Die perfiden Rentenpläne der AfD Teil 27 – Warum ihre „Mondrente“ reine Wählertäuschung ist

Werner Hoffmann
Rentenexperte
– www.Renten-Experte.de –

Die AfD inszeniert sich seit Monaten als angebliche Schutzmacht der Rentnerinnen und Rentner.

Sie verspricht ein Rentenniveau von 70 Prozent des letzten Nettoeinkommens, eine abschlagsfreie Rente nach 45 Arbeitsjahren, stabile Beitragssätze und ein „gerechteres System“ für alle.

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Doch hinter dieser Inszenierung steckt ein kalkulierter Schachzug – und ein sozialpolitisches Luftschloss, das sich bei näherem Hinsehen als ökonomisch unhaltbar, strategisch manipulativ und politisch brandgefährlich erweist.

1. Warum die AfD plötzlich zur „Rentenschutzpartei“ geworden ist

Lange Zeit galt die AfD nicht als Partei der älteren Generation.

Doch interne Analysen und Wahlforschungen zeigten der Parteiführung etwas, das ihre gesamte Strategie veränderte:

Über 42 Prozent aller Wahlberechtigten in Deutschland sind 60 Jahre oder älter.

Damit sind ältere Menschen – also diejenigen, die bereits in Rente sind oder kurz davor stehen – die größte Wählergruppe überhaupt.

Hinzu kam eine zweite Erkenntnis aus parteiinternen Treffen und Strategieworkshops:

Ältere Wähler sind wahlstabiler – und sie lassen sich besonders gut mit finanziellen Versprechen mobilisieren.

Also passte die AfD ihre Außendarstellung an:

  • weniger Radikalität vor Kameras,
  • mehr „Bürgerlichkeit“,
  • mehr sozialpolitische Themen,
  • und vor allem: Rente, Rente, Rente.

Ihre neue Formel lautet:
„Wir geben uns staatstragend – aber nur bis zur Wahl.“

1a. Angst vor einem möglichen Parteiverbotsverfahren

In mehreren Bundesländern und auf Bundesebene wird inzwischen offen über ein mögliches Parteiverbotsverfahren gegen die AfD diskutiert.

Die Beobachtung durch den Verfassungsschutz, die zahlreichen belegten rechtsextremen Tendenzen in der Partei und interne Netzwerke wie der „Flügel“ erhöhen den politischen Druck enorm.

Und das weiß die AfD.

Die Partei hat längst erkannt:

  • Jede offen extremistische Aussage,
  • jeder Tabubruch,
  • jede Radikalisierung vor laufender Kamera

liefert Munition für einen Verbotsantrag.

Darum versucht die AfD derzeit, vor allem nach außen, den Ton zu mäßigen:

  • gemäßigtere Wortwahl,
  • weichgespülte Presseauftritte,
  • mehr Fokus auf „soziale Themen“,
  • strategisches Wegducken bei radikalen Aussagen der eigenen Funktionäre.

Es ist eine taktische Tarnung, kein Kurswechsel. Hinter der Fassade bleibt die Partei unverändert radikal.

Die AfD nimmt nur die Schärfe aus der Außendarstellung – nicht aus ihrem Programm.

Gerade die Rentenpolitik wird dabei als harmloses, attraktives Schaufenster genutzt.

2. Die „Mondrente“ der AfD – ein Konzept ohne Fundament

Die AfD fordert:

  • 70 % Netto-Rentenniveau,
  • keine Erhöhung der Beiträge,
  • keine Steuererhöhungen,
  • keine Anhebung des Rentenalters,
  • abschlagsfreie Rente nach 45 Arbeitsjahren,
  • mehr steuerfinanzierte Rentenbestandteile,
  • weniger Staatsausgaben.

Auf dem Papier klingt das traumhaft. In der Realität ist es ein gewaltiger Selbstbetrug.

Die Kosten wären astronomisch.
Ein Rentenniveau von 70 % Netto würde den Bundeshaushalt mit 150 bis 200 Milliarden Euro jährlich zusätzlich belasten.

Doch die AfD will gleichzeitig den Staatshaushalt verkleinern und Steuern senken. Das ist ein mathematischer Widerspruch.

3. Der größte Denkfehler: Die AfD zerstört ihre eigene Finanzierungsgrundlage

Deutschland altert. Die gesetzliche Rente funktioniert nur, wenn viele Erwerbstätige für wenige Rentner einzahlen.

Doch die AfD fordert:

  • drastische Einschränkungen der Einwanderung,
  • „Remigration“,
  • Abschottung des Arbeitsmarktes.

Damit würde genau das passieren, was das Rentensystem endgültig destabilisiert:

Es gäbe deutlich weniger Beitragszahler.

Weniger Einzahler = weniger Einnahmen = geringere Renten. Diese einfache Gleichung ignoriert die AfD vollständig.

4. Beamte in die Rentenkasse? Ein populistischer Nebelwurf

Ein weiterer Vorschlag der AfD: Beamte und Politiker sollen künftig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.

Das klingt nach Gerechtigkeit – bringt aber kaum Einnahmen.

Selbst optimistische Modelle zeigen:

  • Nettoeffekt: 2–5 Milliarden Euro pro Jahr
  • Finanzierungsbedarf der Mondrente: 150–200 Milliarden Euro

Die AfD löst damit 2 Prozent des Problems und verkauft es als „große Lösung“.

5. Die strategische Doppelrolle: Nach außen „sozial“, im Kern radikal

In ihrer Strategiebesprechung kam die AfD zu drei zentralen Erkenntnissen:

  • Senioren sind die größte Wählergruppe.
  • Radikaler Tonfall schreckt genau diese Gruppe ab.
  • Ein Verbotsverfahren könnte politisch gefährlich werden.

Daher fährt die AfD die weichste Kampagne ihrer Geschichte:

  • weniger rechtsextreme Schlagworte,
  • mehr „Anstand“,
  • mehr „soziale Fürsorge“,
  • strategische Mäßigung.

Diese Moderation dient nicht der Demokratie – sie dient der Tarnung.

6. Warum das AfD-Modell nicht nur unrealistisch, sondern gefährlich ist

Die AfD kombiniert:

  • höhere Ausgaben,
  • weniger Einnahmen,
  • weniger Beitragszahler,
  • kein nachhaltiges Finanzierungsmodell,
  • keine Kapitaldeckung.

Das Ergebnis ist unvermeidbar:

  • Die Renten würden nicht steigen – sie würden kollabieren.,
  • Das System würde destabilisiert.,
  • Millionen Menschen würden real verarmen..

Schlussgedanke

Die AfD versucht, sich als Partei der „kleinen Leute“ zu inszenieren. Doch ihre Rentenpolitik zeigt in brutaler Klarheit:

Die AfD betreibt keinen Sozialschutz – sie betreibt Wählerfang.

Ihr Rentenkonzept ist kein Reformplan. Es ist eine Fata Morgana, die verschwindet, sobald man einen einzigen Schritt näher herantritt.

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