsam die Luft abdrücken, indem man jene Kräfte schwächt, die ihn lebendig halten. Die Zivilgesellschaft ist die Gegenmacht, die autoritäre Parteien am meisten fürchten.

Was die AfD zerstören will: die demokratische DNA
Eine freie Gesellschaft braucht Organisationen, die hinschauen, bevor es zu spät ist.
Die warnen, bevor Gewalt eskaliert. Die Minderheiten schützen, bevor sie angegriffen werden. Die widersprechen, wenn autoritäre Stimmen lauter werden.
Diese Zivilgesellschaft ist das Frühwarnsystem der Republik. Und genau dieses Frühwarnsystem versucht die AfD am 12. November 2025 erstmals frontal auszuschalten.
Der Blick in die USA zeigt, was Deutschland droht
Unter Donald Trump wurden NGOs diffamiert, Gelder gestrichen, kritische Akteure eingeschüchtert oder entlassen. Was als Angriff auf „die Antifa“ begann, wurde schnell zur systematischen Zerschlagung demokratischer Gegenmacht.
Genau dieses Muster wiederholt sich nun in Deutschland:
- Ziel auswählen,
- isolieren,
- diffamieren,
- unterstützen entziehen,
- strukturell zerstören.
Die Amadeu Antonio Stiftung ist der erste Dominostein. Wenn er fällt, folgt der Rest.
Die autoritäre Logik: Immer einen nach dem anderen
Rechtsextreme Parteien greifen nie alle gleichzeitig an. Sie wählen ein Symbol, einen Gegner, ein Feindbild, an dem sie testen, wie weit sie gehen können.

Der Angriff am 12. November 2025 war genau dieser Test. Die AfD setzt darauf, dass wir wegschauen, dass wir glauben, es gehe „nur um diese eine Organisation“, dass wir schweigen und es als gewöhnlichen politischen Streit abtun.
Doch in Wahrheit ist es ein Angriff auf die Grundfesten der Demokratie.
Resümee
Die AfD will kein besseres Deutschland. Sie will ein anderes Deutschland. Ein Deutschland ohne kritische Öffentlichkeit, ohne demokratische Kontrolle, ohne freie Zivilgesellschaft.
Die Attacke auf die Amadeu Antonio Stiftung am 12. November 2025 war der erste offene Schlag gegen diese demokratische Gegenmacht.
Deshalb gilt: Wir widersprechen. Wir stehen zusammen. Nicht später. Nicht irgendwann. Sondern jetzt.
#AfD #Demokratie #Zivilgesellschaft #Rechtsextremismus #Menschenrechte

